Niederwildjagd 2019/20

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Hoffentlich fällt uns das, daraus vielerorts resultierende, fehlende Hegeinteresse nicht irgendwann mal als Form einer ganzjährigen Schonzeit auf die Füße. Bei immer mehr Einfluss der "Schreibtisch-Grünen"...

Wenn wir es geschickt anstellen kann sogar das Gegenteil, wie bei diversen Großtrappenschutzprojekten, der Fall sein.


Zusätzlich haben wir in Brandenburg ab diesem Jahr eine Schonzeit für Altfüchse ab 1 Februar bis 1 Juli bekommen.

Um dem Vorzubeugen dokumentiere ich jeden Wachtelkönig der bei mir im Revier zu hören ist und lasse die Tonaufnahmen über Umwege ohne genaue Ortsangabe der Landesregierung zukommen. Dadurch hoffe ich, falls der Gesetzgeber mal auf schiefe Gedanken kommt, eine Prädatorenbejagung von April/Mai bis September zu legitimieren.

Und wenn die Niederwildjagden starten ist der Wachtelkönig schon längst wieder in Afrika :cool:
 
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Sind wirklich schöne Bilder. Eine kleine Flintenjagd mit sauber suchenden, gut vorstehenden und sicher verlorenbringenden Hunden ist für mich das höchste. Ziehe ich jedem 400 g Bock und 150 kg Keiler vor.

Leider ist man mit dieser Passion mittlerweile wirklich ziemlich alleine.

Ich habe zwar erst seit Mai 19 den Jagdschein, kann Dir aber voll zustimmen.
 
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Leider ist man mit dieser Passion mittlerweile wirklich ziemlich alleine.
Gruß, rauhbart
Richtig, als ich 50 war, bekam ich als Wunsch Schottland mit Flinte. Dann war ich am Suchen, einen Mitjäger zu finden. Ich komme aus einer niederwildarmen Gegend. Die welche viel haben, fahren nicht ins Ausland. Was habe ich mich da bemüht: "Ja gerne, aber könnte man nicht einen Tag abzwacken und in den Highlands so a Hirscherl mitnehmen, oder eine Wildziege?"
Niederwildjagd hat eben nicht so viel Platz wie die Saujagd mit ihren endlosen Märchenstunden. Deine Quote sieht jeder. Mein Freund schoss bei dieser Jagd an einem Tag bei einer niedrigen zweistelligen Fasanenstrecke eine Quote von 1,08. Es geht auch um eine saubere Jagd mit guten, ja sehr guten Hunden, nicht um ein hirnloses Abbrennen von Patronen aus übervollen Magazinen, Hauptsache es kracht.
 
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Die Niederwildjagd ist nicht hipp, damit kann man nicht genug angeben. Es versteht ja auch kaum noch einer der Jungjäger den Reiz guter Niederwildjagden. Aber auch bei den älteren Jägern zieht die Faszination Niederwildjagd nicht mehr. Ich war dieses Jahr auf einer Niederwildjagd eingeladen, an der einer der Beständer nicht teilgenommen hat, weil er auf Drückjagd war. Da fragt man sich ja langsam, gehts noch?

Ich war diese Saison, fast jede Woche auf einer Niederwildjagd. Sehr häufig mit den selben Leuten, die Niederwildjagden auch noch zu schätzen wissen. Mir gehen mittlerweile Leute auf den Keks, wenn sie auf einer guten Niederwildjagd sein durften und abends auf dem Schüsseltreiben mir etwas von Drückjagden erzählen. Solche Mitjäger brauche ich nicht!
 
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Zugegeben die Beispiele sind spärlich..
OT: Jedoch finde ich die (halb)legale Wiederansiedelung des Steinwildes war ganz geschickt.

bezüglich Niederwild: In Niederösterreich ist z.B. der Einsatz eines nordischen Krähenfangs gebietsweise wieder erlaubt und die am Niederwildgipfel formulierten Forderungen (http://www.noejagdverband.at/wild-und-lebensraeume/niederwildgipfel/) für die kommende GAP Periode finde ich zumindest lobenswert ambitioniert.
 
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Sind wirklich schöne Bilder. Eine kleine Flintenjagd mit sauber suchenden, gut vorstehenden und sicher verlorenbringenden Hunden ist für mich das höchste. Ziehe ich jedem 400 g Bock und 150 kg Keiler vor.

Leider ist man mit dieser Passion mittlerweile wirklich ziemlich alleine.

