ÖJV und die "Trophäenballerer"

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Mir tut es sehr weh wenn mich jemand Hobbyjäger nennt.Ich verzeihe vieles das nicht.Ja ich weiss ich kann die Welt und die Waldwirtschaft nicht verändern. Kaufen Verkaufen Marge....
ich bin zur tiefen Überzeugung gelangt..das wenn man keine inneren Zweifel mehr hat...und nur noch totschiesst etwas falschläuft. Und mir tut auch weh wenn nun die Nachwuchsjäger auch youtube oder hunt on demand eine andere Meinung darüber haben.Das ist die Welt...ich werde aber nie Müde dazu im Jägerkreis in ruhiger Runde wenn die Sprache drauf kommt meine Meinung zu sagen. Ich jage das was unsere Familie und der hungrige Kreis der Abnehmer abnehmen. Ich hab festgestellt das mir der 3 Rehbock superduper ein blödes Gefühl zaubert auf der 1700er Euro Rehbockwoche in Polen.
 
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Was habt ihr denn alle gegen den ÖJV? Hätte der DJV alles richtig gemacht, hätte der ÖJV keinen Zulauf bekommen.

Ich lache mich kaputt :LOL::ROFLMAO::ROFLMAO: - wenn sich der "Fehler" des DJV auf die 2800 ÖJVler beschränken würde (nota bene: der DJV liegt bei 249.000 - der ÖJV also etwas über 1%) würde sich der DJV entspannt zurück lehenen können. Das ist so, als ob man der SPD die Existenz der Marxistisch-Leninistischen Linken als "Fehler" und Hauptproblem anlasten wollen. :LOL:

Die Fehler im DJV sind vielfältig und ich würde da meinerseits vor allem am in der Vergangenheit vermittelten bzw. nicht vermittelten Bild der Jagd in der Öffentlichkeit und politischer Leisetreterei Kritik anmelden.
Wobei ich hier in letzter Zeit doch eine Verbesserung wahrzunehmen meine. Etwas bewegt sich da zum Guten (wobei sich die Macht dieser gesellschaftlichen Gruppierung verhält wie die eines schlafenden Riesen).

Zum Vergleich: die Grünen haben als Parteil grade die 100.000 Mitlieder Marke geknackt und bereiten sich beseelt auf die Umerziehung unserer bundesdeutschen Gesellschaft vor...
 
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Nur um sicherzugehen: Du weißt aber schon, in welchem Verband der von Dir geschätzte Herr Fuhr jagdlich organisiert ist ? :):):)

Jup - ich fahre auf dem Weg zur Arbeit fast täglich durch sein Fuhrs Revier...

Wobei im ÖJV Brandenburg überwiegend Eigenwald-Besitzer vom Schlage der frisch gebackenen "Forst-Investoren" den Ton angeben, die eben erwarten, dass aus der Arbeit und dem eingesetzte Geld eine ordentliche Rendite erwächst. Gatter kosten eben und das Geld möchte man sparen.
Sehr "links-grün" ist der hiesige ÖJV nicht. Und wenn man sonst nur im Stadtforst jagen kann oder weit weg nach Hessen fahren muss, dann sind solche Eigenjagden für einen Hauptstadtjournalisten eben auch eine sichere Bank für die eine oder andere Einladung....
 
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Zum Vergleich: die Grünen haben als Parteil grade die 100.000 Mitlieder Marke geknackt und bereiten sich beseelt auf die Umerziehung unserer bundesdeutschen Gesellschaft vor...
Ja, sowie in Russland vor 1917 die Bolschewisten. Auch damals dachten manche, man könne sie zur Sicherung der Macht instrumentalisieren.
 
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"Angepasster" Wildbestand hin oder her - politisch populär ist das "Wald vor Wild" Konzept deshalb, weil sich hier enormen Kosten für aufwändige Gatterunger neuer Anpflanzungen sparen ließen.
Und weil die Landesforst allerorts kaputt gespart wurden und viele Privatforstverwaltungen einfach als Profit-Center gefahren werden ist jeder gesparte Euro ein Gewinn.

Bei den enormen Flächen, die für das ewig Rohstoff-hungrige Asien in den letzte Jahren geschlagen wurden und den aktuell durch Trockenheit und Schädlingsbefall geschädigten Kulturen (und für dieses Holz werden Dumping Preise bezahlt) stehen viele Forstverwaltungen bei 8-12€/laufender Meter Gatter schnell mit dem Rücken an der Wand.
Da sich mit Jagd und Wild eh kaum Geld und zudem politisch sicher kein Prestige mehr gewinnen lässt, ist klar welche Interessen hier den kürzeren ziehen.

Weg mit den Viechern, gegen die "Trophäenzucht" etc lautet die Parole der ÖJV Schussknechte, die sich als willfähige Alibi-Geber diesen kommerziellen Maximen ihrer "Herren" andienen.

