Mitbewerber schreibt dazu:
Hätten die jeweils rund 20 'Wildpferde' und 'Wildrinder', die der NABU-Kreisverband Stendal im 'Bucher Brack' gehalten hat vor dem Juni-Hochwasser in Sicherheit gebracht werden können oder nicht? An dieser Frage scheiden sich in der Region derzeit die Geister, wie die in Magdburg erscheinende 'Volksstimme' berichtet.
Wärend der in der Kritik stehende NABU-Kreisverbandsvorsitzende darauf besteht, dass die Flutkatastrophe ein unvorhersehbares Ereignis gewesen sei, werfen ihm offizielle Stellen vor, den Tod der Tiere billigend in Kauf genommen zu haben. In einer Stellungnahme des Landkreises Jerichower Land, die der Mitbewerber-Redaktion vorliegt, heißt es dazu: 'Durch die Stadt Jerichow, den Landkreis Jerichower Land sowie den Landesbetrieb für Hochwasserschutz LHW, wurden in den vergangenen Jahren mehrfach die Haltungsbedingungen der Tiere im Überflutungsgebiet der Elbe kritisiert und verlangt, die Eingrenzung der Tiere mit festen Stacheldrahtzäunen abzubauen und eine Evakuierung der Tiere bei Hochwasser vorzubereiten - leider ohne zufriedenstellendes Ergebnis.' Und weiter: 'Bereits am 3. Juni wurde der NABU dringend aufgefordert, die Tiere zu evakuieren.'
Am 6. Juni reagiert laut Auskunft des Kreises eine Anwaltskanzlei als rechtliche Interessenvertretung des NABU KV Stendal unter anderem mit derartigen Aussagen: Ein unbeschadetes Überleben der Weidetiere sei sehr realistisch... Eine zwingende Notwendigkeit ... (zum Abtransport der Tiere)... ergebe sich nicht.
Der Landkreis zieht daraus den Schluss, dass eine Evakuierung der Tiere vom NABU nie ernsthaft in Erwägung gezogen wurde. Entgegen der Terminologie der Naturschützer, die von 'Wildrindern' und 'Wildpferden' sprechen, handelt es sich bei diesen Tieren jedoch um Haustiere, für die der Halter - in diesem Falle der NABU-Kreisverband - die Verantwortung trägt. Der Landkreis hat in seiner Stellungnahme daher auch eine Strafanzeige gegen den NABU bzw. die verantwortlichen Personen angekündigt.
Nach Recherchen der Mitbewerber-Redaktion wirft man dem NABU in der Region vor allem auch vor, nicht lernbereit zu sein oder aus ideologischen Gründen das Leben seiner Tiere aufs Spiel zu setzen. Denn schon einmal, beim Winterhochwasser 2011, war es dort zu einer bedrohlichen Situation gekommen.
Vieviele der rund 40 Tiere jetzt durch die sture Haltung der NABU-Verantwortlichen ihr Leben verloren haben, ist noch unklar. Der Landkreis beziffert die Zahl auf bestätigte zehn Pferde und 17 Rinder. Gleichzeitig seien jedoch nur mehr drei Rinder lebend gesichtet worden, so dass mit weiteren Kadverfunden gerechnet werden müsse.