Hoffentlich fällt uns das, daraus vielerorts resultierende, fehlende Hegeinteresse nicht irgendwann mal als Form einer ganzjährigen Schonzeit auf die Füße. Bei immer mehr Einfluss der "Schreibtisch-Grünen"...

Auf drei Treibjagden lag heuer wieder mal nicht viel Wild. Einer hat drei Jahre pausiert. Im Sommer noch reichlich Hasen bestätigt und Raubwild wird scharf bejagt. Im Winter is nix mehr da. Ist jedes Jahr der selbe Rythmus. Bestätigt auch die Aussage des anderen Pächters, der meint dass es wurscht is, ob er mal ein, zwei Jahre pausiert - zu den Jagden is nix da und im Frühjahr/Sommer bis hinein in den Herbst sieht's gut aus (hauptsächlich mit den Hasen).

Und ja, es stimmt: Es gibt auch meiner Meinung nach keine schönere Jagdart wie mit der Flinte und ein paar guten Leuten. Seit der Hund jetzt auch zum Einsatz kommt, machts doppelt Freude. Auch wenn's für mich teilweise etwas anstrengend war, den Hund im Auge zu behalten und selbst Beute zu machen. Das wurde jedoch gegen Ende der Zeit immer besser und entspannter.
 
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moin,
ich habe eigentlich seit 30 Jahren nix andesres gemacht als nach dem Niederwild zu schauen.
Hege mit der Büchse und ausgiebig mit der Falle, Baujagd,....füttern ect pp
Ich habe immer einen Hund zur Niederwildjagd geführt....
und nun??
Seit ab dem Jahr 2004-2005 die ersten Biogasanlagen gebaut wurden, mittlerweile
22 Stück auf ca 22000 Einwohner, ging es rapide mit dem NW bergab.
trotz intensiver Fallenjagd
kaum noch Hähne...ne handvoll... (bis 2003/04 sind noch ca 100-150 Hähne pro JJ gefallen, ohne Kisten!)
so gut wie keine Kaninchen mehr, Chinaseuche...
und nur noch ein paar Hasen, obwohl hier die beiden letzten trockenen Jahre positiv waren
was will ich denn noch?? einen bewaffneten Spaziergang machen??
Soll ich mir für das Niederwild noch einen jungen Hund anschaffen??
Wie soll ich den denn noch ausbilden mit kaum noch Wild??
ich bin da leider mit durch, obschon Flinte schießen/jagen das Schönste auf der Welt ist...
ich weiß nicht....:(
LG
dorfler
 

steve

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Meinem Empfinden nach tut man sich mit Verbissenheit jedweder Art nie einen Gefallen auf der Jagd (und auch im sonstigen Alltag). Ich komme aus einer Niederwildgegend, habe eine Niederwildjagd gepachtet, schieße leidenschaftlich gerne mit der Flinte, bin aber letztlich begeisterter Allesjäger. Mir tut es nicht weh, wenn mir auf der Niederwildjagd Drückjagderlebnisse berichtet werden. Warum auch, eine gute Drückjagd ist doch was feines. Ich stehe auch darüber wenn – zum Beispiel – meine Geschichte von der Lockjagd auf Krähen einem Schalenwildjäger ein mitleidiges Lächeln entlockt. Er weiß nicht was er verpasst.

Wir haben hier seit drei Jahren die RHD-2 in den Kaninchenbesätzen. Es sind zwar Kaninchen da, aber Strecken von 10 und mehr Kaninchen pro Flinte und Jagdtag sind derzeit nicht möglich. Dafür haben wir in den letzten zwei Jahren gut Fasanennachwuchs bekommen. Dieses Jahr habe ich auf den verschiedenen Jagden auf denen ich war 16 Gockel erlegt, was manchem hier auch ein mitleidiges Lächen entlocken wird, was aber für mich eine wirklich gute Strecke ist und das noch mit der Gewissheit, dass es alles wilde Fasane waren. Wie rette ich mich sonst so über das Jagdjahr im Niederwildrevier? Mit Rehwild, Füchsen, Entenstrich, Lockjagd auf Krähen, Gänse und Tauben, Abendansitz am Elsternschlafbaum und zwischendrin mal Auswärtsaufenthalten zur Saujagd oder Hirschbrunft. Wie gesagt, nicht so verbissen sehen.
 
