Mythbuster: Detaildarstellung von Hindernissen (bspw. kleine Äste/Zweige) bei WBKs

Registriert
27 Jan 2019
Beiträge
578
Ich habe früher immer häufig gehört und gelesen, dass Röhrengeräte und Nachtsicht den Wärmebildkameras bei der Montage auf Waffen vor allem aus zwei Gründen überlegen sei:
- Besseres Ansprechen von Wild (z.B. angeblich sei bei WBKs Geweihe nicht zu sehen)
- Zweige und andere Hindernisse seien beim Schießen durch Nachtsicht deutlich besser sichtbar

Ich denke beides gehört in die Vergangenheit, wenn man die Leistungsfähigkeit moderner Sensoren und Software aus Wärmebildgeräten betrachtet.
Zur Veranschauung einfach ein paar Bilder aus der Praxis, um mit dem Mythos aufzuräumen.

Fotos von FH25R, 25mm Linse, 640er Sensor

Blick in die Ferne - selbst bei Fokussierung der Distanz (450m) sind Zweige im Schussfeld gut sichtbar - Zweige sind ca. 3mm bis 1cm dick
IMG_183218_340.jpg

Kurze Verstellung am Fokus zeigt die Hindernisse in ca. 2-3m Entfernung extrem deutlich
1668941093309.jpegIMG_183208_347.jpg
 
Registriert
17 Mrz 2015
Beiträge
993
Schöne Bilder.
Habe ich auch mit einem schwächeren Sensor so gesehen. Es kommt aber auf die Entfernung an , und ob eine Wärme Quelle im Hintergrund ist.
Zb. Sau auf 50 m und eben dieses Ästchen 2m vor der Sau . Dann geht es unter ...
 
Registriert
31 Jan 2013
Beiträge
1.759
Es kommt auf die Umgebungstemperatur an. Wenn es plötzlich kalt wurde und die Zweige noch die Wärme vom Tag haben sieht man alles. Haben die Zweige aber die Temperatur der Umgebung angenommen wirds nix mehr.

Hätte ich meine Wbk als Zieloptik hätte ich schon oft dumm geschaut wenn der Hochwald dann doch keiner war.
 
Registriert
17 Mrz 2015
Beiträge
993
Jage ja auch mit WBK Vorsatz im Wald ..Aber ÑUR mit absoluter Revierkentnis , wo es auf Sauen geht, wird regelmäßig kontrolliert, Freigeschnitten . Auch kann mal Windbruch über Nacht mal im Freien Schussfeld liegen . Bin da sehr vorsichtig.
Ungeplante Pirsch mit WBK ist mir zu riskant.
Interessanter Faden, da wird zu wenig darüber gesprochen.
 
Registriert
10 Apr 2016
Beiträge
3.994
wie Sauwechsel schon sagte, kommt drauf an :) Wärmeunterschiede werden immer gut angezeigt. Hat man ein Gerät mit NETD Wert 25mk sogar noch feiner als mit der FH25R die NETD 40mk hat. Im Winter, da ist das Ästchen 2m vor der Sau als kalter Strich auf dem Wildkörper zu erkennen, auch besser als im Sommer. Meine Erfahrung ist, das NSG ist da dem WBG immer noch überlegen. Vorsprung in den letzten 2 Jahren aber deutlich geschrumpft.
 
Registriert
9 Okt 2002
Beiträge
1.657
Bei klaren dunklen kalten Nächten (gegenüber dem Tag) ist ein Wärmebildgerät einer Nachtsichtröhre haushoch überlegen.
Bei Nieselregen geht aber die Umfeldbeobachtung langsam gegen Limes 0. bei den neuen < 25mK netd Geräten sieht es aber besser aus. Bei meinem E6 V2 und auch bei meinem TigIR saufen die Kontraste bei Regen ab. Warmblüter werden aber immer sauber dargestellt.

frogger
 
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.084
Dieses Thema war in der Anfangszeit der Wärmebildvorsatzgeräte ganz groß, vor allem auch deshalb weil ein renommierter Anbieter von Röhrenvorsatzgeräten da kräftig für Wirbel gesorgt hat :sneaky:

Ich erkenne mit meinem CH50 sehr gut Hindernisse in der Flugbahn, das war mit dem Guide/JSA 435 etwas schwieriger. Die Technik hat sich in diesem Bereich einfach weiter entwickelt.
Generell ist die Detailerkennung mit Nachtsicht besser/größer, aaaaaaaaber :) die frage ist was man da vergleicht, ein Eco/Einstiegsröhren Gerät mit Grünbild ist auch nicht gerade ein Wunderwerk an Bildqualität. Die Onyx Premium meines Mitjägers ist schon toll, dafür bekomme ich aber bald ein MH50 plus Handgerät.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wheelgunner_45ACP

Moderator
Registriert
18 Sep 2015
Beiträge
16.463
Bei Nieselregen geht aber die Umfeldbeobachtung langsam gegen Limes 0. bei den neuen < 25mK netd Geräten sieht es aber besser aus. Bei meinem E6 V2 und auch bei meinem TigIR saufen die Kontraste bei Regen ab. Warmblüter werden aber immer sauber dargestellt.

frogger
Aber man sieht deutlich länger was im WB als bei NSG. Hatte schon Situationen, da war die Sau sauber in der WBK zu sehne, aber - dank Nebel/ Schnee/ starker Regen - nicht in der Röhre zu sehen. Keine Chance einen Schuss anzutragen.
 
