Niederwild im Aufwind! Positive Entwicklung!

A

anonym

Guest
Bei mir lassen sich vereinzelt Fasane blicken.
Wirklich bejagbar ist da natürlich nichts.
Allerdings macht es echt spass die Jungs gelegentlich zu gesicht zu bekommen
 
A

anonym

Guest
@ colchicus:

Sehr interessant, was Du schreibst. Wir liegen ja nicht weit von den Ansichten auseinander, haben gleiche Grundgedanken. Was ich anders sehe und losgelöst von Deinem ausgezeichnet strukturierten Revier:

Es macht wenig Sinn, wenn manche alles bis in`s kleinste Detail über den Fasan wissen, wenn sie es nicht in Form sicherer Bestände trotz umfeldbedingter Einbrüche umsetzen können. Ich war wie geschrieben auf zig guten Jagden, DNA auch. Die Pächter wußten mit Sicherheit nicht mal 60% von dem, was hier oft geschrieben wird, doch die 59% IHRES Wissens reichten, um einen sicheren Bestand aus dem Boden zu stampfen. Und das oft bei völlig kaputten Revieren. Da gab`s Pächter, die mit Sicherheit noch nie ein Buch über den Fasan gelesen haben, keine Ahnung von Rassen hatten usw. Doch das kleine 1x1, das beherrschten sie par excellence.

Keiner von denen, die in den 90ern hohe Strecken schossen, betrachteten den Fasan als fliegende Tontaube. Sicher, es gab die Rechnung: Strecke / Jäger / Tag, das trennte die Auswüchse mit 2 Jägergruppen, mehrere Tage Jagd und horrender Jägeranzahl. Ja, und es kam auf hohe Strecken an, das war das Top-Ziel. Doch die Jagden, die bei obiger Rechnung glänzten, waren die, die den Fasan fair bejagten. Es waren die kleinen faulen Stümper in den meist angrenzenden Revieren, die Wochenende für Wochenende mit ihren schlecht ausgebildeten Tölen Stück um Stück auf kurze Entfernung erlegten - anspruchslos, es zählte nur das tote Tier. Als bei uns bspw. einer seinen Stand verließ, näher an den Trieb ging, gab`s vor aller Mannschaft eine gewaschene Standpauke. Durch mich :biggrin: hatte dazu sogar den Auftrag.

Im Grunde ist die Fasanenhege einfach. Man braucht sich da nichts vormachen, die Parameter sind easy - doch sie sind derart zeitaufwändig und kostenintensiv, dass es kaum noch einer umsetzen kann. Auch ich habe die Zeit nicht mehr. Hin und wieder erinnere ich mich zurück und schreibe was. Und das fängt beim A und O an:

Das größte Manko, aber nur meine Meinung, ist die fehlende Raubwild- und Raubzeugbekämpfung. Wer hält alle 30 ha eine WBRF vor, hat in allen Durchläufen Wieselwippbrettfallen, hat an jeder Fütterung Rattengiftkästen, erlegt im Rahmen gesetzlicher Vorgaben Katzen, erschießt jeden Jungfuchs am Bau, stellt Anträge auf Habicht-Fangenehmigungen, geht jeder Marderspur nach, hat einige Eiabzugeisen in den Stangenholzbeständen, erschießt jeden Dachs, betreibt die Krähen- und Elsternjagd exzessiv .... .
 
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Das ist immer das Totschlagargument,dass man den erfolgreichsten Revieren die Massenstrecken vorwirft.

So ein Unsinn.es ist die notwendige Ernte aus dem Bestand,an einem Tag, die es ermöglicht, das Revier 364 restliche Tage in Watte zu packen.

Und wenn ihr ehrlich seid wuerdet ihr auch lieber an Jsgden teilnehmen,wo am Ende des Tages pro Schuetze 10 - 20 Stueck Wild auf der Strecke liegen als bei einer,wo 20Schuetzen 10 Stueck Wild erlegt haben.

Zu den Hasen:

Hasen werden hierzulande als Indikatorart fuer die Raubwildjagd angesehen.

Bei unseren gemischten Feld /Waldjagden fielen Fasan/Hase etwa 1:1,in Aurevieren mit viel Wasser 2:1
Ganz viele Jagden gab es,wo der Hase nur als Beifang galt,die Treiben wurden nach den Fasanen gelegt...

Von ausgesetzten Fasanen rede ich nicht
Vorhandene Besaetze aufbauen,auch zusammenziehen aus der Umgebung und Deckung,Aesung und vor allem Sicherheit vor Fressfeinden bieten....
Das war und ist das Mittel der Wahl.

