Nachsuche nachts

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Nachts kann man je nach Wild und Lage 100m bis maximal 150m hinterher gehen. Wenn das Stück dann nicht liegt, spricht es gegen eine einfache Totsuche. Bei der Entfernung sollte man ehrlich zu sich sein und nicht sagen "Ach, um die nächste Ecke liegt es bestimmt gleich." oder "Der Hund ist voll drauf!". Klar ist der voll drauf, ist ja auch eine sauwarme Fährte!
Aber das Stück wird dann meist noch leben. Und je nach Wildart ist es dann saugefährlich oder man erschwert die Nachsuche am nächsten Morgen unter Umständen beträchtlich.

Röhrenknochen, Pansen, und andere Verdächtige am Anschuss bedeutet, dass man verbricht und sofort abrückt.

"Gut abgekommen.". Sagen wir es mal so: Die Waffe kann ja auch einen Schlag haben... 😌

Ja, wir jagen nicht für die Tonne. Andererseits bringt es uns auch nicht weiter, wenn wir oder Hund sich für ein paar kg Wildbret ernsthaft verletzen.
Was einem ethische Kopfschmerzen bereiten sollte, sind die Leiden des Wildes. Und da kommen wir in der Nacht eh nicht weiter. Ist es tot, leidet es nicht mehr. Lebt es, dann leidet es, dann werden wir es aber in der Nacht in den meisten Fällen nicht mehr erlösen können (keine Hatz, kein Fangschuss, etc.).
 
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Gerade die moderne Technik ist doch ein Segen.
Wer sich etwas in Schussweite und Situation beherrscht, der wird nur in den aller seltensten Fällen eine Nachsuche produzieren.
(Bezogen auf Ansitz/Pirsch)
 
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Selbst bei Schüssen durch die Kammer hatte ich schon Totsuchen von deutlich über hundert Meter auf Sauen die sich noch in die nächste Dickung geschoben haben, ob allerdings eine Totsuche oder eine Nachsuche daraus wird, weis man erst am Stück.
 
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Selbst bei Schüssen durch die Kammer hatte ich schon Totsuchen von deutlich über hundert Meter auf Sauen die sich noch in die nächste Dickung geschoben haben, ob allerdings eine Totsuche oder eine Nachsuche daraus wird, weis man erst am Stück.
Das habe ich auch öfters. Nach einer Erfahrung gehe ich immer komplett ausgestattet los, auch wenn am Anschuss 2 Liter Schweiß sind.

Sau beschossen, sie schlägelte und blieb liegen. Zum Auto gegangen, den jungen Hund geholt und zur Sau. Also sichere 15 Minuten. Als wir 10m vor der Sau waren, stand die auf. Sie war nicht mehr wirklich mobil und ich habe mit vollen Hosen und scharfem Saufänger abgefangen. Krellschuss, aber Rückgrad war deutlich verletzt.

Trotzdem gehe ich bei guter TPL los. Aber ich lasse mir immer mehr Zeit
 
G

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Wer nachts eine echte Nachsuche auf eine Sau macht hat sie doch nicht alle, oder er weiß nicht was eine Nachsuche ist und der Hund ist ihm anscheinend auch scheissegal. 😢 :sad:
 
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Also ich suche im Dunkeln Rehwild, Fuchs und Dachs und alles unter 50 Kilo nach. Das Risiko hier halte ich für überschaubar, wenn die Trefferlage ziemlich gut bzw. sicher ist.

Nachsuche ist für mich ab einer Entfernung über 400 m oder Gewichtsklassen größer 50 Kilo beziehungsweise unsaubere Schüsse. Wir haben im Revier noch zwei Ecken, an denen ich nie Nachsuche, da da das Gelände einfach zu gefährlich ist.

ich habe immer eine Waffe, geeignete Messer, zwei Taschenlampen und ein Verbandset mit dabei. WBK auch. Demnächst kriegt der Hund auch einen neuen Schutz.

Wenn ich mir unsicher bin oder Schiss habe, rufe ich am nächsten Tag die Nachsuche Leute an.
 
