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Fjelljeger
Guest
Hier ein paar Ausführungen dazu, soweit es die Jagd betrifft. Nützliche Informationen dazu findet man auf der englischsprachigen Seite des norwegischen Jagd und Fischereiverbandes.
http://www.njff.no/portal/page/portal/n ... t_id=63397
Wer nach Norwegen nur als zahlender Tourist/Kurzzeit-Jäger kommt, hat mit den Ausführunges Organen des norwegischen Waffenrechts, den Bezirkspolizei Verwaltungen und dem POD (politidepartementet in Oslo) nichts zu tun; die einzigen sind dann der Zoll, der bis jetzt noch ein recht unverkrampftes Verhältnis (trotz Breivik) zu Legalwaffen hat.
Dennoch ist ein Umbruch zu beobachten.Waffenrechtlich sind die norwegische Jäger stark eingeschränkt: Es sind nur Flinten erlaubt die nicht mehr als 2 Patronen aufnehmen, und mind. 55 cm Lauflänge haben.
Faustfeuerwaffen für den Fangschuss sind hier verboten und werden deshalb nicht in den Jagdschein eingetragen, einzigste Ausnahme ist der Fangschuss bei der Verwendung bei Lebendfallen! Die dazu bewilligte Waffe kann aber nur über die Mitgliedschaft in einem Pistolclub (Verein für Faustfeuerwaffen) erworben werden. Die Voraussetzungen zum Erwerb einer Faustfeuerwaffe sind ähnlich wie in der BRD, man muss zuerst 6 Monate regelmäßig am Training teilnehmen, bevor man einen Antrag für einen eigene Faustfeuerwaffe stellen kann, zusätzlich muss man dazu so eine Art Sachkundeprüfung ablegen. Natürlich werden hier diese Anträge auch zuerst von der Polizei überprüft und bearbeitet, die nur dann zustimmt, wenn man eine weise Weste hat.
Gewehre – auch Repetierer!! - dürfen nicht militärischen Charakter haben z. B. Klappschaft, (weil man angeblich aus Waidgerechtigkeit heraus verhindern will, dass ausrangierte Militärgewehre auf die Jagd genommen werden, aber dafür gibt es die jährliche Schiessprüfung mit der Waffe+zu verwendenden Muni Was militärischen Charakter hat, ist oft dem Gutdünken der örtlichen Polizeiverwaltung überlassen: für die ist aber schon ein Garand oder M1 „zu militärisch“.
Alte Militär Gewehre oder Karabiner wie z.B. 98k oder Krag-Jørgensen sind zugelassen und werden auch heute hier noch teilweise bei der Jagdausübung verwendet.
Hier die Auflistung der derzeit zugelassenen Halbautomaten zur Jagd:
Winchester M/100
Browning BAR (ausgenommen Browning BAR M/191
Remington Modell four
Remington modell 7400
Remington 742 Woodmaster
Ruger mini 14
Ruger mini 30
Heckler & Koch modell 2000
Marlin modell 45
Marlin modell 9 camp carabine
Valmet Petra
Valmet Hunter
Voere modell 2185
Vepr Super
Vepr Pioneer
Vepr Hunter
Benelli Argo
Sauer mod 303
Carl Gustav 2000 light/Carl Gustav 2000 Classic Vapen
Merkel SR 1
Sauer 303
Aktuell: Wer hier schon ein Gewehr hat, muss mancherorts nachweisen, dass er die anvisierte Wildart nicht auch mit seinem alten Gewehr jagen darf. Ein 6,5*55er bisher für Jagd auf Rehe reicht auch jagdrechtlich gerade noch für Elch – also nix drin mit der .300 Win Mag Traumbüchse (oder den „Carl Gustaf“ erst verkaufen, bevor’s die Kaufbewilligung für die neue gibt…). Groessere Kaliber werden oft als „zu kräftig“ abgelehnt und wer damit auf Auslandsjagd will, darf die Waffe dann binnen weniger Wochen nach Rückkehr wieder verkaufen oder bei der Polizei einliefern. Wie gesagt, die Auslegung des norwegischen Waffengesetzs ist da oft dem Gutdünken der jeweils zuständigen Polizeibehörde überlassen ......
Aufbewahrung und Tranport
Seit zwei Jahren ist es auch hier Pflicht, ab der ersten Waffe einen zugelassenen Waffenschrank zu besitzen. Bei einem Erstantrag für Waffen will die zuständige Polizeibehörde oft die Rechnung des gekauften Waffenschranks sehen, bevor sie den Antrag bewilligt. Und die Polizei macht hin und wieder Hausbesuche, um die ordnungsgemäße Aufbewahrung der Waffen zu kontrollieren...
