Nach DIN-Jagd und BJG-Novelle jetzt QM vom Bundesverband deutscher Berufsjäger? „Jagdschein auf Probe“

G

Gelöschtes Mitglied 15848

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"Drückjagdnomaden" haben diesen schlechten Ruf als "nur ballernde Eventjäger", aber wenn man "Waidgerechtigkeit" ernst nimmt, stellen Bewegungsjagden besonders hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer. Sie müss(t)en besonders diszipliniert sein, stets den Überblick über alle Sicherheitsregeln haben, blitzschnell richtige Entscheidungen treffen, unter Zeitdruck sicher ansprechen können und schnell bewegtes Wild sauber treffen.

Das verträgt sich m. E. nicht mit der Beteiligung von ungeübten Gelegenheits-Jägern, die gern mal ein paar Try-and-error-Schüsse auf Bewegungsjagden abgeben würden.

Ist aber Alltag. Schreib doch einfach mal ein paar Veranstalter an und berichte dann, wie viele nach Erfahrungen gefragt haben.
 
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..., aber eine Fortbildungspflicht wäre kein Fehler, zumindest bei denen, die ein Revier pachten oder einen ständigen JES haben. Beim Eventjäger reichte ein Schießnachweis (mit Treffersicherheitskontrolle).
Dann lass uns doch Jagdscheinklassen (analog zum Führerschein) einführen:
Klasse 1: Berufsjäger
Klasse 2: Förster
Klasse 3: Revierpächter / Inhaber eines ständigen JES (wie immer das auch definiert werden soll)
Klasse 4: Sonstige Jäger mit Eventjagdberechtigung "Staatsforst"
Klasse 5: Kirrdödel
 
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Ich halte die bezahlten "Pflichtnachschulungen" auch für Beutelschneiderei.
Es gibt eben nicht NUR den universal gelehrten Jäger.
Nicht jeder hat in seinem Leben die Zeit die es braucht um ein Vollblutjäger zu werden.
Sollte man diesen deshalb die Jagd verbieten?
Auch ein Teilbereich der Jagd kann einen erfüllen.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Jagdarten und Revierbedingungen.
Die meisten der norddeutschen Feldjäger werden wohl nie ein Hochgebirgsrevier pachten.
Der Jäger mit dem Pirschbezirk im Staatswald muss sich nicht mit Ackerbau und Schutz von Maisschlägen beschäftigen. Wer einen Hund bis zur Prüfung führt erhält dabei auch Einblicke die ein hundeloser Jäger nie braucht.
Weshalb also in diesen Gebieten noch intensiver ausbilden?
Stellenweise finde ich das geforderte in der Jagdausbildung heute schon übertrieben.
Der der es wissen will bildet sich weiter, spätestens wenn er es braucht.

Der heutige Jagdherr lässt ja auch nicht jeden Jagdscheinbesitzer in seinem Revier tun und lassen was er will. (Ausser er will/braucht das Geld.) Er entscheidet letztlich welche Fähigkeiten und Schulungsstand sein Begeher/Jagdgast braucht. Wenn hier die Messlatte(Preis) natürlich zu tief liegt sollte erstmal daran gearbeitet werden.
Wenn jetzt die Jagdgenossenschaften bei den Verpachtungen noch ein bisschen weniger aufs Geld und mehr auf die Qualität achten wäre doch schon vieles gar nicht mehr nötig.
 
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Liebe Leute, wo wollt ihr eigentlich hin? Die einen, Mitglied im NABU oder BUND, nennen sich, regelmäßig ohne besondere Qualifikation, Naturschützer und clownen ein wenig populistisch einen vermeintlich mehrheitsfähigen Weg entlang und wir können zumindest durchgängig einen Ausbildungsinhalt und eine Prüfung vorweisen.

Wir haben sicher Einigkeit, dass die bestandene Jägerprüfung so wenig einen guten Jäger macht, wie die bestandene Führerscheinprüfung einen guten Autofahrer. Zu ersterem gehört sicher ein wenig Demut und Zurückhaltung und die Bereitschaft, dazu zu lernen.

