Online-Vortrag Deutsche Wildtier-Stiftung 07.10.21

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Mhh, scheint ja ein interessanter Vortrag gewesen zu sein, wenn alle Seiten steil gehen … ;-) :-D
 
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... es gehen doch immer alle "steil" wenn die großen Roten im Spiel sind. Aus genau dem Grund, gar nicht mal so sehr wegen der Schäden, bemühe ich mich redlich diese Wildart nicht in meinem Wald zu haben. Ohne Rotwild sind alle viel entspannter. Mit, offenbaren sich zu viele Dinge, die im Verborgenen bleiben sollten 😉

Das Thema Mutterschutz lässt mich persönlich kalt, solange niemand es darauf anlegt.
Ich trinke ja auch Milch in meinem Müsli und kann dennoch gut schlafen.
 
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Echt? Wo siehst Du denn da eine Doppelmoral? Ich bemühe mich genau diese eben nicht zu pflegen.
 
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Der online-Vortrag steht jetzt auf der Seite rothirsch.org als Download frei zur Verfügung!


Pflichtlektüre für alle Bewegungsjagdliebhaber! :cool:
Artikel von Simon/Kinser zum Thema auch in der akt. WuH Ausgabe; quasi Vortrags-Kurzfassung.
 
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Man kann auch das lesen.


Die Heiligsprechung des Alttiers steht unmittelbar bevor.

Danke für deine nachträgliche und "sachliche" Beitragsergänzung, das stellt dich mal wieder ins rechte Licht! :p
Durch die bewusste Provokation deinerseits verlangst du ja nach entsprechender Erwiderung in vergleichbarem Ductus; kannst du gerne haben!

Notwendige und geforderte/gewollte Reduktion überhöhter Wildtier-Bestände, übrigens egal welcher Wildart, hat sich immer noch, auch wenn Vertreter der reinen forstwirtschaftlichen Lehre wie du das hier in Frage stellst, in allererster Linie an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen bezüglich des Muttertierschutzes und des Tierschutzgesetzes auszurichten.
Das gilt also gefälligst, oder besser gesagt insbesondere, auch für die selbsternannten Wildtiermanager oder Besserjäger der Forstfraktion mit ihrer Vorbildfunktion.
Bei solch flapsigen Provokationen und Bemerkungen darf man sich allerdings auch nicht mehr wundern, wenn einem Mitglied dieser Fraktion der Wind auch mal unberechtigterweise mitten ins Gesicht weht und quer geschossen wird; zu einer besserer Aktzeptanz und mehr Verständnis für die aktuell zweifelsohne massiven forstwirtschaftlichen Probleme im anstehenden Waldumbau führt es mit Sicherheit nicht!
Solltest du da aber weiterhin igendwelche Verständnisfragen zum Spannungsfeld Jagd , Muttertierschutz und Tierschutz generell haben, stehe ich dir gerne für eine persönliche Erläuterung per p.n. zur Verfügung!:cool:
 
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Die Gretchenfrage ist natürlich, wie kommt man auf seine AT Strecke ohne Waisen zurück zu lassen.
Aufgezeigt werden ja 2 Möglichkeiten:
1. Doubletten, besonders im August, vor der Rudelbildung.
2. Bei DJ, RW nur anrühren, am besten zunächst ohne Hunde, damit AT und Kalb nich getrennt werden.
Da RW das Treiben ja oft früh verläßt, könnte man ja die Hunde ganz bewußt ( hoffentlich spurlaut ) mit 1-1,5 Stunden Verzögerung schnallen.

Praktiziert das jemand so und kann, die bestätigen, daß dies die Anzahl der "echten Doubletten" erhöht ?
 
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Die Gretchenfrage ist natürlich, wie kommt man auf seine AT Strecke ohne Waisen zurück zu lassen.
Aufgezeigt werden ja 2 Möglichkeiten:
1. Doubletten, besonders im August, vor der Rudelbildung.
2. Bei DJ, RW nur anrühren, am besten zunächst ohne Hunde, damit AT und Kalb nich getrennt werden.
Da RW das Treiben ja oft früh verläßt, könnte man ja die Hunde ganz bewußt ( hoffentlich spurlaut ) mit 1-1,5 Stunden Verzögerung schnallen.

