Niedersachsen und der Wolf...

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@Achter:
Muss man zu jedem Posting sein gesamtes Gefühlsleben öffentlich ausbreiten oder meinst Du, ich solle Mitleid mit @äsungsfläche haben? :whistle:;)

Der Himmel bewahre uns davor :rolleyes:, aber Empathie gegenüber den letzten halbwegs traditionellen Nutztierhaltern darf (auch) dir ruhig gelegentlich passieren. :)
 
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Nein Mitleid ist suboptimal in einem Austausch. Schade finde ich nur Deine Aussagen zur Landwirtschaft, dass Du von dieser Materie keine Ahnung hast...unterschreibe ich Dir . Ich glaube auch nicht, dass Du begriffen hast was ein Ende der Beweidung für die Fauna in den Grünlandgebieten bedeuten würde.
Falls Du meine Aussagen, dass es Übergriffe trotz Zäunen , Herdenschutzhunden und weiteren Maßnahmen, welche von NANU und BUMS präferiert wurden und werden, gab und gibt widerlegen kannst, werde ich Deine Argumente vielleicht aus einem anderen Blickwinkel betrachten?
 
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Moin!

Empathie gegenüber den letzten halbwegs traditionellen Nutztierhaltern darf (auch) dir ruhig gelegentlich passieren. :)

Nur weil ich nicht lang und breit darüber twittere wird hier immer geschlossen, ich würde sowas nicht kennen. :unsure:

Schade finde ich nur Deine Aussagen zur Landwirtschaft, dass Du von dieser Materie keine Ahnung hast...unterschreibe ich Dir .

Es geht darum, wie die Landwirtschaft in 20, 30 Jahren aussehen wird, hier speziell die Viehhaltung. Und die Treiber, die da aktiv sind, nehmen auf Traditionen und / oder Wunschvorstellungen Deinerseits keine Rücksicht.

Ich glaube auch nicht, dass Du begriffen hast was ein Ende der Beweidung für die Fauna in den Grünlandgebieten bedeuten würde.

Sorry, aber das weiss ich wahrscheinlich besser als Du. Darum geht es aber auch garnicht, denn das, was sich als Trends derzeit darstellt, nimmt auf die Biodiversität etc. wenig Rücksicht. Das kann einem missfallen, aber das ändert nichts an den großen "Treibern".

Falls Du meine Aussagen, dass es Übergriffe trotz Zäunen , Herdenschutzhunden und weiteren Maßnahmen, welche von NANU und BUMS präferiert wurden und werden, gab und gibt widerlegen kannst, werde ich Deine Argumente vielleicht aus einem anderen Blickwinkel betrachten?

Auch das hat mit der Frage, wie die Viehhaltung in 20, 30 Jahren aussieht so viel zu tun wie die Anzahl der Damenschuhe an Bord mit der Sinkgeschwindigkeit der "Titanic". :rolleyes:

Viele Grüße

Joe
 
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ganz ehrlich... Dein letzter Satz ist der einzige, welcher mir zu Denken gibt.
Wörtlich Übersetzt bedeutet das, es ist alles Quatsch was wir erzählen und der Feldversuch wird im Chaos enden, aber das werden wir niemals zugeben...

Schade
 
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In 20 Jahren hat sich das mit der Freilandhaltung aus diversen Gründen wahrscheinlich eh' weitgehend erledigt und ist nur noch was fürs Hochpreissegment, Hobbyisten oder "NSG-Pflegekräfte" - ob das gefällt oder nicht. Da sind die insgesamt wenigen Verluste an Wölfe locker einzupreisen. :rolleyes:


Abwarten, das sehe ich etwas anders und du machst es dir da deutlich zu leicht!
Es wird mit Sicherheit in 20 Jahren weiterhin zwei Segmente, wie heute auch schon; in der Rinderhaltung und Milchproduktion geben; eine durchstrukturierte "Effizienzproduktionslinie" und eine bewusst andere Produktionslinie (auch, aber nicht automatisch ausschließlich "Bio").
Einige große Molkereien (z.B. Campina) diskutieren schon sehr konkret über diese "Alternativ-Linie", sie stellen schon einige konkrete Tierwohlauflagen (Enthornung, Weideprämie angedacht) an ihre Lieferanten und das wird zunehmen!
Die Forderung nach und Produktion von GVO-freier Milch ist ebenfalls schon weit vorangeschritten und so wird es in vielen Bereichen weitere Schritte geben.
Die Produktionsweisen von Milch und Haltungen von Rindern werden sich weiterhin immer an der Nachfrage am Markt orientieren (müssen), und da ist der einheimische Markt auch in Zukunft noch nicht ganz unbedeutend!;)

