Nach Jagderfolg wann wieder zum gleichen Ansitz?

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@Binchen
Meiner bescheidenen Meinung nach , rückt relativ schnell ein Bock in das Terrotorium nach, sobald der Platzbock erlegt wurde .
Sehen wir recht häufig auf den Wildkameras , dass anschliessend dort Böcke drauf sind , die man vorher noch nie gesehen hat . Das können dann Zukunftsböcke oder genauso gut klassische Abschussböcke sein . Man wundert sich , wie schnell das freie Revier eingenommen wird .

Jetzt mal zu weiblichem Rehwild , Sauen und Raubwild .
Mal läuft an einem Sitz lange nichts , mal hat man an der gleichen Stelle Anlauf ohne Ende .
Gerade im Waldrevier .
Ich habe mal von einem Sitz, innerhalb von 7 Tagen im Herbst , 2 Ricken mit jeweils 2 Kitzen und 4 Sauen strecken können .
Anderes Mal habe ich in der gleichen Zeit noch nicht mal Anblick gehabt .
Wohlgemerkt in einem Waldrevier .

Nun was zu letzten Wochenende .
Abendansitz : Anblick neben Ricke 2 Jungfüchse auf frisch gemähter Wiese .
Fuchs vorbeigeschossen .
Nächsten Morgen an gleicher Stelle : Die 2 Jungfüchse besuchen wieder die Wiese und ich konnte einen strecken . Rehwild hatte ich nach dem Schuß 5 Stück vor .

Nächster Morgenansitz anderer Sitz :
Anblick: Keiler und diesen erlegt . Anschliessend hatte ich noch 4 Rehe und 1 Fuchs in Anblick .
Da bei den Rehen ein Bock war , den ich mir nochmal anschauen wollte , bin ich am nächsten Morgen wieder hin . Bock kam natürlich nicht in Anblick, aber dafür Ricke mit Kitzen , ein Überläufer , den ich verpennt habe und schliesslich konnte ich noch einen Jungfuchs erlegen .

Jetzt kann man seine eigenen Schlüsse daraus ziehen , ob es sinnvoll ist , nach einer Erlegung den gleichen Hochsitz am nächsten Tag wieder zu besetzen .
Was ich wohl konsequent mache , ist nach dem Schuß mindestens 30 Minuten ruhig auf dem Sitz warten, bevor ich zum Anschuß gehe . Das ist meiner Meinung nach das wichtigste , damit das Wild Knall und Mensch nicht so sehr in Verbindung bringt .

Es mag sein , dass andere ganz andere Erfahrungen gemacht haben .
30 Min klingt sehr lange. Ich kenne 15 min. Nach spätestens 45 min soll man das Reh dich aufbrechen. Wird knapp oder?
 
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Danke für deine Meinung. Es wird auch weibliches Rehwild erlegt aber bislang halt nicht. Mir kommt es eher so vor als ob man deutlich mehr weibliche Stücke sieht als Böcke
Und deinem Pächter geht es vermutlich genau andersrum, weshalb er auf ein verschobenes Geschlechterverhältnis schließt und die weiblichen Stücke schont. Wärst du Pächter, würdest du wahrscheinlich aufgrund deiner Beobachtungen eine genau entgegengesetzte Entscheidung treffen, obwohl die tatsächliche Situation genau die Gleiche ist. Genau deswegen halte ich alle derartigen Rückschlüsse auf Bestand und Geschlechterverhältnis für Kaffeesatzleserei. Deshalb liegt bei uns grundsätzlich alles, was Jagdzeit hat und und ich glaube, bisher fahren wir damit ziemlich gut.
 
G

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Guest
Mit Name, Anschrift und Telefonnummer. Wir treffen uns gelegentlich auch zum Tee.
Zuwachs ist einfach Mathematik. Voraussetzung sind Kenntnisse des Bestandes.
Da bist du einer der begnadeten Menschen auf dieser Erde die das können, ich kenne keine anerkannte Arbeit eines Wildbiologen der deine Aussage bestätigen würde Rehwild lässt sich nicht bestandmäßig erfassen oder einem bestimmten Territorium zuordnen.
Das ist Wunschdenken von dir ;) du überschätzt dich und deine Fähigkeiten.
Aber gut sicher hältst du es ja als braver Waidmann mit allem vorkommenden Wildarten so wie mit den Rehen.
Sicher kennst du auch die Raubwild und Federwildbestände genau und schöpfst nur den vermeidlichen Zuwachs ab:geek::geek::geek::geek: von Sauen und anderem Hochwild fange ich erst gar nicht an;)
 
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Eine Frage an die erfahrenen Jäger hier. Wenn man von einer Kanzel aus einen Bock erlegt hat, sich dort aber noch weiteres Rehwild aufhält, ab wann ist es sinnvoll nach dem Jagderfolg die gleiche Örtlichkeit wieder zum Ansitz zu nutzen. Während einiger Ansitze zuvor konnte dort ein konkurrierender Bock festgestellt werden und mehrere führende Geißen. Wie lange sollte man diese Stelle meiden?