Praktiziert das jemand so und kann, die bestätigen, daß dies die Anzahl der "echten Doubletten" erhöht ?
Das ist die entscheidenede Frage und da warte ich noch auf die Antwort, die auch sicher funktioniert.
Wenn man die Untersuchungen von Simon und Hohmann zusammenfasst, kann man eigentlich nur zu dem Ergebnis kommen, dass man sich nie zu 100 % sicher sein kann, kein verwaistes Kalb zu produzieren. Daher auch meine ironische Anmerkung zur Heiligsprechung.

Ad. 1.: Am sichersten kann man sich im August sein, wenn Tier und Kalb zusammen kommen und man auch beide erlegen kann. Bedenkt man aber, dass wie Hohmann nachgewiesen hat, auch Rotwild gelegentlich adoptiert und Kalb und Tier sich auch ohne Beunruhigung über größere Distanz trennen, dann könnte auch der Fall eintreten, dass das Tier mit dem Adoptivkalb austritt, das leibliche Kalb aber irgendwo außer Sicht rumstromert. Der Jäger schießt Tier mit Kalb in der Überzeugung, alles richtig gemacht zu haben, hat aber ein verwaistes Kalb produziert. Wird in der Realität vermutlich nicht vorkommen, ist aber theoretisch möglich und der Jäger will ja 100% sicher sein. Gleiches könnte auch passieren, wenn das Tier zwei eigene Kälber führt, aber nur eins direkt mit dem Tier austritt und das zweite nach zwei Schüssen nicht mehr zu bekommen ist.

Ad 2.: Bei uns wird viel Rotwild schon durch das Anstellen angerührt, da braucht es gar keine Treiber dazu. Wenn viele Autos, teilweise mit klappernden Hängern, in den Wald fahren, dann wissen die älteren Stücke schon, was heute ansteht und versuchen das Treiben zu verlassen. Da wir immer revierübergreifend jagen, kommen bei uns natürlich auch Stücke von den Nachbarn zu uns rüber.
Einzelne Alttiere entstehen auf Drückjagden, wenn vorher nur Tier mit Kalb oder zusätzlich mit Schmaltier unterwegs waren und die beiden Jungtiere erlegt oder sie vom Tier getrennt wurden bzw. (siehe Hohmann) zu Begin der Jagd schon getrennt waren. Sind mehrere Alttiere mit den Kälbern unterwegs und werden die geschossen, bleiben die Tiere trotzdem zusammen, zumindest während der Jagd. Alttiere, denen schon im August das Kalb wegegeschossen wurde, schließen sich m.W. auch einem Rudel an, sie ziehen nicht dauerhaft allein.

Woher die bei der Untersuchung von Simon aufgetretenen laktierenden Alttiere ohne dazugehöriges Kalb kommen, wurde nicht abschließend geklärt. Wurden sie wirklich in einer ruhigen Situation allein anwechselnd erlegt, war es doch eine hektische Situation, hat ein Schütze versucht, aus einem Rudel ein Schmaltier zu schießen und falsch angesprochen, war es ein Alttier, dass in dem Jahr gar kein Kalb hatte und an dem nur das Schmaltier noch getrunken hat oder hat ein Schütze bewusst ein Alttier aus einem Rudel herausgeschossen, in dem noch Kälber sind? Man ist auf die Ehrlichkeit des Schützen angewiesen, wenn er keine Begleitung auf dem Stand hatte und ich glaube nicht, dass das bei den untersuchten Jagden der Fall war.
Bleibt die Frage, was passiert mit den verwaisten Kälbern? Werden die unsichtbar oder können sie im Nachgang der Jagd rasch erlegt werden, weil sie führungslos im Wald ziehen? Man sollte nach der ersten Drückjagd nicht zögern, einzelne Kälber zu erlegen. Über die bösen Nachbarn, diese Aasjäger, kann man sich beim Aufbrechen aufregen, dazu müssen die Kälber nicht noch überwintern.
 
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Ich sehe in der häufig wahrgenommenen Weltanschauung man kann im August noch keine Kälber schießen den größten Hemmschuh für einen Alttierabschuss.

Erstens wird das schwache Wildbretgewicht der Kälber als Begründung angeführt, dann wieder will man das Kahlwild "vor der Brunft nicht stören". Könnte ja abwandern?
Ich hatte nie Probleme die Kälber als "Grillwild" zu verwerten.

