Wenn das röntgen auf ED (verschiedene Erkrankungen des Ellenbogengelenks werden unter ED zusammenfasst: FCP, OCD, IPA, "Inkongruenz"...) durch den Zuchtverband keine Vorgabe ist, der Züchter sich also an die Vorgaben und Bestimmungen gehalten hat, nicht wissentlich mit erkrankten Tieren gezüchtet oder einen "belasteten" Deckrüden eingesetzt hat (Nachweis?), dürfte es vor Gericht nun wirklich schwierig werden.
Zudem müsste auch der Threadersteller nachweisen (wie?), dass der junge Hund tatsächlich entsprechend ernährt und schonend bewegt wurde. Gerade bei einseitiger OCD würde immer auch der Faktor "Unfall" zu berücksichtigen sein, wenn auch im vorliegenden Fall ein weiteres Wurfgeschwister betroffen ist.
Könnte ich z.B. nicht. Klar bekamen alle meine Junghunde hochweriges Futter, waren nicht zu fett, wurden anfangs Treppen getragen und hinterher an der Leine geführt, durften aus dem Auto nicht rausspringen - aber trotzdem waren es temperamentvolle, hochtriebige junge Hunde, die konnte ich nicht 1 Jahr bis zum röntgen "großschonen". Wenn ich mich daran erinnere, wie die durchs Gelände gegangen sind - da blieb mir nicht nur einmal das Herz stehen.
Im übrigen lasse ich meine Hunde 'komplett' durchröntgen - vorgegeben durch den DRC ist HD/ED, ich lasse grundsätzlich die komplette Wirbelsäule, sowie Schultern (auch da gibts OCD) mitmachen. Nicht für den Verband, sondern für meinen Hund um ggf. frühzeitig reagieren zu können.
Die Erbgänge aller dieser Erkrankungen (wie auch bei HD) sind nach heutigem Wissenstand polygenetisch. Auch Linien, die über Generationen frei sind, können bei einer "ungünstigen" Verpaarung wieder ED hervorbringen.
Um aber wirklich zu wissen, welche Linien betroffen sind, bedürfte es erstmal einer allgemeinen Röntgenpflicht für Zuchthunde, der Auswertung durch einen unabhängigen Gutachter und viel, viel Arbeit seitens der Züchter und des Zuchtverbandes, dass alle Käufer ihre Hunde röntgen lassen, nicht nur die, die in die Zucht sollen. Je mehr Daten, desto mehr Sinn macht dann eine Zuchtwertschätzung. Werden aus jedem 7-9er Wurf nur 1-2 Hunde geröntgt, sind die Daten fürn Popo.
Ich will diese Erkrankung nicht verharmlosen, ED in den meisten Formen ist furchtbar.
Beim KlM kenne ich mich nicht aureichend aus, aber der Weg wäre, statt den einzelnen Züchter zu verklagen, Aufklärungsarbeit zu leisten, Mitstreiter zu suchen, Pflichtröntgen zu fordern, eine öffentliche Datenbank anzulegen...
Es gibt keine perfekten Hunde, da gebe ich Michael recht. Zucht ist immer auch ein Abwägen. Man züchtet nicht nur Hüften oder Ellenbogen und man kann sich bei den wenigsten Rassen leisten, sich auf ein Merkmal "einzuschießen". Stichwort Genpool. Prominentes Beispiel: Der Hovawart. Durch deren strikte Vorgaben bzgl. HD (nur noch Hunde mit A Hüften in die Zucht) ist es tatsächlich gelungen, die HD insgesamt zu reduzieren. Durch die massive Einschränkung des Genpools wurden aber andere Erkrankungen signifikant häufiger, vor allem Herzerkrankungen und zudem hat die Rasse ein massives Problem mit DM (Degenerativer Myelopathie) - und das ist eine Krankheit, die ich aus eigener Erfahrung niemandem wünsche, weil man absolut machtlos ist.