Ökojäger unter Verdacht

z/7

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Ich nicht, sie liegt mir zwar quer, aber sie ist nicht die einzige.
Aber sie reißt den Mund am weitesten auf. Derartige Anwürfe kann man sich ja in jedem neuzeitlichen Medium geben, auch hier z.B. stimmen immer wieder reichlich Claqueure ein in das "Kreuzige!". Wer aber in aller Öffentlichkeit mit seinem Namen derartiges verkündet, wird wohl auch dafür geradestehen können müssen.

Was die Stellungnahme des NP betrifft. Sie klingt egal aus welcher Perspektive betrachtet um Welten plausibler als das Geschrei der Millerin. Inklusive unabhängiger Beteiligter wie etwa dem Fischer.

Was immer wieder verkannt wird: nichts ist so öffentlich wie die Jagd bei staatlichen Institutionen. Da zu mauscheln ist schlechterdings unmöglich, vor allem für die dort Beschäftigten. Alles wird irgendwo verbucht und gewogen und gezählt, grade bei Bewegungsjagden schauen unzählige Augen zu. Es wird strikt darauf geachtet, eben keinen Anlaß für Klagen zu geben. Wer da ständig meint, irgendwelchen Schindluder vermuten zu müssen, ist Verschwörungstheoretiker ersten Ranges. Ich sage nicht, daß nix passiert, der Mensch als solcher ist fehlerhaft, aber tendenziell dürfte am Ende sogar weniger passieren als woanders.
 
G

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Guest
Da gehen wir ein Stück weit konform, bei dem "Schindludern" wäre ich aber zurückhaltender, es gab schon einen NP wo jagdlich sehr tief in die "braune Masse" gegriffen wurde.
Dem Normalotto ist das alles aber völlig gleich, der hört nur "die Jäger", insofern ist die Gesamtgemengelage sehr unglücklich dargestellt, um es freundlich auszudrücken.


CdB
 
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Ich sage nicht, daß nix passiert, der Mensch als solcher ist fehlerhaft, aber tendenziell dürfte am Ende sogar weniger passieren als woanders.
Da bin ich mir sogar ziemlich sicher. Bestes Beispiel sind die Abschusslisten der privaten Jäger. Niemand kontrolliert, was da aufgeschrieben wird. Trotzdem werden in Bayern auf dieser Grundlage Abschussprämien für Schwarzwild (Steuergeld!) ausgezahlt und auch die Rehwildabschusspläne zählen auf dieser Grundlage als erfüllt. Wer also nicht so viele Rehe schießen oder ein bisschen Kohle abgreifen will, schreib kräftig auf. Gleichzeitig wirft man dem Feindbild Staat, bei dem solche Betrügereien quasi ausgeschlossen sind, die lächerlichsten Dinge vor.
Ein Beispiel: Im Moment jage ich mit einigen anderen bösen Ökos in einem etwas über 300ha großen Waldrevier, dessen Eigentümer den Vorpächter aufgrund von untragbarem Verbiss rausgeschmissen hat. Auf dem Abschussplan standen jährlich 40 Stück Rehwild, was bei dieser Reviergröße schon ganz ordentlich ist (in einem anderen, vergleichbaren Revier schießen wir auf 400ha 50 Stück). Der trotzdem horrende Verbiss gibt aber Grund zu der Annahme, dass in dem Revier nichtmal annähernd die im Abschussplan vorgeschriebenen Stückzahlen gefallen sind.
Diese Annahme bestätigte sich bereits auf unseren ersten Sammelansitzen: insgesamt kamen bis zum Abend des 5. Main 22 Stück Rehwild zur Strecke (plus einige Sauen, deren Verhalten auch zeigte, dass sie noch nie ernsthaft bejagt worden waren).
Das sind mehr als die Hälfte des Gesamtabschusses in 5 Tagen! Ich bin mir vollkommen sicher, dass das nicht möglich wäre, wenn dort in den Jahren vorher die vorgeschriebene Strecke auch nur annähernd erreicht worden wäre.
Natürlich kann diesen Vorwurf gegenüber dem Vorpächter nicht eindeutig nachweisen, aber ich denke, die Situation spricht eine klare Sprache.
 
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Wo sind nur die Kälber geblieben ?

Im Interesse einer wirklichen Transparenz könnte der NP einfach die Streckenliste mit den Gewichten der erlegten Stücke aus dem JJ 2018/19 offenlegen.

