Munitionsfindung für Anfänger

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Hallo liebe Foristi,

seit über einem Jahr lese ich nun mit in diversen Themen aber nun ist es soweit doch mal die eigene Sau durchs Dorf treiben zu müssen/wollen. Ich möchte gern auf Bleifrei umsteigen und mal herausfinden was meine Waffe überhaupt kann und mag. Da ich mich mit dem Thema noch nicht so lang beschäftige, möge man mir Fehler verzeihen. Mit rund 30 Schuss jagdlicher Munition und nochmal 50 Übmun p.a. wird sich Wiederladen nach Aussagen im Forum nicht lohnen. Ich müsste also einen Wiederlader finden der den Weg mit mir gehen mag aber darum geht es hier nicht.

Ich interessiere mich hier für das Was und Wie. Ich würde gern die tatsächlich beste Laborierung für meine Waffe finden. Vielleicht erzählt mal jemand aus dem Nähkästchen und erklärt Ablauf und Aufwand für das allgemeine Verständnis.

Ich habe eine SteelAction HS .308 51cm mit Schalldämpfer in einem reinen Feldrevier.
Angedacht war eigentlich HIT bzw. nun TTSX auf Schwarzwild, Reh und Raubwild. Interessant wäre auch eine günstige sehr rasante Alternative für Raubwild und Krähen die dann auch auf große Distanzen gut fliegt. Übmun wird sich wohl nicht lohnen oder in Verbindung mit der günstigen Variante für Raubzeug und die gefiederten Gesellen?

Also wie gehen Profis an die Sache ran?
Verschiedene Geschossgewichte testen?
Jeweils auch mit unterschiedlichen Ladungen?
Wieviel braucht man vermutlich pro Variante und wie viele Varianten?
Gibt es vielleicht sogar schon (eine) vorgeschlagene Laborierung für meine Anwendung?
Ist es realitätsfern mit der bestmöglichen Abstimmung auch gut und waidgerecht zu wirken?

Besten Dank im Voraus
Martin
 

BAL

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Ich bin zwar kein Profi, versuche mich aber mal an der Beantwortung Deiner Fragen.

Der dritte Absatz Deines Postings liest sich, als denkst Du darüber nach verschiedene Laborierungen für unterschiedliche Einsatzzwecke aus einer Waffe zu verschiessen. Sollte ich das richtig verstanden haben: Vergiss das wieder. Du müsstest die Waffe nach jedem Wechsel der Munition kontrollschiessen. Das mach keinen Sinn.
Eine Waffe für Schalenwild, eine für Raubzeug und Krähen. Oder einen Bergstutzen / Drilling mit ESL.
Oder mit einer bleifreien, schnellen .308 auf alles.

Wie man eine Laborierung entwickelt:
Man sucht sich ein Geschoss aus, beschafft das passende Pulver und erstellt dann eine Ladeleiter.
Stellt sich heraus, daß das Geschoss aus der Waffe nicht zufriedenstellend fliegt wiederholt man das mit einem anderen Geschoss.

Es gibt keine Standardlaborierungen die in allen Waffen gleich gut funktionieren. Ein und dieselbe Laborierung kann aus Waffe A gut und aus Waffe B weniger gut fliegen und hier reden wir vom gleichen Waffentyp!
Das Ziel einer waidgerechten Laborierung ist doch die bestmögliche Abstimmung (im Sinne von Präzision) zu erreichen. Es kann sein, daß eine Laborierung die maximale Präzision aus einer bestimmten Waffe liefert nicht die maximal mögliche Geschossenergie liefert. Das ist aber nicht weiter wichtig weil der Treffpunkt zählt und nicht das letzte mögliche Joule.
 
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Gewerbliche Wiederlader können sehr hochwertige Munition herstellen. Die ist dann sicher preiswert aber nicht günstig.
Welchen Anteil hat Rehwild, Raubwild und SW an der Strecke? Das wäre schonmal ein Ansatzpunkt. Wären es überwiegend Rehe und SW bis Überläufer sowie Raubwild nur zum Wegwerfen, wäre die Geco zero ein guter Ansatz. Dazu eine S&B Übungsmunition ebenfalls mit Tombakmantel.
Wenn viel und stärkeres SW würde ich eher zu einem Deformator tendieren, z.B. Sako.

Letztlich musst Du versuchen, wie Deine Waffe mit der Munition zurecht kommt. Meine SR30 kam z.B. mit Hornady GMX und ETX überhaupt nicht zurecht, da waren 5 Schuss auf einem DINA4 Blatt. Mit der Geco erreiche ich an guten Tagen 20mm.
 

Wheelgunner_45ACP

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Wenn du schon seit einem Jahr die entsprechenden Themen verfolgst wirst du wissen
- das 10 Jäger 15 Meinungen vertreten
- du am Ende selber die Entscheidung treffen musst

Ich würde dir Fox 130 oder 150grs empfehlen, die gibt es in .308Win auch als Kaufmunition.

