@ Kuder: Bei mir war`s so, dass mein Jagdherr so eingeladen hat, dass auch wir zusammen auf andere Jagden kamen. Zwei von denen zu uns, wir zwei zu denen. Und es wurde rigoros selektiert, zu uns kamen nur die, die selbst auch fleissig waren, die ausgezeichnete Flintenschützen waren. Alles was mit Traditon, Einladeverpflichtung usw. von früher her mit dem Revier oder uns verbunden war, wurde über Bord geworfen. Das war der "Lohn" der Mühe.
Wir haben nie selbst auf eigenen TJ geschossen. Er ging mit den Treibern, ich war einer von 2 Aufstellern. Dafür standen wir auf den Top-Jagden aber auch ganz vorne.
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Ich denke, es muß einem klar sein, dass Niederwildjagd "Sklavenjagd" ist. Nicht böse gemeint, aber wenn man es richtig machen möchte, dann muß man täglich unterwegs sein, füttern, beobachten, Fallen kontrollieren usw.
Möchte ja niemandem einen Zacken aus der Krone brechen, aber all das Wissen, das manche hier haben, nützt nichts, wenn man das kleine 1x1 nicht auf die Strasse bringt. Ich habe erst gestern mit einem guten Freund telefoniert. Wir kennen beide einen Pächter, der keinen Schulabschluss geschafft hat, der außer dem Krebs nie ein Buch gelesen hat, nichts vorlesen oder richtig schreiben kann. Doch wenn ich dem ein 500 ha Revier gebe und weitere 500 ha einem der Allwissenden hier, dann würde ich nach 3 Jahren zu Ersterem auf die Jagd gehen, denn der beherrscht das kleine 1x1 und weiß, dass der Rest, denn Zweiterer weiß, völlig unwichtig ist. Und er würde rigoros die Jagdtradition umstellen, denn die ist für den Bestand auch oft "Gift".
Ersterer hätte schnellstens flächendeckend Fallen aufgestellt, würde in jedem Durchlauf Wippbrettfallen stehen haben, rigoros Raubwild- und Raubzeug bejagen, Füchse ausgraben, Jungfüchse schießen, Marder ausgehen, Krähen schießen, sich schon im Frühjahr um bestes Futter kümmern, dieses sehr zeitig ausbringen (und nicht in Anklopfautomaten, denn die sind sowas von kontra-produktiv), Fütterungen kalken, mit Bauern sprechen, wo was angebaut wird, dies rechtzeitig nutzen, Fanggenehmigungen beantragen. Er würde dies wie selbstverständlich Tag für Tag umsetzen, also die Festung erobern, während Zweiterer noch immer darüber nachdenkt, ob nun Anbaumischung A oder B besser sein könnte und jammert, dass er kein Niederwild hat, weil er zur Fuchsbejagung unbedingt ein NSG benötigt ...
Und nur darum geht es. Den hohen Einsatz bringen wollen. Beim Niederwild geht`s nur so. Ob dann hohe Strecken rauskommen, steht auf einem anderen Blatt, ist auch nicht so wichtig, aber zumindest ein nachhaltig jagdbarer Bestand, was mehr ist, als Fasane, die man beim Namen kennt.