Neu Schärfen vs. Nachschärfen

G

Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Das Leder richtet eine Schneide wieder auf bzw. bewirkt eine gleichmäßig über die ganze Länge gleich aufgestellte Schneide, ähnlich wie der Polierstahl. Auf Mikroniveau natürlich, also den alleräußersten Schneidenbereich. Vielleicht hast du schon mal gesehen, wie ein Rasiermesser übers Leder gezogen wird: damit richtet man auch da die Schneide wieder auf (Barthaare sind tough und harte Arbeit für die Schneide), macht das Messer wieder schön scharf und verhindert Rasurbrand, der durch ein stumpfes Messer entsteht, das nicht sauber schneidet und nicht schön über die Haut gleitet. Das nur als Beispiel, natürlich kann man alle Arten von Messern so übers Leder ziehen.

Gib mal "Streichriemen" oder "leather strop" bei Youtube ein. Da kommen dann jede Menge aussagekräftige Filme, die mehr bringen sollten, als das hier mit Text zu erklären. Und dann einfach nachmachen und üben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
Registriert
8 Sep 2016
Beiträge
4.864
Mit dem Leder und Schleifpaste „poliert“ man die Schneide.
Einfach man sich schlau machen.
Schmiedeglut hat auch gute „Verkaufs“Videos dazu.
Das Kaufen kann man machen, muß es aber nicht.
Alter Ledergürtel und dann Schleifpaste kaufen und gut ist.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.650
Deswegen kauft man einen Stoßriemen, der bietet eine klar definierte Fläche. Hängeriemen (Ledergürtel) sind was für konvexe Anschliffe.

Das Messer wird durchgeschliffen im gewünschten Winkel bis zur gewünschten Schärfe, dann Leder mit Polierpaste. Sonst tut sich bei entsprechend zähen Stählen wenig bis nichts.

Und zum Papiertest. Man sieht definitiv den Unterschied von einem Messer das Papier gut schneidet zu einem Messer das richtig scharf ist.
Als Testpapier mal Telefonbuchseiten probieren...

Winkel aus dem Werk und bei Lansky und Co. Die meisten Messer kommen mit einem ungenügenden Schleifwinkel. Beispiel mein neues Müller Klappmesser, 23°. Das ist Unsinn für einen S90V. Ist zwar robust, aber nicht wirklich scharf. Ich habe es runtergeschliffen auf 20° passt für den Stahl wesentlich besser.
 
Registriert
8 Sep 2016
Beiträge
4.864
Und wieviel mehr Schneidleistung hast du „erhalten“?
Und wieviel Standzeit büßt du ein?

BTW:
Kleb den Gürtel auf ein Stück Holz und du hast einen Stoßrienen.
Einfach und simpel.
Man muss nur (nach)denken (können).

man kann aber auch das Geld dem Fenster raus werfen und erhält auch kein besseres Ergebnis.
Einzig und alleine die Einfallspinsel meinen sie hätten das beste gekauft was es gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Als Testpapier mal Telefonbuchseiten probieren...
Papier ist das erste, rasieren als zweites, Haarespalten zu guter Letzt. Und das ist ernst gemeint!

Die Schärfsysteme sind bei mir schon lange ausgezogen, ich hab nur noch Stein mit zwei Körnungen, einen Abziehstahl, einen Abziehstab aus Keramik. Den Grat entferne ich mit Pappe, eine harte Papprolle macht das gleiche wie ein Leder. Zur Not tut es auch eine fest zusammengerollte Zeitung.


CdB
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.650
Aber mit Diamant, Leder und Diamantpaste gibts so schöne polierte Schneiden... :cool:

Im übrigen kommt alles auf den Stahl an. Fürs Mora kann man getrost Geld sparen, da man die mit wenig Aufwand scharf bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
20 Nov 2017
Beiträge
1.853
Zu "Umlegungen der Schneide" siehe Post # 23 von @z/7

Es verbiegt die Schneidkante an der Stelle auf eine Seite. Mit dem Stahl biegt man sie wieder hoch, in Linie mit dem Rest der Schneide.

