Nackengriff

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Bisher hat bei meinen Hund ein scharfes "Pfui" gereicht um ungewünschtes Verhalten schnell zu unterbinden. Ich kenne es aber noch von meinem Opa das er seine Hunde bei Fehlverhalten mal mit einem Nackengriff korrigiert hat. Neulich sagte mir jemand das man sowas unter keinen Umstände mehr machen sollte weil das Vertrauen, das zum Hund aufgebaut wurde, dadurch zerstört wird (Person ist keine Jäger aber auch keine Vorstadthundeflüsterer). Also ich kann mich NICHT daran erinnern das Opas Hunde mit eingerollter Rute angelaufen kamen wenn er gerufen hat. Eigentlich ehr das Gegenteil. :unsure: Ist eurer Meinung nach der Nackengriff noch zeitgemäß oder war er es je? Oder sollte man hier von Rasse zu Rasse bzw. sogar von Hund zu Hund unterscheiden? Wie gesagt bisher kam ich ohne sowas aus ("Schnauzengriff" gabs/gibts schonmal) aber die Flegephase beginnt gerade.

Ich möchte ganz klar sagen das ich nichts von Gewalt (Schläge, Tritte, Teletakt, o.ä.) bei der Ausbildung halte aber eine gewisse Konsequenz muss m.M. nach schon sein. Ist dieses Korrektur noch in Ordnung oder geht das schon zu weit.

Danke für eure Meinungen.

EDIT sagt Rechtschreibung
 
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Schwer zu beantworten. Wenn du das maximale Einnorden meinst, kommt es auf die Situation an.

Nackengriff finde ich per se bescheuert. Es dauert viel zu lange den Hund zu packen und so zu sanktionieren. Und ich glaube auch nicht dass es ein Verhalten beeinflusst. Ist wie mit dem auf den Rücken legen. Das klappt auch selten perfekt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Keine Probleme damit, war/ ist nach dem WORT und dem Über-den-Fang-packen die nächste ,,Eskalationsstufe".

Die Hunde reagieren je nach Charakter sehr unterschiedlich darauf, einer war richtig beleidigt, andere ignorieren komplett. Bei manchen würde ich es nicht machen, weil ich nicht wüßte ob/wann ich wieder loslassen kann.:unsure:


CdB
 
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z/7

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Wenn meine Alten die jungen zur Ordnung rufen geht das immer über die Schnauze. Löchlein auf dem Fang inclusive.

Im Nacken greifen hat imho keine Bedeutung, außer daß der Hund damit ziemlich ausgeliefert ist. Den einen beeindruckt das, dem andern ist es egal. Ich denke, es ist wichtiger, wie man sich sonst in dem Kontext verhält.
 
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Ich kann mich an eine Situation erinnern in der der Hund während des Mittagsessen um den Tisch schlich (hat er sonst eigentlich nicht gemacht sonder lag lieb auf der Decke) und trotz mehrfacher verbaler Verwarnung nicht aufhörte. Am Ende ist Opa aufgestand, Hund mit besagtem Griff gepackt und zur Decke befördert. Dann war Ruhe. Erschien mir damals sehr heftig und Opa erklärte dann das Hunde am Tisch, während des Essens, nichts zu suchen haben. (Damit hatte er recht).

Woie gesag, bisher reicht bei uns ein scharfes Pfui und wenn das nicht fruchtet gibts einen Griff über die Schnauze. Meistens ist der dann beleidigt und das Thema erledigt.
 
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Ich mache das auch schon immer, ein schneller Nackengriff gibt mir doch einige Gewalt bei unerwünschtem Verhalten, wenn das Wort nicht reicht, selbst bei einem 20kg Hund...Im übrigen gibts das unter Hunden auch, so why not ?
 