Glaubt wirklich irgendjemand, man könne die Kritik an der Jagd, durch eine überschaubare, unverbesserliche Gruppe, reduzieren, wenn man die Hürden zum Jagdschein möglichst hoch baut und schwierig bzw. zeitlich quälend gestaltet?

Auf der einen Seite palavern da Menschen, die Berufsjäger, die mehrheitlich bezahlte Angestellte mit einem engen Korridor an Fähigkeiten sind, rum, ohne gefragt zu sein und mühen sich offensichtlich, auch man 'ne Meinung kund zu tun und bei der Gelegenheit noch zusätzliche Einnahmequellen zu generieren. Einige hätten sicher eine helle Freude, dem Jagdherren und Arbeitgeber mal so richtig zu zeigen, wo beim Bau von Reviereinrichtungen der Hammer hängt.

Die andere Seite bilden Menschen mit Jagdschein, die ganz offensichtlich ihre Pfründe sichern und schützen wollen. Da habe ich auch schon die getroffen, die mit der Druckbetankung sehr ordentliche Jäger geworden sind und die, die mit vermeintlich umfangreicher KJS Ausbildung, außer Entwicklung einer großen Fresse nix auf die Reihe gekriegt haben ... mir aber regelmäßig von Heldentaten ihrer nicht wildscharfen, wenig Dreck machenden, außerordentlich hübschen, exotischen ... Jagdbegleitfiffis (ohne Prüfung) berichten. Es wäre auch schon erstaunlich, wenn es nicht auch unter Jägern gewaltig menscheln würde.

Sollten wir uns wirklich wünschen, von diesem zunehmen unfähigen Staat noch weiter, umfangreicher und intensiver gegängelt zu werden? Es wäre doch hilfreich, Eigenverantwortung zu übernehmen, die persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen ein wenig solider einzuschätzen und bemüht zu sein, den eigenen Schnabel nicht - zu jedem Thema - ganz so weit aufzusperren und auch weiter dazu zu lernen. Wenn das Konsens wäre, müsste man sich hier kaum über eine umfangreichere Ausbildung unterhalten, die nur noch dem möglich wäre, der zu viel Zeit und keine Familie hat.


grosso
Besser kann man es nicht sagen! Letztendlich hängt es an Einstellung, Eigenverantwortung und Selbsteinschätzung, die kann man nicht prüfen
 
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Interessant, wer sich hier wie aufregt....
Natürlich liegt es nahe, zu vermuten, dass sich die BJ ein neues Geschäftsfeld eröffnen wollen. Das ist nicht ehrenrührig, das versuchen viele Berufsgruppen.
Wenn ich mich an die zum Teil hitzig geführten Diskussionen über die Kurzkursjäger und die bei der KJV Ausgebildeten erinnere, dann gibt es zumindest den Verdacht, dass einige den inhaltlichen Stoff weder vernetzen können noch nach einer Weile noch annähernd abrufen können. “Jäger auf Probe“ ist m.E. der falsche Ansatz, aber eine Fortbildungspflicht wäre kein Fehler, zumindest bei denen, die ein Revier pachten oder einen ständigen JES haben. Beim Eventjäger reichte ein Schießnachweis (mit Treffersicherheitskontrolle).

Das ist absolut in Ordnung und keinesfalls verwerflich, wenn es den allgemeinen Ansprüchen des freien Wettbewerbs genügt.

Ich würde es begrüßen, wäre das Angebot an nutzbarer/ erreichbarer, qualifizierter (!) Weiterbildung breiter und teils 'tiefer'. Ich bin intellektuell durchaus in der Lage, meine potentiellen Defizite oder auch spezifischen Interessen einzuschätzen und entsprechende Angebote zu selektieren. Warum sollten dann nicht auch Berufsjäger zu denen gehören, die Wissen vermitteln und wirtschaftlich partizipieren.

Soweit die Berufsjäger/ der BDB also ein entsprechendes Geschäftsmodell sehen, sind sie aufgerufen, ein Angebot zu schaffen und durch Qualität zu überzeugen. Nach meinen höchstpersönlichen Wünschen, möchte ich diese Bitte auch und gerade in Richtung Forst formulieren und würde mich freuen, wenn es da etwas zum Thema Wald/ Waldbau gäbe.