Gruß

Prinzengesicht
 
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@Achter:
Muss man zu jedem Posting sein gesamtes Gefühlsleben öffentlich ausbreiten oder meinst Du, ich solle Mitleid mit @äsungsfläche haben? :whistle:;)

Es fällt dir schwer, deshalb empfehle ich dir kleine Schritte. Zum Anfang genügt es, wenn du den vom Heilswolf Geschädigten nicht JEDESMAL den denkbar niederträchtigsten Kommentar entgegenspucken würdest. Gib dir Mühe! (y)
 
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Moin!

Es wird mit Sicherheit in 20 Jahren weiterhin zwei Segmente, wie heute auch schon; in der Rinderhaltung und Milchproduktion geben; eine durchstrukturierte "Effizienzproduktionslinie" und eine bewusst andere Produktionslinie (auch, aber nicht automatisch ausschließlich "Bio").

Da meinen wir das gleiche. Die "Effizienzlinie" wird den Massenmarkt bedienen und wird v. a. billig sein müssen, weil viele Kunden ein Mehr an "öko", "Tierwohl", "fair gehandelt" etc. nicht honorieren wollen oder können. Packst Du zu dem Paket noch eine weitere Aggregation / zunehmende Betriebsgröße und in naher Zukunft z. B. die Forderung nach einer Deckelung der Emissionen aus der LaWi, dann landest Du schnell bei Modellen, die wenig Raum für Weidegänge lassen, selbst für Kälber (sage nicht ich, schreiben Kollegen aus der LaWi).

Einige große Molkereien (z.B. Campina) diskutieren schon sehr konkret über diese "Alternativ-Linie", sie stellen schon einige konkrete Tierwohlauflagen (Enthornung, Weideprämie angedacht) an ihre Lieferanten und das wird zunehmen!

Das ist schön und gut (ehrlich!), aber - so verstehe ich Dich - eben ein "Hochpreisprodukt". Und bei denen ist es relativ egal, ob da noch ein Cent "Sonderversicherung Wolf" oder so draufkommt.

Die Produktionsweisen von Milch und Haltungen von Rindern werden sich weiterhin immer an der Nachfrage am Markt orientieren (müssen), und da ist der einheimische Markt auch in Zukunft noch nicht ganz unbedeutend!;)

Daneben stehen aber auch die heimischen sonstigen Verpflichtungen z. B., und wenn Du mal schaust was da z. B. die Schulze in das angekündigte Klimaschutzgesetz zum Thema "Landwirtschaft" und "Landnutzung" reinschreiben (lassen) wird, dann sind das Dinge, die in Sachen Viehhaltung unterm Strich eher wenig mit Weidegang und viel mit Bestandsreduktion, Haltung in kontrollierter Atmosphäre, Futterzuschlagsstoffen oder Retortenfleisch zu tun haben. Das kommt nicht über Nacht, aber in den genannten 20 bis 30 Jahren wird sich da noch einiges ändern.

(von anderen Aspekten wie z.B. Landflucht, Infrastruktur in der Fläche etc. und den Rückwirkungen auf die LaWi mal ganz abgesehen)

Um da zum Wolf zurückzukommen: der ist diesbezüglich ein für manche akutes Problem, aber in Relation zu den großen Treibern mittelfristig IMHO ziemlich unbedeutend und lenkt nur von den wirklichen Herausforderungen ab.

Viele Grüße

Joe

PS:
@bockgeschossen: Wenn man postings nicht kapiert sollte man sie nicht kommentieren. :rolleyes:
 
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Moin!



