ÖJV-der zweite Versuch

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Servus Hürsch,

um noch mal einiges klar zu stellen.

Die Staatsforste sind nicht das Sozialamt, es wird nicht nach Bedürftigkeit ausgesucht. Die Abschüsse können sehr sehr teuer werden, Du hast es aber in der Hand auch für den Kochtopf zu jagen.

Warum sollen wir die Staatsforsten Eigenverantwortlich Bejagen ?

Das macht Ihr in Österreich auch nicht, auch eure Forstverwltungen achten darauf, was in den Verpachteten Revieren passiert.

Und noch eins um Mißverständnisse auszuräumen:

Die Bundesrepublik Deutschland ist kein sozialistischer Arbeiter- und Bauernstaat.
Die auch häufig von Waldbesuchern geäusserte Meinung, der Wald gehöre Allen (im Sinne einer direkten Ausübung eines Eigentumsrechts) ist rechtsirrig.

Der Staatsforst ist ein fiskalischer Forstbezirk, genauer ein Eigenjagdbezirk, der eben nicht allen gehört. Insofern kann und soll der Fiskus ihn auch selbst Verwalten und nach seinem Gusto bejagen. Ich kann mir nicht vorstellen, das Du begeistert wärest, wenn Du Deine Eigenjagd auf einmal von Anderen bejagen lassen sollst (gegen Deinen Willen.)


Und ferner:
Gerade durch die Verpachtung der ÖBF-Reviere, insbesondere an wohlhabende Ausländer, werden die heimischen Jäger die nicht so betucht werden von der Jagd in ihrem eigenen Land ausgeschlossen. Eine Tatsache, die mir schon öfters Bauchschmerzen bereitet hat. Ich möchte zudem feststellen, daß ich kein Pächter in Tirol bin (obwohl ich nichts dagegen hätte).

Pfüad di



[Dieser Beitrag wurde von Bratljaga am 20. April 2001 editiert.]
 
A

anonym

Guest
Gecko:
ein guter zund substantieller Beitrag ! Danke dafür. Mit einer Reihe Deiner Kritikpunkte gehe ich ganz konform und freue mich über die deutliche Darstellung; einer anderen Reihe träte ich strikt entgegen. Die Diskussion wird das sicherlich beleben.

Weidmannsheil,
Carcano
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bratljaga:

Der Staatsforst ist ein fiskalischer Forstbezirk, genauer ein Eigenjagdbezirk, der eben nicht allen gehört. Insofern kann und soll der Fiskus ihn auch selbst Verwalten und nach seinem Gusto bejagen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Das kann man vielleicht so sehen; mit diesem m.E. etwas zu kurzem Argument spielst Du aber eher Hürschens Polemik in die Hände.
Es überzeugt mich auch rechtlich nicht so sehr: Denn der Staatswald ist nun einmal gerade nicht *nur* Ärar, sondern in starkem Maß sozialgebunden; gerade das ist der Grund, ihn nicht der Zerstückelung durch flächendeckende Privatverpachtung zum Fraß vorzuwerfen.

Nachtrag: die obige Formulierung ist meinerseits etwas kurz. Denn natürlich besteht de lege latissima ;-) die Sozialbindung für Privatwald genauso (vgl. §§ 1 und 6 BWaldG). Nur die Umsetzung und die Gemeinwohlverpflichtung sind in Staats- und (jawohl !) auch manchen Körperschaftsforsten doch oft etwas anders gefärbt als im Privatwald, zumal im Kleinbesitz-Privatwald.

Carcano

[Dieser Beitrag wurde von carcano am 20. April 2001 editiert.]
 
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Servus,

So informativ ich Klaus' bisherige Äußerungen und die wohltuend sachliche Diskussion auch finde, es bleibt mir ein nicht geringes Bauchschmerzgefühl.

Zum einen finden seine Äußerungen längst nicht in jedem Punkt eine Entsprechung in den offiziellen Verlautbarungen des ÖJV bzw. seiner Homepage oder Äußerungen anderer Funktionäre, so dass mir hier der Glaube fehlt, die offizielle Meinung des ÖJV und seines Vorstandes zu lesen.

Die Äußerungen bleiben an vielen Stellen etwas sehr wässrig, wie andere vor mir auch ist hier ein "Butter bei die Fische" ausgesprochen wünschenswert.

So verkrustet der DJV auch scheinen mag, ein Konkurrenzverband, der sich modern und vor allem ökologisch nennt ohne in meinen Augen diese Begrifflichkeiten nachhaltig zu unterfüttern, halte ich für den falschen Weg mit der Folge der Zersplitterung anstatt wirkungsvoller Interessenvertretung.

Warum muss das Jagdwesen neu erfunden werden (Stichworte jagdbare Tierarten und Rehwild-Schrotschuss) ??? Letztendlich bleibt Klaus in meinen Augen gerade an dieser Stelle schwammig !

Und hier kommt der Übergang zur Dogmenbildung. Hier sind wir mit unserer Diskussion am Ende. Denn bei missionarisch präsentierten Ideologien (Sorry Klaus, aber das ist mein Eindruck vom ÖJV) gibt es kein Pardon, nur weiß und schwarz. Z.B. die Fallenjagd: In ÖJV-Augen gehört sie verboten da nicht Tierschutzkonform, Schluß Aus, da gibt es keine Diskussionen.
(Ich persönlich bleibe dabei: Wenn die Fallenjagd nicht Tierschutzgerecht ist, dann ist es der Schrotschuss auf Rehe im Leben nicht !!!)

Und im Angesicht einer Ideologie wird es keine echte Diskussion über strittige Sachfragen geben, wahrscheinlich noch nicht einmal einen kleinsten gemeinsamen Nenner.
Hoffentlich beweist unsere Diskussion das Gegenteil.

WH aus München

Christian



[Dieser Beitrag wurde von Christian H am 20. April 2001 editiert.]
 
A

anonym

Guest
Gecko schreibt:
So, habe mir in aller Ruhe nochmal den ganzen Thread durchgelesen (Streß!!) und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass zumindest für mich etliche Ungereimtheiten zu ersehen sind und viele Fragen noch offen sind.

1.) Katalog der zu bejagenden Wildarten
Zum einen wird die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen betont, zum anderen will man die Anzahl der jagdbaren Wildarten drastisch zusammenstreichen. Für mich eine Diskrepanz, die bisher nicht zur Zufriedenheit geklärt wurde.