Beim Transport einer Waffe im Auto gelten in etwa die gleichen Regeln wie in der BRD. Also nicht zugriffsbereit, das heisst Rücksitz oder Kofferraum, und die Waffe muss in einem Koffer oder Futteral sein. Zusätzlich muss man aber hier noch bei einem Stopp z. B. Einkauf oder einen Restaurantbesuch, ein sogenanntes ”vitales Waffenteil” entfernen und für die Dauer des Aufenthaltes mitnehmen! Das ist z. B. bei einem Repetierer das Schloss, bei einer Flinte, (Kipplaufwaffe) der Vorderschaft .Somit will der norwegische Staat verhindern, dass falls Waffen aus einem Kfz gestohlen werden, der Täter die Waffen nicht verwenden kann.
Schalldämpfer
Das Verwenden von Schalldämpfern zur Jagdausübung ist hier in Norwegen in den letzten Jahren sehr populär geworden.
Norwegen – Selbstverteidigung
Das Thema hat natürlich auf den ersten Blick nichts mit der Jagt zu tun, aber aus Gründen der Information ein paar kleine Beispiele. Manche Leute, z. B. Frauen, haben aus Gründen der Selbstverteidigung immer ein Pfefferspray oder ähnliches dabei.Bitte zuhause in der BRD lassen! Der Besitz und das Mitsichführen solcher Gase oder Sprays ist hier in Norwegen streng verboten und wird mit saftigen Geldstraffen geahndet!
Zur Verteidigung mit Jagdwaffen folgendes Beispiel, über das ich vor ein paar Jahren hier in der Zeitung las.
Es wurde damals nachts in einer Jagdhütte eingebrochen. Während der Dieb gerade einen Schrank mit Wertgegenständen knackte, wachte der Besitzer auf, packte ein Jagdgewehr und schoß dem Einbrecher ins Bein, als der er ihn angreifen wollte. Ergebnis: der Dieb bekam eine Geldstrafe wegen versuchten Einbruchs, der Inhaber der Hütte würde zu mehreren Jahren Haft wegen Körperverletzung verurteilt und verlor die Jagdlizenz, denn der Einbrecher hatte keine scharfe Waffe dabei, sodass Notwehr nicht anerkannt wurde.
Hilsen fra Norge
Fjelljeger
http://www.njff.no/portal/page/portal/n ... t_id=63397
Wer nach Norwegen nur als zahlender Tourist/Kurzzeit-Jäger kommt, hat mit den Ausführunges Organen des norwegischen Waffenrechts, den Bezirkspolizei Verwaltungen und dem POD (politidepartementet in Oslo) nichts zu tun; die einzigen sind dann der Zoll, der bis jetzt noch ein recht unverkrampftes Verhältnis (trotz Breivik) zu Legalwaffen hat.
Dennoch ist ein Umbruch zu beobachten.Waffenrechtlich sind die norwegische Jäger stark eingeschränkt: Es sind nur Flinten erlaubt die nicht mehr als 2 Patronen aufnehmen, und mind. 55 cm Lauflänge haben.
Faustfeuerwaffen für den Fangschuss sind hier verboten und werden deshalb nicht in den Jagdschein eingetragen, einzigste Ausnahme ist der Fangschuss bei der Verwendung bei Lebendfallen! Die dazu bewilligte Waffe kann aber nur über die Mitgliedschaft in einem Pistolclub (Verein für Faustfeuerwaffen) erworben werden. Die Voraussetzungen zum Erwerb einer Faustfeuerwaffe sind ähnlich wie in der BRD, man muss zuerst 6 Monate regelmäßig am Training teilnehmen, bevor man einen Antrag für einen eigene Faustfeuerwaffe stellen kann, zusätzlich muss man dazu so eine Art Sachkundeprüfung ablegen. Natürlich werden hier diese Anträge auch zuerst von der Polizei überprüft und bearbeitet, die nur dann zustimmt, wenn man eine weise Weste hat.
Gewehre – auch Repetierer!! - dürfen nicht militärischen Charakter haben z. B. Klappschaft, (weil man angeblich aus Waidgerechtigkeit heraus verhindern will, dass ausrangierte Militärgewehre auf die Jagd genommen werden, aber dafür gibt es die jährliche Schiessprüfung mit der Waffe+zu verwendenden Muni Was militärischen Charakter hat, ist oft dem Gutdünken der örtlichen Polizeiverwaltung überlassen: für die ist aber schon ein Garand oder M1 „zu militärisch“.