Solange das nicht der Fall ist, sehen wir uns doch mal die Streckenlisten aus dem JJ 2017/18 für Rotwild an, einsehbar z.B. unter
https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/087879/index.php

Für die Rotwild-Hegegemeinschaften am Bayerischen Alpenrand finden wir dazu folgende Zahlen :

https://s18.directupload.net/images/190510/78elwnkw.png
78elwnkw.png


Und wenn wir uns das grafisch darstellen lassen, sieht das so aus :

https://s18.directupload.net/images/190510/panihr4q.png
panihr4q.png

Zusammengefasst :
Im Nationalpark kamen nach den offiziellen Zahlen im JJ 2017/18 im Vergleich mit dem Durchschnitt des in den betrachteten Hochwildhegemeinschaften insgesamt erlegten Kahlwildes (incl. NP) deutlich MEHR "Schmaltiere" (39,8% der Gesamt-Kahlwildstrecke im NP gegenüber 25,4% im Gesamtdurchschnitt) und deutlich WENIGER Kälber (40,8% der Gesamt-Kahlwildstrecke im NP gegenüber 48,8% im Gesamtdurchschnitt) zur Strecke.

Ist das ev. Ausdruck einer besonders "innovativen" "Jagd" nach Ö?V-"Ideal" ?

AT = Alttiere
ST = Schmaltiere
K = Kälber

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Irrtum vorbehalten.
 
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Hast Du für die Vorjahre auch eine detaillierte Aufstellung? Besonders 2007/2009/2010/2011 und 2012/2014 sollte man sich da im Detail anschauen bevor man aus dem letzten Jagdjahr Rückschlüsse ziehen möchte.
 

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Hast Du für die Vorjahre auch eine detaillierte Aufstellung? Besonders 2007/2009/2010/2011 und 2012 sollte man sich da im Detail anschauen bevor man aus dem letzten Jagdjahr Rückschlüsse ziehen möchte.
Im Wildtierportal kann man sich auch die Streckenlisten aus den Vorjahren anzeigen lassen.
Die von Dir verlinkte Grafik passt aber sehr gut zu dem Durchschnitt aller Hegegemeinschaften, allerdings DEUTLICH weniger zur angegebenen Streckenzusammensetzung des Nationalparks.
Irgend etwas scheint da anders zu sein, vielleicht "besonders" öko?o?isch ? ...
 
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Im Wildtierportal kann man sich auch die Streckenlisten aus den Vorjahren anzeigen lassen.
Die von Dir verlinkte Grafik passt aber sehr gut zu dem Durchschnitt aller Hegegemeinschaften, allerdings DEUTLICH weniger zur angegebenen Streckenzusammensetzung des Nationalparks.
Irgend etwas scheint da anders zu sein, vielleicht "besonders" öko?o?isch ? ...

Sorry! Hab ich auf die Schnelle jetzt nix gefunden. Kannst Du 2014 hier einstellen?
 
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Sorry! Hab ich auf die Schnelle jetzt nix gefunden. Kannst Du 2014 hier einstellen?
Man kan hier

https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/087879/index.php

die Datenbasis bis zurück ins Jahr 1985 aufgeschlüsselt nach Landkreisen oder Hegegemeinschaften abrufen.
Das so aufzubereiten wie in #94 für das JJ 2017/18 ist aber ziemlich zeitintensiv.

Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion wären natürlich die Zahlen für das JJ 2018/19 am interessantesten, die sind aber noch nicht eingestellt !
 
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Man kan hier

https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/087879/index.php

die Datenbasis bis zurück ins Jahr 1985 aufgeschlüsselt nach Landkreisen oder Hegegemeinschaften abrufen.
Das so aufzubereiten wie in #94 für das JJ 2017/18 ist aber ziemlich zeitintensiv.

Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion wären natürlich die Zahlen für das JJ 2018/19 am interessantesten, die sind aber noch nicht eingestellt !

Frage an Dich: Wie sollte die ideale Streckenzusammensetzung in Deinen Augen aussehen, was schließt Du aus der von dir ermittelten Streckenzusammensetzung und gilt der selbe Schluss auch z.B. für die Hegegemeinschaften Sulzberg oder Saalachtal? Frage auch: Ändert dies etwas daran, dass Frau Miller in Ihren Anschuldigungen wissentlich falsche Aussagen gemacht hat?

Weil man kann schon über Strecken und Jagdmethodik diskutieren. In diesem Faden geht's aber um die Mittel, welche die gute Frau Miller für Ihre Zwecke verwendet. Das sind nicht Zahlen und Fakten, sondern Unterstellungen, Übertreibungen, Falschdeklarationen.
 
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Wie bekommt man einen "disy"-Zugang? Um die genauen Zahlen abzurufen benötigt man einen Benutzernamen und ein Passwort.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Wie bekommt man einen "disy"-Zugang? Um die genauen Zahlen abzurufen benötigt man einen Benutzernamen und ein Passwort.
Nö. Einfach hegeringweise oder nach landkreise abrufen. Muss man halt etwas fleisug sein... wie eine Biene oder...Ameise...;)
 
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Der Nationalpark teilt mit ... lollol.gif

