Nachsuchenstatistik der Hirschmänner

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Zu Hürsch: Ich finde Deinen Beitrag gut. Das Zitat "Suum Cuique" verbietet sich meiner Meinung in Deutschland - auch wenn es ein uralter Auspruch ist. Seit dieser Spruch auf dem Eingangstor des KZ Buchenwald stand sollten wir mit der Verwendung vorsichtig sein.

Ohne eine Diskussion über Pietät im Zusammenhang mit der Judenverfolgung im III. Reich vom Zaun brechen zu wollen - ob eine vorsichtige Verwendung des Zitats unter Kenntnis des unten stehenden notwendig ist, mag jeder selber entscheiden.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Die Inschrift "Suum Cuique"


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Suum Cuique: Dieser Ausspruch stammt von dem großen altrömischen Politiker, Schriftsteller und Redner
Marcus Tullius CICERO (03.01.106 - 07.12.43 v. Chr.).


Cicero sagte: "Justitia in suo cuique tribuento cernitur".
"Die Gerechtigkeit erkennt man daran, daß sie jedem das seine zuerteilt."




Friedrich I., König von Preußen, wählte "Suum Cuique" als Inschrift für viele Medaillen und Münzen und zum Motto für den am 17.01.1701 gestifteten "Orden vom preußischen Adler". Seit dieser Zeit blieb "Suum Cuique" Preußens Wahlspruch.


<HR></BLOCKQUOTE>

[ 15. August 2002: Beitrag editiert von: Alexander ]
 
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Hallo,
es ist eigentlich schade, das sich nach meinem Beitrag hier alles um die Hirschmänner dreht. Diese waren eigentlich nur der Aufhänger. Das Grundproblem schien mir ein anderes. Ich glaubte, aufgrund meiner Schätzungen aufgedeckt zu haben, das wir in Deutschland mit Schweißhundgespannen, EGAL welcher Rasse, unterversorgt sind.
Der Hauptgrund dafür schien mir die massiv sich verbreitende SW-Population und die damit verbundenen vermehrt anfallenden Nachsuchen in Gebieten, in denen bisher nur wenig SW zur Strecke kam.
Meine Kritik gilt denen, die sich diese Arbeit auf die fahnen schreiben, und das sind nicht NUR die Hirschmänner.
Ich habe dieses Thema auch in anderen Foren angestrengt, in einem kamen jetzt mal andere Zahlen auf den Tisch. Ich werde den Artikel gleich mal mit Genehmigung des Verfassers hier einstellen, ebenso meine Antwort dazu

Waidmannsheil
Waldschrat
 
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Zunächst mal Entschuldigung, sollte es hier noch einen Waldschrat geben. Macht der Gewohnheit ;-)), auf WuH war eben nur Schradi frei ;-))

Hier also ein Beitrag aus einem anderem Forum zum Thema, mit Genehmigung des Verfassers eingestellt:

Folgt man Waldschrats Auswertungen in seinem Beitrag "Nachsuchenstatistik der Hirschmänner", so muß der unbedarfte Beobachter den Eindruck gewinnen, wir Jäger verstünden unser Handwerk nicht.

Mir war die Grundlage der angeschätzten Krankquote der einzelnen Wildarten nicht schlüssig. Das ließ mir keine Ruhe und so habe ich gestern Abend eine spontane Telefon - Befragung durchgeführt.
Bei dieser - allerdings nicht repräsentativen - Umfrage unter einigen meiner Kollegen kam ich zu etwas anderen Ergebnissen, allerdings nur für das Jagdjahr 2000/2001:


Rotwildstrecke: 53 Kahlwild, 46 Hirsche
erschwerte Nachsuchen: 0 Kahlwild, 1 Hirsch
somit Krankquote %


Damwildstrecke: 36 Kahlwild, 38 Hirsche
erschwerte Nachsuchen: 1 Hirsch (Laufschuss)
somit Krankquote 1, 35 %


Schwarzwildstrecke ohne Drückjagden: 241 Sauen
erschwerte Nachsuchen 6
somit 2, 5 %


Ich habe mit meinen Hunden in dem zu Grunde gelegten Jagdjahr an mehr als 30 Maiseinsätzen teilgenommen, bei denen ich alle! Nachsuchen durchführen sollte.
Gesamtstrecke: 88 Sauen
erschwerte Nachsuchen: 0


Ferner habe ich an 5 revierübergreifenden Drückjagden teilgenommen, bei denen ich ebenfalls als Schweißhundführer eingeteilt war.
Gesamtstrecke: 497 Sauen
erschwerte Nachsuchen 3
somit 0, 6 %


Somit ergeben sich folgende Ergebnisse:
Rotwild ca. 1 %
Damwild ca. 1 %
Schwarzwild ca. 1 %


Übrigens wurden mir bei dieser Befragung folgende erschwerte Nachsuchen durch Verkehrsunfälle gemeldet:
Rotwild 4, Damwild 5, Schwarzwild 26!