Registriert
2 Nov 2012
Beiträge
1.651
Ich hatte schon mehrfach das Problem, dass Wild mit der Keiler 18pro direkt Vorstand, mit dem Pulsar FN455 aber nicht zu finden war. Gebüsch im Weg, dass vorher nicht zu erkennen war.
 

MSP

Registriert
4 Mrz 2014
Beiträge
483
Fragt mal Militärpiloten oder Behördennutzer, warum ihre Nachtflug- bzw. Nachsichtgeräte an erster Stelle über Röhrentechnik funktionieren. Wärmebild haben die auch, aber nicht zum fliegen, bzw. bewegen, sondern zum erkennen.
Die Gefahr, bei Dunkelheit und wenig Temperaturunterschied ein Kabel oder ein Hindernis nicht zu erkennen ist bei Wärmebild physikalisch bedingt immer noch vorhanden.
Für uns Jäger ist das nicht so wichtig, insbesondere wenn man sein Revier kennt. Mann schiesst ja auch bei guter Sicht nicht durch den dichten Bestand.
Ich bevorzuge auch die gute Erkennbarkeit von Wild bei WBKs, auch als Zielhilfe
 
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.084
Ich hatte schon mehrfach das Problem, dass Wild mit der Keiler 18pro direkt Vorstand, mit dem Pulsar FN455 aber nicht zu finden war. Gebüsch im Weg, dass vorher nicht zu erkennen war.
Das ist eben der Punkt.
Keiler 18, das ist wirklich ein Gerät um zu sehen "da ist was"

Ich hatte zuerst das Keiler 35 (Erste version in Grün), dann mehr aus Neugierde das Keiler 36 angeschafft... Meine erster Eindruck einfach nur WOW :LOL:
Das ist nicht nur ein Reh, nein das ist ein verfegter Bock auf 70m.

Die Unterschiede im Wärmebildbereich sind ähnlich wie bei der NSG Technik schon enorm.
>1.800 €, >3.000 €, <3.000 €, der Unterschied ist nicht nur das Preisschild :)

Unbekanntes Revier und eine gewisse Risikobereitschaft Richtung Bewuchs oder ähnliches zu schießen, da ist das Thema dann sicherlich nicht zu unterschätzen. Andererseits liegt das mehr am Schützen als an der Technik. Genau wie wenn man meint man muss gezielt Schwarzwild in der 2-3 Reihe Mais beschießen, mag sein dass die Wärmebildtechnik dazu einlädt, das ist aber für mich eine Frage der Disziplin/Einstellung gegenüber dem Wild und nicht der Technik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
29 Apr 2014
Beiträge
360
Fragt mal Militärpiloten oder Behördennutzer, warum ihre Nachtflug- bzw. Nachsichtgeräte an erster Stelle über Röhrentechnik funktionieren. Wärmebild haben die auch, aber nicht zum fliegen, bzw. bewegen, sondern zum erkennen.
Die Gefahr, bei Dunkelheit und wenig Temperaturunterschied ein Kabel oder ein Hindernis nicht zu erkennen ist bei Wärmebild physikalisch bedingt immer noch vorhanden.
Für uns Jäger ist das nicht so wichtig, insbesondere wenn man sein Revier kennt. Mann schiesst ja auch bei guter Sicht nicht durch den dichten Bestand.
Ich bevorzuge auch die gute Erkennbarkeit von Wild bei WBKs, auch als Zielhilfe
Und immer daran denken, bei Wärmebild schießt du immer auf einen Bildschirm, wenn das Gerät dann shuttert ist das Stück schon einen Schritt weiter und du triffst evtl. weich. :cautious:
 
Registriert
10 Apr 2016
Beiträge
3.994
Bei klaren dunklen kalten Nächten (gegenüber dem Tag) ist ein Wärmebildgerät einer Nachtsichtröhre haushoch überlegen.
mein WBG ist meinem Röhrengerät eher bei Nebel, Dunst und Regen überlegen. In klaren (dunklen) Nächten bietet die Röhre einfach bessere Detailabbildung.
Helion Pro vs. XR5
Das ein WBG eher anzeigt das was da ist, ist auch klar. Auch Größenunterschiede der Stücke sind mit WBG bestens zu sehen.
Will ich auf 100m die Enden des Geweihes zählen oder die Striche der Sau, wird es mit WBG schon schlechter. Da muss schon alles passen.
Daher finde ich die Lösung beide Techniken zu benutzen für meine Verhältnisse immer noch optimal.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
148
Zurzeit aktive Gäste
334
Besucher gesamt
482
Oben