Münsterländer rennt nicht

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Ich glaube nicht, dass man einen Hund im Bereich der Anlagen "übersättigen" kann. Keine Bracke wird durch das Jagen des 25. Hasen die Lust am Jagen verlieren (v.a. nicht, wenn der 5. oder 6. auch mal ein sichtiger war und der 17. vor ihm zur Strecke gekommen ist), kein Schweißhund nach der 30. Kunstfährte - und kein Retriever wird beim 50. Ausflug weniger freudig das Wasser annehmen - im Gegenteil.

Und im beschriebenen Fall ist es ja nicht so, dass der Hund nicht sucht, es ist auch nicht so, dass der Hund jetzt langsamer sucht als vorher, weil er eingebremst wurde.
Ich glaub, da musst du einschränken. Dem Hund kann die Lust am Jagen einer bestimmten Wildart vergehen, wenn er a) schlechte Erfahrungen (Sau) macht oder b) nie Jagderfolg hat.
Ab und zu wird er einen Hasen erwischen müssen. Der sollte ihm also ab und zu schon vorgeschossen werden... Ansonsten bin ich bei dir.
 

z/7

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)schlechte Erfahrungen (Sau) macht
Kommt sehr auf den Hund an. Und dann auch auf das Alter. Ganz schlecht ist die Kombi jung und flight/freeze-Charakter, viele Bracken z.B. Die kann man mit schlechten Erfahrungen fürs Leben versauen. Charaktere die bei Bedrohung/aversiven Erfahrungen nach vorn gehen (fight), typischerweise Terrier etwa, spornt man eher dazu an, jetzt erst recht. Je jünger der Hund bzw. auch wenn er grad in ner unsicheren Entwicklungsphase ist, desto leichter beeindruckbar sind sie.
 

z/7

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nie Jagderfolg hat.
das ist eine Frage der Frustrationstoleranz, die man beim jungen Hund fördern wie überfordern kann, sowie natürlich der zugrundeliegenden Motivation. Ein Hund, der das Verfolgen einer Fährte an sich schon geiler findet als alles andere auf der Welt, dem muß man keinen Hasen vorschießen, der folgt trotzdem über Sonne, Mond und Sterne. Bei allen anderen ist das Beutemachen mehr oder weniger stark motivierend. Da spielen auch Vorerfahrungen mit der Beute eine Rolle bzw. muß das Beuteerlebnis erst nahegebracht werden. Das kann man in einem gewissen Rahmen auch gut steuern, z.B. der Apport basiert ja darauf, daß ein bestimmter Umgang mit Beute das Ziel der Bemühungen ist.
 
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@z/7 : Ist ja klar, aber wenn wir allgemein sprechen, muss man auf diese Möglichkeiten hinweisen, dachte ich.
 
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Ich glaub, da musst du einschränken. Dem Hund kann die Lust am Jagen einer bestimmten Wildart vergehen, wenn er a) schlechte Erfahrungen (Sau) macht oder b) nie Jagderfolg hat.
Ab und zu wird er einen Hasen erwischen müssen. Der sollte ihm also ab und zu schon vorgeschossen werden... Ansonsten bin ich bei dir.

quod scripsi, scipsi!
Indem ich meine Aussagen auf "den Bereich der Anlagen" bezogen habe, muss ich da gar nix zusätzlich einschränken!
Keine Bracke wird vom Hasen lassen, nur weil sie schlechte Erfahrungen mit Sauen gemacht hat und kein Vorstehhund wird das Huhn oder den Fasan weniger gut vorstehen, nur weil noch nix vor ihm erlegt wurde. Dass Erfolg förderlich ist, steht außer Frage, zwingend notwendig ist er jedoch nicht!
 
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Ich glaub, da musst du einschränken. Dem Hund kann die Lust am Jagen einer bestimmten Wildart vergehen, wenn er a) schlechte Erfahrungen (Sau) macht oder b) nie Jagderfolg hat.
Ab und zu wird er einen Hasen erwischen müssen. Der sollte ihm also ab und zu schon vorgeschossen werden... Ansonsten bin ich bei dir.
Jagen ist für einen gut veranlagten Jagdhund extrem selbstbelohnend und darum verlieren sie selten die Lust.
 

z/7

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Jagen ist für einen gut veranlagten Jagdhund extrem selbstbelohnend und darum verlieren sie selten die Lust.
Das sind so statements, denen der übliche Umgang mit dem Hund zugrundeliegt. Ich darf Dir aus eigener Erfahrung mitteilen, das es sehr wohl möglich ist, einen Hund so viel jagen zu lassen, daß er die Lust verliert. Das kommt nur nicht öfter vor, weil die meisten Hunde eher zu wenig als zu viel Gelegenheit haben.
 