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Was ist nachts anders als tags, ausser das man etwas weniger sehen kann ?
 
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Wenn du nachts ein krankes Stück, dass eben doch nicht nur geborgen werden musst, aufhetzt, hast du gute Chancen, dass du das Stück nicht mehr bekommst oder nur schwer bekommst. Selbst mit guten Hund wird es dann bei Tageslicht schwer.
 
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Es wird bei der Nachsuche bei Dunkelheit immer auf einen Kompromiß zwischen Verwertung des Wildbrets und Tierschutz hinauslaufen. Ob ich eine Nachsuche bei Dunkelheit starte hängt von verschiedenen Faktoren ab und die sind auch nicht in Stein gemeißelt. Aber eines steht für mich fest, nach Möglichkeit jage ich nicht für die Tonne, sondern für das Kühlhaus. Und zum zweiten, ob es eine Totsuche ist, daß weiß ich erst, wenn ich am toten Stück stehe. Ich habe da zuviele Überraschungen erlebt, als daß ich mich da noch zu weit aus dem Fenster hänge.
 
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Was ist nachts anders als tags, ausser das man etwas weniger sehen kann ?
Es ist unverantwortlich, nachts den Hund zur Hetze zu schnallen, sollte es dazu kommen müssen.

Insofern kann es passieren, daß Du trotz dicker Lampen und Technik ein waidwundes Stück unsinnigerweise aus dem bereits aufgesuchten Wundbett aufmüdest und dann nicht bekommst - oder nur am nächsten Tag mit viel Ausdauer und Suchenglück.

Nachts zu suchen, ist eine zweischneidige Sache. Ich habe es schon bereut, nachts gesucht zu haben und auch nachts nicht gesucht zu haben. Es ist eine individuelle Entscheidung, die insgesamt von den Gegebenheiten vor Ort abhängt.

Aber es ist und bleibt (hoffentlich) auch eine Ausnahme. Aussagen, wie über 50% der beschossenen Stücke liegen (gewollt???) nicht am Anschuß oder in Sichtweite, halte ich für nicht akzeptabel. Und ich schieße seit etwa 10 Jahren mit bleifreien Deformatoren.
 
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H
Wer nachts eine echte Nachsuche auf eine Sau macht hat sie doch nicht alle, oder er weiß nicht was eine Nachsuche ist und der Hund ist ihm anscheinend auch scheissegal. 😢 :sad:
Das kann man so nicht sagen: es kommt immer darauf an, WER das macht. Und WIE er das macht. Oder ob er es lässt

Zündel:
Um als (Sauen-)Jäger überhaupt für voll genommen zu werden:
Die persönliche Lebensstrecke bei Sauen sollte mind. 1.000 selbst erlegte Sauen sein. Idealerweise zu Fuss erlegt.

Darunter sind doch alles Anfänger ...
 
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JEF

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Hier wir halt munter "Fluchtfährte 50m ausgehen" mit "Nachsuche" verwechselt und andersherum.

Das man tw. jeden noch so kleinen Schritt der auch nur 5m vom vermuteten Anschuss wegführt, hier als "idiotische Nachsuche bei Nacht" betitelt, finde ich doch etwas merkwürdig.

Ich suche nicht Nachts nach, da ich mangels Hund selbst überhaupt garnicht "Nachsuche". Dafür gibts Profis. In meinem Einzugsgebiet zum Beispiel C. Balke.

Aber ja - bei selbst abgegeben Schüssen, wo ich die Situation und Anschuss selbst - nach bestem Wissen und Gewissen - einschätzen und begutachten kann (!), gehe ich die Fährte aus. Aber eher 50 bis 100m und keine 300m aufwärts. Zur Not auch ins Dickicht. Das ist für mich aber keine "Nachsuche".

Prinzipiell bei jeder geflüchteten Sau nach 10m vor dem ersten Busch aufhören, finde ich irgendwie nicht so ganz praxistauglich 🤷‍♂️
 

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