Hier war ja schon mal eine 'forstliche Exkursion' von dir @OberförsterVS ins Gespräch gebracht worden, die das Thema Waldbau zum Inhalt haben sollte. Für mich sind das leider über 500 km (einfache Strecke) zu dir und damit schwer darstellbar. Ich wäre SOFORT dabei, wenn das jemand etwas näher anbieten würde.

Was mir absolut widerstrebt, ist eine weitere dämliche gesetzliche Gängelung, die mir in einer Zwangsweiterbildung beispielsweise einen xyz beschert, der - didaktisch möglicherweise noch schlecht aufbereitet - den Zwangszuhörern jetzt mal zeigt, wo der Hammer in Sachen 'Ackerbau und Viehzucht' hängt.

Ich habe die Zwangsschulung zur 'kundigen Person' und die Zwangsschulung zur Fallenjagd besucht und in beiden Fällen war der Wissens-Mehrwert sehr überschaubar. In beiden Fällen war der vermittelnden Person klar, dass die Zuhörer dort nur zwangsweise teilnehmen und entsprechend war der Ablauf.

Wenn ich Zeit und Geld investiere um meine vorhandenen fachlichen Defizite aufzuarbeiten oder auch meinen erweiterten Wissensdurst zu stillen, wünsche ich mir auch eine entsprechende inhaltliche wie auch didaktische Qualität.

Ich hatte beispielsweise irgendwann für mich entschieden, im Thema 'Flintenschießen' nicht ausreichend talentiert zu sein, um das ohne weiteres Training und Entwicklung meiner Fertigkeiten jagdlich anzuwenden. Entsprechend habe ICH mir jemanden gesucht, der das entsprechend qualifiziert vermitteln kann, habe mir die Zeit genommen und auch das Geld zur Verfügung gestellt, die bzw. das notwendig war.


grosso
 
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Eben @ grosso, es sind 2 bis 3 Baustellen!
Denn wer, wie Du schreibst, eine ruduimentäre Selbsteinschätzung + kognitive Leistungsbereitschaft besitzt, bessert seine "Schwachstellen" aus!

Die Punkte, die am Meisten nerven: dass mal wieder von "Anderen" in unsere Belange hineingefunkt und geregelt werden soll. Gibt es so was in deren eigenem Bereich?
Wen gängelt eigentlich die Jägerschaft?

2. Forderungen aufstellen, ohne Angebote zu schaffen!
Die beste Idee überhaupt!
Beispiele sollten jedem einfallen!

3. Wozu? Um einen Markt zu schaffen, den man bundesweit im Zweifel gar nicht bedienen kann?

Und was bringt das ganze?
Spaltung!
Spaltung zwischen den "Amateuren" und den "Profis"!

Wem hilft 's?

Genau, den sog. "freiheitlich libertären....."

Ps Tante Edith meinte, der Beitrag könne größere Mengen von sprachlichen Mittlen oder Einstellungen enthalten....
 
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Aus dem „Zettel“ in Beitrag #1lese ich nicht, dass ein solches Angebot nur von BJ erbracht werden solle. Das wäre eine Aufgabe für Jagdschulen und Jagdverbände. Freiwilligkeit ist immer zu bevorzugen. Den Kommentaren hier im Forum zufolge bin ich nicht optimistisch, dass das freiwillig gelingt.
 
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... Den Kommentaren hier im Forum zufolge bin ich nicht optimistisch, dass das freiwillig gelingt.

Dann muss man es halt lassen!

Wir sind kein 'Volksviehzeug' für das sich irgendwelche staatlichen bzw. politischen Institutionen aufgrund von Langeweile oder Selbstverwirklichung immer neue Bevormundungen, Entmündigungen, Gängelungen und sonstigen Dressurmaßnahmen ausdenken muss.

Staat soll sich gefälligst auf die Notwendigkeiten der drei Gewalten reduzieren und sich ansonsten auf Administration beschränken und nur da auftauchen, wo er gerufen wird bzw. unbedingt notwendig ist. Er beweist ja mit seinen ideologisch Motivierten nahezu täglich wieder aufs neue, dass er gar nix richtig kann.


grosso
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Freiwillig :)

Hätte dir so viel Humor gar nicht zugetraut.