Diese Kritik Geckos (der freilich so oder so nicht jagdbar würde :)) kann ich gut nachvollziehen. Die vorangegangene Erläuterung von Klaus war vielleicht auf den ersten und zweiten Blick auch nicht sehr leicht verständlich. So wie ich (Optimist ?) sie interpretiere, stellt sie einen Kompromiß dar. Einen Kompromiß nämlich zwischen miteinander tendenziell konfligierenden Tendenzen.
Zum einen ist dies die von Seiten einflußreicher Naturschutzverbände stark vorgebrachte Forderung nach einer Einschränkung des Katalog jagdbarer Tierarten: eine Forderung, die ich so für sehr gefährlich halte, wie viele andere hier auch. Zum anderen gehört zur der Bejahung der Jagd als einer vollauf legitimen und nachhaltigen Naturnutzung (wobei die Jagdfreude als solche für mich schon ein wichtiger Legitimationsgrund ist !), und zu der sich Klaus unmißverständlich klar bekannt hat - eine pro-jagdliche Klarheit, die ich mir so auch von einigen anderen führenden ÖJV'lern durchaus wünschen würde ! - auch, daß man alles bejagen kann und dürfen sollte, was nachhaltig nutzbar ist. Das schließt eben auch das Auerwild ein, wenn die Bestände denn so wären, daß eine moderate jagdliche Entnahme möglich wäre. Sie sind es leider nicht, gleiches gilt für die Großtrappe.
Und gerade wer sich als ökologischer Jäger eine Rückkehr der Großprädatoren innig wünscht (egal ob er im LJV oder ÖJV organisiert ist, der ÖJV hat ja kein Monopol auf ökologisch-verantwortungsbewußtes Denken), der muß es akzeptieren, daß bei hinreichender Bestandsstärke dann auch eine maßvolle Bejagung legitim ist. Ich denke übrigens, diese Erkenntnis ist auch in den ÖJV's bei der Mehrzahl der Mitglieder durchaus verbreitet.
Der Vorschlag von Klaus Maylein zielt nun als Kompromiß darauf, daß das Bundesjagdgesetz, das ja nur noch ein Rahmengesetz sein darf (und in der vorliegenden Formulierung auch von Verfassungs wegen überhaupt nicht mehr neu erlassen werden dürfte, worauf ich einmal ganz nachdrücklich hinweisen möchte - das scheint vielen nicht bewußt zu sein), nur noch diejenigen Tierarten bundesweit als jagdbar definieren würde, die überall und gleichermaßen bejagdbar sind - also einen Kernbestand gewissermaßen. Und den eigentlich regelnden und ausführenden Landesjagdgesetzen würde es dann obliegen, den Rahmen auszufüllen, indem sie all das als jagdbar erklären, was unter den jeweiligen Landesverhältnissen vorkommt. Wieso sollte denn auch Steinwild in Schleswig-Holstein als jagdbar gelten, und der Seehund in Bayern ? Auch im Hinblick auf Vogelarten halte ich es für sinnvoller, 101 pfeifende, knäkende, löffelnde, trauernde und moorende Entenarten nur dort in der Jägerprüfung abzufragen, wo sie auch wirklich vorkommen. (Was, GBV sei's gerne konzediert, nicht bedeutet, daß der Jäger den Reichtum der gefiederten Welt ignorieren sollte.)
In einem Punkt halte ich den Vorschlag freilich auch für etwas bedenklich (wie das bei Kompromissen nun einmal so ist): ich meine nämlich ganz dezidiert, daß auch bestandsschwache oder gegenwärtige nicht bejagungsgfähige Arten weiterhin unter den Schutz des Jagdrechts gehören, und dann eben ganzjährig geschont bleiben. Und ich halte auch eine Erweiterung des Katalog jagdbarer Tiere - meinetwegen auf der Landesebene - für sinnvoll und legitim. Warum denn nicht den Biber (z.B.), eine gegenwärtig geschützte Tierart, dem Jagdrecht unterstellen und ihn schonen ? Was wäre daran so verkehrt, frage ich einmal ketzerisch ? Er wäre (theoretisch) allemal nutzbarer als der Steinadler oder der Wolf.

Wie gesagt: der von Klaus angerissene Kompromiß mag nicht optimal sein Der gegenwärtigen Rechtslage trägt er aber noch mit am besten Rechnung, wie ich anerkennen muß, auch wenn er mir emotional noch nicht so ganz gefällt. Der Bund darf schlichtweg nicht alle Jagdzeiten bundeseinheitlich regeln, sondern nur dort, wo dies als Zentralnorm gerechtfertigt und geboten ist. Das ist allenfalls bei den am meisten genutzten Hauptwildarten der Fall. Sorry, so ist jetzt nun einmal das Grundgesetz.

Was für mein Empfinden aber das Schlimmste an dem Vorschlag des ÖJV ist, ist die Umkehr der Beweislast!!
Bisher ist es so, dass das (Bundes-) Land die Jagdzeiten des Bundesjagdgesetzes verändern, nämlich einschränken kann.


Die Länder können aber auch jetzt schon (§ 1 Abs. 2 BJagdG) weitere Tierarten dem Jagdrecht unterstellen. Insoweit ändert sich im Grundsatz nichts, wohl aber an der Ausdehnung des Grundsatzes.

Es ändert aber nichts daran, dass bei dieser Version der Jäger in der Erklärungspflicht landet, warum er eine Tierart, die nicht im BJG verzeichnet ist, bejagen will. Zumal, wie Bratljaga es ausdrückte, nur dann ein Grund vorliegen dürfte, wenn ökonomische oder (nachrangig!) ökologische Schäden abzuwenden sind.

Das ist eine unhaltbare Unterstellung. Freude an der Jagd ist die Motivation, Nachhaltigkeit und Verträglichkeit sind die Legitimation. Diese beiden Aspekte müssen - schon aus Gründen der Redlichkeit - deutlich auseinandergehalten werden. Zu beidem hat zumindest Klaus sich klar und deutlich bekannt. Das finde ich gut.

2.) Nützlings-/ Schädlingsdenken
Angeblich macht der ÖJV so was nicht. Trotzdem vermittelt er das Bild, Rehe seien ein Waldschädling und Raubwild, vornehm als Predatoren bezeichnet, seien nur nützlich.


Die Tendenz gibt es sicher hie und da bei manchen Förstern ("wieso soll ich Füchse bejagen, mir schaden sie doch nicht, aber das Rehwild knuspert mir die schöne Naturverjüngung weg ?"). Ein gewisser Egoismus ist wohl dem Menschen generell zu eigen, seufz...

Ebenso fehlt der Hinweis darauf, dass viele Predatoren Kulturfolger sind und daher einen großen Vorteil gegenüber anderen Wildtieren haben, eine Bestandsregulierung über Beutetiere somit nicht mehr stattfindet und Wildbestände mit kleineren ökologischen Nischen sehr wohl durch Beutegreifer in ihrem Bestand gefährdet werden können.

