"Angepasster" Wildbestand hin oder her - politisch populär ist das "Wald vor Wild" Konzept deshalb, weil sich hier enormen Kosten für aufwändige Gatterunger neuer Anpflanzungen sparen ließen.
Und weil die Landesforst allerorts kaputt gespart wurden und viele Privatforstverwaltungen einfach als Profit-Center gefahren werden ist jeder gesparte Euro ein Gewinn.
Bei den enormen Flächen, die für das ewig Rohstoff-hungrige Asien in den letzte Jahren geschlagen wurden und den aktuell durch Trockenheit und Schädlingsbefall geschädigten Kulturen (und für dieses Holz werden Dumping Preise bezahlt) stehen viele Forstverwaltungen bei 8-12€/laufender Meter Gatter schnell mit dem Rücken an der Wand.
Da sich mit Jagd und Wild eh kaum Geld und zudem politisch sicher kein Prestige mehr gewinnen lässt, ist klar welche Interessen hier den kürzeren ziehen.
Weg mit den Viechern, gegen die "Trophäenzucht" etc lautet die Parole der ÖJV Schussknechte, die sich als willfähige Alibi-Geber diesen kommerziellen Maximen ihrer "Herren" andienen.
Nebenbei bemerkt: Das die heimische Trophäenjagd in Deutschland noch eine bzw. die große Bedeutung hat, die sie vielleicht mal in den früheren Zeiten hatte und maßgeblich für einen wie auch immer gearteten Wildbestand wäre, wage ich in Zeiten, wo jeder sich im östlichen Ausland für relativ kleinen Taler schon einen dicken Hirsch (oder Keiler) leisten kann, zu bezweifeln.
Das der ÖJV jedoch diensteifrig dem medialen Mainstream folgen und sich hier bei ausgewiesenen "Expert*innen" der polpulistischen Massenmobilsierung Anregungen holen, zeigt mit "hunting4future" der jagdpolitische Abklatsch dieser ÖJV Leute (
https://www.hunting4future.org)
"Damit der Wald eine Chance hat" heißt es da reißerisch und auch mit solchen unseriösen Slogans knüpft man an die apokalyptischen Visisonen der "Klimakatastophe" der "FFF", "Ende Gelände" und "extinction rebellion" Aktivist*innen an und entlarvt sich damit schon selbst.
Was erhoffen sich die ca. 2800 ÖJV Mitglieder von solchem Klimapopulismus ? Gesellschaftliche Aufmerksamkeit, gar -Relevanz wie sie andere grüne Schaumschlägereien bekommen ? Spendengelder wie andere "Green-Washer" Lobbyisten ? Einfach "Recht-haben" und anderen seine Meinung aufzwingen ?
Der Journalist Eckhard Fuhr hat das bei "Welt" damals recht gut auf den Punkt gebracht:
https://www.welt.de/politik/article133765347/Die-Gruenen-machen-Jagd-auf-die-Jaeger.html
Aber egal wie man es dreht und wendet: Wie immer gehts, und auch da ist "hunting4future" und der ÖJV dicht bei den Schwestern im Geiste der "FFF", primär um enorme Summen die einzusparen sind, wenn nicht mehr gegattert werden muss um die kostspieligen Folgen politisch gewollter, forstlicher Fehlenplanungen vergangener Jahrzehnte zu korrigieren (die Renaturierung der Nadelbaum-Zelluloseplantagen).
Zugespitzt kann man das ÖJV Konzept also als "Greenwashing" der Cullingmaßnahmen primär kommerziell denkender (oder denken müssender) Forstunternehmen und Unternehmer.
Leider leben wir in einem Land, in dem der das größte mediale Echo bekommt, der am lautesten schreit und die radikalsten Forderungen raus haut (über solch einen Protagonisten dieser Gruppe, dürfen wir uns in diesem Forum seit einiger Zeit ja auch "freuen") . Schreien können sie, diese selbsternannten Öko-Jagd-Aktivisten.
Unser DJV, vertreten durch den rührigen Wellershoff, hat sich bereits 2019 wie ich finde gut und differenziert zum Thema "Wald und Wild" geäußert.
https://www.jagdverband.de/wald-und-wild-gehoeren-zusammen
Schade nur, dass solche ausgewogenen und wenig reisserischen Beiträge von einem Verband, in dem aktuell 249.000 Mitglieder aktiv sind, nur selten den Weg in die mediale Öffentlichkeit finden.