Nachteil von Glöckchen bei Hunden?

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In welcher PO für die BP oder JEP steht was von Lautnachweis ???

Ich habe DK und RHT in Bayern auf Brauchbarkeit geführt. Aber niergens war ein Laut nötig.
Gibt es das in anderen Bundeländern ??

Die BP hat doch nix mit Stöbern zu tun :unsure::unsure:

PO beim RHT schreibt vor, dass bei der Stöberprüfung nur Hunde zugelassen werden, die schon auf Spurlaut geprüft worden sind.

Zusätzlich wird auch beim Stöbern geprüft:
"
Nachdem der Hund geschnallt worden ist, beginnt und läuft die Zeit der Stöberarbeit. Er soll die Parzelle
selbstständig, ausdauernd und weit ausholend absuchen und beim Aufstöbern von Haarwild diesem lauthals
folgen, bis es das Treiben verlassen hat oder erlegt worden ist."
 
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@ dash

Hier geht es um die BP, nicht um eine Stöberprüfung

Und für die Brauchbarkeit eines VST brauch ich keinen Laut.

Mein RHT hatte die Brauchberkeit eingeschränkt für Schalenwild im Oktober und Spurlaut im folgenden Jahr....

Federwildschleppe und Apport aus dem Wasser brauch mein Daggel nicht.

Gruß Weichei
 
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Vergangenen Samstag auf einer DJ im Württemberg. Ich saß an einer Schneise mit Fichtenaltholz rechts und Buchenaltholz links. Schnelles Schießen wäre angesagt gewesen.

Seltsam, in den allermeisten Fällen die ich erlebe, stehen in einem ALT-Holz die ALTEN Bäume weit genug auseinander, dass man anwechselndes Wild ausreichend lange vorher wahrnehmen und als solches ansprechen kann - vollkommen unabhängig von der Baumart.
Sollte sich unter dem Altholz mittlerweile eine NV finden, so ist diese ebenfalls meist nicht so flächendeckend und dicht, als dass man zum Ansprchen nicht ebenfalls genügend Zeit hätte...

Das Treiben beginnt, die Hunden nähern sich ohne Laut aber mit leisem Klingeln durch das Fichtenaltholz. Für mich als Schützen bedeutete das:
- hab Acht Stellung
- gut zuhören ob die Hunde plötzlich Laut geben/ein Treiber entsprechend Wild ankündigt
- die Richtung aus der die Hunde/Treiber kommen, als mögliche Schussrichtung ausschließen
Die Hunde brachten tatsächlich Wild, welches jedoch - nicht zuletzt schreibe ich das den Glöckchen zu - ziehend (außerhalb einer möglichen Schussdistanz) das Weite suchten. Wohlgemerkt, kontrolliert und ruhig - nicht panisch oder hektisch! Klares PRO für "Glöckchen" - ein mehr an Sicherheit und ruhig ziehendes Wild.

Wenn das Wild tatsächlich "ziehend" das Weite suchend den Einstand verlassen hatte, haben das mit Sicherheit nicht die "Hunde gebracht"; ob darüber hinaus das Ausweichen ursächlich den Glöckchen zuzuschreiben ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln...

Der weitere Tag brachte eine deutsche Bracke mit Schutzweste, dafür aber ohne Glöckchen die als Solojäger (in Brackenmanier) unterwegs war. Ich hörte nur ein Knacken aus der Fichtenschonung, lange nachdem die Treiber nebst Hunden meinen Stand passiert hatten. Zum Glück für den Hund bin ich kein nervöser Schießer und so konnte Deutsch-Bracke den Tag über weiterjagen. Just in dieser Situation dachte ich an diesen Thread und wie froh ich gewesen wäre, wenn auch die Bracke ein Glöckchen umgehabt hätte....

Wie schon häufiger gesagt, wer sich selbst nicht soweit unter Kontrolle hat, dass er abwarten kann, bis er das, was da durch´s Gesträuch zieht/bricht/flüchtet/... sauber ansprechen kann, hat auf einer Bewegungsjagd ebensoweinig verloren, wie ein stummer Hund!!!
 
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ich frage mich aber, warum das die Sicherheit der Hunde in Bezug auf die Schützen erhöhen soll.

