Beruflich und herkunftsmäßig bedingt bin ich von Kindesbeinen an mit Tierkennzeichnung beschäftigt. Ganz unabhängig von irgendwelchen Forschungsprogrammen ist es für mich immer interessant gewesen Individuen so zu kennzeichnen, daß ich sie spätestens als totes Tier genau zuordnen kann.
In der Landwirtschaft war es schon immer Pflicht individuell zu kennzeichnen und daher war und ist es auch für mich immer noch sehr interssant das auch bei meinem Gehegewild und natürlich bei wildem Wild wie Hase und Reh bei uns zu tun.
Was immer wieder vorkam und vorkommt sind zB Kitze die ich beim Mähen finde oder auch Junghasen, zu markieren. Da natürlich so gut wie nie eine Ohrmarkenzange dabei ist, habe ich mit dem Messer markiert. Lauscher- bzw Löffelspitzen kappen, rechts, links oder beidseitig, kleine Kerben reinschneiden, schlitzen, geht ruckzuck und ich habe viel gelernt dabei. Einen Hasen, der in beiden Löffeln eine Kerbe hatte, war gerade noch dem Mähdrescher entkommen, habe ich über 5 Jahre beobachten könne. Streifgebiet ca 10 ha.
Ein Rickenkitz habe ich 3 Jahre später ca 2 km vom Markierungsort entfernt einmal bestätigt und wiederum 2 Jahre später ein weiters Mal. Ein Jahr darauf war es Verkehrsopfer 300 m von der letzeten Lebendbestätigung entfernt.
Einen sehr starken Jährlingsbock habe ich mal mittels Lauscherlochung ,mit 45-70 markiert. Als 5 Jähriger kam er zur Strecke durch meinen Jagdherrn. Die allwissende Bewertungskommission schrieb ihm gerademal 3 Jahre zu.
Solche Erfahrungen sind für mich sehr wichtig.
Meine Schafe , Dam-und Sikawild markiere ich mit runden Allflexmarken.Einfach googeln nach Allflex. Die kleinen schmalen Marken so ca 10x 35 mm fallen leider sehr häufig aus bei die Löcher die der Dorn macht ausleiern und die schmalen Marken dann durchrutschen.
Für den Jäger bieten sich auch Ohrkerbzangen an mit denen man nach einem festgelegten Schlüssel Kerben setzen kann.
Bei mir wird jedes geborene Lamm sofort damit gekennzeichnet und später dann mit Marken verfeinert.