Absolut richtig, Gecko. Das sollte auch nachhaltig betont werden. Natürlich können Jäger ohne massiven Gifteinsatz heutzutage keine "flächendeckende Regulation" leisten und sich als Oberprädatoren aufspielen, klar. Aber sie können sehr wohl in einem je lokal begrenzten Bereich fruchtbar wirken und im Kleinen versuchen, wiederherzustellen, was im Großen kaputt ist.
Dazu kann (muß nicht) eben auch eine scharfe Raubwildbejagung gehören, wo dies gerechtfertigt ist: also beim Vorkommen seltener Bodenbrüter wie Trappe und Auerwild ebenso wie bei Bedrohung nicht-jagdbarer geschützter Tierarten - auch für diese ist der Jäger ja verantwortlich -; und ebenso bei seltener Flora. Wo es beispielsweise noch Eiben- und Ulmennaturverjüngung gibt, da sollte für Rehwild "danger zone" sein - massive Schwerpunktbejahung ohne kleintierzüchterhafte Ansprecherei und Humtata. Sollen sie halt woanders knabbern, das merken die ja recht schnell und territorialisieren sich neu.

Hier spielt ebenso die Aussage gegen die Rabenvogelbejagung hinein, wie auch das geplante Verbot der Fallenjagd, denn wie können Raubwildbestände anders als durch Fallenjagd nachhaltig genutzt werden.

Absolut nicht nachvollziehbar. Erstens hat sich Klaus gerade nicht gegen die Rabenvogelbejagung ausgesprochen, sondern dafür, wo sie nachhaltig möglich ist. Und zweitens travestieren wir die obige Formulierung einfach einmal, um damit zu zeigen, wie unhaltbar sie eigentlich ist:
"denn wie können Rehwildbestände anders als durch Fallenjagd nachhaltig genutzt werden". Na ? Das Argument ist ja genau das gleiche.

Zudem hätte, folgte man Geckos Nicht-Argumentation, die Fallenjagd auf Rehwild noch den großen Vorteil (und das nennt er nachhaltig ?), daß führende Ricken ebenso erwischt werden wie gelte oder Schmalrehe, ebenso wie die Conibear-Falle keinen Unterschied macht zwischen Fuchs und Fähe, zwischen führend und nichtführend.

Und natürlich würde die Rehwildfalle auch Rotwildkälber, Dam- und Sikawild, Schwarzwild erwischen, was eben hineinpaßt. Aber auch da wirkt sie ja genauso indiskriminat wie die Raubwild-Totschlagfalle. Oder hätte Gecko eine erfunden, die im Falleneinlaß automatisch nach Gewicht, Geschlecht, Alter, Muttertier und Tierart vorselektioniert ? Das wäre dann ja geradezu ein jagdlicher Robocop...
Ich sehe es ganz einfach: die Falle darf nichts jagen, was der Jäger selbst mit Büchse und Flinte nicht auch verantwortlich dürfte. Und eben auf diese Überlegung stützt wohl der ÖJV seine Gegnerschaft zur Fallenjagd.

4.) Größe der Eigen-/ Gemeinschaftsjagdbezirke
Auch hier eine Diskrepanz: Die unterschiedliche Behandlung wird angeprangert, dann aber für Eigenjagden die Größe von 75 ha beibehalten, für Ge-meinschaftsjagden aber 150 ha gefordert. Ja, wat denn nu?


Richtig. Auch ich sehe für diese Differenzierung keine Begründung. Denn die vorrangige, jagdpraktische Forderung nach größeren Jagdbezirken, die von verständiger Seite überall zu hören ist, gerade auch von den LJV's, beißt sich nun einmal mit dem Bestreben, dem Grundeigentümer verstärkt eine eigenverantwortliche jagdliche Nutzung zu ermöglichen. Eine gangbare Lösung sähe ich somit nicht in der Senkung der Mindestjagdfläche, sondern in der Möglichkeit der Gewährung von Ausnahmen durch die untere Jagdbehörde im Bedarfsfall. Das wäre elastisch, würde den örtlichen Verhältnissen und Bedingungen Rechnung tragen können, und führt doch im großen nicht zu einer wild- und waldschädlichen Zersplitterung. Eine weitere Lösung wäre, in Jagdpachtverträgen mehr Jagderlaubnisscheine zuzulassen; viele insoweit sind unnötig begrenzt.

5.) Waldbauliche Erwägungen
Es wird immer wieder betont, dass es dem ÖJV hauptsächlich um den Waldbau und das Waldrevier geht. Trotzdem werden aber bundesweite Forderungen gestellt, die den größten Teil der Bundesrepublik aber unter diesem Aspekt gar nicht betreffen, da der größte Teil waldlos ist! Das gibt bei mir eine deutlich verzerrte Betrachtungsweise durch den ÖJV wieder!


Tja... I plead guilty. Wenn ich hier argumentiere, so fällt mir auf (etwa zu dem meist unbegründeten Angstschlagwort "leergeschossene Reviere"), dann habe ich irgendwie auch vorrangig das Waldrevier im Hinterhaupt, vielleicht weil ich den Wald selbst so liebe. Ich glaube, sogar in Japan ist der Waldanteil höher als in der Bundesrepublik (könnte das mal jemand nachschauen ?).

6.) Fallenjagd
Selbige wird kategorisch abgelehnt. Mit welcher Begründung? Die Behaup-tungen, dass die wenigsten Fallen unversehrt fangen oder dass es keine Falle gibt, die sofort tötet, sind, was sie sind - Behauptungen.


Nö. Das sind zwar durchaus gewichtige Argumente, aber nicht die Hauptgründe. Hespeler lesen und dann wiederkommen.

Wo ist eine Feldstudie, die dieses Ergebnis mit geprüften Fallen und Fallenstellern gebracht hat? Natürlich kann ich jede Falle so aufstellen, dass ich nur Fehlfänge habe, aber ich kann auch mit der Schusswaffe alles Wild nur anbleien!

Eben. Würdest Du mit denn mit der Schußwaffe unterschiedslos (und auch ohne groß zu zielen, sondern nur so ungefähr aus der Hüfte) auf alles ballern, was vier Beine hat, nicht weniger als 10 kg und nicht mehr als 100 kg wiegt (z.B.) ? Genau das verteidigst Du aber mit der Fallenjagd. Da hat mich Hespeler, ich gebe es zu, mächtig sensibilisiert.

Auch hier natürlich wieder die ungeklärte Frage der Eigenverantwortlichkeit.
Schließlich muß ja keiner Fallen stellen.