Unbestritten kann die Glocke helfen, wenn der Hund vom Wild verdeckt sein könnte...
Als Hundeliebhaber mag meine hiesige Einlassung OT sein, aber die Sache m dem "schnellen Schuss" ist eine Pest.... Der (von wem´auch immer aufgebaute) "Druck, Strecke machen zu müssen" gefährdet mehr Hunde, als einige, wenige, nicht getragene Glöckchen.
...
aber wenn es nur ein Hundeleben rettet, unbedingt Glöckchen !

Du beantwortest Deine Frage bereits selbst. Ja, ich bin der Meinung, die Glöckchen können einerseits dabei helfen, die Jagd sicherer und andererseits wiederum, eben diese besser kalkulierbar zu machen. Ansonsten gebe ich Dir völlig Recht der nervöse Zeigefinger ist dem Ganzen Gedanken nicht unbedingt zuträglich.... Etwas mehr Zurückhaltung, vielleicht auch etwas weniger Strecke, dafür aber mit Anstand und einem Bewusstsein für das große Ganze wären sicher nicht verkehrt. Dennoch, ich für mich, möchte Drückjagden nicht missen, bieten sie doch die Möglichkeit neue, liebenswerte Menschen kennen zu lernen und gute Gespräche unter Gleichgesinnten führen zu können. Unabhängig davon, man muss nicht auf jeder Hochzeit mittanzen...
 
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Seltsam, in den allermeisten Fällen die ich erlebe, stehen in einem ALT-Holz die ALTEN Bäume weit genug auseinander, dass man anwechselndes Wild ausreichend lange vorher wahrnehmen und als solches ansprechen kann - vollkommen unabhängig von der Baumart.
Sollte sich unter dem Altholz mittlerweile eine NV finden, so ist diese ebenfalls meist nicht so flächendeckend und dicht, als dass man zum Ansprchen nicht ebenfalls genügend Zeit hätte...



Wenn das Wild tatsächlich "ziehend" das Weite suchend den Einstand verlassen hatte, haben das mit Sicherheit nicht die "Hunde gebracht"; ob darüber hinaus das Ausweichen ursächlich den Glöckchen zuzuschreiben ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln...



Wie schon häufiger gesagt, wer sich selbst nicht soweit unter Kontrolle hat, dass er abwarten kann, bis er das, was da durch´s Gesträuch zieht/bricht/flüchtet/... sauber ansprechen kann, hat auf einer Bewegungsjagd ebensoweinig verloren, wie ein stummer Hund!!!

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Fakt war/ist: die Bäume (Ja, es waren tatsächlich Fichten) standen so dicht, dass eben KEINE Sicht gegeben war. Nenn´ diese Art Baumbestand gerne wie Du willst.

Wer letzten Endes die Stücke auf die Läufe gebracht hat, werde ich bei nächster Gelegenheit recherchieren. Danach werde ich umgehend die Frage klären, war zuerst das Huhn oder das Ei da.

Im letzten Abschnitt gebe ich Dir Recht. Das wäre schön ja, dann bräuchten wir künftig auch nicht mehr über Glöckchen oder Unfälle bei der Jagd sprechen. Ups, tun wir ja aber doch immer wieder. Wie z.B. die Jagdunfälle der jüngsten Vergangenheit belegen....
 
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In welcher PO für die BP oder JEP steht was von Lautnachweis ???

Ich habe DK und RHT in Bayern auf Brauchbarkeit geführt. Aber niergens war ein Laut nötig.
Gibt es das in anderen Bundeländern ??

Die BP hat doch nix mit Stöbern zu tun :unsure::unsure:


Für die Brauchbarkeit E ( Stöbern in Brandenburg) wird ein Lautnachweis benötigt. Entweder per vorliegendem Zeugnis, Einzelnachweis oder am Tag der Prüfung live erbracht.
 
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OK danke.

Diese Prüfungen kenne ich hier in Bayern nicht. Kenne die BP um einen Hund jagdlich brauchbar zu Prüfen um auch Versicherungsschutz zu haben.

Ich kenne Stöberprüfungen nur von den Zuchtverbänden und da ist der Laut natürlich voraussetzung.

Habe es aber so verstanden das es bei dem UK um die BP ging und nicht um eine Stöberprüfung.

