Das gilt natürlich auch für den Hund. Nachsuchenarbeit ist immer auch Risikoabwägung. Manche Risiken lassen sich nicht vermeiden, andere schon.
Ich trage auch die Verantwortung für das Leben meines Hundes und entscheide mich im Zweifelsfall für diesen.
Kein Schweißhundeführer wird den durch aufwändigstes Training, unzähiche Übungsfährten, VP und ggf HP ans Herz gewachsenen Hund leichfertig opfern. Niemals !
Dennoch haben sich ernsthafte Nachsucheführer dem Prinzip "Geht-nicht-gibts-nicht" verschrieben, mit dem Ziel eine beschossene Kreatur von ihren Qualen zu erlösen. Und das fast um jeden noch so selbstlosen Preis.
Ist das Überzeugung ? Helfersyndrom ? Ehrgeiz ? Vielleicht Tradition ?
Am alten Jägerhof wurden die HS den Berufsjägern als "Arbeitswerkzeuge" zugeteilt - verblieben aber im Staatsbesitz so wie heute Diensthunde das auch sind.
In gewisser Weise schwingt diese Gedanke, dass der mühevoll ausgebildete Hund und auch sein Führer im Dienst einer höheren, ethischen Sache stehen - Auffinden und Erlösen von krankem Wild - und damit sehr viele völlig berechtigte egoistische, menschliche und tierische Bedürftnisse zurück stehen müssen (sic!), noch immer mit
Gripdoo hat hier mal früher von einer geplanten Wochenend-Bauaktion berichtet, teure Technik war ausgeliehen und bezahlt Aber die Sache ging wegen einer komplexen Nachsuche dann ohne eine Minute Einsatz an den Maschinenpark zurück. Geld natürlich futsch.
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Nachsuche als Dienst an der Kreatur und im Zweifelsfall, ohne hier leichtfertig etwas aus Abenteuerlust oder krankhaftem Ehrgeiz aufs Spiel zu setzen, stehen Dein Hund, Deine Familie und Freunde und Du selber zurück ! Das umfasst neben sehr viel Zeit auch Gesundheit und im schlimmsten Fall auch das Leben des Hundes.
Ich kenne kaum einen SH-Führer im VH oder KBGS der nicht Hunde bei Nachschen verloren hat und selber teilweise schwere Blessuren erlitten hat.
Wenn Du Dir mal eine Pfostenschau beim VH anschaust (die vom KBGS werden ähnlich sein) und dort viele der alten Hundeveteranen mit zerschundener, narbiger Decke, lädierten Behängen - aber in unendlicher Vertrautheit und Treue an der Seite ihrer Führer - eine Runde durch den Rund der Zuschauer humpeln siehst, ist das sicher noch etwas besser nachvollziehbar.
Vielleicht noch mehr als man das als Jagdhundebesitzer ohnehin macht, muss der Schweihundeführer daran denken, dass der Lebensfaden einer solchen kleinen Schlabberbacke durchaus sehr kurz sein kann....man aber den Hund aber genau zu diesem Zwecke zum Dienst an der Sache bekam und der Hund sein Ziel nur dann erreicht, wenn er aufgabenspezifisch eingesetzt wird und nicht nur "besessen" wird.
In diesem Sinne - ein Ho Rüd Ho in die Runde !