Ökologische Jagd

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Entfacht durch die Statements im Thread "Frage zur Bejagung von flüchtigen Sauen", der sich immer weiter OT entwickelte, stellt sich mir die Frage:

"was ist ökologische Jagd?"

Das meine ich jetzt losgelöst vom ÖJV und deren Meinungen, sondern beziehe mich mehr auf die eigentliche Bedeutung einer ökologischen Jagd, deren evtl. Erfordernisse, einer vielleicht untergeordneten Bedeutung oder was auch immer.
Kann per Definition in einer Kulturlandschaft überhaupt "ökologisch gejagt werden"? Wird hier nicht nur der Bestand / Besatz "gemanagt"?

Vielleicht gelingt es Argumente auszutauschen ohne gegenseitig Vorurteile an den Pranger zu stellen. Ich bin auf Eure Meinungen gespannt!!

wipi
 
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......Das meine ich jetzt losgelöst vom ÖJV und deren Meinungen, sondern beziehe mich mehr auf die eigentliche Bedeutung einer ökologischen Jagd, ....

Für mich bedeutet "ökologische" Jagd in erster Linie eine Abgrenzung zur "traditionellen" Jagd in der Form, dass traditionelle Jagd die Befriedigung der Jagdlust zum obersten Ziel hat und Wild dafür "instrumentalisiert" (Ortega y Gasset: "man muss ein Tier töten, um gejagt zu haben"), während ökologische Jagd sich auf das Sinnvolle oder Nötige beschränkt und nur die Wildarten bejagt, mit deren Erlegung ein definiertes Ziel erreicht wird (Fleisch, Fell, Wildschadenverhütung, etc.) erreicht wird, das nicht zuerst dem Jagdvergnügen dient. Dabei wird oft fehlinterpretiert, ökologische Jagd wäre bierernst und frei von Passion oder Jagdlust. Das ist falsch, es ist ebeno erfüllende Jagd wie traditionelles Weidwerk, nur eben auf das Sinnvolle beschränkt und dem untergeordnet.
 
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Für mich bedeutet "ökologische" Jagd in erster Linie eine Abgrenzung zur "traditionellen" Jagd in der Form, dass traditionelle Jagd die Befriedigung der Jagdlust zum obersten Ziel hat und Wild dafür "instrumentalisiert" (Ortega y Gasset: "man muss ein Tier töten, um gejagt zu haben"), während ökologische Jagd sich auf das Sinnvolle oder Nötige beschränkt und nur die Wildarten bejagt, mit deren Erlegung ein definiertes Ziel erreicht wird (Fleisch, Fell, Wildschadenverhütung, etc.) erreicht wird, das nicht zuerst dem Jagdvergnügen dient. Dabei wird oft fehlinterpretiert, ökologische Jagd wäre bierernst und frei von Passion oder Jagdlust. Das ist falsch, es ist ebeno erfüllende Jagd wie traditionelles Weidwerk, nur eben auf das Sinnvolle beschränkt und dem untergeordnet.

Eigentlich ist damit klar definiert was ökologische Jagd ist und auch die Frage beantwortet ob man so was in unserer Kulturlandschaft ausüben kann.

Es ist aber nicht jedermann Sache.

Wer vor allem wegen dem Spaß bei der Sache , eventuell verbunden mit einem Naturerlebnis , und dann noch auf der Suche einer Trophäe ist , wird alleine mit einer reinen ökologischen Jagd nach der o.g. Definition nicht zufrieden sein.
 
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"Ökologische Jagd" ist eine Tautologie ("weißer Schimmel").
Zugleich oft eine Mogelpackung.

Finde ich nicht.

Was unter ökologischer Jagd von ÖJV verstanden wird ist ja klar definiert. Eigentlich bekämpfen sie die Trophäenjagd und die Praktiken die damit verbunden sind und die nicht gerade etwas zu der Regulierung des Wildschadens im aktuellen Sinne beitragen , im Gegenteil.

Das Wort Ökologie ist zwar klar definiert , aber es wird weltweit sehr missbraucht. Außerdem müsste für jeden Kontinent und jedes Land eine ökologische Jagd definiert werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Meiner Meinung nach ist eine ökologische Jagd jene die dafür sorgt das ein Biotop von den vorkommenden Wildarten nicht übernutzt und geschädigt wird. Mit Trophäen verbinde ich hier gar nicht, wenn ich von sagen wir mal 50 Trophäenträgern 30 schieße um die richtige Wilddichte zu haben ist es für den Lebensraum völlig egal aus welcher Altersklasse ich die entnehme für die Wildart selbst mag es aber dann doch einen Unterschied machen ob einige Tiere bis in die höchste Altersklasse durchwachsen können.
Es muss nicht überall so sein aber hauptsächlich wird ja die ÖKO-Fahne einfach vor sich hergetragen um nicht schauen zu müssen was man erlegt.

Wenn in einem 350ha Revier im ersten Jahr Öko nachweislich unter anderem 2 führende Geisen ein 2Jähriger Hirsch zu eine Zeit wo nur Jährlinge frei waren und 2 führende Tiere im August erlegt wurden sagt das viel über das Ansprechen der dort Jagenden aus.
 
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....Diese Kombination nehmen meist Leute in Anspruch, deren Ziel in erster Linie viel (!) vermarktbares Holz ist...

So unterschiedlich ist das - mir ist diese Kombination eher von Leuten bekannt, die sich für stabile, gesunde und reich gemischte Wälder einsetzen - deshalb "ökologisch" und nicht "ökonomisch". Ein Interesse an "möglichst viel" vermarktbarer Ernte oder Massentierproduktion kenne ich eher aus der Landwirtschaft. ;)
 
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Wenn ich "Jagd" und "ökologisch" gemeinsam höre, dann stellen sich mir meist die Nackenhaare auf!
Diese Kombination nehmen meist Leute in Anspruch, deren Ziel in erster Linie viel (!) vermarktbares Holz ist...

Das Wort Ökologie hat halt für uns Jäger , Angler und Schützen eine schlechte Konnotation da wir es mit gewissen politischen Orientierungen assoziieren die uns nicht sehr freundlich gestimmt sind.

Aber man sollte es nicht so eng sehen. Ich habe auch schon in Afrika mit Mitglieder von Greenpeace gejagt die auch Jäger waren. Den ÖJV gab es aber damals noch nicht.
 
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So unterschiedlich ist das - mir ist diese Kombination eher von Leuten bekannt, die sich für stabile, gesunde und reich gemischte Wälder einsetzen - deshalb "ökologisch" und nicht "ökonomisch". Ein Interesse an "möglichst viel" vermarktbarer Ernte oder Massentierproduktion kenne ich eher aus der Landwirtschaft. ;)

Kann man denn im Bereich riesiger Maisschläge oder im reinen Fichten-Wirtschaftswald überhaupt ökologisch im eigentliche Sinne jagen? Stehen die vorrangigen wirtschaftlichen Interessen dem nicht im Wege?
Muss eine ökologische Jagd nicht "umfänglich" sein, dass heißt alle Auswirkungen auf alle Arten berücksichtigen?

wipi
 

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