@Pauker

Wenns Dir schon 3 Dachs ueberfahren,wirds Zeit mal ueber jagdliche Loesungen dieses Problems intensiv nachzudenken....
 
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......Stichwort Zeit, da denke ich gerade an das Trappervideo aus Frankreich, wo der Jäger neben der Hofeinfahrt den nordischen Krähenfang voller Krähen stehen hatte. Mitten der Öffentlichkeit ausgesetzt. In Frankreich juckt das Keinen. Da brauchst du morgens nur die Kiste fängig stellen und zur Arbeit fahren, und abends wenn du nach Hause kommst die Kiste ausleeren, neben der Haustüre.
Der Zeitliche Aufwand für die Krähenjagd fällt schonmal weg, die Zeit können die sich dann dem andweren Raubzeug widmen ...und das mit viel mehr Fallentypen ;) Nur mal so am Rande.
 
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Da geb ich Dir zu 100% Recht.

Wenn wir so duerften, wie wir koennen, wuerds schnell wieder wimmeln....
Jedenfalls in einigen Revieren.....
 
A

anonym

Guest
Ja, volle Zustimmung, Perdix. Das meinte ich mit geändertem Verhalten der Nichtjäger.
 
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Der Faktor Zeit wurde angesprochen:
Klar sitz ich nicht nur im Auto und schau mit dem Fernglas stundenlang den Fasanen zu, nebenbei läuft das Hauptprogramm.
Mein/Unser Vorteil:
- Unsere noch vergleichsweisen guten Strukturen werden durch die Höhenlage (unsere Fasane mussten auch schon mit 1 m Schnee zu Recht kommen) und den Standrandbereich relativiert
- Ich habe zum Revier knapp 10 min. Fahrzeit, eigentlich nur durch die Stadt.
- Mein Weg zur Arbeit führt mich demnach 2 Mal pro Tag mitten durchs Revier und ein kleiner Schlenkerer ist immer drin
- Ich habe eine Reihe von naturinteressierten Leuten, die nicht mal Jagdgenosse sind, sie leben am Orts-/Stadtrand und versorgen mich mit Informationen, teilweise überwintern die Fasane dort.
- Der Pächter und ein Mitgeher führen je einen sehr guten Terrier, sind also zeitlich flexibel, schnell mal ein "Rohr machen" - kein Problem in 5 Min. sind wir vor Ort.
Bis vor einem Monat habe ich genau am entgegengesetzten Stadtrand gewohnt, zu meinen Volieren fuhr ich hauptsächlich früh und auch abends, auch nach Dunkelheit ca. 2 km über eine wenig befahrene Strasse durch Bioland:
Anblick pro Jahr !!!! 1-2 Hasen.
Von den Niederbayern habe ich gelernt, dass der Hase längst nicht so viele Kräuter braucht wie angenommen. Es gibt dort Hasen aber kilometerweit keine Kräuter.
Ich habe auch Kräuterwiesen angelegt, es saß auch mal ein Hase drauf, aber auf anderen Wiesen die auch gegüllt wurden, saßen mehr.
Sprich der Hauptparameter heißt Raubwild! Bei uns kommt allerdings die Deckung dazu. Unsere Äcker sind zu kalt, der Hase liegt nur in den Hecken und Feldgehölzen. Wenn der Böhmische pfeift, dann sind sie weg. Also haben wir die Struktur in den Hecken grundlegend verbessert. Und in den Buntbrachen liegt der Hase auch gerne.
Als wir die erste Hasenjagd gemacht haben, hat der Nachbar nebenan eine Woche später gejagt: Das Revier hat weniger Struktur, aber auch eine Reihe von Hecken.
Sie hatten 3 Hasen angetroffen, die sind schon beim Abstellen der Hecken raus, weil zu licht. Am Abend hat dann in einem Feldgehölz doch noch einer dran glauben müssen.
Die Hecken werden dort von den Bauern oder Kommunen gepflegt, entsprechend ist das Ergebnis.
Obwohl ich noch sehr gute Möglichkeiten auf Rotwild habe, der Rehbock (womöglich mit Dringlichkeitsstufe 1 da Geburtsfehler = zu nah an der Jagdgrenze) ist aus meinem Jagdprogram fast gestrichen, sonst würde die Zeit nicht reichen.
 
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Colchicus

Das letzte post unterschreib ich,ausser dass ich in meinem ehemaligen Revier sehr viel Rehe erlegt habe,aber zeitlich damit kein Problem hatte,denn ich sass 365Tage,in Schaltjahren 366 Tage ohnehin auf Raubwild an.
Das Revier hatte 1500ha,wovon aber 800ha zusammenhaengender Wald waren...Fasan war dann eher im Feldteil anzutreffen.