Schon wahr. Es muß ja auch keiner auf Rotwild mit der Taschenpistole schießen und auf Schwarzwild mit Schrot. Lassen wir's deshalb also allgemein zu ?

7.) Schrotschuss
Auch hier fehlt mir immer noch die Erklärung, welchen Vorteil Schrot gegenüber Flintenlaufgeschoß oder Kugel bietet.


Ist bereits hinlänglich erklärt worden. Es gibt hie und da jagdliche Situationen, wo ein Einsatz sinnvoll ist. Ich halte sie (noch) nicht für häufig, vielleicht werden sie freilich zunehmen, und sehe deshalb zur Zeit schlicht keine Notwendigkeit für eine über gelegentliche Ausnahmen hinausgehende Rehwildbejagung mit der Flinte (mit FLG genausowenig wie mit Schrot). Aber ich sehe umgekehrt auch keinen Grund mehr, ein ausnahmsloses Verbot aufrechzuerhalten - und nur darum, und um nichts anderes, geht die Diskussion. Das Vorteilsargument ist leer. Schießt Du aufs Rebhuhn mit der Kugel ? Und welchen Vorteil bietet denn in DE eine .416 Rigby gegenüber einer 8 x 68 ? Keinen wesentlichen und trotzdem fordert niemand eine Kaliberhöchstbegrenzung.

Wenn ich ein Reh mit Schrot sicher töten will, muß ich es sicherlich mit der vollen Garbe treffen.

Ebenso bei Fuchs, Hase, Dachs, wilderndem Hund etc. Na und ? Pirschzeichen gibt's bei denen auch nicht mehr als beim Reh. Und dort wird viel mehr angebleibt und krank geschossen.
Ich habe hier noch kein einziges überzeugendes Argument gegen die Wiederzulassung des Schrotschusses auf Rehwild (und Frischlinge) gelesen; wohl aber von vielen Schreibern undurchdachte und kurzsichtige Aussagen, die nur zu leicht für ein generelles Verbot des Schrotschusses auch auf Niederwild herangezogen werden können. In 80 % der jagdlichen Situationen wird er ohnehin nicht angewandt werden und nicht anwendbar sein. In den verbleibenden 20 % mag er gelegentlich sinnvoll sein, und da braucht man ihn nicht zu verbieten. Keine Jagdleiter ist ja gezwungen, auf der Stöberjagd oder Drück/Treibjagd den rauhen Schuss freizugeben.

8.) Umgang miteinander
Die Polemik in Berichten von und über den ÖJV ist überdeutlich.


Lies ergänzend einmal die Zeitschrift des ÖJV, dann bekommst Du ein etwas anderes und moderateres Bild. Ich gebe Dir allerdings darin völlig recht, daß die ÖJVs, zumal der Bundes- und der Bayerische ÖJV, in ihren Auftritten in den allgemeinen Medien oft recht keck und polemisch sind. Diese Art der Pressearbeit ist zwar ohne Zweifel sehr erfolgreich (die geschickte Medienwirkung der ÖJVs ist ohnehin beeindruckend, davon könnten sich die "etablierten" bzw, sich noch für etabliert haltenden Jäger mal etliche Scheiben abschneiden), aber sie polarisiert und zementiert Abwehrfronten und Aggressionen. Das Gespräch fördert sie leider nicht.

Es sei hier aber auch eine herbe Kritik an Wild-und-Hund angebracht: die Berichterstattungen über den ÖJV und seine Aktivitäten war bisher alles andere als fair und objektiv und hat meines Erachtens viel zum Feindbild ÖJV beigetragen. Dies bezieht sich ausdrücklich auf Artikel vor der Schlude-Affaire!

Die berechtigte Kritik trifft Wild & Hund ebenso wie die Pirsch, die über den ÖJV ja gar nicht anders berichten kann als mit (künstlichem ? :)) Schaum vor dem Mund. Schade eigentlich.

9.) These: Jagd kann zur Verarmung der Floren und zum Rückgang der Artenvielfalt führen. Letzteres kann ich mir unter Extrembedingungen noch vorstellen, z. B. wenn die letzten Trappen noch bejagd werden würden, aber ansonsten ist dies auch eine Behauptung, die weder kommentiert, noch in irgendeiner Art begründet ist.

Wer als Jäger für sich in Anspruch nimmt, zu regulieren (und sei es auf lokaler Ebene), der kann die Evidenz der obigen Behauptung schwerlich leugnen. Nun gebe ich gerne selbstkritisch zu, daß wir beim Jagen zumeist eh' im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit herumwühlen; doch gilt das nur da, wo die Bestände hinlänglich zahlenstark und umweltangepaßt sind (Rehwild, Schwarzwild, Fuchs und andere opportunistische Prädatoren).
Die Mehrzahl der Tier- (und Pflanzen-) Arten sind aber geschwächt und anfällig gegen Außeneinflüsse. In einer längst nicht mehr heilen Welt und einer "Natur", die in DE annähernd zu 100 % direktes und indirektes Menschenwerk ist, muß Jagd ihre Auswirkungen sorgsam bedenken. Das ist (u.a.) mit "Nachhaltigkeit" gemeint; dieser aus der Forstwirtschaft genommene Terminus setzt sich zunehmend auch in anderen Bereichen durch, wenngleich der gemeinsprachliche Wortgebrauch noch davon differiert.

10.) unbeantwortete Fragen, unkommentierte Lösungsvorschläge
Von Rugen: Wer will eine Änderung des BJG? Warum soll sie notwendig sein?


Der Verfassungsgeber. Schon seit etlichen Jahren. Frage ist damit beantwortet.

Von Hürsch: Die erste Priorität des ÖJV ist die Dienstleistung am Waldbau, Freude an der Jagd ist sekundär.

Diese Unterstellung ist widerlegt.

Von Moorerpel: Könnte es eine Zusammenarbeit von ÖJV und DJV geben?

Ja, denke ich so als vorgeschobener Beobachter, ohne für einen der Verbände sprechen zu können (bin einfaches Mitglied im LJV Baden-Württemberg und denke nicht daran, ein Amt anzustreben). Im ÖJV wird die jetzt in der Öffentlichkeit vorherrschende "zweite Generation" irgendwann abtreten, die dritte ist teilweise jetzt schon dran (BW, MV, Sachsen). Bei den LJVs und erst recht beim DJV bin ich da wesentlich skeptischer bzw. pessimistischer, obwohl ich mich über meinen LJV persönlich nicht beklagen kann. Ich denke aber, die ÖJVs müssen den ersten Schritt tun solchen mit "vertrauensbildenden Maßnahmen" - es gibt es eine Menge öffentlichkeitswirksamer Punkte, zu denen gemeinsamen Erklärungen von LJVs und ÖJVs denkbar und wünschenswert wären.