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Ist halt auch eine Frage, was der Hund für einen Charakter hat. Meinen (obwohl GR) würde das wenig beeindrucken. Einen Drahthaar vermutlich noch viel weniger. Die Hündin meiner Trainerin (sehr sensible GR-Dame) würdest du damit vermutlich für Wochen ruinieren.
 
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Die Hündin packt die Welpen doch auch im Nacken. Das wird keinen Hund traumatisieren. Wenn er kein Halsband trägt eigentlich die einzige schmerzfreie Art, den zu packen.
 
G

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Nackengriff, Schnauzengriff auf den Rücken drehen oder auch noch Hals überdehnen... kann man alles machen. Aus heutiger kynologischer Sicht allerdings mehr als fragwürdig!

Wie alt ist denn der Welpe?
Welche Rasse?
Wie äußert sich denn die Flegelphase aktuell, wenn man meint solche Maßnahmen ergreifen zu müssen?
Ja, jede Rasse, jeder Hund, jeder Mensch reagiert anders auf Maßregelungen.
Nackengriff und Schnauzengriff sind einzig der Hündin vorbehalten und finden ausschließlich innerhalb einer Meute/Rudels mit einem festen, sozialen Gefüge statt.
Auch wendet die Hündin idR den Nackengriff meist nur mit geöffnetem Fang an und drückt den Welpen nach unten, entspannt sich dieser und die Situation lässt sie sofort ab.
Nur weil das also Artgenossen untereinander betreiben, bedeutet das nicht, dass auch der HF dies tun sollte.

Konsequenz muss nicht zwangsläufig körperliche Maßregelung beinhalten. Konsequenz bedeutet, dass ein Nein, ein Nein, ein Nein ist und sämtliche Familienmitglieder die an der Erziehung mitwirken an einem Strang ziehen und die gleiche Sprache sprechen.
 
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Frage zum Hundeführerschein:

Welcher der folgenden Strafmaßnahmen ist sinnvoll?

1. Drehen auf den Rücken und gleichzeitiges Festhalten im Halsbereich.

2. Schütteln am Nackenfell.

3. Nichtbeachten des Hundes.

4. Harter Leinenruck.

Daher sicher die Antwort Vorstadthundeflüsterer ( der er ja nicht ist )


Ich sehe das bei Jagdhunden etwas differenzierter.

Mein DL hätte sich gerade gefreut wenn ich ihn nicht beachtet hätte, als er Nachbars Katze

genauer anschauen wollte.

Im Moment bringe ich ihm gerade das ablegen bei. Er liegt , ich laufe um ihn rum, steige über ihn hinweg, lege eine Decke über ihn, spiele Fußball um ihn rum, die Ehefrau stellt Futter für ihn hin usw.

Er lernt nur durch Wiederholung, ohne jegliche Strafe.

Im Feld geht es auch wenn er nicht zu weit weg ist. Macht er aber beim Stöbern den Hasen hoch hilft ein ruhiges " Ablegen" nicht.

Auf der Jagd sehe ich dann Hunde die nie das erste durchlaufen haben und wenn sie dann abgekämpft bei Herrchen ankommen, gibs einen Fusstritt. Was für ein Wahnsinn.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27341

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Auf der Jagd sehe ich dann Hunde die nie das erste durchlaufen haben und wenn sie dann abgekämpft bei Herrchen ankommen, gibs einen Fusstritt. Was für ein Wahnsinn.
Strafen fürs Zurückkommen? Welche Motivation sollte da ein Hund haben überhaupt zurückzukommen?
 

z/7

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Nackengriff, Schnauzengriff auf den Rücken drehen oder auch noch Hals überdehnen... kann man alles machen. Aus heutiger kynologischer Sicht allerdings mehr als fragwürdig!
Das ist komplett undifferenzierter Blödsinn.

Es ist sehr wohl sinnvoll, sich bei der Erziehung der Hunde auch für den Menschen durchführerbarer körperlicher Maßnahmen zu bedienen, die unter Hunden üblich sind und daher unmißverständliche Botschaften senden. Dazu muß man sich allerdings ein wenig mit dem Verhalten von Hunden befassen.