Sogar
Heiligabend und Sylvester war ich auf Fuchs draussen..
Heiligabend hab ich mal 2 Fuechs noch nach der Bescherung erlegt,Sylvester war nur morgens mal ein ranzendes Paerchen vor mir...
 
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....Heiligabend und Sylvester war ich auf Fuchs draussen..
Heiligabend hab ich mal 2 Fuechs noch nach der Bescherung erlegt,Sylvester war nur morgens mal ein ranzendes Paerchen vor mir...

Respekt dafür! Hab ich aber von dir eigentlich auch nicht anders erwartet. ;-)

Trotzdem ein Gedanke dazu:

Wem, außer einem selbst, kann man das überhaupt abverlangen?
Und selbst das ist in den meisten Fällen mindestens schwierig.

Ich würde wahrscheinlich, wenn ich könnte aber auch wenn mein zeitlicher Aufwand für die Jagd (besonders für den Ansitz) deutlich weniger ist, als der von dir geschilderte, strapaziere ich meine Mitmenschen (Freunde, Kollegen, Familie und besonders die Freundin!) so oft schon fast bis zum "Unerträglichen".

Und ich kenne niemanden in meinem ganzen Einzugskreis, der ähnlich viel Zeit in die Jagd und alle damit verbundenen Tätigkeiten investiert, wie ich. (Und dabei bin ich noch nicht mal vom Schwarzkittelfieber befallen, was beim modernen deutschen Weidmann ja schon fast zum guten Ton gehört...)

Wenn die Art der Revierbetreuung, wie du und Bora und andere auch sie betrieben haben bzw. betreiben, die einzige ist, wie man bejagbare Besätze erhalten kann, dann sehe ich schwarz.

Nebenbei: was ich schade finde ist, dass außer euch beiden und vielleicht Rotfuchs2 hier keiner Praxiserfahrungen aus dem ERFOLGREICHEN Aufbau eines Niederwildreviers schildern kann.
Colchicus muss man eigentlich an dieser Stelle auch noch nennen, aber bei ihm sind die Voraussetzungen aufgrund der Reviergegebenheiten für das Niederwild sehr begrenzt.

Ich frage mich, ob all diesen Personen das Internet fremd ist oder -wie Bora sicher gleich entgegnen würde ;-) - sie wirklich alle keine Zeit haben um hier was zu schreiben, weil sie im Revier sind!?
 
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erst einmal: die Jagd darf nicht unter der Beziehung leiden:cool:

manchen liegt das Schreiben nicht, manche haben das Forum verlassen und schreiben wenn überhaupt noch an anderer Stelle und manch einer kennt es garnicht. Ich sage immer Lesen gefährdet die Dummheit. Du bist jetzt auch schon einige Zeit dabei um eigentlich zu wissen, dass man nicht ganz normal sein kann bei dem was man tut. Und von den Unnormalen gibt es immer weniger. Wenn ich alleine mir das momentane Thema zur Dachsbejagung anschaue fällt mir nichts mehr ein. Oder letztens in Erfurt; der Raum hätte bei der Anhäufung von Kompetenz überquellen müssen vor lauter Leuten. Ich höre jetzt lieber auf, ist nicht so gut für den Blutdruck.
 
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Kuder

Es ist wie mit allen Dingen.

Nur durch vollen Einsatz lassen sich Spitzenleistungen erzielen.Das ist bei Sportlern so,in Schule und Beruf,bei Hunden uswusf,genauso ists auf der Jagd.
Abverlangen kann mans von niemanden,wers nicht freiwillig macht,den wird man dazu nicht bewegt kriegen.

Wenn man so jemanden aber hat,dann hat der alle Freiheiten zu erhalten und soll auch die Freuden der Jagd erleben duerfen...

Raubwilddoedel in Analogie zum Kirrdoedel zu sein motiviert nicht immer genug...

Meine Jagdherrn haben zB nach jeder Jagd vor den versammelten Gaesten ein paar Worte des Dankes an mich gerichtet und das tat schon gut!!!
 
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Die Dachse kommen aus der Dachsburg im Nachbarrevier zu uns. Viele schaffen es nicht an unsere Fleischtöpfe, weil sie eine Straße als Pass nehmen. Genauso ergeht es den Marderhunden, wenn sie unbedingt über die Kreisstraße einwandern wollen. Die Füchse sind wohl schlauer.
Zur Zeit sind Habichte Seniors große Sorge. Die Türkentauben haben dazugelernt und sind nicht mehr leicht zu schlagen. Er wird sich wohl was einfallen lassen, Antrag an die UJBehörde usw.
Der Mais ist weg, nun planen wir weiter mit Kunstbau Nr.3.
Eine eingezäunte Eichenanpflanzung wird durchgedrückt, Fuchs steckt fast immer.
Falls es Neues gibt, lass ich was von mir hören/lesen.
 