Da meinen wir das gleiche. Die "Effizienzlinie" wird den Massenmarkt bedienen und wird v. a. billig sein müssen, weil viele Kunden ein Mehr an "öko", "Tierwohl", "fair gehandelt" etc. nicht honorieren wollen oder können. Packst Du zu dem Paket noch eine weitere Aggregation / zunehmende Betriebsgröße und in naher Zukunft z. B. die Forderung nach einer Deckelung der Emissionen aus der LaWi, dann landest Du schnell bei Modellen, die wenig Raum für Weidegänge lassen, selbst für Kälber (sage nicht ich, schreiben Kollegen aus der LaWi).



Das ist schön und gut (ehrlich!), aber - so verstehe ich Dich - eben ein "Hochpreisprodukt". Und bei denen ist es relativ egal, ob da noch ein Cent "Sonderversicherung Wolf" oder so draufkommt.



Daneben stehen aber auch die heimischen sonstigen Verpflichtungen z. B., und wenn Du mal schaust was da z. B. die Schulze in das angekündigte Klimaschutzgesetz zum Thema "Landwirtschaft" und "Landnutzung" reinschreiben (lassen) wird, dann sind das Dinge, die in Sachen Viehhaltung unterm Strich eher wenig mit Weidegang und viel mit Bestandsreduktion, Haltung in kontrollierter Atmosphäre, Futterzuschlagsstoffen oder Retortenfleisch zu tun haben. Das kommt nicht über Nacht, aber in den genannten 20 bis 30 Jahren wird sich da noch einiges ändern.

(von anderen Aspekten wie z.B. Landflucht, Infrastruktur in der Fläche etc. und den Rückwirkungen auf die LaWi mal ganz abgesehen)

Um da zum Wolf zurückzukommen: der ist diesbezüglich ein für manche akutes Problem, aber in Relation zu den großen Treibern mittelfristig IMHO ziemlich unbedeutend und lenkt nur von den wirklichen Herausforderungen ab.

Viele Grüße

Joe

PS:
@bockgeschossen: Wenn man postings nicht kapiert sollte man sie nicht kommentieren. :rolleyes:


Nur ganz kurz,; ich musste mich ja heute wieder um beide Produktionslinien kümmern und bin jetzt etwas "weichgekocht"!
Sicherlich wird sich einiges in den nächsten 20 -30 Jahren inder Landwirtschaft ändern, aber dein angeführter Aspekt " z. B. die Schulze in das angekündigte Klimaschutzgesetz zum Thema "Landwirtschaft" und "Landnutzung" reinschreiben (lassen) wird, dann sind das Dinge, die in Sachen Viehhaltung unterm Strich eher wenig mit Weidegang und viel mit Bestandsreduktion, Haltung in kontrollierter Atmosphäre, Futterzuschlagsstoffen oder Retortenfleisch zu tun haben."
ist eine für mich völlig falsche Interpretation der sich andeutenden Entwicklungen!
Es wird aus meiner Sicht entweder eine stärker an die Fläche gebundene Viehhaltung geben und gerade dann in der Rinder/Milchproduktion (ich rede aus logischen Gründen primär über Milchproduktion) eher eine Tendenz zu verstärktem, zumindest partiellem, Weidegang geben und eben als "High Tech" - Effizienzlinie!
Der Markt und die Gesellschaft wird, wie auch bereits heute, beides fordern;
da hilft auch kein Bashing des einen Segmants als "Hochpreisprodukt";
diese Zweiteilung haben wir doch exakt in gleicher Form heute schon.
Zu deinen Kollegen und deren Prognosen;
ich bin ja nun in beiden Segmenten unterwegs (hps. in der Effizienzlinie); wir werden mal abwarten müssen, in wieweit der erweiterte Familienbetrieb den starken Schwankungen des Marktes nicht besser gewachsen ist als die 2000er Anlage mit einem hohem Fremdkapitalbedarf und extrem hohem Arbeitskräftebedarf, der meiner Meinung nach aktuell der limitierende Faktor des Wachstums in der Branche ist.
Für diejenigen, die allerdings bei 150 - 350 Kühen bei einem erweitertem Familienbetrieb schon Bauchschmerzen bekommen und von "Massentierhaltung" sprechen (was immer das auch sein mag:LOL:), da sehe ich auch Träume zerplatzen! (insbesondere bei meinen grünen Freunden in den entsprechenden Gremien und Ministerien)
Ich betreue einen Bilderbuchbetrieb mit ca 210 Kühen und 3 Melkrobotern; da haben die Kühe, neben dem Jungvieh, noch wahlweise 8 -10 Stunden Weidegang in der Saison und er produziert trotz alle dem hocheffizient!
Viele Wege führen nach Rom!
Der Wolf ist natürlich, und da hast du natürlich recht, in der Milch-/Rinderproduktion ein vernachlässigbarer Kostenfaktor, psychologisch hingegen jedoch bei dem ungeheurem Druck, welcher aus der Gesellschaft auf die Landwirtschaft ausgeübt wird, kann dieser das Fass durchaus zum Überlaufen bringen!
Und dann ist wird der Wolf wieder relevant; von den extensiven Schaf/Ziegenhaltungen, egal ob Vollerwer, Nebenerwerb oder Hobbyhaltung, ganz zu schweigen!
Aber das weißt du ja sicherlich, da reagieren nicht alle gleich gelassen!