Von Bratljaga: Wenn ich das richtig verstehe, heisst das, das die Bejagung bestimmter Wildarten aufgegeben werden sollte oder könnte, wenn deren Bejagung - trotz Nachhaltigkeit - der Öffentlichkeit schwer vermittelbar ist oder politisch unter Druck gerät?

So funktioniert leider Gesetzgebung. Ich finde das nicht gut. Es ist aber schlicht ein Faktum. Und gilt in jedem anderen Regelungsbereich genauso.

@ Bratljaga + Moorerpel
Meine Erfahrungen mit Jagd im Staatsforst war leider nicht so gut. Da ich Kochtopfjäger bin, wollte ich ein Stück ohne oder mit schwacher Trophäe schießen. Die Antwort? Wir vergeben nur mindestens IIb-Hirsche, Kahlwild sowieso nicht. Kosten etwa 1.500,- aufwärts.


Kann ich nicht glauben. Es ist vielmehr durchweg das Gegenteil der Fall. Vielleicht hat sich Gecko bei der falschen Stelle erkundigt, nämlich zu weit oben. Jeder Revierförster wäre froh gewesen, beim Kahl- und Jungwildabschuß unterstützt zu werden. Geführte Jagden gibt's natürlich schon aus Aufwandgründen primär auf Trophäenträger, ist soweit auch verständlich. Oder hast Du etwa unseligerweise ;-) in einem Bundesforstamt nachgefragt ? Da wäre so eine Absage eher verständlich.


Sorry für diesen langen Beitrag! War mir wichtig!

Das war ein guter und anregender Beitrag - einen herzlichen Dank dafür !

Weidmannsheil,
Carcano


[Dieser Beitrag wurde von carcano am 20. April 2001 editiert.]
 
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Servus Carcano,

hinzunehmen, daß so Gesetzgebung funktioniert, fällt mir aber reichlich schwer.

Erstens ist auch ein Gesetzgebungsverfahren durch eine Vielzahl von Kompromissen geprägt.

Wenn ich also im Vorfeld schon Positionen aufgebe, wird das Ergebnis mich sicher weniger zufrieden stellen. Wenn ich aber Versuche meine Meinung zu vertreten und zudem versuche mit nachvollziehbaren Argumenten den politischen Druck zu vermindern helfe ich meiner Sache mehr.

Wenn Klaus zunächst die Nachhaltigkeit als obersten Grundsatz darstellt (Bsp. Rabenvögel) der ÖJV aber lautstark gegen die Rabenvogelbejagung eintritt (Emmert: HH-Abendblatt), muß er (der ÖJV) sich den Vorwurf gefallen lassen aus rein opportunistischen bzw.politischen z.Teil populistischen Beweggründen -nämlich dem Frieden mit den großen Naturschutzverbänden und einem großen Presseecho)- auf gut begründbare Positionen zu verzichten.
Eine Position auf die Frau Emmert lautstark verzichtet hat, wird Klaus nicht mehr in die Diskussion bspw. mit dem Nabu bringen können.

Die Schere zwischen dem was Klaus vertritt und dem was nach außen dargestellt wird ist eben schon recht weit.

Wenn der ÖJV an sich Gesprächspartner ist oder besser wäre, kann ich leider nicht nach den Positionen gehen die mehr oder weniger intern vertreten werden (und ja fast durchweg nachvollziehbar oder zumindest akzeptierbar sind), sondern muss mich mit den Positionen auseinandersetzen die die Öffentlichkeit von diesem Verband, durch wen auch immer zu hören bekommt.

Pfüad di



[Dieser Beitrag wurde von Bratljaga am 20. April 2001 editiert.]
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Servus Hürsch,

um noch mal einiges klar zu stellen.

Die Staatsforste sind nicht das Sozialamt, es wird nicht nach Bedürftigkeit ausgesucht. Die Abschüsse können sehr sehr teuer werden, Du hast es aber in der Hand auch für den Kochtopf zu jagen.

Hürsch:
Das hab ich auch vermutet ( bei nochmaligem Durchlesen meines letzten Beitrages, möchte ich meine dortige Polemik zurücknehem ). Es wird eben nach irgendwelchen Kriterien selektiert oder wie gesagt wird in NRW gelost. Nur steht dieses System dann der Lizenzjagd näher als der Revierjagd und ich bin für unsere Breiten d.h. DE und AT der Meinung, dass für uns die reine Revierjagd das bessere System ist.

Warum sollen wir die Staatsforsten Eigenverantwortlich Bejagen ?

Hürsch:
Warum nicht? Wer sonst soll in den deutschen eigenverantwortlich jagen als die deutschen Jäger ( und in Südbayern vielleicht auch die Ösis ).

Das macht Ihr in Österreich auch nicht, auch eure Forstverwltungen achten darauf, was in den Verpachteten Revieren passiert.

Hürsch:
Die Reviere sind in der Regel auf 9 verpachtet, d.h. der Jagdpächter ist eigenverantwortlicher Jagdausübungsberechtigter nach dem Jagdgesetz. Natürlich wird man als verantwortungsbewusster Waidmann auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Grundeigentümer Wert legen und nicht nach 9 Jahren nach dem Motto " Hinter mir die Sintflut" ins neue Revier ziehen.

Und noch eins um Mißverständnisse auszuräumen:
Die Bundesrepublik Deutschland ist kein sozialistischer Arbeiter- und Bauernstaat.
Die auch häufig von Waldbesuchern geäusserte Meinung, der Wald gehöre Allen (im Sinne einer direkten Ausübung eines Eigentumsrechts) ist rechtsirrig.

Hürsch:
Der formale Eigentümer des Staatswalds sind natürlich die juristische Personen des öffentlichen- bzw. des Völkerrechts Bundesstaat, Bundesland etc., wobei aber die Eigentumsrechte sehr wohl über die Staatsbürger durch die verfassungsmässigen Organe ausgeübt wird.
Ausserdem hat die Öffentlichkeit sehr wohl sachenrechtliche Ansprüche auf den Wald ( Staats- und Privatwald ) in Österreich z.B. das Betretungsrecht in der Form eines Legalservituts zugunsten der Öffentlichkeit.

In sofern stimmt die Aussage, dass der Staatswald zumindest indirekt allen Staatsbürgern gehört schon, wenn auch die Ausübung der Eigentumsrechte in bestimmtem gesetzlichen Rahmen zu erfolgen hat.