Gruß Weichei
 
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Zu den Bärenglocken:
Ich war sehr entäuscht -mehr schwer als laut.
Muss mir wieder was von den Falknern besorgen - leicht und markant im Ton.
 
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:unsure:
Meine Hunde (StBr und RHT) sind spurlaut.

Nehmen sie Wild wahr (Witterung oder Geräusche, nicht sichtig), nähern sie sich diesem ohne Laut und der Laut kommt erst, wenn das (Schwarz)wild nicht flüchtet (wird bei uns Standlaut) genannt) oder eben auf der warmen (Flucht)Fährte.

Welche Hunde führst Du und wie bzw was jagst Du mit Ihnen?

Führe 5 bis 7 ECS als Durchgeher bei durchschnittlich 30 bis 40 DJ pro Jahr , wenn diese Wild in die Nase bekommen sind diese laut. Deshalb wundere ich mich über deine Aussage bezüglich Überraschungsmoment. Es wurde auch keiner meiner Hunde und ich auch nicht von gesunden Sauen auf den letzten 250 bis 300 DJ angenommen , mit angeschossenen sieht es etwas anders aus.
Zu den Glocken, bei einigen Forstämtern mit Wolfsvorkommen werden die Glocken sogar zwingend vorgeschrieben. Heuer schon einmal 3 und einmal 2 Wölfe im Treiben gehabt, drückten sich alle in den ersten 20 min. aus dem Treiben.(vermutlich auch durch die Glocken ,der Überraschungsmoment bleibt aus-damit gemeint ist das stumme aufeinandertreffen was kritisch werden kann )
Bezüglich schmarrn nicht zu pesönlich nehmen , war nur erstaunt bezüglich Überraschungsmoment. Für den Rest der Saison noch viel WMH, habe noch 12 Termine nach bereits 19 erfolgreichen. Leider heuer bei uns nur 40 % an Sauen wie in den letzten Jahren.
 
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Hi,
Wenn dein Hund nicht mal Sichtlaut ist hat er auf DJ NICHTS verloren.
1) in Hessen ist Spur- oder Sichtlaut auch Vorraussetzungen für die Brauchbarkeit. Das hat nix mit Stöbern/ Drücken zu tun. Ich habe nur Nachsuche und Apport gemacht.
2) „Durchfallen“ ja, die Formulierung war schlecht gewählt: ich drohte nicht zugelassen zu werden
3) wenn andere Länder mit dem Glöckchen auskommen, bleibt es mir ein Geheimnis, warum unsere Hunde bei der Jagd bellen müssen. Zumal ich meinen Viszla ja nicht alleine losschicken würde...
4) ich verstehe nicht, dass ihr nicht mal überlegt, ob das Problem die Schützen sind und nicht die nicht bellenden Hunde.

Peter ( ggf. habe ich aber nicht die Erfahrung, das Thema zu durchdringen)
 
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Das Bellen auf der warmen (frischen) Fährte oder bei Ansicht des Wildes ist nicht nur Warnung für die Schützen, dass da ein Hund kommt, sondern auch Hinweis auf die mögliche Beute. Das Wild kann auch laut jagende Hunde besser verorten und entsprechend "gemütlich" ausweichen, was einem als Schützen dann entgegenkommt. Ein stumm jagender Hund, der das Wild ohne Vorwarnung überfällt und panikartig flüchten lässt ist so ziemlich das letzte, was man auf einer DJ gebrauchen kann.

Just my 2cts

Joe
 
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Hi,

1) in Hessen ist Spur- oder Sichtlaut auch Vorraussetzungen für die Brauchbarkeit. Das hat nix mit Stöbern/ Drücken zu tun. Ich habe nur Nachsuche und Apport gemacht.
2) „Durchfallen“ ja, die Formulierung war schlecht gewählt: ich drohte nicht zugelassen zu werden
3) wenn andere Länder mit dem Glöckchen auskommen, bleibt es mir ein Geheimnis, warum unsere Hunde bei der Jagd bellen müssen. Zumal ich meinen Viszla ja nicht alleine losschicken würde...
4) ich verstehe nicht, dass ihr nicht mal überlegt, ob das Problem die Schützen sind und nicht die nicht bellenden Hunde.