Den letzten Fehlgriff wird man nie verhindern können, es kommt nur drauf an wie hoch man die Latte hängt.

Sehr gut fand ich mal in Thüringen bei der DJ die Vorgabe, in der ersten Stunde werden keine Hunde geschnallt, da dürfen einzelne Alttiere erlegt werden. Nach dem Schnallen der Hunde nur noch wenn vorher das Alttier sicher erlegt wurde.

Die Erlegung eines Kalbes - vielleicht das letze im Rudel mit Leittier - ist einfach für viele Jäger eine sichere Sache. Noch früher erwischt des "das Stück für die ganz ungeübten Jäger: Den "Elfer"! (1 und 1 ;))
Zieht das Rudel in Reihe, warum nicht das letzte Tier erlegen wenn am Anfang ein Tier mit Kalb zieht? Kommt natürlich dann auf der Drückjagd schlecht an bei den Vorgaben und wenn man das freigibt, liegen nur solche Stücke. Bei der Einzeljagd hab ich das aber immer gemacht. Für mich ein Vorteil der Einzeljagd, zu denen noch eine ganze Reihe kommen.

Wie dumm es laufen kann, ein eigenes Erlebnis: Durch ein Fichtenaltholz wechseln AT - K -ST - AT - K im August auf mich zu. Vor mir zieht das Rudel in eine Laubholzdickung und nähert sich langsam einer Schusschneise die hoch mit Fuchskreuzkraut zugewachsen ist. Bald zeigt sich der erste "Kälberkopf" auf der Schneise, kein weiteres Wild dahinter. Ich gehe mit dem Absehen ins Kraut, es ist nicht weit und das Kalb fällt im Knall. Sofort kommt Bewegung ins Rudel, das zweite Kalb verhofft auf der Schneise und liegt ebenfalls. Die drei Tiere kommen auf mich zu und stecken sich in den dichten Buchen direkt vor der Kanzel. Sie peilen die Lage. Jetzt war es für mich egal welches Tier ich erlege. Bald macht ein Alttier den Versuch nach hinten sich davonzustehlen. Es bekommt die Kugel, zeichnet gut und flüchtet ins Fichtenaltholz wo es nach 30 m liegt. Die beiden verbleibenden Stücke, Alt - und Schmaltier bleiben noch in der Deckung. Es dauert eine Ewigkeit bis sie nach vorne davonziehen. Kaum ist das erste Tier, es war das Alttier auf der zugewachsenen Schneise, schieße ich. Das Schmaltier geht hochflüchtig ab. Nun geh ich zu den Anschüssen. Beim ersten "Kalb" die Überraschung: Es ist kein Kalb sondern ein äußerst schwaches Schmaltier, nur 3 kg schwerer als das echte Kalb. Dieses Stück war zufällig in der Dickung, für mich nicht wahrnehmbar und als das Rudel kam, wurde es auf die Schneise gedrückt und von mir als Kalb angesprochen, die Fleckenzeichnung war im Kraut nicht sichtbar gewesen, in dem Fall hatte das Stück natürlich keine mehr. Aber der Kopf war "eindeutig", in dem Fall leider nicht. Vermutlich der eines Waisen vom letzten Jahr.
Früh habe ich dann eine benachbarte Kanzel bezogen, ca. 150 m vom Vorabend entfernt. Dahin wäre ich früh nicht so leicht reingekommen, war so ein reiner Abendansitzplatz. Als es hell wurde begann ich zu mahnen. Das verwaiste Kalb konnte erlegt werden.

Wie oft habe ich bei Jagdgästen erlebt, das sie mit dem antrainierten, geräuschvollen "Repetieren im Feuer" sich die Chance auf eine Doublette vergeigen. Du versucht es vorher ihnen einzuprägen und sie machen es trotzdem. Im Schießkino braucht man das vielleicht aber der Umschaltmodus funktioniert nicht. Man kann nicht durch Geschwindigkeit wett machen, was an Richtung fehlt.
 
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Ich sehe in der häufig wahrgenommenen Weltanschauung man kann im August noch keine Kälber schießen den größten Hemmschuh für einen Alttierabschuss.