Nebenbei bemerkt: Das die heimische Trophäenjagd in Deutschland noch eine bzw. die große Bedeutung hat, die sie vielleicht mal in den früheren Zeiten hatte und maßgeblich für einen wie auch immer gearteten Wildbestand wäre, wage ich in Zeiten, wo jeder sich im östlichen Ausland für relativ kleinen Taler schon einen dicken Hirsch (oder Keiler) leisten kann, zu bezweifeln.

Das der ÖJV jedoch diensteifrig dem medialen Mainstream folgen und sich hier bei ausgewiesenen "Expert*innen" der polpulistischen Massenmobilsierung Anregungen holen, zeigt mit "hunting4future" der jagdpolitische Abklatsch dieser ÖJV Leute (https://www.hunting4future.org)

"Damit der Wald eine Chance hat" heißt es da reißerisch und auch mit solchen unseriösen Slogans knüpft man an die apokalyptischen Visisonen der "Klimakatastophe" der "FFF", "Ende Gelände" und "extinction rebellion" Aktivist*innen an und entlarvt sich damit schon selbst.

Was erhoffen sich die ca. 2800 ÖJV Mitglieder von solchem Klimapopulismus ? Gesellschaftliche Aufmerksamkeit, gar -Relevanz wie sie andere grüne Schaumschlägereien bekommen ? Spendengelder wie andere "Green-Washer" Lobbyisten ? Einfach "Recht-haben" und anderen seine Meinung aufzwingen ?

Der Journalist Eckhard Fuhr hat das bei "Welt" damals recht gut auf den Punkt gebracht:
https://www.welt.de/politik/article133765347/Die-Gruenen-machen-Jagd-auf-die-Jaeger.html

Aber egal wie man es dreht und wendet: Wie immer gehts, und auch da ist "hunting4future" und der ÖJV dicht bei den Schwestern im Geiste der "FFF", primär um enorme Summen die einzusparen sind, wenn nicht mehr gegattert werden muss um die kostspieligen Folgen politisch gewollter, forstlicher Fehlenplanungen vergangener Jahrzehnte zu korrigieren (die Renaturierung der Nadelbaum-Zelluloseplantagen).
Zugespitzt kann man das ÖJV Konzept also als "Greenwashing" der Cullingmaßnahmen primär kommerziell denkender (oder denken müssender) Forstunternehmen und Unternehmer.

Leider leben wir in einem Land, in dem der das größte mediale Echo bekommt, der am lautesten schreit und die radikalsten Forderungen raus haut (über solch einen Protagonisten dieser Gruppe, dürfen wir uns in diesem Forum seit einiger Zeit ja auch "freuen") . Schreien können sie, diese selbsternannten Öko-Jagd-Aktivisten.

Unser DJV, vertreten durch den rührigen Wellershoff, hat sich bereits 2019 wie ich finde gut und differenziert zum Thema "Wald und Wild" geäußert.

https://www.jagdverband.de/wald-und-wild-gehoeren-zusammen

Schade nur, dass solche ausgewogenen und wenig reisserischen Beiträge von einem Verband, in dem aktuell 249.000 Mitglieder aktiv sind, nur selten den Weg in die mediale Öffentlichkeit finden.



.... spricht einer mit wunderbarer Hobby-Niederwild-Jagd im nahen Berlin, mehreren Hunden und viel Erfahrung als Jagdtourist im Ausland, aber bestimmt kein Waldbesitzer. :D

Noch einmal: Eine ökologisch orientierte Jagd nach dem Grundsatz "Wald vor Wild" bedeutet nicht, dass kein Wild mehr gewollt ist. Ganz im Gegenteil. Wir jagen auch gern.

Eine ökologisch orientierte Jagd richtet sich nach den Erfordernissen und Herausforderungen, die eine gegebene Situation stellt.

Eine ökologisch orientierte Jagd - sollte sie sich langfristig in Deutschland durchsetzen - bedeutet zwangsläufig, dass Leute wie Du nicht mehr ganz so viel Spass haben werden, weil die Jagd ziel- und nutzenorientiert an ökologischen Bedürfnissen ausgerichtet stattfindet und der "Erlebnischarakter" in den Hintergrund tritt.

Eine ökologisch orientierte Jagd macht logischerweise genauso viel Werbung, wie die konservative Hobbyjagd. Sie ist nur nicht ganz so verlogen bzw. freundlicher ausgedrückt, realitätsverzerrend, wie wir sie unlängst im ZDF gesehen haben, als Schulbeispiel für die Hobbyjagd.

In der ökologischen Jagd handeln Menschen, wie in der Hobbyjagd ebenso und wo Menschen handeln, gibt es auch Fehlverhalten. ALLERDINGS ist die ökologische Jagd per ce "vernunftsgesteuerter", wie die emotionsgeladene Hobbyjagd.

Dein Geschwurbel von der Forstwirtschaft mit Fehlern oder Nichtfehlern haben wir im anderen Faden lang und breit diskutiert.

Ich erwarte von einem gut situierten Hobbyjäger der in der Nähe Berlin jagd auch nicht, dass er auch nur im Ansatz Verständnis für Notwendigkeiten entwickelt. Deshalb muss der Gesetzgeber aktiv werden.