Gruß

Prinzengesicht
 
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z/7

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Das ist schön und gut (ehrlich!), aber - so verstehe ich Dich - eben ein "Hochpreisprodukt". Und bei denen ist es relativ egal, ob da noch ein Cent "Sonderversicherung Wolf" oder so draufkommt.
Das Problem sind aus meiner Sicht nach wie vor nicht die tatsächlichen Kosten, sondern die moralische Situation. Welcher gerade Großviehhalter wil auf Dauer einen Teil seines Viehs als Wolfsfutter kalkulieren? Speziell die Nebenerwerbler werden eher aufhören. Und das IST ein Verlust, gesellschaftlich und ökologisch, insbesondere in kleinflächig bewirtschafteten Bereichen, die für einen Haupterwerb ohnehin uninteressant sind.

Demgegenüber steht nochmal welcher gesellschaftliche und ökologische Gewinn durch den Wolf?
 
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Neben der rein økonomischen Belastung durch Tierverluste durch Raubtiere, gibt es, Mohawk wird erstaunt sein, ein psychologische Belastung des Tierhalters.
Wer einmal erlebt hat, wie es ist seine eigenen Tiere mit zerrissenen Seiten, herraushengenden Gedaermen und angefressen aber immer noch lebend, in den Bergen zu finden, der weiss von was ich rede.
Es ist sehr schade, dass dieser Aspekt nie bei den Abwaegungen pro/contra Wolf, mit beruecksichtigt wird.
Taeglich neue Bilder in den Zeitungen, lokal und ueberregional, lassen uns hier nie vergessen, das der Wolf ein Raubtier ist und was er anrichtet.

tømrer
 
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Campina überlegt das mit den Zuschlägen für "Weidegang-Milch" ja nicht mehr nur.
Aber das führt doch ziemlich vom Thema Wolf oder "Problemwolf", wann auch immer einer zum Problem von wem auch immer erklärt wird, weg.
Ausserdem gibt es ja Landstriche, in denen Rinder und Kühe eben nicht nur auf Spaltenböden stehen, wobei ich noch Zweifel habe, dass sich die Wölfe alsbald an schwarz- oder rotbunte Rinder/Kühe rantrauen. Da werden eher die Kälber von den ganzjährig draussen lebenden Rinderarten betroffen sein können.
Und wenn Herr Öttinger es ernst meint mit seinen Gedankenspielen zur Subventionsvergabe, dann wird man sicher alsbald mitbekommen, ob die Betriebe mit vielleicht 1.000 Kühen und viel Fremdkapital nicht doch in Schwulitäten kommen, während von den wirklichen Familienbetrieben ein wenig Druck genommen werden könnte.
Eine Nebenwirkung der Produktionssteigerungen auf Deiwel komm raus erleben wir ja in vielen Landstrichen schon wenn wir uns die Bestandsentwicklungen beim Niederwild anschauen, das leidet ja definitiv nicht unterm Wolf, sondern eher darunter, dass bis zu 7 Mal im Jahr das Gras siliert und die Grasnarbe mit Gülle abgedeckt wird..
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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