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Colchicus
Sogar Heiligabend und Sylvester war ich auf Fuchs draussen..
Heiligabend hab ich mal 2 Fuechs noch nach der Bescherung erlegt,Sylvester war nur morgens mal ein ranzendes Paerchen vor mir...

Also da mach ich Pause, aber der Neujahresmorgen ist sehr effektiv. Nach der Ballerei sind die Stadtfüchse teilweise noch draußen und die große Treibjagd beruhigt sich ja erst weit in der 2. Nachthälfte. Wenns am 1. 1. grau wird, bin ich auch draußen :thumbup:
 
A

anonym

Guest
@ Kuder: Bei mir war`s so, dass mein Jagdherr so eingeladen hat, dass auch wir zusammen auf andere Jagden kamen. Zwei von denen zu uns, wir zwei zu denen. Und es wurde rigoros selektiert, zu uns kamen nur die, die selbst auch fleissig waren, die ausgezeichnete Flintenschützen waren. Alles was mit Traditon, Einladeverpflichtung usw. von früher her mit dem Revier oder uns verbunden war, wurde über Bord geworfen. Das war der "Lohn" der Mühe.

Wir haben nie selbst auf eigenen TJ geschossen. Er ging mit den Treibern, ich war einer von 2 Aufstellern. Dafür standen wir auf den Top-Jagden aber auch ganz vorne.

...

Ich denke, es muß einem klar sein, dass Niederwildjagd "Sklavenjagd" ist. Nicht böse gemeint, aber wenn man es richtig machen möchte, dann muß man täglich unterwegs sein, füttern, beobachten, Fallen kontrollieren usw.

Möchte ja niemandem einen Zacken aus der Krone brechen, aber all das Wissen, das manche hier haben, nützt nichts, wenn man das kleine 1x1 nicht auf die Strasse bringt. Ich habe erst gestern mit einem guten Freund telefoniert. Wir kennen beide einen Pächter, der keinen Schulabschluss geschafft hat, der außer dem Krebs nie ein Buch gelesen hat, nichts vorlesen oder richtig schreiben kann. Doch wenn ich dem ein 500 ha Revier gebe und weitere 500 ha einem der Allwissenden hier, dann würde ich nach 3 Jahren zu Ersterem auf die Jagd gehen, denn der beherrscht das kleine 1x1 und weiß, dass der Rest, denn Zweiterer weiß, völlig unwichtig ist. Und er würde rigoros die Jagdtradition umstellen, denn die ist für den Bestand auch oft "Gift".

Ersterer hätte schnellstens flächendeckend Fallen aufgestellt, würde in jedem Durchlauf Wippbrettfallen stehen haben, rigoros Raubwild- und Raubzeug bejagen, Füchse ausgraben, Jungfüchse schießen, Marder ausgehen, Krähen schießen, sich schon im Frühjahr um bestes Futter kümmern, dieses sehr zeitig ausbringen (und nicht in Anklopfautomaten, denn die sind sowas von kontra-produktiv), Fütterungen kalken, mit Bauern sprechen, wo was angebaut wird, dies rechtzeitig nutzen, Fanggenehmigungen beantragen. Er würde dies wie selbstverständlich Tag für Tag umsetzen, also die Festung erobern, während Zweiterer noch immer darüber nachdenkt, ob nun Anbaumischung A oder B besser sein könnte und jammert, dass er kein Niederwild hat, weil er zur Fuchsbejagung unbedingt ein NSG benötigt ...

Und nur darum geht es. Den hohen Einsatz bringen wollen. Beim Niederwild geht`s nur so. Ob dann hohe Strecken rauskommen, steht auf einem anderen Blatt, ist auch nicht so wichtig, aber zumindest ein nachhaltig jagdbarer Bestand, was mehr ist, als Fasane, die man beim Namen kennt.
 
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31 Aug 2009
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Gestern mit einem jungen DL zum Vorstehen im Revier gewesen. Nach 25 m an der Hecke eine Gesperre von 7 Fasanen. Die Hähne davon sind mitten im umschildern. Der Hund hat vorgestanden, hab ihn wieder ins Auto gepackt und bin lächelnd nach Hause gefahren.
 

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