Der Staatsforst ist ein fiskalischer Forstbezirk, genauer ein Eigenjagdbezirk, der eben nicht allen gehört. Insofern kann und soll der Fiskus ihn auch selbst Verwalten und nach seinem Gusto bejagen. Ich kann mir nicht vorstellen, das Du begeistert wärest, wenn Du Deine Eigenjagd auf einmal von Anderen bejagen lassen sollst (gegen Deinen Willen.)

Hürsch:
Also dass der Fiskus auch die Jagd nach seinem Gusto betreiben soll widerstrebt mir grundsätzlich, dass sollen doch die jagdlichen Staatsbürger machen ( die machen es nämlich aus Freude und zahlen auch noch dafür ) das Telekommunikationsmonopol hat der Fiskus ja auch schon aufgegeben und die deutsche Post zumindest teilweise verkauft. Wenn der private Eigenjagdbesitzer die Jagd selbst ausübt kostet ihm das ja auch etwas, nämlich genau den Betrag, den er durch eine Verpachtung einnehmen würde.

Ich habe leider keine Eigenjagd, sondern nur eine solche gepachtet ( bei meinen ausschliesslich försterlichen Vorfahren war nix zu erben , aber wenn mich mein privateer Grundeigentümer einmal feuert, dann hab ich Pech gehabt, damit muss ich leben und mir eben ein neues Revier suchen ( wenn der Preis stimmt auch ein Staatsrevier ).


Und ferner:
Gerade durch die Verpachtung der ÖBF-Reviere, insbesondere an wohlhabende Ausländer, werden die heimischen Jäger die nicht so betucht werden von der Jagd in ihrem eigenen Land ausgeschlossen. Eine Tatsache, die mir schon öfters Bauchschmerzen bereitet hat. Ich möchte zudem feststellen, daß ich kein Pächter in Tirol bin (obwohl ich nichts dagegen hätte).

Hürsch:
Gebe dir recht, gerade die ÖBF sind ein gutes Beispiel wie man so manches auch schlecht machen kann, ihr müsstet nur deren Fehler vermeiden. Reine Preismaximierung bei einem so sensiblen Gut wie der Jagd ist relativ einfach, aber sehr kurzsichtig gedacht, aber bei uns beginnt bereits ein Umdenken.

Zuletzt noch: Ein eigenes Revier ist viel teurer als man glaubt, viel mehr Arbeit als man hofft, aber auch viel, viel schöner als man je gedacht hatte und das würde besonders auf die herrlichen deutschen Staatsforste zutreffen.

Pfüad di

Pfüad di a

Gruss und WH

H.

<HR></BLOCKQUOTE>

[Dieser Beitrag wurde von Hürsch am 20. April 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Hürsch am 20. April 2001 editiert.]

Jetzt wollte ich das so schön machen wie Carcano mit direkter Beantwortung, aber jetzt ist leider alles fett und unübersichtlich. Wie geht das richtig Carcano?
Danke

[Dieser Beitrag wurde von Hürsch am 20. April 2001 editiert.]
 
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Moin !

@ hürsch!

Nähere Auskünfte zum ÖJV etc. kannst du am besten unter www.oejv.de .. erwarten (du hattest vorne danach gefragt).
Das beste wäre natürlich Biber stellt uns mal eine tolle Link-Sammlung zum ÖJV ... rein.
Warum du so vehement für die Aufhebung der Verwaltungsjagd plädierst verstehe ich nicht.
Mit derlei Argumenten habe ich mich als Rohrdommel schon im DJZ-Forum mit Dr. Braendle, Regulator ... rumärgern müssen, bis ich dann keine Lust mehr dazu hatte, weil es nur noch unsachlich war.
Hier geht es wesentlich sachlicher zu, einigen Ausführungen kann ich nur nicht folgen.
Da ich im DJZ-Forum schon lange zu vielen Dingen dazu gepostet habe, erspare ich es mir hier.

@ carcano!

Es freut mich den o.g. Artikel (nicht den "Juristen-langen-Artikel") von dir gelesen zu haben.
Bei dem letztgenannten Artikel fällt mir auf, daß du dem ÖJV doch sehr nahe stehst, auch wenn du ständig bemüht bist, wie du selber beschreibst, Brücken zu bauen.

Brücken ließen sich vieleicht bauen, wenn Fragen auch dezidiert beantwortet werden würden ( vom Konjunktiv=Möglichkeitsform kann ich nicht leben und schon gar nicht jagen!).

Ich wehre mich vehement gegen "Scheibchenpolitik" und "Eingelulle"!!

@ gecko!

Viele deiner Fragen werden eigentlich schon durch o.g. Fragen .... die schon z.T. eine Antwort implizieren befriedigt.
Auf deinen langen Text kann ich hier nicht eingehen, dann müßte ich hier ein "Buch" schreiben.
Du kannst mich aber gerne anrufen - 0172/4346202 oder 0441/6919558.

@ Klaus!

Heute war ich meine Büchse mit neuer Munition einschießen bei einer bekannten Firma mit K....
Der Büchsenmacher, selbst Revierbesitzer und mir gut bekannt, erzählte mir von einer "ÖJV-Jagd" in Brandenburg.
Jäger die an der Jagd dort teilnahmen und Trophäenträger streckten, durften am Wild das Fleisch verwerten, mußten die Trophäe im Wald vergraben.

Frage37. Wollt ihr dem "Ottonormaljäger" seine kleine Trophäensammlung nehmen?
Frage 38. Ist es denn so schlimm, daß jemand an seiner Trophäe Freude hat, sie aufbewahrt und sich gerne daran erinnert?

Die anderen Fragen hast du leider bis jetzt immer noch nicht für mich ausreichend (!)beantwortet!

@ biber!

Wenn du Zeit hast stell uns bitte doch einmal eine kleine ÖJV-DJV .....Link-Sammlung rein.
Herzlichen Dank.
Hanko


türülü

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 20. April 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 20. April 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 20. April 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 20. April 2001 editiert.]
 
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anonym

Guest
Original erstellt von carcano:
Das kann man vielleicht so sehen; mit diesem m.E. etwas zu kurzem Argument spielst Du aber eher Hürschens Polemik in die Hände.
Es überzeugt mich auch rechtlich nicht so sehr: Denn der Staatswald ist nun einmal gerade nicht *nur* Ärar, sondern in starkem Maß sozialgebunden; gerade das ist der Grund, ihn nicht der Zerstückelung durch flächendeckende Privatverpachtung zum Fraß vorzuwerfen.

Servus Carcano,
meine "Polemik" im vorletzten Beitrag war tatsächlich polemisch. Ignoriert die Polemik bitte und schaut nur auf die Sachaussage.