Für Krähen dann ein geeigneteres, kleineres Kaliber und keine 308Win. Irgendwas zwischen .17HMR und .223Rem mit Varmint- Geschoss.

Das mit verschiedene Laborierungen für verschiedene Zwecke hat ein Spezl mal ein Jahr gemacht. Und hats wieder aufgegeben. Ihm sind mehrere Füchse beim Patronenwechsel abgesprungen. Teils weil er zu laut war teils weil's zu lange gedauert hat.
 
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Kauf dir halt ne Packung bleifreie Munition und probier wie sie fliegen. Wenns das ttsx sein soll dann wären die Barnes Vor-TX die richtigen für dich.

Wenn Sie fliegen: herzlichen Glückwunsch, du hast bleifreie Munition und kannst diese sogar ganz einfach über den Büchsner deines vertrauens beschaffen.

Wenn Sie nicht fliegen: Es gibt mehr als genug bleifreie Munition verschiedener Hersteller für die 308 Win. Eine wird passen
 
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Darf es denn keine Fabrikmunition sein?
Hätte ich die Fox in .308, würde ich Dir eine Handvoll zuschicken. Die verwende ich seit Jahren in 8x57 zur vollsten Zufriedenheit. Und meine CZ550 verdaut die Fabriklabo sehr gut. Streukreis=Schusspflaster

Wmh
Flo
 
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Du willst Präzision und Reichweite. Die .308 ist normalerweise präzise, die Reichweite sollte für jagdliche Belange auch reichen. Für diese Patrone gibt es sehr gut geeignete Projektile; die mit 9,7g fliegen i.d.R. präzise und hinreichend weit. Gut fliegende Projektile mit günstigem BC gibt es sowohl bleifrei wie auch bleihaltig. Statt die Rasanz vermeintlich durch geringe Geschossgewichte zu erhöhen, denke über eine ASV im ZFR nach, mit welcher Du auf jede jagdliche Entfernung denselben Haltepunkt haben kannst.
Suche Dir die geeignetste Laborierung und prüfe ob Deine Waffe damit präzise schießt, eventuell findest Du eine dazu passende Laborierung zum Übungsschießen; mit der ASV lassen sich übliche Haltpunktabweichungen gut ausgleichen.
Wenn Du dann magst, wird Dich Herr Klaus sicher mit der Fertigung ausgezeichneter Munition dabei unterstützen - er läd mir die Munition für meine 8,5x63. Den hier aufgezeichneten Weg kann er Dir allerdings nicjt abnehmen.
 
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Ich würde nicht mit einer .308 auf Krähen schießen wollen. Das wäre mir zu heiß. Auf große Distanz mit Rasanz bedeutet dann zwangsläufig kleine Winkel für den Bodenkontakt. Das ist gefährlich.
Was stellst du dir denn vor bezügl. "großer Distanz"?
 
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vielen Dank schon mal für die vielen Antworten. Auch wenn wie üblich nicht die gehoffte Antwort dabei war😄

Wenn ich für die Sau das TTSX 10,5g nehme und für den Fuchs das 8,8g muss ich doch nicht kontrollschießen??? Und selbst bei anderem Geschoss, solang das Material gleich bleibt…? S&B + Softpoint hat bei mir auch wunderbar harmoniert. Kontrollschüsse hab ich irgendwann sein lassen. Kommt aber natürlich drauf an, ist klar.


Und natürlich kann man für jede Anwendung eine Waffe haben aber kein Jäger nimmt auch 3 Waffen mit zum Ansitz. Deshalb ja mein Ansatz zwei Anwendungsfällen gerecht werden zu können. Ist nicht perfekt aber eine Lösung. Mein Ansatz wäre daher irgendwie kleine schnelle (Austritts)-Löcher in Füchse zu stanzen und verwerten zu können, Krähen müssen nur tot sein das traue ich mir auch 200+m zu bei passendem Wetter (Torfiger Boden, der saugt regelrecht… kann mir nur schwer vorstellen da nen Abpraller zu produzieren aus dem Hochsitz).

Aber wie anfangs schon mal erwähnt, erst mal will ich wissen was das Teil überhaupt kann. S&B hatte so 3-4cm Streuung und viel geübt hab ich nicht🤔 also vielleicht hab ich nen richtig guten Knallstock🙂
 
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Hab keine ASF aber ein guten Glas und im Fall der Fälle kann man da dran ja auch drehen. Allerdings sind Krähen immer gleich groß also höher halten sollte machbar sein. Lasermesser ist im Fernglas drin und ein Büchlein mit Balistik kann man sich ja mitnehmen👍🙂 Gerade bei Krähen geht es ja auch bisschen um Spaß und Gelegenheit sonst würde ich weiter links in den Schrank greifen und 12‘ nehmen. Da hat man bei uns seit der Steinzeit nicht mehr reguliert und es wird nötig.
 