Alte Militär Gewehre oder Karabiner wie z.B. 98k oder Krag-Jørgensen sind zugelassen und werden auch heute hier noch teilweise bei der Jagdausübung verwendet.
Hier die Auflistung der derzeit zugelassenen Halbautomaten zur Jagd:
Winchester M/100
Browning BAR (ausgenommen Browning BAR M/191
Remington Modell four
Remington modell 7400
Remington 742 Woodmaster
Ruger mini 14
Ruger mini 30
Heckler & Koch modell 2000
Marlin modell 45
Marlin modell 9 camp carabine
Valmet Petra
Valmet Hunter
Voere modell 2185
Vepr Super
Vepr Pioneer
Vepr Hunter
Benelli Argo
Sauer mod 303
Carl Gustav 2000 light/Carl Gustav 2000 Classic Vapen
Merkel SR 1
Sauer 303
Aktuell: Wer hier schon ein Gewehr hat, muss mancherorts nachweisen, dass er die anvisierte Wildart nicht auch mit seinem alten Gewehr jagen darf. Ein 6,5*55er bisher für Jagd auf Rehe reicht auch jagdrechtlich gerade noch für Elch – also nix drin mit der .300 Win Mag Traumbüchse (oder den „Carl Gustaf“ erst verkaufen, bevor’s die Kaufbewilligung für die neue gibt…). Groessere Kaliber werden oft als „zu kräftig“ abgelehnt und wer damit auf Auslandsjagd will, darf die Waffe dann binnen weniger Wochen nach Rückkehr wieder verkaufen oder bei der Polizei einliefern. Wie gesagt, die Auslegung des norwegischen Waffengesetzs ist da oft dem Gutdünken der jeweils zuständigen Polizeibehörde überlassen ......
Aufbewahrung und Tranport
Seit zwei Jahren ist es auch hier Pflicht, ab der ersten Waffe einen zugelassenen Waffenschrank zu besitzen. Bei einem Erstantrag für Waffen will die zuständige Polizeibehörde oft die Rechnung des gekauften Waffenschranks sehen, bevor sie den Antrag bewilligt. Und die Polizei macht hin und wieder Hausbesuche, um die ordnungsgemäße Aufbewahrung der Waffen zu kontrollieren...
Beim Transport einer Waffe im Auto gelten in etwa die gleichen Regeln wie in der BRD. Also nicht zugriffsbereit, das heisst Rücksitz oder Kofferraum, und die Waffe muss in einem Koffer oder Futteral sein. Zusätzlich muss man aber hier noch bei einem Stopp z. B. Einkauf oder einen Restaurantbesuch, ein sogenanntes ”vitales Waffenteil” entfernen und für die Dauer des Aufenthaltes mitnehmen! Das ist z. B. bei einem Repetierer das Schloss, bei einer Flinte, (Kipplaufwaffe) der Vorderschaft .Somit will der norwegische Staat verhindern, dass falls Waffen aus einem Kfz gestohlen werden, der Täter die Waffen nicht verwenden kann.
Schalldämpfer
Das Verwenden von Schalldämpfern zur Jagdausübung ist hier in Norwegen in den letzten Jahren sehr populär geworden.
Norwegen – Selbstverteidigung
Das Thema hat natürlich auf den ersten Blick nichts mit der Jagt zu tun, aber aus Gründen der Information ein paar kleine Beispiele. Manche Leute, z. B. Frauen, haben aus Gründen der Selbstverteidigung immer ein Pfefferspray oder ähnliches dabei.Bitte zuhause in der BRD lassen! Der Besitz und das Mitsichführen solcher Gase oder Sprays ist hier in Norwegen streng verboten und wird mit saftigen Geldstraffen geahndet!
Zur Verteidigung mit Jagdwaffen folgendes Beispiel, über das ich vor ein paar Jahren hier in der Zeitung las.
Es wurde damals nachts in einer Jagdhütte eingebrochen. Während der Dieb gerade einen Schrank mit Wertgegenständen knackte, wachte der Besitzer auf, packte ein Jagdgewehr und schoß dem Einbrecher ins Bein, als der er ihn angreifen wollte. Ergebnis: der Dieb bekam eine Geldstrafe wegen versuchten Einbruchs, der Inhaber der Hütte würde zu mehreren Jahren Haft wegen Körperverletzung verurteilt und verlor die Jagdlizenz, denn der Einbrecher hatte keine scharfe Waffe dabei, sodass Notwehr nicht anerkannt wurde.
Hilsen fra Norge
Fjelljeger