Nun sind meine Zahlen sicherlich ebensowenig repräsentativ wie Schradis Zahlen, aber - sie beruhen wenigstens auf Tatsachen und nicht nur auf Annahmen.
Hinzukommt, daß meine Daten aus einer Gegend stammen, in der alle genannten Wildarten seit der letzten Eiszeit Standwild sind und somit - und das meine ich nicht so arrogant wie es klingt - in einer Art und Weise und mit solcher Erfahrung gejagt wird wie sie in Revieren, in denen ab und an eine Rotte Sauen im Mais steckt, nicht immer gegeben ist.


Ebenso fehlen in meiner Erfassung die Nachsuchen aus Einzelabschüssen. Meine diesbezügliche Einschätzung beruht nur auf eigene Erfahrungen aus den letzten 11 Jahren
Schwarzwildnachsuchen: 171
Damwildnachsuchen: 21
Rotwildnachsuchen: 0


Vergleicht man dabei das Verhältnis Damwild zu Schwarzwild (ca. 1 zu 8, 5) mit dem Verhältnis der BRD - Gesamtstrecke (1 zu 7, 7) so korrelieren diese Daten offensichtlich miteinander.


In zwei Punkten - und zwar den eigentlich wesentlichen Punkten seines Beitrages muß ich Schradi allerdings Recht geben.


Jede Nachsuche ist eine Nachsuche zuviel.

Der zunehmenden Schwarzwildpoulation ist Rechnung zu tragen. Hier sind die erfahrenen Hundeführer regional gefordert, statt eines zunehmend überflüssigen Vorstehhundes eine deutlicher zur Schweißarbeit prädestinierte Hunderasse zu führen. Es muß ja nicht gleich HS sein, BGS oder Bracke tuns ja auch.
p.

Übrigens, schradi: mit einem Bein auf der Herdplatte und einem Bein in der Tiefkühltruhe ist deine Körpertemperatur - rein statistisch gesehn - ausgeglichen.
 
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Hi pudlich
danke für die Zahlen. Deine "Umfrage" hat damit Deine am Telefon geäußerte Schätzung bestätigt. Ich hab ja in meinem Artikel geschrieben, daß über meine "Zahlen", insbesondere die anteiligen erschwerten Nachsuchen, gestritten werden kann.
Da meine Zahlen subjektv geschätzt waren, deine auf tatsächlichen Fakten beruhen und wir so signifikant voneinander abweichen, gehe ich davon aus, daß ich mit meinen Zahlen ziemlich heftig daneben liege.

Damit bricht natürlich meine Argumentation zusammen, die ja zugegebenerweise schon ein Rundumschlag gegen die gesamte Jägerschaft war.


Insofern bitte ich alle, denen ich auf den Schlips getreten bin, untertänigst um Vergebung und reiche ein Runde "Bitburger" zur Wiedergutmachung.


Was uns hier in unserer Gegend angeht, gehören wir zu denen, in denen Schwazwild in vermehrter Anzahl erst in den letzten zehn Jahren vorkommt. Du hast völlig recht, wenn du schreibst, das bei der Bejagung durch Unerfahrenheit häufiger Fehler gemacht werden, die es auszubügeln gilt. Es wird hier genau so laufen, wie du gesagt hast, einige werden den Bedarf an Hunden zur Nachsuche erkennen (oder haben ihn schon erkannt), und ich hoffe, es etablieren sich einige geeignete Gespanne.


Einigen wir uns zumindest darauf, das dies in Eigeninitiative erfolgen muß. Hilfestellung seitens der Verbände, und sei es nur bei der Ausbildung, erfolgt auf freiwilligem Weg nicht.


Eine Zahl hast Du allerdings noch vergessen.


