Na dann, der Bericht: ein schöner Gang durch' s Revier, ca. 1,5 Stunden mit Kirren. An Ecken gewesen, an denen ich schon lange nicht mehr war. Schon interessant, was man so an Traubenkirschen vergessen hat! Und wie lange man einige schon übersehen hat, schon komisch. Und wie schön die Sauen im Sommer drunter gesessen haben! Ja, so ein Gang geht in den Ecken nicht alle paar Wochen, dann ist's ein Leerrevier. Auch die Roteicheln, von denen ich im letzten Jahr bei solch einem Gang die Jagdtasche voll hatte, habe ich wiedergefunden! Nur einige, dafür aber jetzt mit 3-4 Blättern. Die Ahorne auch, vom vorletzten Jahr. Beides wird den Kiefernwald bereichern, wenn ich schon keine Bauchschmerzen mehr habe! Jetzt sieht man durch die Laubfärbung Laubholz, was sich im Sommer den Blicken entzieht, zumindest meinen... Olle Kirschen! Und Pilze gibt's noch, ich hätte den Kirreimer mitnehmen sollen. Bestimmt 5 fette Hennen, einiges an Maronen und sogar ein Steinpilz, bei mir im Revier eine Seltenheit.
Und Wechsel habe ich gefunden, die ich so noch nicht kannte, mir auch gleich noch ein paar Drückjagdböcke angesehen, die Kaiserstände. Ein wenig muss noch gemacht werden.
Und Wehmut war dabei, weil ich das Revier wahrscheinlich im April verlieren werde. Wenn man da vor knapp 50 Jahren schon als Steppke mit dem Luftgewehr..... Es hilft nicht, zu klagen.
Der Faden heißt Niederwildjagd. Im gelben Steinklee auf dem Wildacker eine Bewegung an den Stiefelspitzen! Der Drilling geht hoch, doch es ist ein Hase, der mich sehr nahe rangelassen hat. Colchicus sagt: ein Viech kennt das Andere. Der kennt mich vom Kirren und nimmt mich nicht ernst. Recht hat er.
Dann im Feldgehölz, tatsächlich! Laut steht sie auf, streicht an der Kante entlang, Elfmeter ohne Torwart. Als sie 25m weg ist, spricht der rechte Lauf. Pulverdampf der alten Patrone, muss liegen! Und doch sehe ich sie über dem Baumholz, 70m weiter, wegschaukeln, vorbei!!!
Im Bestand der nächste Hase, Donnerwetter, schon wieder einer! Da alle guten Dinge 3 sind, soll der nächste fällig sein, habe ewig keinen gegessen.
Beim Kontrollieren der alten Salzlecke sehe ich ihn in der Sasse sitzen, überlege ganz kurz, da nimmt er mir die Entscheidung schon ab und flitzt los! Bamm!, hinterher. Nochmal bamm, wieder hinterher, verdammt! Und wie schon zwei Mal steht der Kugelschieber auf "K", beide Schrotläufe leer und auch die Kugel raus! Naja, nicht wirklich, ich hatte eine bezünderte Hülse drin, weil ich wissen wollte, ob das wieder passiert! Beim letzten Mal zwitscherte die 9,3x74 H-Mantel mit raus!!! Zum Glück ohne Folgen. Vielleicht kann mir das jemand erklären, technisch geht's mit der wechselseitigen Stangensicherung "WSt" doch gar nicht! Bedienfehler nach 40 Jahren Drilling???
Weiter! Mensch, ist hier viel Siloplane, stückweise. Damwildfutter, die muss weg! Alles angeäst, der Wind muss die Fetzen hergetragen haben. Und da rutscht er plötzlich aus der Sasse, ein schöner, großer Hase! Und als der Dampf der alten Waidmannsheil sich verzieht, sehe ich ihn weit hinten im Bestand gesund weiterflüchten! Wieder vorbei, jetzt reicht's. Am letzten Drückjagdbock noch fast auf die Schnauze gelegt, so glatt ist der! Da muss schleunigst Split drauf!
Jagdlich also ein rabenschwarzer Tag, an dem ich Euch teilhaben ließ. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Was Hochwildjäger so anstellen, wenn sie mit Schrot rumspritzen. Trotz vielen Sätzen Skeet und sogar einem ausgiebigen Besuch in Sörnewitz dieses Jahr.
Jetzt geht's in den Keller, Luftwaffendrilling säubern und einölen. Und weit wegstellen.
Und: ich mache es wieder, demnächst! Und dann kommt die 203 mit, dann wollen wir doch mal sehen!