Namibischer Umweltminister verbietet Veröffentlichung von Erlegerbildern im Internet

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Jagdfoto-Verbot auf Eis gelegt
Vorerst keine Restriktion von Trophäentier-Bildern in sozialen Medien

Vergangene Woche erst hatte Umweltminister Pohamba Shifeta ein Abbildungsverbot von Trophäentieren in sozialen Medien bekanntgegeben und angekündigt, dieses als Bedingung an künftige Jagdgenehmigungen zu knüpfen. Nach einem Treffen mit dem Berufsjagdverband steht das Vorhaben zunächst still.
Von Nina Cerezo, Windhoek

Das Verbreitungsverbot von Bildern in sozialen Medien, die Trophäentiere zeigen, ist vorrübergehend auf Eis gelegt. Dies teilte der Berufsjagdverband (Napha) gestern schriftlich mit, nachdem sich der Verband nach eigenen Angaben mit dem Minister für Umwelt und Tourismus, Pohamba Shifeta, zu einem Gespräch getroffen hatte. Napha hatte erst am Freitag eine Mitteilung versandt, in der sich Präsidentin Danene van der Westhuyzen unterstützend hinter das Vorhaben des Ministers gestellt hatte, gleichzeitig aber ihr Bedauern ausgesprochen hatte, vorab nicht dazu befragt worden zu sein (AZ berichtete).

Wie Napha jetzt bekanntgibt, herrscht in der Umsetzung des Verbots nun vorerst Stillstand. „Und zwar so lange, bis sich die Jagdindustrie bei uns mit einem Vorschlag für Richtlinien für moralisch vertretbare Marketingpraktiken für und im Jagdsektor gemeldet hat“, lautet es in der Meldung. In dieser Initiative habe der Verband die Leitung übernommen.

In einem Schreiben, das Napha vor seinem Treffen mit Shifeta an den Minister gerichtet hatte, nannte der Verband drei Vorschläge für den Umgang mit Trophäentier-Fotos in sozialen Medien, die „anstelle eines grundsätzlichen Verbots“ greifen könnten. Zum einen sollen „klar definierte Richtlinien für ein verantwortungsvolles Marketing in sozialen Medien“ formuliert werden, die eine „risikofreie Werbung“ für die Jagd ermöglichen. Diese Richtlinien sollen zudem als Broschüre an zentralen Anlaufstellen für Jagdgäste wie dem internationalen Hosea-Kutako-Flughafen, der MET-Büros oder dem Napha-Büro ausgelegt werden. Auch die Verbreitung auf sozialen Medien sei vorgesehen.

Weiter schlägt Napha vor, professionell verfasste Texte auszuarbeiten, „die als Antwort auf jegliche Kritiken an der Jagd in sozialen Medien dienen“ und sowohl von Jägern, Jagdanbietern, dem Umweltministerium oder Napha genutzt werden können. In den Textstücken solle die Bedeutung von Jägern als Naturschützer und der Mehrwert der Jagd zum Ausdruck kommen sowie auch die Rolle, die das Umweltministerium in diesem Zusammenhang spielt, dargelegt werden.

Als dritten Vorschlag nennt der Berufsjagdverband, regelmäßige Ethik-Kurse durchzuführen, um damit gerade im Rahmen des schnelllebigen Internetumfelds am Puls der Zeit zu bleiben. Napha suggeriert dabei, solche Kurse jährlich durchzuführen, wobei auch ein Punktesystem für die Teilnehmer eingeführt werden solle. Verpflichtend sollten diese Veranstaltungen dabei für Berufsjäger und Jagdführer sein.

Napha weist zudem darauf hin, dass am 27. Juli ein Treffen mit allen Interessensvertretern zu den genannten Anliegen auf der Heja-Lodge stattfinden wird. Jeder, der wolle, könne hier seinen konstruktiven Beitrag leisten, heißt es.
 
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tschuldigung,
eine unbewegliche, blond gefärbte dicke XXX ,die ohne Hilfe weder aus dem Jeep kommt, noch einsteigen kann ,die muss natürlich einen (Käfig) Löwen schießen und sich im Internet als Held darstellen.Darum gehts.
So sehe ich das. Ganz genau.Seine Gesundheitsgeschichte ist mir schlichtweg wurscht.
Meine interessiert ihn bestimmt auch nicht.
Solche Bilder sind Sargnägel für die Afrikajagd.
KF
das Traumimage vom heldenhaften weißen Jäger wird mit solchen Bildern natürlich nicht bedient und erzeugt beim Betrachter Unwohlsein.
 
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Bildverbot doch bereits gültig

Windhoek (nic) – Das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) hat versichert, dass das Verbreitungsverbot von Trophäentier-Fotos in sozialen Medien bereits in Kraft getreten ist und dementiert damit die am Mittwoch vom namibischen Berufsjagdverband (Napha) Bekanntmachung, dass die Umsetzung der Restriktion derzeit zur Überarbeitung ruhe. Dies teilte MET-Pressesprecher Romeo Muyunda gestern telefonisch auf AZ-Nachfrage mit. Es sei vermutlich zu einem Missverständnis gekommen.

Muyunda wies in diesem Zusammenhang zudem darauf hin, dass von nun an alle bebilderten Werbemaßnahmen zur Trophäenjagd vom Ministerium genehmigt werden müssen. In sozialen Medien seien Bilder erlegter Tiere jedoch gänzlich verboten.
 

tar

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Wo wollen die Namibier denn gegen die Veröffentlichung klagen, in den USA?
 
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Wenn in Zukunft Jagdfarmer oder Jagdreisevermittler Werbung mit Erlegerfotos machen, kann man sie problemlos in Namibia belangen. Denunzierer wird es aus eigenen Reihen und von "Tierschutzorganisationen" sicher geben.
Allerdings kann ich mir bei dem "Eifer" namibianischer Behörden kaum vorstellen, dass sie selbst im Internet solche Fotos suchen, sie bei der Einreise von Jagdgästen gegen diese verwenden und deren Jagdlizenzen verweigern.
 
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Wenn in Zukunft Jagdfarmer oder Jagdreisevermittler Werbung mit Erlegerfotos machen, kann man sie problemlos in Namibia belangen. Denunzierer wird es aus eigenen Reihen und von "Tierschutzorganisationen" sicher geben.
Allerdings kann ich mir bei dem "Eifer" namibianischer Behörden kaum vorstellen, dass sie selbst im Internet solche Fotos suchen, sie bei der Einreise von Jagdgästen gegen diese verwenden und deren Jagdlizenzen verweigern.

Vielleicht steckt hinter dieser Maßnahme , die auf den ersten Blick vernünftig erscheint , doch was anderes.

Betroffen sind ja überwiegend die Namibier europäischer Herkunft.

Wenn es Denunzianten in den eigenen Reihen gibt scheint mir das Jagdmilieu in Namibia nicht so homogen zu sein. Das ist nicht gut für die Zukunft der Jagdfarmen.

Die NAPHA begrüßt die Entscheidung , bedauert nur das man sie nicht auch zuvor konsultiert hat.
 
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