".. .Schließlich korrigiert die Nationalparkverwaltung einige im Exkursionsartikel gemachte Aussagen und teilt mit: »Nicht korrekt ist, dass 'die Vertreter des BJV bekräftigten, dass sie die Anschuldigungen des Vereins für haltlos erachten' sowie dass 'alle Exkursionsteilnehmer bestätigten, dass der Nationalparkverwaltung keinerlei Fehlverhalten nachgewiesen werden könne'«. Richtig sei, so der Nationalpark, »dass der BJV vor dem Hintergrund von zwei Strafanzeigen, die aktuell zu dem Thema Fallwild am Königsee gestellt wurden, den laufenden Ermittlungen nicht vorgreifen wird«. ..."

https://www.berchtesgadener-anzeige...mittlungen-nicht-vorgreifen-_arid,496887.html
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Zusammengefasst :
Im Nationalpark kamen nach den offiziellen Zahlen im JJ 2017/18 im Vergleich mit dem Durchschnitt des in den betrachteten Hochwildhegemeinschaften insgesamt erlegten Kahlwildes (incl. NP) deutlich MEHR "Schmaltiere" (39,8% der Gesamt-Kahlwildstrecke im NP gegenüber 25,4% im Gesamtdurchschnitt) und deutlich WENIGER Kälber (40,8% der Gesamt-Kahlwildstrecke im NP gegenüber 48,8% im Gesamtdurchschnitt) zur Strecke.

Ist das ev. Ausdruck einer besonders "innovativen" "Jagd" nach Ö?V-"Ideal" ?

AT = Alttiere
ST = Schmaltiere
K = Kälber

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Irrtum vorbehalten.


Nein das ist das Gegenteil von Trophäenjagd also Öko- oder biologisch, oder wie immer man das nennen mag. Kurz Sinnvoll.

so wie auch der Wolf jagen würde. Der hängt sich die Knochen auch nicht an die Wand.

Geweihe kann der auch nicht fressen. Also null Bock drauf. Geweihe fressen aber die Mäuse.
Das nennt sich Kreislauf

Und Schmaltiere sind zwar leichter als 12Ender vom 5.-8. Kopf. Macht nix. Sie sind Zahlreicher.

WB
 
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Leserbrief zum Artikel :

Ernst Weidenbusch, Rechtsanwalt
13.06.2019 16:56
Dies ist mein Kommentar
Als anwaltliche Vertreter von Herrn Thomas Schreder stellen wir Folgendes fest:

Dieser Artikel beruht auf einer mit Herrn Schreder nicht abgestimmten Pressemitteilung des Nationalparks und strotzt vor erfundenen Zitaten und unwahren Behauptungen.

Erfundene Zitate:

„Die ausgeklügelte Mischung aus über 75 Prozent Nationalpark-Fläche mit ganzjähriger Jagdruhe (»Kernzone«) und anderen Bereichen mit Intervalljagd, Regulierung auf Waldumbauflächen und kleinen Flächen mit Schonzeitaufhebung stieß bei den Vertretern des BJV auf Zustimmung.“
Tatsächlich hat Thomas Schreder mehrfach kritisch nachgefragt, warum ein Nationalpark eine Schonzeitaufhebung überhaupt braucht. Er hat weiter seine Meinung klargestellt, dass eine Schonzeitaufhebung nicht zu einem Nationalpark passt. Seine Nachfrage, warum ein Nationalpark einen Waldumbau vorantreiben muss und nicht eine natürliche Waldentwicklung zulässt, wird unterschlagen.

„Schreder betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Wildbestandsregulierung zur Vorbeugung von Wildseuchen, die auch im Nationalpark auftreten.“
Tatsächlich hat Herr Schreder den Nationalpark darauf hingewiesen, dass die Bejagung der Wildtiere auch im Nationalpark waidgerecht und tierschutzkonform zu erfolgen hat.

„Auch die Vertreter des BJV bekräftigten, dass sie die Anschuldigungen des Vereins für haltlos erachten und betonten nach einer Ortseinsicht am Königssee die naturschutzfachliche Bedeutung der Strategie, das Fallwild liegen zu lassen.“
Herr Schreder hat in diesem Zusammenhang klargestellt, dass sowohl er persönlich als auch der BJV in laufende Verfahren nicht eingreifen und sich deshalb dazu nicht äußern.

Unwahre Behauptungen

»Durch die tierschutzgerechte Jagdausübung, die aufwändige Dokumentation und Verwertung der erlegten Tiere sowie durch interne Kontrollen ist auszuschließen, dass führende Alttiere erlegt wurden.«
In dem Gespräch wurde mehrfach von den Vertretern des BJV nachgefragt, wie es sein kann, dass „laktierende (d.h. führende) Alttiere“ in die Vermarktung gekommen sind.

„Alle Exkursionsteilnehmer bestätigten, dass der Nationalparkverwaltung keinerlei Fehlverhalten nachgewiesen werden könne.“
Die Vertreter des BJV konnten aus den ihnen anlässlich der Exkursion von einer Seite gegebenen Informationen nicht feststellen, ob es ein Fehlverhalten gab. Ein Urteil zu den Vorhaltungen wurde von den Vertretern des BJV deshalb nicht abgegeben.

Ernst Weidenbusch
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