Warum sollte der Staatswald durch die Verpachtung an private Jäger zerstückelt werden, er besteht ja jetzt auch schon aus den Organisationseinheiten Försterbezirk, Forstverwaltung etc ( oder wie immer die heissen mögen ).
Und warum würde man den Staatswald jemanden "zu Frass" vorwerfen, wenn er an gestandene Jäger wie die Herren Carcano, Moorerpel, GBV, Rugen, Rolfsc, Gecko etc., etc. verpachtet würde, anstatt vom Herrn Staatsoberförster Schlude und Frau Forstdirektor Emmert mit der Schrotflinte bejagt zu werden.

Gruss
H.
 
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http://www.oejv.de/positionen/goetting.htm http://www.oejv.de/positionen/rabenvoegel.htm http://www.oekonetz.de/artenschutz/httpwwwoejvde.html http://www.anjn.de/ http://www.oejv.de/positionen/pos.htm www.oejv.de/Landesverbaende/sachsen/Positionen.pdf www.dainet.de/bml/nfp/lang.pdf http://www.oejv.de/info/bjg.htm http://www.voice-online.de/Kampagne/comment.htm http://www.nabu-merzig.de/Verein/Jagd-Position_2/jagd-position_2.html http://www.djz.de/ubb/Forum1/HTML/000025.html http://www.djz.de/kasten/kasten_2982.html http://oekobauer.oejv.org/ http://www.oejv.de/positionen/tierschutz.htm#Die http://www.djz.de/kasten/kasten_2981.html http://www.oejv.de/newsletter/ http://www.oejv.de/positionen/auslandsjagd.htm http://www.berliner-morgenpost.de/print/archiv2001/010121/biz/story385564.html http://www.abendblatt.de/bin/ha/set_frame/set_frame.cgi ?seiten_url=/contents/ha/news/reportage/html/050201/0305REH0.HTM http://www.lernzeit.de/themen/sendungen/le/le100100_inhalt.html

[Dieser Beitrag wurde von Biber am 21. April 2001 editiert.]
 
A

anonym

Guest
Hallo Großer Brachvogel,

es tut mir leid, aber ist das Deine Art konkret zu werden? Überhaupt, was soll den bitte schön eine ÖJV-Jagd sein?
Gibt es denn ein LJV-Jagd?

Ich denke, ohne Deinem Büchsenmacher näher treten zu wollen, daß das eine vollkommen unsinnige und grob fahrlässige Behauptung ist.

Ich bin es leid mir solche absolut aus der Luft gegriffenen Vorwürfe anhören zu müssen! Und wir vom ÖJV passen natürlich voll in dieses Bild, nicht wahr?

Was sollen das bitte für Jäger sein? Wenn es tatsächlich so wäre, dann wäre ich der erste, der das in die öffentliche Diskussion bringen wollte und ohne an irgend welche Verbandzugehörigkeiten zu denken die betreffenden Verantwortlichen auf das schärfste verurteilen würde.

Wenn das stimmt, dann gibt mir doch die Telefonnummer Deines Bekannten. Ich ruf ihn an und werde nach seinen Quellen fragen. Und wenn sich die Geschichte tatsächlich bewahrheiten sollte, dann kannst Du darüber mit Sicherheit auf der ÖJV-Homepage lesen!

Wenn es aber nicht wahr sein sollte - und davon gehe ich aus, dann wünsche ich eine Klarstellung!

Ich kann mir beim besten Willen eine solche Geschichte nicht vorstellen! Also bitte laß das!
Oder soll ich jetzt über "typische" LJV-"Machenschaften" auf den kaiserstühler Fasanenjagden ein Gerücht streuen und alle LJV´ler über diesen Kamm scheren? Willst Du das?


Das was Du beschreibst will weder der ÖJV noch irgend ein anderer Verband! Wir sind verdammt nochmal Jäger, also bitte unterlaß solchen subtilen Humor, mit dem Du versuchst dem ÖJV irgend eine jagdfeindliche Motivation zu unterstellen.

Entschuldige, wenn ich jetzt etwas aus dem Häuschen bin, aber das was Du da schreibst ist exakt jene Art von Presse, die dem ÖJV seit Jahren angedichtet wird und versucht ihn nach Strich und Faden zu diffamieren.

Im übrigen stelle ich Euch demnächst die ÖJV-Positionen Baden-Württemberg vor, die manchen von Euch verwundern werden. Hier sind übrigens auch die Rabenvögel Bestandteil der bejagbaren Tiere.

Aber bitte: Jäger die Trophäen begraben "müssen" - so ein Quatsch!

Also, GBV, das ist mein Angebot. Ich recherchiere das, wenn Du mir die Quellen nennst.

Waidmanns Heil
Klaus
 
A

anonym

Guest
Original erstellt von Großer Brachvogel:
Moin !

@ hürsch!

Nähere Auskünfte zum ÖJV etc. kannst du am besten unter www.oejv.de .. erwarten (du hattest vorne danach gefragt).
Das beste wäre natürlich Biber stellt uns mal eine tolle Link-Sammlung zum ÖJV ... rein.
Warum du so vehement für die Aufhebung der Verwaltungsjagd plädierst verstehe ich nicht.
Mit derlei Argumenten habe ich mich als Rohrdommel schon im DJZ-Forum mit Dr. Braendle, Regulator ... rumärgern müssen, bis ich dann keine Lust mehr dazu hatte, weil es nur noch unsachlich war.
Hier geht es wesentlich sachlicher zu, einigen Ausführungen kann ich nur nicht folgen.
Da ich im DJZ-Forum schon lange zu vielen Dingen dazu gepostet habe, erspare ich es mir hier.

GBV,
besten Dank für den Hinweis.

Ich kannte die HP des ÖJV schon und habe auch das holprige und unschlüssige Positionspapier des ÖJV zum Schrotschuss gelesen, das dieser ÖJV-Zahnarzt zusammengeschustert hat. Die Mühe alles zu lesen muss ich mir wirklich machen, obwohl es mir schon jetzt davor graust. Eine umfassende Linksammlung durch Biber ist natürlich ein hervarragende Idee, da das den Zugriff ungemein erleichtern würde.