Bin für jede Antwort dankbar!


Hallo Binchen,

Falls Du der Erleger warst, ein herzliches Waidmannsheil.

Zum Ansitzen kannst Du den Platz selbstverständlich sehr bald wieder nutzen. Ich selbst würde ca zwei Tage warten und mich zur Beobachtung wieder ansetzen, sofern es nicht in einem anderen Revierteil mehr Sinn macht.
Ob ich dort allerdings den evtl einzigen verbleibenden Bock im "vernünftig" fortpflanzungsfähigen Alter (für mich ab 3 Jahre) schießen würde? Nein.
Ich selbst würde bei konkurrierenden Böcken den schwächeren schießen, i.d.R. läßt sich beobachten, welcher das ist.
In einem Revierteil bei uns waren 4! Böcke bei einem Ansitz Anfang/Mitte Juni, die ich bestätigen konnte. Zwei davon hab ich entnommen; den Platzbock, wie einen "Nachkömmlig" von ca 2-3 Jahren hab ich stehen gelassen. Entnommen habe ich einen schwächeren Konkurrenten, wie auch einen alten Herren, der in der Blattzeit keine Rolle mehr gespielt hätte.
Meine Überlegung war, daß ich dem Platzbock Stress ersparen, dennoch einen Nachfolger im Bockrevier belassen möchte.
Hinweis: Altersangaben sind geschätzt und in dem Revierteil wurde vergangenes Jahr wg starker "externer" Beunruhigung kein Bock gestreckt.

Ich wünsche Dir einen kühlen Geist und eine ruhige Hand bei Deiner Entscheidung, wie auch immer sie ausfallen wird.

Guten Anblick und WMH,

klausef
 
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Da bist du einer der begnadeten Menschen auf dieser Erde die das können, ich kenne keine anerkannte Arbeit eines Wildbiologen der deine Aussage bestätigen würde Rehwild lässt sich nicht bestandmäßig erfassen oder einem bestimmten Territorium zuordnen.
Das ist Wunschdenken von dir ;) du überschätzt dich und deine Fähigkeiten.
Aber gut sicher hältst du es ja als braver Waidmann mit allem vorkommenden Wildarten so wie mit den Rehen.
Sicher kennst du auch die Raubwild und Federwildbestände genau und schöpfst nur den vermeidlichen Zuwachs ab:geek::geek::geek::geek: von Sauen und anderem Hochwild fange ich erst gar nicht an;)
HAst du schonmal ein Feldrevier betreut?
Dann weisst du auch wie einfach man das ReW im Blick hat. Eine Wissenschaft braucht nicht daraus zu machen.
Solche Methoden scheitern zwangsläufig.
 
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12 Mai 2017
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Und deinem Pächter geht es vermutlich genau andersrum, weshalb er auf ein verschobenes Geschlechterverhältnis schließt und die weiblichen Stücke schont. Wärst du Pächter, würdest du wahrscheinlich aufgrund deiner Beobachtungen eine genau entgegengesetzte Entscheidung treffen, obwohl die tatsächliche Situation genau die Gleiche ist. Genau deswegen halte ich alle derartigen Rückschlüsse auf Bestand und Geschlechterverhältnis für Kaffeesatzleserei. Deshalb liegt bei uns grundsätzlich alles, was Jagdzeit hat und und ich glaube, bisher fahren wir damit ziemlich gut.
Ich glaube nicht, dass es dem Pächter anders geht. Er selbst hat erst einen Bock 🦌 erlegt
 
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Ich glaube nicht, dass es dem Pächter anders geht. Er selbst hat erst einen Bock 🦌 erlegt
Dann kann man sich ja denken, worum es eigentlich geht.
Denk dir deinen Teil dazu, aber nimm dir kein Beispiel daran. Mach dir zu allem deine eigenen Gedanken und hinterfrage alles, was dir jemand erzählt, egal wie lange derjenige schon jagt oder für was für einen tollen Waidmann er sich hält. Nirgends wird so viel gelogen, betrogen und Blödsinn geredet wie bei der Jagd.
Ich hoffe, du hat da, wo du jagst die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren. Wenn ja, solltest du das auf jeden Fall tun. Wenn nein, ist das ein schlechtes Revier für einen Jungjäger.
Also, wenn du die Möglichkeit hast und sie für erfolgversprechend hälst, solltest du dich auf jeden Fall nochmal an besagten Platz setzten. Wenn du richtig lagst, kannst du vielleicht bald den fünften Bock beisteuern. Wenn nicht, ist das ja auch schon eine Erfahrung.
 

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