Was ich von einem Hobbyjäger erwarte, ist, dass er tut, was von ihm erwartet werden darf oder er soll es sein lassen, denn mit diesem ewigen Geplärre gegen forstwirtschaftliche Fehler der Vergangenheit kommen wir KEINEN Schritt weiter.

Der Wald ist und bleibt auch ein ökonomisch relevanter Vermögensgegenstand, den wir in Zukunft mehr denn je brauchen. Er ist nicht nur Kulisse für jagdliche Debatten vor dem Hintergrund spannender Freizeitaktivitäten und Hegemaßnahmen. Wer das nicht sehen möchte oder kann, der gehört an die Leine.
 
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Wer von „Hobbyjäger“ redet, der bezeichnet die freiwillige Feuerwehr auch als „Hobbyfeuerwehr“.

Sollte jemand Berufsjäger fordern, dann würde ich mal gerne erfahren:
- wieviele man davon bräuchte,
- woher die kommen sollen (Demographie, Arbeitsmarkt, Eignung und so),
- welche Entgeltgruppe diese haben sollen,
- wie hoch der Ausfall der Jagdpacht sein würde in Summe,
- wie hoch der Ausfall der Wildschadensregelung sein würde,
- wie teuer die Jagdeinrichtungen, Material, etc. für eine solche Struktur wäre,
- wie hoch die Gesamtkosten hierfür sein würden und welcher Gesamtausfall auf den Staat und die Gemeinden zu käme

Heute können bei den Holzpreisen doch die Eigentümer froh sein, wenn Sie den Schaden in der Bepflanzung bezahlt bekommen. Wachsen tut das meiste eh weiter und ggf. können Sie das Holz später zu höheren Preisen als dem aktuellen Marktpreis verkaufen.

Im Summe halte ich die Forderung für mehr als undurchdacht.
 
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Jup - ich fahre auf dem Weg zur Arbeit fast täglich durch sein Fuhrs Revier...

Aber ich weiß auch wie er dort für seine Beiträge "geschätzt" wird und wie er inzwischen selber die Sache mit gesunder Distanz sieht.

Herr Fuhr ist in weiten Kreisen der ÖJV-Mitglieder sehr geschätzt und hoch respektiert.

Aber auch im ÖJV gibt es - wie im DJV/BJV - keine glückselige Einigkeit im Denken und Handeln. Und freilich gibt es auch im ÖJV Jagdpächter. Aber auch Herr Fuhr steht hinter "Wald vor Wild".
 
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Sollte jemand Berufsjäger fordern, dann würde ich mal gerne erfahren:
- wieviele man davon bräuchte,
- woher die kommen sollen (Demographie, Arbeitsmarkt, Eignung und so),
- welche Entgeltgruppe diese haben sollen,
- wie hoch der Ausfall der Jagdpacht sein würde in Summe,
- wie hoch der Ausfall der Wildschadensregelung sein würde,
- wie teuer die Jagdeinrichtungen, Material, etc. für eine solche Struktur wäre,
- wie hoch die Gesamtkosten hierfür sein würden und welcher Gesamtausfall auf den Staat und die Gemeinden zu käme

Heute können bei den Holzpreisen doch die Eigentümer froh sein, wenn Sie den Schaden in der Bepflanzung bezahlt bekommen. Wachsen tut das meiste eh weiter und ggf. können Sie das Holz später zu höheren Preisen als dem aktuellen Marktpreis verkaufen.

Im Summe halte ich die Forderung für mehr als undurchdacht.


NEIN, man muss nicht zwingend Berufsjäger fordern. Man muss die Pächter nur so an die Leine nehmen, dass ihnen nix anderes übrig bleibt, als zu tun, was vernünftig ist. Und wenn einer hinwirft, soll man ihm keine Träne nachweinen, denn es werden Andere kommen. Die Zahl der Jäger steigt kontinuierlich. Man muss nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen so setzen, dass der Geldschneiderei mit der Jagd der Zahn gezogen wird.
Dann kann man nämlich das ganze Potential nutzen und die zum Teufel jagen, die zwar zahlen aber dem Wald nicht nützen.
 
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Aber Marketing kann Sie das reicht um sich Gehör zu verschaffen:sick:
Aber mal ehrlich wer ist denn der ÖJV ????? es ist doch einfach lächerlich das sich fast 400.000,- Jäger über so einen Lächerlich Kleinen Haufen von Öko Förstern aufregt die stehen halt immer mal mit dem Wachturm am Waldesrand sowas kann man doch einfach ignorieren;)
Aber bei den letzten Jagdrechtsnovellen hat sich der kleine Haufen besser eingebracht und durchgesetzt als die ganzen Lobbyvereine der Alteingesessenen😉
 
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Etwas schmunzeln musste ich an der Stelle, wo Frau Emmert über angebliche „Trophäenzentriertheit“ jammert, als gäbe es das tatsächlich noch.
In welcher Welt lebst du bitte. Die Trophäe ist für einen sehr großen Teil der Jägerschaft zumindest in AT noch das Zentrum jeglichen jagdlichen Handelns. Wird in Germany auch nicht anders sein.
 
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