Du hast mir am Telefon gesagt, HS würde für sich eine Erfolgsquote um 70% halten. Damit reduzieren sich die Einsätze pro Hund, ausgehend von den 18 erfolgreichen Arbeiten, von 36 (bei meinen geschätzen 50% Erfolg) auf durchschnittlich 25 Einsätze pro Hund bei 70% Erfolgsqute.


Wir sollten es jetzt dabei belassen


Waldschrat



Re[1]: Nachsuchenstatistik der Hirschmänner II (pudlich0, 15.08.2002, 17:11 Uhr)
eines noch zum abschluss,
wenns tatsächlich so sein sollte, daß du keinen schweißhundführer bekommst, darfst du dir gerne meinen hs ausleihen. (der kommt sogar mit dir zum stück GGG) Imke bleibt allerdings zu hause!

gruß von p. an alle halb und viertelholländer
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Schradi:
wir so signifikant voneinander abweichen, gehe ich davon aus, daß ich mit meinen Zahlen ziemlich heftig daneben liege.<HR></BLOCKQUOTE>

Nö.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
und reiche ein Runde "Bitburger" zur Wiedergutmachung.

Giftmischer 8). Warum nicht gleich Heineken ?

Carcano

[ 16. August 2002: Beitrag editiert von: carcano ]
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Braveheart:
.


Man bedenke, wer von uns Jägern noch einigermaßen die Hirschgerechten Zeichen aufzählen kann. Und wer kann diese auf der Pirsch ansprechen und erklären? Ein hirschgerechter Jäger - ganz in der Tradition der Besuchsjäger - muß das auch heute noch können. U.a. deswegen sind für mich die Hirschmänner Bewahrer der Tradition und des jagdlichen Kulturgutes Hann. Schweißhund.


Zu Hürsch: Ich finde Deinen Beitrag gut. Das Zitat "Suum Cuique" verbietet sich meiner Meinung in Deutschland - auch wenn es ein uralter Auspruch ist. Seit dieser Spruch auf dem Eingangstor des KZ Buchenwald stand sollten wir mit der Verwendung vorsichtig sein. Vor kurzem hat eine Werbeagentur schwere Nackenschläge für die Verwendung dieses Spruches einstecken müssen. Nichts für ungut. Übrigens geht der HS auch auf die alten Keltenbracken zurück.

Ho Rüd Ho und Waidmannsheil
Uwe
<HR></BLOCKQUOTE>

Hirschgerechte Jäger im Stil der Besuchsjäger gibt es nicht mehr, daher sind hier auch keine Traditionen zu bewahren. Der Laithund ( mit dem gewollten Phlegma eines Metzgerhundes) des einstigen Besuchsjägers würde heute zurecht bei jeder Schweissprüfung durchfallen, während heute die "Abfallprodukte" der einstigen Laithundezucht die HS sind.
Die Hirschmänner mit ihren HS bewahren heute nicht mehr und nicht weniger Tradition als alle anderen Hundeführer auch und HS sind nicht mehr oder weniger "jagdliches Kulturgut" als alle anderen autochthonen Jagdhunderassen auch.

H.
 
A

anonym

Guest
Echte jagdliche Traditionen (der grande venerie) gibt's noch in Frankreich. Was hier im Restreich unter der Bezeichnung läuft, ist zumeist - man kann sich's von jedem Jagdhistoriker bestätigen lassen - unechtes Amalgam der 1930er Jahre mit prussifiziertem Einschlag. Alte regionale Traditionen (z.B. die des Hannoverschen Jägerhofs) sind durch die "Reichsvereinheitlichung" unterdrückt worden und verschwunden zugunsten einer zweifelhaften "Traditions"neubildung, kärgliche nicht-mehr-ganz-welfische Reste persistieren etwa in Springe.

Und was in den Nachfolgestaaten der Doppelmonarchie an Traditionen noch vorhanden ist - etwa aus den großen Revieren der Herrenstandes in Böhmen und Mähren - weiß ich nicht. ich war neulich in Ploschkowitz; ein herrliches Schloß !

Gruß, Carcano
 
A

anonym

Guest
Uwe: habe ein bißchen kantig geantwortet; war indessen nicht böse gemeint, Du hast's auch nicht so aufgefaßt. Merci.

Gruß und WH,
Carcano
 

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