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Hallo, über das Traben bei der Feldsuche ist ein guter Artikel im letzten Mitgliedsheft der KLM zu lesen. Dort wird gefordert dieses nicht schlechter zu bewerten als die schnelle Suche.
Ja, und einen Hund kann es mit der Jagd auch zu viel sein. Kommt nur sehr sehr selten vor und ist durch einfaches in Ruhe lassen sofort erledigt.
War bei mir das vierte Treiben auf zwei Tagen. Ich merkte das keine Lust am Nachmittag mehr da war. Und der Hund freudig ins Auto wollte. Da noch mehr Hunde dabei waren gab es da kein Problem. Hatte nur vergessen meine Brotzeit in Sicherheit zu bringen. Die war natürlich weg
 
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Das sind so statements, denen der übliche Umgang mit dem Hund zugrundeliegt. Ich darf Dir aus eigener Erfahrung mitteilen, das es sehr wohl möglich ist, einen Hund so viel jagen zu lassen, daß er die Lust verliert. Das kommt nur nicht öfter vor, weil die meisten Hunde eher zu wenig als zu viel Gelegenheit haben.
Ganz ehrlich, das habe ich mit meinen bescheidenen Erfahrungen bei einem wildscharfen Hund noch nie erlebt. Sehr wohl kann ich mir vorstellen, daß es nicht wenige Hundeführer und Richter gibt, die sich nicht vorstellen können, was wildscharfe Hunde zu leisten im Stande sind.
 
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Hallo, über das Traben bei der Feldsuche ist ein guter Artikel im letzten Mitgliedsheft der KLM zu lesen. Dort wird gefordert dieses nicht schlechter zu bewerten als die schnelle Suche.
Ja, und einen Hund kann es mit der Jagd auch zu viel sein. Kommt nur sehr sehr selten vor und ist durch einfaches in Ruhe lassen sofort erledigt.
War bei mir das vierte Treiben auf zwei Tagen. Ich merkte das keine Lust am Nachmittag mehr da war. Und der Hund freudig ins Auto wollte. Da noch mehr Hunde dabei waren gab es da kein Problem. Hatte nur vergessen meine Brotzeit in Sicherheit zu bringen. Die war natürlich weg
Meiner Meinung nach, darf die Benotung nicht verändert werden, da ansonsten jeder Verein bewertet, wie er möchte. Was sich ändern muß, ist die Interpretation der vergebenen Noten. Es sollte weniger um ein Ranking gehen und mehr um eine Beschreibung. Weil Hunde, die eine ordentliche Trabsuche mit Findewillen absolvieren, genau so viel zum Jagderfolg beitragen, wie Hunde mit einer schnellen Quersuche.
 

z/7

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Ganz ehrlich, das habe ich mit meinen bescheidenen Erfahrungen bei einem wildscharfen Hund noch nie erlebt. Sehr wohl kann ich mir vorstellen, daß es nicht wenige Hundeführer und Richter gibt, die sich nicht vorstellen können, was wildscharfe Hunde zu leisten im Stande sind.
wildscharf. meinst Du damit passioniert, triebig?
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Ans Wild kommen wollen, die notwendige Motivation für die Suche, Spurwillen, Ausdauer beim Nachsuchen/ Verlorensuchen.
Auch der motivierteste Hund ist keine Maschine und hat seine Grenzen. Und so hab ich alle meine Hunde schon mal am Limit gehabt, dass sie nicht mehr bis zum Horizont jagten, dass sie nicht mehr mit Hurra eigenständig 20ha Dickung auf links drehen etc. Insbesondere nach mehreren Jagdtagen in Folge bei nasskaltem Wetter am wehrhaften Wild ist irgendwann die Puste draußen.
Bei den Rüden meiner Erfahrung schneller wie bei den Hündinnen, weil se gerne mal meinen, 200% geben zu müssen, wo 110% auch reichen würden...
Edit: lass mal nen Hund in nem richtig gut besetzten Hasenfeldrevier einfach machen. Ich mein jetzt die Reviere, wo auf dem Hektar 10 Hasen liegen... der schaut nach 4h keinen Hasen mehr an...selbst gesehen, bei junghunden, die im Gäuboden aufgewachsen sind...
Die gewöhnen sich dran wie an Feldlerchen.
Natürlich kann man die auch wieder einrenken...
 
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