Der Welpe wird von der Mutter im Nacken gepackt, um ihn zu transportieren. Wie @Busch so schön sagte: für die Mutter die einzig schmerzfreie Möglichkeit. Es spricht nichts dagegen, einen Hund mangels Halsung am Nackenfell zu greifen, wenn man ihn führen muß. Als Sanktion per se nicht geeignet, dazu bedürfte es einschlägiger begleitender Signale. Außer für Hunde, die derartige körperliche Bevormundung für sich schon als Sanktion begreifen. Schütteln ist Quatsch. Macht die Mutter nicht und wird vom Hund auch erstmal nicht verstanden.

Der Griff über den Fang ist wie gesagt die Standardmaßregelung der Mutter gegenüber dem Nachwuchs. Begreift er problemlos, ob er es akzeptiert ist eine andere Frage.;)

Das sich auf den Rücken drehen eines Hundes ist ultimative Unterwerfung und hemmt beim Gegner normalerweise den Beißreflex. In dieser Lage darf dem Hund nichts mehr passieren. Es ist durchaus üblich, daß eine Mutter einen Frechdachs so lange bearbeitet, bis er sich auf den Rücken dreht. Als Führer ist es eine Machtdemonstration, den ungehorsamen Hund in diese Position zu bringen, die beim einen oder anderen Hund sehr wohl nötig sein kann. Wir reden hier von scharfen harten Jagdhunden, die selbständig arbeiten und auch mal töten müssen. Die haben z.T. ein Ego, das ansehnliche Dimensionen annehmen kann. Es ist ohne Zweifel in vielen Fällen besser, seine Überlegenheit anders zu demonstrieren, aber manchmal braucht es auch das. Dabei geht es im übrigen mehr um die Symbolik als um eine ernsthafte körperliche Auseinandersetzung. Und Vorsicht! Nur weil der Hund dann auf dem Rücken liegt, hat der noch lang nicht klein beigegeben. Das kann ne gute Weile dauern. Das ist der eigentliche Kampf, wo der Führer zeigen muß, daß er den Hund besser versteht als der meint.

Von Nacken überdehnen hab ich noch nie gehört. Was soll das bewirken? Unter Hunden ist das jedenfalls nicht üblich.
 
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Da ich kein Hund bin, kommuniziere ich nicht wie ein Hund.

Und ganz bestimmt bringe ich meine Hände nicht in die Nähe der Zähne eines Hundes, der es wirklich wissen will.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27341

Guest
Das ist komplett undifferenzierter Blödsinn.
Danke für das Kompliment.
Es ist sehr wohl sinnvoll, sich bei der Erziehung der Hunde auch für den Menschen durchführerbarer körperlicher Maßnahmen zu bedienen, die unter Hunden üblich sind und daher unmißverständliche Botschaften senden. Dazu muß man sich allerdings ein wenig mit dem Verhalten von Hunden befassen.
Ach!?
Hier hat der Nackengriff nichts mit dem mütterlichen Transport zu tun, sondern es ging um die Korrektur unerwünschten Verhaltens mit einhergehender physischer Einwirkung (so viel zum Thema undifferenziert - nix für ungut)
Der Griff über den Fang oder Nackengriff obliegen der Mutter, hab nie was anderes behauptet.
Unter Zwang auf den "Rücken drehen" dient einzig allein dem Machtgehabe des HF. Diese Unterwerfungsgeste bietet der Hund nur von sich selbst aus an.
Das Überdehnen des Nackens in Rückenlage praktizieren einige Ausbilder und "Wesenstester" in ihrem Repertoir bei der Überprüfung ob eine gesteigerte Aggressivität vorliegt, was dem "auf dem Rücken drehen" noch eins drauf setzen soll. Denn hier gibt der Hund die empfindlichste Stelle frei...
 
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