Nachtjagd auf Rotwild

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2 Jul 2022
Beiträge
582
Fassen wir mal zusammen:
Wir wissen, das ein Forstbetrieb die Aufhebung des Nachtjagdverbots beantragt hat. Wir wissen nicht, womit dies begründet wurde.
Wir wissen, dass es genehmigt wurde.
Wir wissen, dass in anderen Revieren und anderen Bundesländern das Nachtjagdverbot auf Rotwild ebenfalls aufgehoben wurde. Interessanterweise findet das kaum jemand hier verwerflich....
Wir wissen ferner, dass das Schwarzwild seit Jahrzehnten rund um die Uhr bejagt wird, inzwischen auch mit Technik und dass sich darüber kaum jemand aufregt, weil Wildschäden und drohende ASP usw.
Was wir auch wissen (sollten):
Keine Behörde wird sich leichtfertig der Kritik aussetzen, das Nachtjagdverbot ohne sachliche Zwänge aufzuheben (sprich: Der Antrag war begründet, die Begründung stimmig und die Aufhebung gerechtfertigt)
Dem Rotwild ist es relativ wurscht, wenn es mitten in der Nacht nen Windfang voll menschlicher Witterung wahrnimmt, ob der entsprechende Jäger auf Reh, Rot- oder nur Schwarzwild ansitzt, oder auf Fuchs passt. Die Störung ist die selbe.
Wenn man sich entscheidet, nachts zu jagen, dann sollten auch alle Wildarten, die dadurch gestört werden, erlegt werden können*. Analog zur Drückjagd, da macht es auch keinen Sinn, Reh und Hirsch durch den Wald zu scheuchen und nur auf Säu und Füchs zu schießen. Wenn die Einstände auf links gemacht werden, sollte auf alle "Einwohner" gejagt werden, damit hinterher wieder Ruh ist und auch die Einzeljagd reduziert werden kann.
Ferner sollte inzwischen jedem, der gelegentlich in der Natur unterwegs ist, erkannt haben, dass der Wald Land auf Land ab vor massiven Problemen durch den Klimawandel steht. Die Trockenheit macht es den Waldbesitzern und Förstern zwiemal schwer, denn zum einen verabschieden sich die mittelalten und alten Bestände in noch nicht dagewesenem Tempo, zum anderen vernichtet die Trockenheit auch viele der gepflanzten Jungpflanzen. Dazu kommt, dass auch die Baumschulpflanzen knapp werden. einige Baumarten sind schon gar nicht mehr lieferbar. Da sind dann Aussagen wie diese

schon eine Verhöhnung von Waldbesitzern, die durch die Entwicklung der letzten Jahre vor dem Nichts stehen und die Arbeit von Generationen in Scherben liegt.


Wer damit jetzt ein Problem mit der Gleichbehandlung von Rot und Schwarzwild hat, der ersetze Rotwild wahlweise durch Schwarzwild oder Fuchs und Mischbaumarten durch Mais/Weizen oder Bodenbrüter/Niederwild. Wenn er dann immer noch ein Problem damit hat, (und genauso auf die Schwarz- und die Raubwildbejagung schimpft), dann darf er gerne weiter machen damit.

Was mich immer mehr an großen Teilen der Jägerschaft ärgert, ist die Doppelmoral mit der einerseits Raub- und Schwarzwild "bekämpft" wird und andererseits wie man sich als "Anwalt der Wildes" aufspielt, damit aber eigentlich nur das Reh- und Rotwild (in den Bergen auch die Gams) und ggf. noch das Niederwild glorifiziert, dabei aber die Schäden durch eben dieses Schalenwildarten ausblendet. Und mindestens 80% hier behaupten, bei ihnen im Revier gibt's keine Schäden und die Förster würden sie über den Schellen-König loben. Wenn Du die Förster hörst, sieht das auf der überwiegenden Fläche aber komplett anders aus...