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Wenn ich für die Sau das TTSX 10,5g nehme und für den Fuchs das 8,8g muss ich doch nicht kontrollschießen??? Und selbst bei anderem Geschoss, solang das Material gleich bleibt…?

das traue ich mir auch 200+m zu bei passendem Wetter (Torfiger Boden, der saugt regelrecht… kann mir nur schwer vorstellen da nen Abpraller zu produzieren aus dem Hochsitz).

Magst Du Dich nicht vielleicht erst einmal einlesen, bevor Du so etwas postulierst ? Glauben hilft hier übrigens wenig, es sei denn, Du meinst ein Gebet damit nichts schiefgeht. Die Physik gilt auch für Dich.

Bitte, glaub uns. Was Du vorhast ist bestenfalls leichtsinnig, schlimmstenfalls tödlich!
 
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vielen Dank schon mal für die vielen Antworten. Auch wenn wie üblich nicht die gehoffte Antwort dabei war😄

Wenn ich für die Sau das TTSX 10,5g nehme und für den Fuchs das 8,8g muss ich doch nicht kontrollschießen??? Und selbst bei anderem Geschoss, solang das Material gleich bleibt…? S&B + Softpoint hat bei mir auch wunderbar harmoniert. Kontrollschüsse hab ich irgendwann sein lassen. Kommt aber natürlich drauf an, ist klar.


Und natürlich kann man für jede Anwendung eine Waffe haben aber kein Jäger nimmt auch 3 Waffen mit zum Ansitz. Deshalb ja mein Ansatz zwei Anwendungsfällen gerecht werden zu können. Ist nicht perfekt aber eine Lösung. Mein Ansatz wäre daher irgendwie kleine schnelle (Austritts)-Löcher in Füchse zu stanzen und verwerten zu können, Krähen müssen nur tot sein das traue ich mir auch 200+m zu bei passendem Wetter (Torfiger Boden, der saugt regelrecht… kann mir nur schwer vorstellen da nen Abpraller zu produzieren aus dem Hochsitz).

Aber wie anfangs schon mal erwähnt, erst mal will ich wissen was das Teil überhaupt kann. S&B hatte so 3-4cm Streuung und viel geübt hab ich nicht🤔 also vielleicht hab ich nen richtig guten Knallstock🙂
Und Warum machst du dir das Leben so kompliziert?
Wenn ich die Krähen (bei uns heißen die Kolkraben und die darf man ja bekanntlich nicht) mal außen vor lasse, dann genügt in einem Mittelkaliber wie der .308 eine Laborierung für alles.
Ich erlege/hab erlegt mit der 7x57R (Barnes TTSX 120 gn; FOX CH 130 gn) Rotwild, Damwild, Schwarzwild, Gams, Rehwild, Hase, Fuchs und ein Marder war auch dabei. Die Schussentfernungen bewegen sich zwischen 25 und 250 Meter. Kein Stück wild ging verloren oder musste aufwendig nachgesucht werden. Alle Füchse und alle Hasen waren voll verwertbar.
Für Dich heißt das, eine Schachtel Barnes mit 130gn Geschossen (TTSX) und eine Schachtel FOX auch mit 130 gn. Das Bessere Bleibt.
 

Wheelgunner_45ACP

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vielen Dank schon mal für die vielen Antworten. Auch wenn wie üblich nicht die gehoffte Antwort dabei war😄

Wenn ich für die Sau das TTSX 10,5g nehme und für den Fuchs das 8,8g muss ich doch nicht kontrollschießen??? Und selbst bei anderem Geschoss, solang das Material gleich bleibt…? S&B + Softpoint hat bei mir auch wunderbar harmoniert. Kontrollschüsse hab ich irgendwann sein lassen. Kommt aber natürlich drauf an, ist klar.
Das Problem ist, das diese beiden Ladungen nicht zusammen schießen müssen. Kann sein dass die auf 100m keine nennenswerte Abweichung haben, kann aber auch 10cm andere Ablage haben. Und dann auch, wie die Streukreise sind.

Eine Krähe auf 100m ist schon verdammt klein, da ist 4 cm Streukeis zu groß. Von deinem dafür ungeeignetem dafür Kaliber mal abgesehen.

Ansonsten mach dich mal Schlau, was Abprallwinkel sind. Und ab wann man bei welchen Boden davon ausgeht, dass ein Geschoß nicht mehr abprallt. Da schauen einen viele mit großen Augen an. Das sind bei 4m Mündung über Grund weit weniger, wie die meisten Jäger als sicher annehmen. Dazu gibt es Info/ Untersuchung/ Tests bei DEVA und in den Jagdzeitschriften, Google und dessen Bedienung setzte ich als bekannt voraus, um diese Infos zu finden
 

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