Nostalgie - was ist das?

[TicTac]

Im alten Schlachthaus unserer Gemeinde steht auch noch ein solcher Apparat.
Das Schlachthaus war für alle Bürger zur Nutzung, Hausschlachtungen fanden dort statt, jeder konnte damals, 50er und 60er Jahre, ein Gefrierfach mieten und man konnte dort seine Wurst machen.

Heute haben wir keine Viehhaltung mehr im Dorf.

Nur unser Schäfer, der Nachbarpächter und ich sind dort noch Mieter.
Bis zu 12 Stück Wild passen in den Kühlraum, Platzprobleme haben wir nicht.

Wmh
T.

 

[Claas]

Wer kennt es noch aus dem ersten Lesebuch in der Schule:

 

[MiLa]

Anhang anzeigen 154047

Bruggepott. Steht bei meinen Eltern noch im Keller zum Wursten.

 

[anon]

Wer kennt es noch aus dem ersten Lesebuch in der Schule:

Anhang anzeigen 154057

Sowas hatten wir aber nicht zum Lesen - das wurde auswendig gelernt und (gegen Benotung ) im Unterricht aufgesagt! Waren schlimme Zeiten aus meiner Schülersicht!!!

 

[Hevea]

Rückwärts betrachtet find ich das gut mit dem auswendig lernen. Von diesen Synapsen profitiere ich heute im fortgeschrittenen Alter noch.

 

[äsungsfläche]

Fontane: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
unbekannt: Dunkel wars der Mond schien helle
Wilhelm Busch: Der schöne Sommer ging von hinnen

etliches hat sich eingebrannt, das war eben kein Schnellkurs, sondern Strophe für Strophe lernen und aufsagen

 

[222Rem]

 

[anon]

Fontane: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
unbekannt: Dunkel wars der Mond schien helle
Wilhelm Busch: Der schöne Sommer ging von hinnen

etliches hat sich eingebrannt, das war eben kein Schnellkurs, sondern Strohe für Strophe lernen und aufsagen

Das ging ja noch. Aber da gab es auch die Klassiker mit (aus Schülersicht vor dem Auswendiglernen) geschätzten 150 Versen

 

[äsungsfläche]

Schiller: Das Lied von der Glocke Fest gemauert in der Erden...

 

[christof]

Und der Kupferkessel ist jetzt ein Blumenkübel.

Unserer war aus eisen mit Emaille drauf
- wenn ich das so schreibe klingt es fast modern: email(lie)

 

[Auerochse]

Jaja das Auswendiglernen...

Die beiden Grenadiere

Nach Frankreich zogen zwei Grenadier,
die waren in Russland gefangen.
Und als sie kamen ins deutsche Quartier,
sie ließen die Köpfe hangen.

Da hörten sie beide die traurige Mär',
dass Frankreich verloren gegangen.
Zersprengt und geschlagen das tapfere Heer
und der Kaiser, der Kaiser gefangen!

Da weinten zusammen die Grenadier,
wohl ob der kläglichen Kunde.
Der eine sprach: "Wie weh wird mir!
Wie brennt meine alte Wunde!"

Der andre sprach: "Das Lied ist aus.
Auch ich will mit dir sterben.
Doch hab ich Weib und Kind zuhaus,
die ohne mich verderben."

"Was schert mich Weib, was schert mich Kind?
Ich trage weit bessres Verlangen.
Lass sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind!
Mein Kaiser, mein Kaiser gefangen!

Gewähr mir, Bruder, eine Bitt',
wenn ich jetzt sterben werde.
Nimm meine Leiche nach Frankreich mit,
begrab mich in Frankreichs Erde.

Das Eherenkreuz am roten Band
sollst du aufs Herz mir legen.
Die Flinte gib mir in die Hand
und gürt mir um den Degen.

So will ich liegen und horchen still,
wie eine Schildwach im Grabe.
Bis einst ich höre Kanonengebrüll
und wiehernder Rosse Getrabe.

Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab
viel Schwerter klirren und blitzen.
Dann tret ich gewaffnet hervor aus dem Grab,
den Kaiser, den Kaiser zu schützen!"

Oder so ähnlich...

 

[Sirius]

König Karl hielt ein Mahl mit Schall,
im Schlosse zu Paris;
als auf der Jagd von Ronceval,
Roland sein Leben ließ...


Zu Dyonis dem Tyrannen schlich,
Damon den Dolch im Gwande:
ihn schlugen die Häscher in Bande.
"Was wolltest du mit dem Dolche? Sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befrei´n."
"Die sollst du am Kreuze bereu´n!"...


Die Schwalbe fliegt über den Eriesee,
Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee.
Von Detroit fliegt sie nach Buffalo,
die Herzen aber sind frei und froh...


Uns wird in alten Mären, der Wunder viel geseyt,
vun Helden Lobebahren, vun großer Kuonheit.
Vun freydgen Hochgeziehten, vun Weinen un den Klagen;
vun kuhner Recken Striten, mogt dir nun Wunder hörensagen...

Schiller: Das Lied von der Glocke Fest gemauert in der Erden...

Tja, da kanntest du wohl die Kurzform noch nicht:


Das Lied von der Glocke (Kurzform)
(Friedrich v. Schiller)

Loch in Erde,
Bronze rinn:
Fertig ist die Glocke;
bim, bim, bim!

 

[Hevea]

Zu Dyonis dem Tyrannen schlich,
Damon den Dolch im Gwande:
ihn schlugen die Häscher in Bande.
"Was wolltest du mit dem Dolche? Sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Des wird doch den Herrn Tyrann net verzage
wenn ich will mein Dolch zum schleife trage."

 

[kwUAxx]

Und das konnte ich tatsächlich mal auswendig.
Heute nur noch in Auszügen.


Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort‘ und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
Bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
Kann ichs lassen;
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!

O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!

Willsts am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten.

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer.
Wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
Werd ich nun nicht los.

»In die Ecke,
Besen! Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister.

 

[Christi@n]

Zu Dyonis dem Tyrannen schlich,
Damon den Dolch im Gwande:
ihn schlugen die Häscher in Bande.
"Was wolltest du mit dem Dolche? Sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Des wird doch den Herrn Tyrann net verzage
wenn ich will mein Dolch zum schleife trage."

Drum gewährt mir die Bitte, lasst mich sein in Eurem Bunde der Dritte.

Oder so ähnlich, frei nach 30 Jahren...