Peter ( ggf. habe ich aber nicht die Erfahrung, das Thema zu durchdringen)

Wie in anderen Bundesländern, ist auch die entsprechende Rechtsgrundlage in Hessen (hier § 28 Abs. 1 HJagdG) in mehrfacher Hinsicht missverständlich und daher wenig hilfreich formuliert. Fehlende Sachkompetenz des "Gesetzgebers" (also eigentlich der zuarbeitenden Behördenvertreter) und mangelnder "Gestaltungswille" bzw. Feigheit vor der Verantwortung bilden dabei m.E. das Hauptproblem. Peinlich, wenn man den vorauseilenden Gehorsam in anderen Fachbereichen (z.B. WaffG) in Betracht zieht...
Weder wird exakt definiert, bei welchem Part der "Such-, Drück- und Treibjagd" brauchbare Hunde zu verwenden sind (Arbeit vor und/oder nach dem Schuss) noch wird ausgeschlossen, dass nur die jeweils als brauchbar festgestellten Jagdhunde eingesetzt werden dürfen (das Problem von in Ausbildung befindlichen Jagdhunden ist mir dabei bewusst, soll aber hier einmal außen vor bleiben).
Das ist die eine Seite!

Die andere Seite der Medaille ist die zwingend notwendige Selbstverantwortung der Zuchtvereine und v.a. des jeweiligen Hundeführers.
Es gibt nun einmal diese Rechtsgrundlage (und sei sie auch noch so indifferent formuliert); und aus dieser geht immerhin der grundsätzliche Wille des Gesetzgebers hervor, dass für bestimmte Jagdarten die dafür brauchbare Hunde einzusetzen sind. Zudem gibt es in den meisten Bundesländern - so in diesem Fall in Hessen - eine Brauchbarkeits-Prüfungsordnung, in der auf diesen Willen des Gesetzgebers hin eine Definition von Brauchbarkeit festgeschrieben wurde.

Es erschließt sich mir nun absolut nicht, wie man nun einen Hund für eine Jagdart einsetzen kann, für die er nicht nur keine (durch Prüfung) dafür nachgewiesene Brauchbarkeit besitzt, sondern von dem ich ganz genau weiß, dass er nicht einmal die theoretischen Voraussetzungen für diese Brauchbarkeit mitbringt.
Den Gipfel des Ganzen bildet jedoch der Versuch, diese eigene Verantwortung - unter Verweis auf irgendwelche Nachbarländer oder auf möglicherweise schießgei... Schützen - auch noch von sich selbst zu weisen und anderen in die Schuhe schieben zu wollen!
 
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15 Mrz 2005
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Du beantwortest Deine Frage bereits selbst. Ja, ich bin der Meinung, die Glöckchen können einerseits dabei helfen, die Jagd sicherer und andererseits wiederum, eben diese besser kalkulierbar zu machen. Ansonsten gebe ich Dir völlig Recht der nervöse Zeigefinger ist dem Ganzen Gedanken nicht unbedingt zuträglich....


Ich hatte an anderer Stelle bereits darauf hingewiesen und angeboten, gerade unsere solo jagenden Stöberhunde auch noch mit Blaulicht und Martinshorn auszustatten. Dann realisiert vielleicht der letzte Depp, nur auf Wesen zu schießen, die er zweifelsfrei als freigegebenes Wild ansprechen kann.

Wenn ich ein Geräusch wahrnehme, welches auch von einem sich nähernden Stück jagdbaren Wildes verursacht sein könnte, gehe ich potenziell in eine Bereitschaftsposition und spanne die Waffe. Letztlich bleibt die Mündung aber weiterhin im unkritischen Bereich. Ich hoffe, dass mich das auch zukünftig immer (!) vor bösen Überraschungen schützt.

Ich hatte gerade in der letzten Woche so ein Erlebnis der 'dritten Art'. Eine Sau, die auf etwa 80 bis 100 Meter vor mir über meine Schneise wechselte ließ mich in Bereitschaftsposition gehen um auf evtl. folgende Stücke (soweit die Entfernung besser passte) schießen zu können. Es kam keine Sau mehr und seeeeehr wenig später steckten zwei durchgehende Hundeführer (die sich still genähert hatten) den Kopf aus dem dahinter liegenden Fichtenholz. Vielleicht sollten wir doch vorab die durchgehenden Hundeführer mit sehr großen Glocken ausstatten oder aus dem Treiben lassen.


Grosso
 
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