Eure Verwaltungsjagd ist für mich ein Phänomen, dass mich persönlich an alte Zeiten erinnert. Meine Familie ist so ziemlich duchgeförstert und hat über drei Generationen mit meinen angeheirateten Onkeln, so glaub ich ziemlich genau ein dutzend Förster hervorgebracht, darunter natürlich auch meinen Vater. Das Försterliche hab ich sozusagen in den Genen ( heisst natürlich in der Sozialprägung ) und kenn damit natürlich auch das Phänomen der "Verwaltungsjagd" auch wenn alle immer in privaten Grossforsten angestellt waren, was aber im Grunde dasselbe ist. Die Eigendynamik die ich in Verwaltungsjagden in denen der direkte Grundeigentümer nicht jagt ( und das ist ja bei den Staatsforsten der Fall )ist die, dass viele der Förster ihr Revier mit der Zeit als Privateigentum sehen und Försterssöhne wie ich damals genauso. Der Berufsjäger den mein Vater bis weit in die 70er Jahre hatte war selbstverständlich auch mir "unterstellt" und sein Dienstmotorrad wurde in den Ferien natürlich von mir benutzt und er musste sich mit seinem Privatmofa durch den Wald mühen. Und wenn er wie so oft danebenschoss ( er war für einen Berufsjäger ein mässiger Schütze ) bekam er von meinem Vater einen Anschiss und von mir auch noch einen, wenn auch aufgrund des grossen Alterschiedes einen abgemilderten. Und gejagt haben der Vater und seine Freunde, ich und meine Freunde und natürlich alle umsonst, der Vater sogar noch bezahlt dafür ( er hatte auch an fast 365 Tagen des Jahres "Jagdschutzdienst", obwohl es eigentlich nichts zu schützen, sondern nur zu jagen gab).

Jetzt bin ich der letzte Jäger in dieser Familie ( ein försterlicher Cousin jagt nicht, der andere hat den Försterberuf aufgegeben und ist aus unerfindlichen Gründen Juwelier geworden ) und habe um teures Geld ein Revier gepachtet und sehe dadurch viele Dinge anders auch durch die Zusammenarbeit mit Forstdirektor und Förster des Forsteigentümers, die im übrigen hervorragend und partnerschaftlich funktioniert.

Ich bin somit ziemlich hautnah am jagdlichen und damit auch forstlichen Geschehen dabei und glaube daher auch die Herausforderungen der Zukunft einigermassen erahnen zu können. Und da kann ich mir einfach keine Verwaltungsjagd mehr vorstellen ( bis auf die 5 - 10% der Fläche, die sich der Grundeigentümer als Regiejagd leisten will und sicher auch kann).

Wenn nun in den DE unisono die Meinung
vorherrscht, dass die Verwaltungsjagd in den Staatsforsten in der derzeitigen Form die optimale Lösung sei, so ist mir das natürlich recht, aber verstehen kann ich es noch immer nicht, umsomehr als Faktoren wie der ÖJV doch eine Rolle spielen, auch wenn sie für mich noch nicht ganz greifbar sind.
Ich werd mir bei Gelegenheit einmal den von dir genannten thread im DJZ-Forum durchlesen, um vielleicht die Sache besser zu verstehen.

Im übrigen, was du da von der ÖJV-Jagd in Brandenburg erzählt hast, ist unglaublich. Trophäen mit Gewalt im Wald vergraben anstatt sie als symbolische Erinnerung an die Wand zu hängen, schlägt dem Fass ja den Boden aus und ist reine Ideologie.

Gruss und WH

H.
 
Registriert
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Servus Carcano,

ich hatte ja gehofft das Du zu meiner Äusserung noch was Substanzielles hinzufügst.

Die Sozialbindung (ein Beispiel ist ja das Betretungsrecht)ist mir ja durchaus geläufig. Nein, meine übertriebene Darstellung macht sich zum Beispiel daran fest, daß ich jemanden zur Rede gestellt habe, der eine Fichte ausgrub und mir erläuterte, daß der Wald ja allen gehört.

Sicher war es nur eine verkürzte Darstellung, ich will das aber eh nicht weiter vertiefen, da die Verpachtung von Staatswäldern nicht in dieses Thema gehört.

Pfüad di
 
Registriert
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Moin Hürsch!

Vielen Dank für deine nette Antwort.
Deine Gedanken kann ich nachvollziehen und auch verstehen, hoffe dennoch daß uns in Deutschland die Verwaltungsjagd erhalten bleibt.
Ansonsten sind wir, so sehe ich es mittlerweile fast, in vielen Dingen einer Meinung.

@ Klaus!

Die Aussagen des o.g. Jägers stehen.
Dieser junge bescheidene, sehr freundlicher Herr, der mir unter vier Augen diese Dinge erzählt hat ist wahrheitsliebend und kein Spinner.

Da er innerhalb auch dieser großen Firma in einem wie du ahnen kannst gewissen auch "Abhängigkeitsverhältnis" steht, wie viele von uns, werde ich ihn wohl nicht in die Bedroille bringen, etwas zu tun was er vielleicht nicht will.
Dafür bitte ich höflichst um Verständnis.

Ich habe wie schon beschrieben dennoch nicht den Grund ihm keinen Glauben zu schenken.


Nach den jüngsten Aktionen eurer "lieben" Funktionäre lieber Klaus, wie z.B. Hirsche kurz vor Mitternacht oder mit dem Hornetlauf zu schießen, glaube ich ist, wie vieles auf dieser Welt, leider doch möglich und sehr real.

türülü
 
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anonym

Guest
Hallo Großer Brachvogel,

wenn Du mit derartigen Verlautbarungen wie Du Sie oben getätigt hast versuchst, den ÖJV in Verruf zu bringen, dann kann ich doch wohl erwarten, daß Du entweder Deine Karten auf den Tisch legst - also Deine Quellen nennst - oder darüber schweigst.

Ich mache schließlich das Angebot, den Wahrheitsgehalt diese Aussage zu überprüfen und bei Bewahrheitung ausdrücklich an den Pranger zu stellen.

Dieses aber zu verhindern mit der Begründung von Abhängigkeitsverhältnissen ist absolut inakzeptabel. Dadurch wird Deine Aussage mehr als absolut unglaubwürdig und disqualifiziert Dich als Gesprächspartner.

Du bringst eine schwere Anschuldigung gegenüber dem ÖJV zur Sprache und verhinderst gleichzeitig die Verrifizierung Deiner Aussage?

Darüber hinaus stellst Du nicht allein den vermeintlichen Vorgang dar, sondern bringst den gesamten ÖJV mit Deinen beigefügten Fragen in den Verruf, genau jenes zielgerichtet und gewollt - quasi programmatisch - zu betreiben?

Entweder Du gibst mir die Chance auf Deine Anschuldigung reagieren zu können oder unterläßt in Zukunft bitte solche Postings.

Mit liegt an der Aufdeckung dieser Geschichte, Dir liegt nur daran, den ÖJV zu Diffamieren.

Mit freundlichem Gruß
Klaus
 

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