Aber genau das sollten mehr Händler anbieten. Gerade bei Optik ist das wichtig.
Was bringt es Dir in einer Frankonia Filiale (z.B.) mehrere Gläser anzuschauen. Du musst raus mit den Dingern und sie unter realen Bedingungen testen. Ansonsten kaufst Du halt blind.
Klar kann man das als Händler auch einfach nicht anbieten und die beleidigte Leberwurst sein, aber dann gehste eben unter. Heutzutage müssen Händler mehr mehr und noch mehr Service bieten um bestehen zu können.
Ja, Gläser sollte man auch im Revier testen könenn, daß wäre wichtig, richtig und schön.
Dann konstruiere ich mal einen Fall:
Klein RichiMartin möchte gerne ein Zeiss V8 kaufen und natürlich vorher testen.
Nun möchte Richi aber UNBEDINGT ein militärisches Absehen (keine Ahnung ob es das bei dem Glas gibt) haben.
Er geht zum BüMa oder wegen mir auch zu Frank und Moni und ordert SEIN Testglas =>LP 2895 Euro
Das Glas kommt 4 Tage später an, Richi bekommt einen Anruf, fährt zum Händler und der Händler sagt:
"Ich bekomme dann ...."
Hmmmm, was soll der Händler denn für das Testen jetzt von dir nehmen?
Gehen wir mal von 40% Gewinnmarge aus, die der Händler hat.
DH EK liegt bei 1737 Euro. Komm, ich bin großzügig und sage 50% also 1447,50 Euro
Wenn der Händler (und davon muß er ausgehen) denkt: Sollte er es nicht nehmen, dann muß ich es anderweitig verkaufen.
Realistisch wäre mit 30% Abschlag => 2026,50 Euro => 289,50 Euro THEORETISCHER Gewinn, wenn er das Teil mit 30% Abschlag los werden würde!!!
Das Problem ist nur, daß das Glas ein ganz spezielles Absehen hat, was NICHT jeder will.
Abgesehen davon, das der Händler erstmal Kapital gebunden hat stellt sich immer noch die fett markierte Frage!
Was soll er dir für den Test berechnen?
Ich würde sagen 1447,50 Euro, damit sein Risko erstmal NULL ist.
Er würde erstmal keinen Verlust machen (ausser seiner Arbeitszeit) wenn dir das Glas nicht gefällt und du es nicht nimmst.
Wärst du bereit die 1447,50 Euro hinzulegen, auch auf die Gefahr hin, daß dir das Glas nicht liegt und die Kohle weg ist?
ICH würde es nicht machen!
Klar, das nennt man unternehmerisches Risko.
Der Händler KANN es machen oder nicht.
Dummerweise ist es so, wie Springer DK es nachfolgend beschreibt:
Ja sicher, es gibt einige Spezialisten, die sich im Fachgeschäft von vorne bis hinten beraten lassen und den Service bis zur Neige ausnutzen, um dann dem Einzelhändler den Finger zu zeigen und billiger woanders einkaufen.
Das ist mittlerweile Berufsrisiko...unschön, ist aber so.
Ich zahle gerne ein paar Kröten mehr, wenn ich nicht die Katze im Sack kaufen muß und empfehle gerne den dementsprechenden Händler weiter.
Und genau die sind es, die daran schuld sind, daß sich immer weniger Händler was zum testen hinlegen.
Wenn ich mich beraten lasse, dann kaufe ich auch da! Aber immer mehr lassen sich beraten und kaufen dann woanders billiger.
Ein Grund, warum immer mehr kleine Händler schliessen (müssen).
"GEIZ IST GEIL" wird uns irgendwann mal das Genick brechen!