Dann wieder ein paar Bildchen, hoffentlich wird es nicht zuviel. Angesagt war eine Niederwildjagd, wobei Sauen natürlich mitbejagt werden. Das Mitführen von Flintenlaufgeschossen ist dort eigentlich immer angesagt. Da überwiegend Kipplaufwaffen geführt werden, kann man schnell und geräuschlos umladen. Die Besitzer von "Schrottpressen" sind natürlich oagschissn.
Die Jagdgesellschaft bestand aus fast nur Einheimischen, ein paar gemütliche Oberbayern waren dabei, angenehme Jäger die zur Truppe passen. Einige Teilnehmer des letzten Jahres waren nicht mehr dabei. Jeder war im Overkillbereich ausgerüstet, echte Funboys eben, mit lautstarken Sprüchen am laufenen Band. Es wurde jeder Fasan im Treiben sofort aus dem Vollanschlag aufs Korn genommen, wenn die Schnabelspitze sich über dem Bewuchs zeigte. Man schämt sich.
Es ist in CZ üblich, dass die Treibjagden nur von einem Bläser zu Beginn und Ende umrahmt werden. Sigale während der eigentlichen Jagd sind nicht üblich.
Das erste Treiben galt in erster Linie den Sauen und nach dem Ruf "Prase!" kamen einige Fasane ungeschoren davon da die FLG in den Läufen Platz nahmen.
Mir kam nur Rehwild, nebenan wurde ein Fuchs erlegt..
Dann kam Bewegung ins Treiben. Es steckte 1 Keiler, 1 Bache mit 7 Frischlingen. Es gelang bis auf 2 Frischlinge die gesamte Rotte zu erlegen. Leider wurde der GrM. eines Jagdfreundes, der sich schon monatelang auf diese Jagd gefreut hatte, von einer Sau schwer geschlagen. Er hatte Bisswunden, lt. Vet. eher von der Bache. Er jagte aber den Keiler noch aufs freie Feld und brach dann zusammen...
Ich holte ihn schnell aus dem Treiben und der Jagdfreund fuhr nach Deutschland zurück uns suchte den tierärztlichen Notdienst auf. Dem Hund geht es heute schon wieder den Umständen entsprechend gut.
Was wären diese Jagden ohne Hunde? Dackel sind ja keine Hunde, es sind Persönlichkeiten...
Iris an erster Stelle:
Hatte dieses Mal eine Freundin mit dabei. Amerikanischer Dackel, ein Eyecatcher, aber wurde nicht jagdlich eingesetzt.
Ohne die Hunde keine Strecke...
Die ersten beiden Treiben brachten 7 Sauen, 3 Füchse, 2 Hasen und 19 Fasane. Da es sich um eine Niederwildjagd handelt, liegen die Sauen am Schluss der Strecke
Der Auwald ist einzigartig, immer gibt es etwas zu sehen, um einen herum....
Sie ist 17 und versorgt die Strecke mit, als hätte sie noch nie etwas anderes getan. Jeder Handgriff sitzt. Der Streckenplatz darf nur über die Öffnungen betreten werden.
Das Wild wird immer mit Würde behandelt, einige werden sich im Gedanken darüber hier sicher lustig machen. Den Fasanen werden die Federn glatt gestrichen, die Abstände passen, usw. Das gesamte tschechische Jagdwesen ist intensiv mit Brauchtum durchsetzt. Feste Regeln, die auch niemand anzweifelt oder kritisiert. Jagd ist nationales Kulturgut. Unsere Welt ist arm geworden an Ritualen, egal welcher Art die in allen Kulturen ihren Platz haben.
Mittagspause am Feuer, Wurst am Spieß, heißen Tee, Christstollen, eine gute Suppe...
Eine Artenvielfalt, die ohne Landschaftspflegeverband extistieren kann. Feldvögel dank ungemulchter Feldraine...Hecken, Hochstaudenfluren...