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moin,
ich habe eigentlich seit 30 Jahren nix andesres gemacht als nach dem Niederwild zu schauen.
Hege mit der Büchse und ausgiebig mit der Falle, Baujagd,....füttern ect pp
Ich habe immer einen Hund zur Niederwildjagd geführt....
und nun??


Bei uns sah die Situation wie folgt aus: unsere Niederwildjagd war so um 2012/13 am Tiefpunkt. Gejagt wurde hierbei im Herbst schon länger nicht mehr, getan wurde auch nichts, Raubwild Strecke bei zirka 10 Stück pro Jahr, Hasenbesätze von zirka 0,2 bis 0,3 Stück pro Hektar. Rebhuhn gänzlich verschwunden, genauso wie viele andere Arten die teilweise nicht ins Jagdrecht fallen. Die Voraussetzungen waren auch nicht gut, das Revier liegt rund um eine 8000 Einwohner Kleinstadt, täglich unzählige Leute im Revier, fast reines Feldrevier mit vielen Straßen, inklusive Autobahn mitten durch das Revier (Reviergröße ziemlich genau 1000 Hektar)...

Dann wurde was geändert. Fallen aufgestellt, Lebensraum verbessert, Fütterungen und vor allem Wasserstellen im Revier errichtet, interne Richtlinien zur Raubwildjagd festgesetzt (Raubwild hat IMMER Vorrang am Ansitz), mit der Rabenvögelbejagung wurde begonnen, mit Gemeinde und Landwirten abgesprochen gewisse Flächen anders zu bewirtschaften etc. Ausgesetzt wurde nie etwas, das wollten wir nicht. Nach 3 Jahren wurde wieder eine leichte Bejagung versucht (Ergebnis: 35 Stück Niederwild im Jahr). Es wurde nicht aufgegeben, immer mehr Zeit und Geld investiert, die Raubwildstrecke gesteigert und und und...

Stand jetzt, sprich nach der Jagdsaison 2019: Hasenbesätze bei über 1,1 pro Hektar, Rebhuhn wieder mit mehreren Ketten vorhanden, wieder Arten vorhanden die davor verschwunden waren (Feldhamster, Krickente, Baummarder, Steppeniltis, Rebhuhn, Kiebitz, Turteltaube, Kaninchen...)

Raubwildstrecke lag 2019 jetzt bei über 200 Stück (Fuchs, Stein- und Baummarder, Waldiltis, Dachs, Hermelin, Mauswiesel)
Niederwildstrecke bei knapp 500 Stück (Feldhasen, Fasan, Rebhuhn, Enten, Kaninchen)
Rabenvögel bei zirka 70 Stück (Nebelkrähe, Elster)

Wir sind noch lange nicht dort wo wir hinwollen, aber auf einem sehr guten Weg dorthin. Ich will damit niemanden unterstellen, dass er nichts versucht hat oder ähnliches, ich wollte das hier nur als Beispiel aufzeigen, was möglich ist wenn VIELE an einem Strang ziehen und wie das bei uns die letzten Jahre ablief. Meine Devise ist ganz einfach: nicht aufgeben!

Wir hatten allerdings auch 4 große Vorteile:
1. Die Nachbarn zogen alle mit
2. Schwarzwild nur als Wechselwild
3. Das Fehlen von Waschbär, Marderhund und Mink
4. Bis auf Baummarder und Dachs hat alles Raubwild ganzjährig Schusszeit.

Lg und WMH
 
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moin,
ich habe eigentlich seit 30 Jahren nix andesres gemacht als nach dem Niederwild zu schauen.
Hege mit der Büchse und ausgiebig mit der Falle, Baujagd,....füttern ect pp
Ich habe immer einen Hund zur Niederwildjagd geführt....
und nun??
Seit ab dem Jahr 2004-2005 die ersten Biogasanlagen gebaut wurden, mittlerweile
22 Stück auf ca 22000 Einwohner, ging es rapide mit dem NW bergab.
trotz intensiver Fallenjagd
kaum noch Hähne...ne handvoll... (bis 2003/04 sind noch ca 100-150 Hähne pro JJ gefallen, ohne Kisten!)
so gut wie keine Kaninchen mehr, Chinaseuche...
und nur noch ein paar Hasen, obwohl hier die beiden letzten trockenen Jahre positiv waren
was will ich denn noch?? einen bewaffneten Spaziergang machen??
Soll ich mir für das Niederwild noch einen jungen Hund anschaffen??
Wie soll ich den denn noch ausbilden mit kaum noch Wild??
ich bin da leider mit durch, obschon Flinte schießen/jagen das Schönste auf der Welt ist...
ich weiß nicht....:(
LG
dorfler


Schon echt traurig. Da geben manche wie du richtig Gas und treten trotzdem auf der Stelle bzw. rinnen ihnen die Besäzte wie Sand durch die Finger und manche machen nichts und haben trotzdem Hähne und Hasen und interessieren sich nicht mal dafür.
 
