Vielleicht eine etwas doofe Frage, bitte nicht hauen, aber was ist denn bei den Big Five eigentlich die Trophäe? Stoßzähne und Nashornhorn dürften aus- und einfuhrbeschränkt sein, Elefantenfuß-Aschenbecher sind nicht mehr in Mode, ein Kopfpräparat eines Elefanten ist sehr groß...also bei Elefant und Nashorn am Ende nur das Erlebnis und das Foto?
Beim Elefant finde ich ganz interessant das Ohr als flachen Wandschmuck präparieren zu lassen, die Form ähnelt der Form des afrikanischen Kontinents.
Die Haare am Schweif sind sehr dick und hart, daraus werden Armbänder gemacht und die gelten als Talisman. Vom eigenen Elefanten: stark!
Der Schädel ist riesengroß und kann im Garten dekorativ hingestellt werden. Generell ist es ja bei allen Tieren beim Präparator so, dass der Präparator den Schädel nicht benötigt, so dass man sich den Schädel samt Fang/Gebiss separat machen lassen kann, beim Leo zB ist das ganz hübsch.
Beim Büffel kann man die gesamte Decke gerben lassen und daraus Koffer, Geldbörsen etc. machen lassen. Oder aus der Decke einen flachen Wandschmuck in der Form des afrikanischen Kontinents zuschneiden lassen.
Der Elefantenfuß (= das Untere der "Säulen", wie die Läufe des Elefanten ja heißen) hat einen Durchmesser von 30-40 cm, ergibt also keinen Aschenbecher, sondern man hat früher daraus Papierkörbe oder aus den Säulen Barhocker gemacht. Heute finden das viele geschmacklos oder unwürdig. Es ist aber eine Art, das gejagte Wild zu nutzen und zu verwerten, denn die Alternative ist, sie ungenutzt wegzuwerfen.
Generell lohnt es sich, sich vor der Jagd und während der Jagd, also abends im Gespräch mit dem PH, Gedanken über die Verwertung der Trophäen zu machen und die Dinge zu diskutieren. Denn wenn das Stück geschossen ist, ist nicht mehr unbegrenzt Zeit, und das Cape wird geschnitten. Mitunter wird für die Schulterpräparation das Cape im Brustbereich zu kurz geschnitten (später erkennt man das daran, dass dort die Haare eher dünn verteilt sind, weil nämlich der Präparator das Ding dann in die Länge gezogen hat...). Wenn es möglich ist, sollte man beim Skinnen und Vorpräparieren zusehen. Dann kann man fragen, ob das Cape jetzt vorne bitte wirklich genug lang geschnitten wird. Und man lernt was.
Und auch die Wahl des Präparators will bedacht sein. Die Empfehlung des PH wird oft gut sein (er selbst hat hohes Interesse daran, dass das Präparat ein Erfolg ist) - sie muss es aber nicht. Am besten man macht sich vorher ein Bild, besichtigt vorher den Betrieb mit den Präparaten oder so. Hier mal ein Paar Impressionen, Nico van Rooyen hatte schon in den 1980er Jahren Weltrang (damals hatten nur wenige Präparatoren gute realistische Formen und die Gesichtsausdrücke waren bei manchen Ateliers einfach missglückt, da hat sich inzwischen viel getan), das Atelier führt jetzt Katharina Hecker, die Tochter von Anno Hecker ("Das ist Afrika")
https://www.taxidermy.co.za/examples.html
Hier etwas zu Anno Hecker
http://www.wildlife-baldus.com/download/Anno_Hecker_Nachruf.pdf
Die Qualität des Präparates zeigt sich ohnehin erst nach Jahren, ob dann Risse auftreten usw.. Deshalb sind Empfehlungen wichtig, Empfehlungen von Leuten die selbst etwas davon verstehen, anhand von Präparaten, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben.