Organspende- Ja bitte / nein danke???? - Unbedingt lesen!!!

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Hirntod Skeptiker....:ROFLMAO:
Ich würde behaupten, daß jeder Hirntod Skeptiker der beste Beweis dafür ist daß man dringend eine Hirnspende braucht.
 
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Solange ich nicht selbst Fachwissen oder Erfahrung habe ist Skepsis keine schlechte Einstellung.
Würde sich mit einem neuen Hirn veilleicht ändern.
Dank an Dierkes für die Ausführung.
 
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Erkennt eigentlich irgend wer von euch die Ironie (oder besser gesagt: Perfidie) hinter dem ganzen Bullshit, der da in eurem Parlament (oder wie immer ihr euren Obersten Affenzirkus nennt) abgeht?

Zuerst wird Jahrzehntelang die Widerspruchslösung nicht eingeführt. Was natürlich dazu führt, dass es eine krasse Unterversorgung an Spenderorganen gibt. Das erschafft dann eine Spielwiese für Kriminelle. Und die Existenz dieser - vom Gesetzgeber quasi geförderten - Verbrechen wird dann als Begründung dafür hergenommen, die Widerspruchslösung wieder nicht einzuführen?!?

Da ist wohl das Prinzip von Ursache und Wirkung nicht ganz verstanden worden. So ähnlich wie in Australien, wo man den Aborigines die planmäßige Verbrennung von Buschland im Winter verboten hat und sich dann wundert, wenn der Jahrzehnte lang liegen gebliebene Zunder plötzlich zu einem unkontrollierten Megabuschbrand wird.

hallo. Naja, grundsätzlich sterben Menschen, weils deren Natur grad so vorsieht!
Dass Blöde an der Sache ist halt, dass man als Empfänger ohne tagtägliche Medikamente trotzdem nicht mehr leben kann. Und zwar deswegen, weil sich die Natur eben genau nicht bescheissen lässt und Fremdkörper im Körper konsequent absondert. Das ganze Ding ist, fraglos, schon auch ein mächtiger Wirtschaftszweig! Und einige Wenige bereichen sich am Leid der Betroffenen.
Na ja. Meine Mutter kann ohne tägliche Medikamente auch nicht leben. Hat aber nix mit Organtransplantation zu tun, sondern mit einem besch....enen Sinusknoten, der die Herzfrequenz Stern-Dreieck springen lässt (oder einfach mal gar nichts macht, je nach Lust und Laune).
Es ist halt mal so, dass manche Krankheiten und Gebrechen täglicher Medikamente bedürfen. Und ein gespendetes Organ ist eines davon.
Gottseidank haben wir aber mittlerweile die Möglichkeiten, diese Krankheiten zu heilen oder zumindest zu verlangsamen, um den Menschen ein würdiges und langes Leben zu ermöglichen.
 
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ich habe seit 1976 einen Organspendeausweis, und habe den bisher alle 2 Jahre aktualisiert. Aber je mehr ich mich mit dem Verfahren der Explantation beschäftige, desto mehr kommen mir Zweifel, ob ich das wirklich will. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das noch ein Sterben mit einem Minimum an Würde wäre.
Deshalb bin ich froh, dass die Diskussion momentan so ausführlich geführt wurde/wird und dass die Zustimmungslösung erhalten geblieben ist. Anderenfalls hätte ich mich wohl für „Widerspruch“ entschieden. Denn ein Staat, der mir eigenbestimmten Suizid verweigert und andererseits aus meiner Haltung mich nicht entscheiden zu wollen, einen Ausschlachtfall macht, handelt in einem Maße übergriffig wie ich es unter Geltung des Art. 1 GG nicht für möglich gehalten hätte.
 
T

Thaleskreis

Guest
Das ist ein typisches Beispiel wo ein eigentlich simples Thema total aufgebauscht wird.
Da les ich immer von Selbstbestimmungsrecht, Menschenwürde, sogar das Grundgesetz wird bemüht.
Man könnte fast den Eindruck bekommen das nach diesem neuen Gesetz Menschen reihenweise gegen ihren Willen ausgeschlachtet werden sollen.
Leute , es geht einfach nur darum daß sich jeder einmal mit der Thematik auseinandersetzt und anschliessend gegebenenfalls "Nein" ankreuzt ! Dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden.
Wo jetzt da eine Bevormundung stattfindet erschliesst sich mir überhaupt nicht !

Dann gibts noch die Fraktion " Ich will kein Organ spenden ( was ja völlig Ok ist ) und wenn ich eins brauche dann will ich auch keins erhalten ". Die sitzen immer gern in Talkshows rum und denen kann ich überhaupt nix glauben. Sowas sagt sich auf dem Sofa zuhause sehr leicht. Es mag auch einige wenige geben denen ich das abnehme. Der überwiegende Teil wird jedoch wenns ernst wird , sprich wennn es wirklich darum geht den Löffel abzugeben seine Meinung auch noch ändern glaubts mir.

Um meinen Post einordnen zu können : Ich hab seit letztem Jahr eine neue Niere, davor 5 Jahre dreimal in der Woche 5 Stunden Dialyse. Es geht mir jetzt gut.
Die Niere ist von einer jungen Frau die einen schweren Autounfall hatte . Das ist nicht einfach, ich denke mir oft die hatte ja auch Eltern, einen Partner, evtl. Kinder. Aber sie hat sich zu Lebzeiten entschieden Organe zu spenden und hat damit mehreren Leuten helfen können.

Die Spenderin war übrigens aus Belgien. Deutschland ist nämlich das Land bei Eurotransplant daß mehr Organe aus dem Ausland erhält als es spendet. Vielleicht auch mal darüber nachdenken.
 
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So gut wie alle wollen hier spenden.
So großherzig, so gut.
......
Aber aus dem allgemeinen Wollen eine Regel (eher Richtschnur) zu machen, der zudem noch leicht widersprochen werden könnte.....
Soweit geht die Liebe nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Zuerst wird Jahrzehntelang die Widerspruchslösung nicht eingeführt. Was natürlich dazu führt, dass es eine krasse Unterversorgung an Spenderorganen gibt.

Die Spendenbereitschaft ist eingebrochen nachdem es das ein oder andere Skandälchen gegeben hat um Spendeorgane.
Das es nun auch vorher schon "eng" war hat nichts mit der Widerspruchslösung zu tun, mMn.

Was natürlich abstößt ist wieder mal die extreme Vorgehensweise, typisch deutsch, zwischen Totalverbot und Totalpflicht gibts keine Lösungsmöglichkeit.


CdB
 
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Selbst eine Widerspruchslösung wäre ja keine "Totalpflicht". Maximal eine Totalpflicht zum Ausfüllen eines Formulars für jene, die kein Organspender sein wollen.
So wie es jetzt eine Totalpflicht zum Ausfüllen für jene ist, die Organspender sein wollen. Vom Prinzip her kein Unterschied, nur das Ergebnis wäre halt für manchen Wartelistenplatz lebensrettend!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Hab mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt;

Selbst eine Widerspruchslösung wäre ja keine "Totalpflicht"

Ja und genau diese Lösung gibt es nun nicht! Der nächste Anlauf wird dann wie bei der Impfpflicht aussehen.


CdB
 
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G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Ich hab schon ein paar explantationen mit der dso zusammen organisiert Und die erforderlichen Tests etc als Arzt auf der Intensivstation gemacht und habe auch „Narkose“ gemacht dabei. ebenso die Gespräche mit den Angehörigen. Welche Vorstellungen hier einige Laien von dem Ablauf vor- und während der explantation haben sind echt übel aus meiner Sicht.
man kann wissenschaftlich an die Sache gehen und das aus Glaubensgründen ablehnen: aber Organspende ist auch die ultimative Form der Nächstenliebe meiner Meinung nach. Und für mich und die beteiligten anderen Ärzte ist das ne Schweinearbeit, die mit dem jeweiligen Lohn vergütet wird. Da muss man schon auch einiges an Idealismus mitbringen. Die explantationen finden nachts statt, dauern einige Stunden, die immens aufwendigen unter Zeitdruck durchzuführenden Untersuchungen und Test und das logistische organisieren mit der dso ist eine heidenarbeit, von der „normalen“ Aufrechterhaltung der homöostase der Spender ganz zu schweigen. Und das passiert alles neben den anderen Patienten „nebenher“, zusätzlich. Die Hirntoddiagnistik ist dabei das penibelst reglementierte. Und die „Narkose“ des Spenders dient dazu nicht die Organ- (nicht lebenserhaltende!) erhaltende Therapie der Vortage durch Entgleisungen des enthirnten Körpers zu gefährden. Auch ist die psychische Belastung des eigentlich ja „lebenserhaltenden Arztes“ nicht zu vernachlässigen wenn man Schichtenlang den Körper mit allen Mitteln der intensivmedizin am funktionieren gehalten hat und dann mit der Entnahme des Herzens und ablassen des Blutes der Spender unter seinen Händen auch körperlich tot aussieht und ist und man die Beatmung und das Monitoring dann ausschaltet, der Sauger und die Monitoringgeräusche verstummen und dann die „Narkose“ beendet ist. Im Vorfeld darf übrigens keine Narkose mit den entsprechenden Medikamenten gemacht werden da dann keine Hirntoddiagnostik durchgeführt werden darf.
also ich kann versichern dass es nicht so zugeht wie in manchen wilden phantasien und es für die „an der Front“ keine pekuniäre Offenbarung ist bzw. eine erstrebenswerte Aufgabe. Mich zumindest hat das physisch wie psychisch immer ziemlich belastet.
DANKE
 
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