Erstens wird das schwache Wildbretgewicht der Kälber als Begründung angeführt, dann wieder will man das Kahlwild "vor der Brunft nicht stören". Könnte ja abwandern?
Ich hatte nie Probleme die Kälber als "Grillwild" zu verwerten.

Den letzten Fehlgriff wird man nie verhindern können, es kommt nur drauf an wie hoch man die Latte hängt.

Sehr gut fand ich mal in Thüringen bei der DJ die Vorgabe, in der ersten Stunde werden keine Hunde geschnallt, da dürfen einzelne Alttiere erlegt werden. Nach dem Schnallen der Hunde nur noch wenn vorher das Alttier sicher erlegt wurde.

Die Erlegung eines Kalbes - vielleicht das letze im Rudel mit Leittier - ist einfach für viele Jäger eine sichere Sache. Noch früher erwischt des "das Stück für die ganz ungeübten Jäger: Den "Elfer"! (1 und 1 ;))
Zieht das Rudel in Reihe, warum nicht das letzte Tier erlegen wenn am Anfang ein Tier mit Kalb zieht? Kommt natürlich dann auf der Drückjagd schlecht an bei den Vorgaben und wenn man das freigibt, liegen nur solche Stücke. Bei der Einzeljagd hab ich das aber immer gemacht. Für mich ein Vorteil der Einzeljagd, zu denen noch eine ganze Reihe kommen.

Wie dumm es laufen kann, ein eigenes Erlebnis: Durch ein Fichtenaltholz wechseln AT - K -ST - AT - K im August auf mich zu. Vor mir zieht das Rudel in eine Laubholzdickung und nähert sich langsam einer Schusschneise die hoch mit Fuchskreuzkraut zugewachsen ist. Bald zeigt sich der erste "Kälberkopf" auf der Schneise, kein weiteres Wild dahinter. Ich gehe mit dem Absehen ins Kraut, es ist nicht weit und das Kalb fällt im Knall. Sofort kommt Bewegung ins Rudel, das zweite Kalb verhofft auf der Schneise und liegt ebenfalls. Die drei Tiere kommen auf mich zu und stecken sich in den dichten Buchen direkt vor der Kanzel. Sie peilen die Lage. Jetzt war es für mich egal welches Tier ich erlege. Bald macht ein Alttier den Versuch nach hinten sich davonzustehlen. Es bekommt die Kugel, zeichnet gut und flüchtet ins Fichtenaltholz wo es nach 30 m liegt. Die beiden verbleibenden Stücke, Alt - und Schmaltier bleiben noch in der Deckung. Es dauert eine Ewigkeit bis sie nach vorne davonziehen. Kaum ist das erste Tier, es war das Alttier auf der zugewachsenen Schneise, schieße ich. Das Schmaltier geht hochflüchtig ab. Nun geh ich zu den Anschüssen. Beim ersten "Kalb" die Überraschung: Es ist kein Kalb sondern ein äußerst schwaches Schmaltier, nur 3 kg schwerer als das echte Kalb. Dieses Stück war zufällig in der Dickung, für mich nicht wahrnehmbar und als das Rudel kam, wurde es auf die Schneise gedrückt und von mir als Kalb angesprochen, die Fleckenzeichnung war im Kraut nicht sichtbar gewesen, in dem Fall hatte das Stück natürlich keine mehr. Aber der Kopf war "eindeutig", in dem Fall leider nicht. Vermutlich der eines Waisen vom letzten Jahr.
Früh habe ich dann eine benachbarte Kanzel bezogen, ca. 150 m vom Vorabend entfernt. Dahin wäre ich früh nicht so leicht reingekommen, war so ein reiner Abendansitzplatz. Als es hell wurde begann ich zu mahnen. Das verwaiste Kalb konnte erlegt werden.

Wie oft habe ich bei Jagdgästen erlebt, das sie mit dem antrainierten, geräuschvollen "Repetieren im Feuer" sich die Chance auf eine Doublette vergeigen. Du versucht es vorher ihnen einzuprägen und sie machen es trotzdem. Im Schießkino braucht man das vielleicht aber der Umschaltmodus funktioniert nicht. Man kann nicht durch Geschwindigkeit wett machen, was an Richtung fehlt.

Nur die Praxis lehrt die Erfahrung. (y)
 

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