* und bevor mich jetzt wieder jeamand falsch interpretierten will: Nein ich fordere nicht auf, die Nachtjagd auf alles Wild zu legalisieren. Ich sehe nur keinen Unterschied warum man Sauen rund um die Uhr bejagen soll und bei Reh und Rotwild nachts zuschauen muss. Ich könnte mir eher vorstellen, z.B. die Kirrjagd auf alles Schalenwild komplett zu verbieten. Damit wäre die Nachtjagd im Wald z.B. auch auf Sauen nahezu aussichtslos und damit hinfällig.

PS: Alle, die die Nachtjagd auf Rotwild für unwaidmännisch halten: Freiherr Ludwig Benedikt von Cramer-Klett gilt wohl bei >99% seiner Leser als Inbegriff der Waidgerechtigkeit, oder? Auch der hat mehrere Hirsche (also nicht nur Kahlwild und Spießer) bei Mond und/oder Schnee zur Nachtzeit erlegt und darüber sogar Bücher geschrieben. Ausnahmegenehmigung hatte er m.W. nicht.
Fassen wir mal zusammen:
Wir wissen, das ein Forstbetrieb die Aufhebung des Nachtjagdverbots beantragt hat. Wir wissen nicht, womit dies begründet wurde.
Wir wissen, dass es genehmigt wurde.
Wir wissen, dass in anderen Revieren und anderen Bundesländern das Nachtjagdverbot auf Rotwild ebenfalls aufgehoben wurde. Interessanterweise findet das kaum jemand hier verwerflich....
Wir wissen ferner, dass das Schwarzwild seit Jahrzehnten rund um die Uhr bejagt wird, inzwischen auch mit Technik und dass sich darüber kaum jemand aufregt, weil Wildschäden und drohende ASP usw.
Was wir auch wissen (sollten):
Keine Behörde wird sich leichtfertig der Kritik aussetzen, das Nachtjagdverbot ohne sachliche Zwänge aufzuheben (sprich: Der Antrag war begründet, die Begründung stimmig und die Aufhebung gerechtfertigt)
Dem Rotwild ist es relativ wurscht, wenn es mitten in der Nacht nen Windfang voll menschlicher Witterung wahrnimmt, ob der entsprechende Jäger auf Reh, Rot- oder nur Schwarzwild ansitzt, oder auf Fuchs passt. Die Störung ist die selbe.
Wenn man sich entscheidet, nachts zu jagen, dann sollten auch alle Wildarten, die dadurch gestört werden, erlegt werden können*. Analog zur Drückjagd, da macht es auch keinen Sinn, Reh und Hirsch durch den Wald zu scheuchen und nur auf Säu und Füchs zu schießen. Wenn die Einstände auf links gemacht werden, sollte auf alle "Einwohner" gejagt werden, damit hinterher wieder Ruh ist und auch die Einzeljagd reduziert werden kann.
Ferner sollte inzwischen jedem, der gelegentlich in der Natur unterwegs ist, erkannt haben, dass der Wald Land auf Land ab vor massiven Problemen durch den Klimawandel steht. Die Trockenheit macht es den Waldbesitzern und Förstern zwiemal schwer, denn zum einen verabschieden sich die mittelalten und alten Bestände in noch nicht dagewesenem Tempo, zum anderen vernichtet die Trockenheit auch viele der gepflanzten Jungpflanzen. Dazu kommt, dass auch die Baumschulpflanzen knapp werden. einige Baumarten sind schon gar nicht mehr lieferbar. Da sind dann Aussagen wie diese

schon eine Verhöhnung von Waldbesitzern, die durch die Entwicklung der letzten Jahre vor dem Nichts stehen und die Arbeit von Generationen in Scherben liegt.


Wer damit jetzt ein Problem mit der Gleichbehandlung von Rot und Schwarzwild hat, der ersetze Rotwild wahlweise durch Schwarzwild oder Fuchs und Mischbaumarten durch Mais/Weizen oder Bodenbrüter/Niederwild. Wenn er dann immer noch ein Problem damit hat, (und genauso auf die Schwarz- und die Raubwildbejagung schimpft), dann darf er gerne weiter machen damit.

