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Einige Forumsteilnehmer habe mich um die Rezension der fünften Weber`schen Kurzgeschichte (W&H, Heft 12) gebeten. Diesem wollte ich nachkommen. Leider verkündete bereits die Überschrift der „Erlebte Jagd“-Kurzgeschichte das Ableben des hier von mir so vehement gescholtenen Autors.
Das bedaure ich sehr!
Auch muss ich ehrlich eingestehen, dass sich „Lieben Sie Enten!“ deutlich von den vorangegangenen G`schichten absetzt. Kein Pulitzer-Preis aber sprachlich und inhaltlich glaubwürdig.
Deshalb, lieber Erhard, Du hast ihn Dir verdient:
.... und alle Anderen erinnere ich an das beliebte Satirikerwort:
„Die schärfsten Kritiker der Elche,
waren früher selber welche!“ :wink:
Euer
Gatsby
Das bedaure ich sehr!
Auch muss ich ehrlich eingestehen, dass sich „Lieben Sie Enten!“ deutlich von den vorangegangenen G`schichten absetzt. Kein Pulitzer-Preis aber sprachlich und inhaltlich glaubwürdig.
Deshalb, lieber Erhard, Du hast ihn Dir verdient:
Nachruf
Für Dr. Erhard C.J. Weber, den Autor der jagdbelletristischen Kleinode „Rumänische Jagdfahrten“ und „Halali in Rotweißgrün“ sowie unzähliger Jagdzeitungsbeiträge ist das letzte Halali verklungen.
Das Gesamtwerk, zu dem auch semi-humoreske Kurzgeschichten, wie „Blindenhund für Justitia (Advokatenstreiche aus Österreich)“ gehören, hat – wie so oft - zu Lebzeiten des Autors nicht die gebührende Würdigung erfahren. Wie viele Größen vor ihm, erschließt sich die ganze Tiefe und des Sprachgewalt des 1952 in Wien geborenen Rechtsanwalt erst in der posthumen Betrachtung.
„Lieben Sie Enten?“ beschreibt im liebevoll-ungarischen Idiom des „Abkömmlings einer altösterreichischen k.u.k Offiziersfamilie“ eine Flugwildjagd am Balaton.
Sprachlich kraftvoll und lyrisch-ausdrucksstark zugleich („gemütliche Land von Czardas, Wein und Paprika“) entführt uns der Autor in die „gesegneten ungarischen Jagdgefilde“ am Plattensee.
Waren in seinem Frühwerk noch dumpfe national-konservative Anklänge zu vernehmen, so ist in diesem Spätwerk die klare Kritik am kommerzialisierten Weidwerk im Ungarn der 1970er Jahre prägend. Die Entenjagd entpuppt sich als das „Schlachten“ tausender Zuchtenten. Allein die Kritik des Autors am extensiven Jagdgebaren der Italiener, muss im Kontext eines österreichisch-italienischen Hegemonialstreben interpretiert werden. Dieser kleine `Fauxpas´ sei dem Wiener Autor nachgesehen.
Lieber E.C.J. Weber, wir alle müssen irgendwann in die „Drehtür des Lebens“. Jeder lässt gerne den Vortritt, doch anders als in Ungarn kommt keiner gerne als Erster auf der anderen Seite an.
Ruhe in Frieden,
Gatsby
.... und alle Anderen erinnere ich an das beliebte Satirikerwort:
„Die schärfsten Kritiker der Elche,
waren früher selber welche!“ :wink:
Euer
Gatsby