Aufgrund unserer hohen Bevölkerungsdichte sind wir gezwungen, den größten Teil unserer unbebauten Landschaft zu nutzen, sei es für landwirtschaftliche Anbauprodukte oder für Holz. Damit das funktioniert, müssen wir tiefgreifende Eingriffe in die Natur vornehmen - und dazu gehört auch die Jagd. Wir haben unsere Landschaft so verändert, dass vor allem die Schalenwildarten deutlich bessere Lebensbedingungen vorfinden und andererseits deren Gegenspieler kaum noch eine Chance haben, bzw. nicht gewollt sind. Dieses Gleichgewicht muss also irgendwie anders wiederhergestellt werden und da wir die Natur das nicht machen lassen können und manchmal auch nicht wollen, muss eben der Mensch ran.
Ökologische Jagd möchte diese Dienstleistung an unsere Kulturlandschaft erbringen, während "traditionelle Jagd" (was schon ein stark verallgemeinernder Begriff ist) andere Interessen vertritt, die mit dem, was getan werden müsste, nicht unbedingt immer im Einklang steht.
Ich persönlich jage ökologisch, weil es mir so beigebracht wurde. Seit ich ein kleines Kind war, wurde ich an die Hand genommen, mir wurden Dinge gezeigt und Zusammenhänge erklärt. Als ich älter wurde, habe ich natürlich auch angefangen, Dinge zu hinterfragen, aber unter dem Strich bin ich bei meiner Überzeugung geblieben, weil sie Sinn ergibt und logisch nachvollziehbar ist. Heute jage ich in gleich mehreren Revieren, in denen man ganz deutlich die Auswirkungen der Jagd sehen kann, die mir vor Jahren vorhergesagt wurden. Die Jagd, die ich bzw. wir ausüben führt also genau zum gewünschten Ziel, nämlich ein Wald ohne Zäune, in dem sämtliche Baumarten, die man sich dort wünschen könnte wachsen, zusammen mit einem gesunden Wildbestand, in einer Zahl, die genau das zulässt.
Alles was ich dagegen bisher von der konventionellen Jägerschaft mitbekommen habe, sind Binsenweisheiten, Ideologien, eine unfassbare Verlogenheit und Ärger, aber in keinem Fall die oben genannten Erfolge.
Den Vorwurf der rein ökonomischen Interessen, der hier immer so stumpf kommt finde ich beleidigend, weil er mich in eine Ecke stellt, in die ich nicht gehöre. Für mich hängen keinerlei finanzielle Aspekte an Jagd oder Wald. Weder bin ich Förster, noch Waldbesitzer.
Ich unterstütze den ÖJV auch nicht, weil ich blind alles unterschreibe, was da gesagt wird, sondern weil er die Jagdpolitik in eine Richtung treibt, die mir vielleicht ermöglicht, so zu jagen, wie ich es für richtig halte.