Nostalgie - was ist das?

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Überwiegend war es natürlich Winterfutter.
Aber zum Laternenumzug der Kinder im Herbst nutzten wir die auch, bevor die Papierlaternen am Stöckchen in Mode kamen.
Und: Nein, wir haben keine weißen Umhänge und spitze Kapuzen dabei getragen...:ROFLMAO:
 
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"Rummelbootze" heißen, oder besser hießen die bei uns. "Rummele" sind Runkelrüben und Bootze (oo = offenes o in "Komma", nur lang gesprochen) sind Fratzen. Auch was man in Köln an Karneval als "Jecken" bezeichnet, sind bei uns "Fassnachtsbootze".
Das rausgeschnittene Fruchtmark diente als Munition für die weiter vorne von mir beschriebenen Schlehenbüchsen.
In die Rummelbootzen kam je ein Teelicht und an kalten, dunklen Herbsttagen wurden die ins Waschküschen- und Schuppenfenster gestellt.
Es gibt hier kaum noch Rübenfütterung für´s Nutzvieh und bei den Kindern heute hat das rein kommerziell ausgerichtete amerik. Halloween mit kitschigen Plastikkürbisen und 1,5V-Lämpchen drin die alten Rummelbootzen längst verdrängt. :cautious::cry: :sad:
 
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Wir lasen sogar Wilhelm Buschs "Fips der Affe" :eek:

Wie frei waren wir doch damals, bevor man uns erklärte, dass das alles rassistisch und politisch unkorrekt sei.

https://de.wikisource.org/wiki/Der_Struwwelpeter/Die_Geschichte_von_den_schwarzen_Buben

https://www.volksliederarchiv.de/zehn-kleine-negerlein/

Auch Pippi Langstrumpfs Vater, Kapitän Efrahim Langstrumpf, war, nach seiner Karriere als Seeräuberkapitän, Neger-König auf Takka-Tukka-Land.
Wie es wohl heute in Astrid Lindgrens Buch zensiert drinnensteht, weiß ich nicht. Vermutlich ist er heute Parteisekretär einer aktivistischen Umwelts-Partei im antiautoritären und multikulturellen Gesellschafts-Kollektiv einer Südseeinsel.
Oder aber AfD-Vorsitzender von Takka-Tukka, wenn er sich nicht ändern lassen wollen und auf dem "Neger-König" bestanden hat...:sneaky:
 
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Na, jemand eine Idee? Köpfen, aufladen, einmieten, bei der heute vorherrschenden "Rundholzallergie" undenkbar.;)
Also die ersten paar Morgen flogen immer mit Blatt auf den Gummiwagen, so ab Mitte September spätestens. An geeigneter Stelle die Klappe auf, den Unimog im ersten Kriechgang laufen gelassen und mit dem Misthaken runtergezogen.... Heute undenkbar, aber seinen Hirsch konnte man aussuchen 😁
Die letzten Hektar gingen natürlich in die Mieten. Köpfen war mit dem geraden Schäleisen rückenschonender... Und das Blatt kam gleich wieder auf die Wildäcker.
 
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Na, jemand eine Idee? Köpfen, aufladen, einmieten, bei der heute vorherrschenden "Rundholzallergie" undenkbar.;)
Wiehabe ich das gehasst oder geliebt, je nach Witterung, Runkel auskriegen auf unserem schweren Boden war manchmal ein echte Sauerei.und dann alles mit der Forke aufladen und die zur Rübenmiete fahren. Vorher wurde noch von jeder Rübe einzeln mit dem Spaten das Blatt abgestochen. Die ganz Harten haben dann auch noch das Blatt verfüttert. Wehe wenn die Viecher husteten und man stand dahinter.
 
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Mein Onkel machte Rübenblattsilage, für dem Gestank käme er heute in den Knast!
Für die eigentliche Erntarbeit war ich damals noch zu klein, aber ich fuhr mit meiner Cousine zusammen den Porsche: Kupplung beidbeinig Ich, schalten und lenken wir beide schalten Gudrun, beidhändig. Wehe wir kamen aus der Spur und überfuhr die Rummele.
Was ich nicht mochte war der angebrannte Geruch des Bootzedeckels, Rüben haben wir gerne gegessen.
 
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Zündhütchenrevolver konnt ich gar nicht ab. Bei dem Gestank (ob die wohl Hg-frei waren???) hat´s mir immer gehoben.
Dagegen riecht heute verbranntes R902 oder R907 wie 4711, Tosca oder Chanel No.5...:LOL:
 
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müßte je eigendl. mit Wasser verdünnt, etwas Kolanuß-Extrakt und mit Kohelsäure versetzt, Cola dabei rauskommen.

Bei uns wird es Zuckerrübensirup "Bahnsches" genannt.

Mein Kindheitsfavorit an Abendbrot war aber die "Zwiewel-Schmier". Als "Schmier" bezeichnet man hier das Butterbrot (zusammengeklappt dann als "Schoulschmier", also Pausenbrot für die Schule):
Zwiebel (je schärfer umso besser) kleinwürfeln und gleichmäßig dick auf einer ordentl. mit Butter bestrichenen Scheibe Roggen-Mischbrot (am besten frisch gebacken, wenn die Kruste noch knusprig ist) verteilt und mit Salz, Pfeffer und etwas Maggi gewürzt.
Nicht gleich essen, sondern 15-20 Min. ziehen lassen.

Schmeckt fast wie ein Stück kalter Zwiebelrostbraten.:giggle:
 
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Das wars dann wohl, Du bist hier raus! Wer 4711 und Tosca auf eine Stufe mit C No 5 stellt:unsure:

Nur weil´s aus dem "sündigen" Paris/Frankreich kommt, ist´s teurer. :p

Gab vor über 2 Jahrzenten mal ein Rasierwasser das "Elvis" hieß. Roch irgendwie auch wie jemand, der schon fast 20 Jahre tot ist...
 
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Meine Cousinen assen, wenn kein Zuckerbrot gewünscht war, Maggibrot. Das hat mich nicht gerührt, aber geschüttelt!
Wenn Opa Honig geschleudert hat, "durfte" ich die abgeschabten Wabendeckel auslutschen, nie ass ich etwas was mehr nach Biene geschmeckt hat.
 

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