Wenn du im Jagdkurs fragst, wer freiwillig auf die Hälfte des Kurses und der Prüfungen verzichten würde, ja dann gehen sicher eine Menge Arme hoch.

Ich wette, für einen Jagdschein light "Nur DJ ohne Aufbrechen" gäbe es sofort tausende Interessenten.
 
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Freiwillig :)
Hätte dir so viel Humor gar nicht zugetraut.

Dann kennst Du offensicht komische Leute. Ich habe bislang fast alle privaten und beruflichen Fortbildungen freiwillig besucht und selbst bezahlt. Warum sollte ich das anders machen, ich profitiere auch am meisten davon.

Das Beispiel von grosso kann ich bestätigen. Ich habe wohl keine zweite so schlechte Fortbildung erlebt wie die zur kundigen Person bei der KJS. Danach hatte ich zwar das Zertifikat und habe mich trotzdem erst einmal mit einschlägiger Literatur eingedeckt um zu lernen, warum es geht. Letzteres übrigens auch freiwillig und auf eigene Kosten, wie diverse andere jagdlichen Fortbildungen.

Ich verstehe auch nicht, warum die Jäger über jeden hingehaltenen Stock springen und sich dann selbst auseinandernehmen müssen. Was gäbe es für einen Aufschrei, wenn der ADAC verpflichtende jährliche Schulungen für Autofahrer, z.B. in Verbindung mit einer kurzen Fahrtprüfung fordern würde? Oder auch der Ärzteverband alle 5 Jahre eine Wiederholung des Staatsexamens.

Bei vielen Jägern scheint der Eindruck vorzuherrschen, dass alle anderen außer man selbst schlecht sei. Da sagt schon die Logik, dass das nicht stimmen kann. Davon abgesehen kann man diese vermeintliche Gruppe nicht zur Prämisse des Handelns erklären, dann folgt irgendwann die Forderung zur kompletten Abschaffung der Jagd...
 
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Es gibt in Bezug auf lernen zwei Arten von Menschen meiner Erfahrung nach.

Die einen lernen einfach immer gerne was dazu, sind immer daran interessiert ihr Wissen zu erweitern.
Andere haben die Haltung, nein das ist nichts für mich, da wird man ja nur mit lernen belästigt. Wenn es um Vergnügungen geht sind sie jedoch gerne vorne mit dabei.
Das ist so und wird sich auch nicht mehr ändern.

Zu dem Umfang der Ausbildung meine ich, eine breit angelegte Grundausbildung ist schon mal eine Sicherheit auf die man später aufbauen kann. Man muss nicht alles Wissen, aber ich muss wissen wo ich das nachschlagen kann.
Kommen spezielle jagdliche Anforderungen auf einen zu muss man sich damit eben auseinander setzen. Es wird wohl keine Ausbildung geben die auf alle späteren Situationen qualifiziert vorbereiten kann. Aber sie sollte die Möglichkeit beinhalten, später darauf aufbauen zu können. Ist doch eigendlich bei allen umfangreicheren Wissensgebieten so.
 
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Aber sie sollte die Möglichkeit beinhalten, später darauf aufbauen zu können. Ist doch eigendlich bei allen umfangreicheren Wissensgebieten so.

Das ist wohl so! Schon im Studium hieß es immer „die Hälfte braucht man hinterher nicht mehr, nur weiß keiner welche...“. Im Nachhinein betrachtet ist das wichtigste aus dem Studium die Grundlagen und Methodiken. Ansonsten brauche ich deutlich mehr als die hälfte nicht mehr, dafür aber vieles neue von dem zu meinen Studienzeiten kaum oder gar nicht die Rede war.

Ja, lernen muss man wollen, manche warten schon mit 30 nur noch auf den Tod und verabscheuen jede Veränderung. Aber diesen Leuten kann man es nicht mit irgendwelchen Zertifikaten aufzwingen.

Jedenfalls sollten wir die Freiheit wenigstens so hoch halten, dass wir den anderen selbst überlassen zu entscheiden, was für sie wichtig ist und wie sie sich da weiterbilden. Der eine braucht ein vorgekautes Seminar, der andere ein gutes Buch.
 

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