Das heißt, da wurde die Schneide verbogen und wird jetzt zurückgebogen, indem man damit über ein Leder zieht oder mit einem Stahl dran reibt :unsure:

Vielleicht sind meine Vorstellungen von der Steifigkeit/Biegefestigkeit von der Stahlschneide überzogen, aber es fällt mir schwer, das so nachzuvollziehen. Oder erfolgt da doch ein Abrieb der Stahlschneide?
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
8 Sep 2016
Beiträge
4.864
:ROFLMAO: :LOL::ROFLMAO::LOL:

Hier sind nur Uri Geller's unterwegs.

Der Grat an der Schneide wird "auf"gerichtet.

@Grandelklau : Wenn du ein Messer schärfst von einer Seite bekommst du früher oder später Grat.
Der ist auf der Seite, auf der du nicht geschliffen hast.
Nun schleifst du die andere Seite (die mit Grat) und der Grat legt sich auf die zuerst geschliffenen Seite.
Dann nimmst du den Streich- oder Stoßriemen und richtest den Grat auf.
Genau genommen verringerst du auch die Höhe des Grates.
Wenn du eine Schneide dir unterm Mikroskop betrachtest sieht das aus wie eine Berg- und Talbahn (wie eine unregelmäßiges Sägezahnprofil).
Je grober dieses Profil ist, umso rauher schneidet das Messer.
Umso feiner dieses Profil ist, umso feiner schneidet das Messer.
D.H. die Leute sprechen von einem scharfen Messer, wenn das "Sägezahnprofil" sehr fein ist.
(ok, dazugehört dann auch der Schärfwinkel noch, Messerstahl,...............).

Frag mal bei der Tante von Cast nach: "Bilder Messer unterm Mikroskop" dann wird das etwas klarer.
Die Tanten heißt Google
Zu Fraggles Zeiten war das früher die "Allwissende Müllhalde".
 
Registriert
20 Nov 2017
Beiträge
1.853
Den Winkel kann man mit einem Goniometer bestimmen (beim Werksschliff natürlich nur, wenn der "Werkswinkel" nicht bereits ausgeschliffen ist). Zu "Umlegungen der Schneide" siehe Post # 23 von @z/7
Trotz Messung und Winkeleinstellung beim Lansky bleiben mE Probleme bei Klingen mit runder Geometrie (zB Drop-Point): Diese Rundung erzeugt mE immer Fehlstellungen und Winkelabweichungen gegenüber dem Werkswinkel.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.650
Der Grat wird mit dem Leder nicht aufgerichtet sondern gebrochen.
Wenn er weg ist bekommt die eigentliche Scheide die letzte Politur, wird also geglättet.

Um mit dem Lansky einen korrekten Winkel hinzubekommen, muss daa Messer in der Halterung etwas verschoben werden damit der Stein den Winkel nicht verändert.
Sonst hast du besonders bei längeren Messern zum Griff einen anderen Winkel als zur Spitze hin.
Bei Banksteinen verändert man die Handhaltung um das auszugleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Hmmm, irgendwie entwickelt sich das hier mehrgleisig :):

ja, der Grat wird durch das Leder gebrochen. Das ist eine Sache.
Wenn aber der Grat bereits entfernt wurde -man also ein gratfreie und grundsätzlich bereits scharfe, also dünn ausgeschliffene Schneide hat- und man das Messer über das Leder zieht, dann richtet dies -so sich denn besagte Schneide umgelegt hat bei Gebrauch des Messers- die Schneide wieder auf. Das ist die andere Sache. Und wenn man das Leder zusätzlich noch mit Paste bestreicht, poliert diese die Schneide/Klinge noch, gibt ihr sozusagen den allerletzten Schliff in sehr feiner Form. Das ist dann wohl Sache Nummer drei.
Und ob und zu welchem Grad sich ein Grat ;) entwickelt beim Schleifen, hängt auch vom Stahl ab.

Und nach wie vor geht es hier um die 1/10 bis 1/100-Milimeterbereiche an der Schneide, nicht um schartige Säbel oder so, also nichts, was einem sofort optisch auffällt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
140
Zurzeit aktive Gäste
531
Besucher gesamt
671
Oben