Der Jagdstress geht weiter. Man geht auf Kormoranjagd, oder Gänsejagd? Entenjagd oder Fuchsjagd? Man kann sich im Herbst oft nicht zerteilen. Dann muss man eben alles gleichzeitig machen.
Im Nebel zogen wir mit dem Boot los, 7 Flinten, 2 Hunde, 1 Jagdscheinaspirant wie immer, 1 Bootsmann.
Kormorane waren bei der Ankunft reichlich vorhanden. Sie hatten schon die erste Fischmahlzeit inne und trockneten das Gefieder...
Bald kamen sie wieder....
Bilder von einer ausgespuckten Äsche mit 48 cm auf dem Handy wurden herumgezeigt. Artenschutz hört eben für viele an der Wasseroberfläche auf...
Dann kamen zwei Nilgänse und mein Nachbar hatte Anflug..
Wegen des kalten Wassers werden die Hunde geschont wo es geht... Das Boot ist dabei.. Fangschuss!
Der Biber ist hier ein fleißiger Biotopgestalter. Durch den Verbiss entstehen interessante Strukturen an den Gehölzen. Nistplätze für Vögel zum Beispiel. Die Deckung für uns war das letzte Mal noch ca. 2 m hoch. Heute überall frischer Verbiss, alles "auf den Stock gesetzt".
Mein handfertigter Sitzstock (Geschenk meines tschechischen Jagdfreundes, für mich extra mit Überlänge) stand noch an derselben Stelle im Sand. Ich habe davon geträumt, dass er vom Biber einmal in der Mitte durchgenagt wurde und dort liegt. Es hätte eine lebenslange Feindschaft für seine Sippe zur Folge gehabt. Aber: Ein Viech kennt das andere....und so ließ er den Stock stehen.
Die Strecke wurde bunter: Kormorane, 1 Nilgans, Blässhühner, Stockenten und diese Ente hier:
Wie wäre es wieder mit einem lustigen Entenraten? Eine kleinere schwarze Ente ohne Flügelspiegel, mit weißem Hals.
Als wir wieder das Festland erreichten, sagte uns ein Jagdfreund, dass auf einer anderen Insel noch ein Fuchs sei. Das Wasser zum Festland ist an der schmalsten Stelle nur ca. 10 m breit. Und schnell wurde der Plan gefasst: Mit dem Boot und 2 Flinten wurde die Seite ins offene Wasser abgedeckt. Einige schauen zu und ich beschließe zu fotografieren während zwei Jagdfreunde sich fertig machen. Hab heuer schon viele Füchse, sollen sie auch mal schießen. Eigentlich ein Elfmeter ohne Torwart. Still stehen wir im Uferbewucht und schauen gespannt zur Insel Kaum ist das Boot auf der anderen Seite und die Hunde auf der Insel springt der Fuchs schon auf unserer Seite ins Wasser, kehrt aber wieder um...
Sekunden später taucht er wieder am Ufer auf und sucht sich eine neue Stelle als Einstieg...
Rotpunkt im Sucher der Kamera und das Flintenkorn sind eines, aber zwei Steuermänner!
Wie hat
@Stoeberjaeger mal gesagt: "Jeder Schuss auf flüchtiges Wild ist ein kleines Kunstwerk"
Schütze und Fotograf hier als Brüder im Geiste...
Die DD-Hündin mit druckfrischem VGP-Zeugnis schaute zuerst etwas, als sie beim Fuchs im Wasser ankam. Das hatte sie noch nie. Bisher lagen Füchse über Hindernis oder sonstwo.
Leider wurde ein Kitz in einem anderen Revierteil das Opfer eines Verkehrsunfalles. Gute Gelegenheit für den Jagdscheinaspiranten das Aufbrechen zu üben. Ganz alleine. Und es sah sauber aus. Nur so lernt man es.
Die Strecke hätte nicht bunter sein können:
1 Fuchs
1 Nilgans
1 Stockerpel, 1 Stockente
1 Reiherente
1 Ente zum Bestimmen, freu mich auf die Antworten
3 Kormorane
5 Bläßhühner
Draußen scheint die Schweinesonne, aber die Sauen kommen da nicht an die Kirrung. Und es war auch wieder ein erlebnisreicher Tag. Unser Dank gilt der Pächterin. Wenn meine ganze Jagd nur aus Sauen oder Schalenwild bestehen würde....für mich ein Armenhaus, wo doch Diana oder Hubertus so ein großes Füllhorn ausschütten kann.