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@saipau Wieselwippbrettfallen im Sommer insgesamt über 30 (schwankt aber immer stark je nachdem wieviel Zeit beim jeweiligen Mitjäger vorhanden ist), Kastenfallen und Kofferfallen insgesamt 32, wobei hier wieder welche aufgestellt wurden in den letzten Wochen, da müsste ich nochmal neu zählen.
Betonrohrfallen kommen erst heuer dazu, genauso wie Kunstbaue. Die meisten Füchse und Dachse werden bei uns immer noch am Ansitz erlegt. Wie gesagt, wir sind noch nicht dort wo wir hinwollen.
Lg und WMH
 
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@steve: "Begeisterter Allesjäger" ist ein schöner Begriff, denke da reihe ich mich mit ein. Ich persönlich strebe keine Strecken an, die man hinterher nicht sinnvoll verwerten kann. So beeindruckend ich die Ausführungen von @Hasenhahn finde, so sicher bin ich mir dass wir 500 Stück Niederwild nicht anständig vermarkten könnten.
Allerdings hätte ich gerne einen Niederwildbesatz, der an einem Vormittag "Stampern" wenigstens die Strecke hergibt um den Eigenbedarf der 5 Schützen zu decken, die dabei sind. Und da hapert's ja schon vielerorts. Die Lage ist oft dermaßen schlecht dass eine engagierte, von einigen Jägern gerne auch "verbissen" betriebene, Niederwildhege sogar notwendig ist um so ein Minimalziel jagdbarer Besätze zu erreichen. Verbissenheit in dem Sinne sich deswegen an anderer Jagd nicht (mehr) erfreuen zu können bringt aber sicherlich nichts. Weder einem selbst noch dem Niederwild.

Gruß, rauhbart (mit Vorfreude auf den heutigen Sau-Ansitz)
 
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@saipau Wieselwippbrettfallen im Sommer insgesamt über 30 (schwankt aber immer stark je nachdem wieviel Zeit beim jeweiligen Mitjäger vorhanden ist), Kastenfallen und Kofferfallen insgesamt 32, wobei hier wieder welche aufgestellt wurden in den letzten Wochen, da müsste ich nochmal neu zählen.
Betonrohrfallen kommen erst heuer dazu, genauso wie Kunstbaue. Die meisten Füchse und Dachse werden bei uns immer noch am Ansitz erlegt. Wie gesagt, wir sind noch nicht dort wo wir hinwollen.
Lg und WMH

Guten Morgen,

Das ist natürlich eine Ansage...
Da sind wir mit unseren 3 Betonrohrfallen, 2 Kofferfallen und 1 Kastenfalle sehr schlecht aufgestellt.
Das "Problem" ist, dass bei uns Rehwild, Gamswild und Rotwild vorkommt. Da liegen bei vielen Jägern die Prioritäten wo anders. Jeder möchte sich Knochen an die Wand hängen...
Dabei hätten wir im Tal in den Wiesen und im Moos durchaus Potential für Hasen und auch Fasane. Raufußhühner sind auch in bejagbaren Beständen vorhanden. Fürs Hahnjagern sind alle zu haben...
Fuchsjagd wird nur von einer Hand voll Jägern intensiv betrieben, von der Fallenjagd ganz zu schweigen.
Ich habe aber jetzt eine Bestellaktion für Betonrohrfallen gestartet und wie es ausschaut, kommen - immerhin - noch einmal ca. 5 Betonrohrfallen dazu. 3 Rohrfallen liegen noch bei Jägern zu Hause und sollten heuer eingebaut werden. Immerhin kleine Schritte. Ich hoffe, dass die Betreuung der Fallen durch die einzelnen Jäger auch entsprechend erfolgt, damit dann auch halbwegs Strecke gemacht wird.

Im September war eine Sau bei uns unterwegs. Da schlugen sich auf einmal Jäger die Nächte um die Ohren, die, angesprochen auf die Fuchsjagd, immer alle möglichen originellen Ausreden parat haben.
 

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