Was mich immer mehr an großen Teilen der Jägerschaft ärgert, ist die Doppelmoral mit der einerseits Raub- und Schwarzwild "bekämpft" wird und andererseits wie man sich als "Anwalt der Wildes" aufspielt, damit aber eigentlich nur das Reh- und Rotwild (in den Bergen auch die Gams) und ggf. noch das Niederwild glorifiziert, dabei aber die Schäden durch eben dieses Schalenwildarten ausblendet. Und mindestens 80% hier behaupten, bei ihnen im Revier gibt's keine Schäden und die Förster würden sie über den Schellen-König loben. Wenn Du die Förster hörst, sieht das auf der überwiegenden Fläche aber komplett anders aus...

* und bevor mich jetzt wieder jeamand falsch interpretierten will: Nein ich fordere nicht auf, die Nachtjagd auf alles Wild zu legalisieren. Ich sehe nur keinen Unterschied warum man Sauen rund um die Uhr bejagen soll und bei Reh und Rotwild nachts zuschauen muss. Ich könnte mir eher vorstellen, z.B. die Kirrjagd auf alles Schalenwild komplett zu verbieten. Damit wäre die Nachtjagd im Wald z.B. auch auf Sauen nahezu aussichtslos und damit hinfällig.

PS: Alle, die die Nachtjagd auf Rotwild für unwaidmännisch halten: Freiherr Ludwig Benedikt von Cramer-Klett gilt wohl bei >99% seiner Leser als Inbegriff der Waidgerechtigkeit, oder? Auch der hat mehrere Hirsche (also nicht nur Kahlwild und Spießer) bei Mond und/oder Schnee zur Nachtzeit erlegt und darüber sogar Bücher geschrieben. Ausnahmegenehmigung hatte er m.W. nicht.
Na soviel sei dazu schon gesagt: viele - vorallem Fichten-Monokulturen sind vorallem desswegen auch so anfällig gegen Trockenheit, in Folge Käfer, Wind, weil sie von Walbesitzer-Förster- Forstakademikergenerationen nicht standortsgerecht gepflanzt wurden. Buchen und sonstiges Laubholz wurde wo‘s nur ging zurückgeschnitten, geringelt- die Fichte war Profit versprechende Modebaumart. Die heutigen Förster-Forstakademikergenerationen sind getrieben, möglichst die Arbeitskosten zu drücken- vorallem in Jahrzehnten schlechter, teils nichteinmal kostendeckender Holzpreise. Dies in Kombination mit vollmechanischer Holzernte( dort wo‘s das Gelände zuläßt), Ganzbaummethode….hat teilweise zu schlimmen Rückeschäden an verbleibenden Beständen, Wurzelanläufen …geführt, bzw. degeneriert durch Entnahme von Biomasse die Waldböden. Na die eigenen Fehler und Versäumnisse gesteht man sich doch nicht so gerne ein- da läßt sich doch einiges dem Wild in die Schuhe schieben.
Früher waren Forstleute oft mehr Jäger als Forstleute- heute ist es oft krass umgekehrt.
Die Pflege, Bewirtschaftung, Erhaltung von Wald und Naturlebensräumen, die Bewahrung der Rechte derer, denen der Wald gehört- da gehört bei uns in Österreich ab einer gewissen Größe auch das Jagdrecht dazu, Jagd- die sich auch zu einem bedeutenden Einnahme-Wirtschaftszweig entwickelt hat- sowie die Erhaltung der öffentlichen Funktionen des Waldes, sollte ohne Polemisierung , Wichtigtuerei etc. von Fachleuten durchgeführt werden, die nicht polarisieren und trennen, sondern Wissen, Erfahrung, Mut, Liebe für das Ganze- Wald-Natur-Lebensräume und ihre Bewohner haben und nicht polarisieren
 

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