Organspende- Ja bitte / nein danke???? - Unbedingt lesen!!!

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@ Bärensattler Was Du schreibst stimmte vor 20 Jahren. Die Medikamente
heutzutage braucht die Mehrzahl der Organempfänger ca 1/2 bis 1 Jahr.
Dann hat der Körper das fremde Organ vollkommen mit eigenen Zellen
ersetzt und von dem Fremden ist nichtsmer übrig. In der Praxis giebt es
leider einige Personen, die die Medikamente längere Zeit brauchen. Es hängt viel vom Alter des Patienten ab. Die Neuproduktion der Zellen nimmt mit
dem Alter ab. Wäre es anders hätten wir das ewige Leben, denn alle
Zellen im Körper werden laufend erneuert, aber leider mit immer schlechterer Qualität ersetzt.
 
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Das Problem daran ist, wenn Du schon kalt bist, ist nichts mehr von Deinen Organen zu gebrauchen !!

Genau da ist der springende Punkt! Nach meinem Tod (wie es der Spenderausweis ja vorgaukelt) könnten sie mich in die Auslage vom Metzger legen, wäre mir völlig egal. Aber der hirntote Patient ist eben nicht tot, sondern in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod.
Was in diesem Zustand noch empfunden wird ist spekulativ und kann auch von der Medizin nicht abschließend beantwortet werden. Neuere Studien weisen darauf hin dass es eben kein Stadium absoluter Empfindungslosigkeit ist.
Wenn Du da liegst kannst Du aber keinem mehr sagen, dass sie bitte doch aufhören möchten dich aufzuschneiden.
Die Gefahr stattdessen lebendig begraben zu werden besteht nicht. Werden nach diagnostiziertem Hirntod die Maschinen abgeschaltet stirbt man wirklich.

Gruß, rauhbart
 
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Aber der hirntote Patient ist eben nicht tot, sondern in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod.
Neuere Studien weisen darauf hin dass es eben kein Stadium absoluter Empfindungslosigkeit ist.

Da fällt die Gans vom Himmel, es dauert bis sie sich nicht mehr bewegt.
Ich möchte auf keinen Fall Tage Wochen Jahre in diesem Schwebezustand sein und sollte es wirklich, was ich nicht glaube, zu einer Verbesserung kommen, der Zustand würde sehr wahrscheinlich nicht für mich lebenswert sein.

Wenn Du da liegst kannst Du aber keinem mehr sagen, dass sie bitte doch aufhören möchten dich aufzuschneiden.
Man kann daran glauben, dass es Dir bewusst ist was da mit Dir gemacht wird. Wer das erlebt hat glaubt es wohl eher nicht.
Da es nichts gibt was es nicht gibt, kann es da auch anders sein. Ein Verbrechen, ein Versehen,
was auch immer. Jede Autofahrt, jedes Fensterputzen, jede Treppe benutzen dürfte gefährlicher sein und eher zum Tode führen.
 
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Aber der hirntote Patient ist eben nicht tot, sondern in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod.
Neuere Studien weisen darauf hin dass es eben kein Stadium absoluter Empfindungslosigkeit ist.

Da fällt die Gans vom Himmel, es dauert bis sie sich nicht mehr bewegt.
Ich möchte auf keinen Fall Tage Wochen Jahre in diesem Schwebezustand sein und sollte es wirklich, was ich nicht glaube, zu einer Verbesserung kommen, der Zustand würde sehr wahrscheinlich nicht für mich lebenswert sein.

Wenn Du da liegst kannst Du aber keinem mehr sagen, dass sie bitte doch aufhören möchten dich aufzuschneiden.
Man kann daran glauben, dass es Dir bewusst ist was da mit Dir gemacht wird. Wer das erlebt hat glaubt es wohl eher nicht.
Da es nichts gibt was es nicht gibt, kann es da auch anders sein. Ein Verbrechen, ein Versehen,
was auch immer. Jede Autofahrt, jedes Fensterputzen, jede Treppe benutzen dürfte gefährlicher sein und eher zum Tode führen.

Gott zum Gruss,

ja und genau das ist der Punkt.... ! Komm ich als Unfallopfer frisch von der Strasse --- hoffnungslos --- werde ich erstmal genetisch gesampelt , wo ich denn passen könnte. Dann an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen um mich FRISCH zu halten bis man entschieden hat / rumtelefoniert wer meine Teile gebrauchen könnte . Der Empfänger wird antelefoniert, da auch nicht immer davon auszugehen ist dass der parat im Krankenhaus liegt. Und solange darf ich im Schwebezustand bleiben / mir das Licht am Ende des Tunnels anschauen. Nur sterben lässt man mich nicht ! Da man mich, wenn ich kalt bin, nicht gebrauchen kann.
Da sind die Chinesen sehr viel "humaner" ! Die richten die zum Tode verurteilten "auf Bestellung" hin, nachdem sie vorgängig abgeklärt haben wo es passen könnte, per Genickschuss um nichts zu vergeuden und schnell. Die werden dann zerlegt, schneller als dass sie kalt werden können. Als Jäger habe ich mich verpflichtet Tiere mgl schmerzfrei und schnell zu töten, ihnen kein unnötiges Leiden zuzufügen ..... für Menschen gilt das wohl nicht ! Sarkasmus AUS !
So und nun dürfen mich die Gutmenschen gerne verreissen, aber bitte erklärt mir wie Ihr Euch einen menschlichen und würdevollen Tod OHNE zusätzliches Leid vorstellt.

WaiHei 9.gifPipeHitter
 
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Der gehirntote Patient ist so tot wie man sein kann. Dass man dann mit
künstlichem Blutumlauf usw die Organe am Leben hält hat absolut
nichts mit dem Gehirn zu tun. Es ist nämlich tot. Der Unterschied von Herz und Gehirn ist, dass das Herz ein Muskel ist, das Gehirn nicht.
 
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Deshalb schlegelt auch Wild mit Kopfschuss recht lang.
"Spüren" wird es nix mehr.
Ich habe seit 30 Jahren einen BSA im Geldbeutel, aber ob man von mir bei meinem Alter noch ein kleineres Körperteil oder Organ verwenden könnte, glaube ich eher nicht.
 
T

Thaleskreis

Guest
@ Bärensattler Was Du schreibst stimmte vor 20 Jahren. Die Medikamente
heutzutage braucht die Mehrzahl der Organempfänger ca 1/2 bis 1 Jahr.
Dann hat der Körper das fremde Organ vollkommen mit eigenen Zellen
ersetzt und von dem Fremden ist nichtsmer übrig.......

Wo hast du denn das her ?
Es gibt genau einen Fall wo du als Organspender ohne Immunsuppression auskommst, und das ist wenn du das Organ von deinem eineiigen Zwilling bekommen hast !!!

Und glaub mir: Ich weiss wovon ich rede !
 
S

scaver

Guest
Ganz wertfrei:
Der Gesundheitsminister, der ja noch andere Gesundheitsthemen im Schweinsgalopp durchboxt, zur eigenen Erhöhung seiner Wertstellung, hat hoffentlich auch einen Spenderausweis, wo drauf steht, dass er Spender ist. Die komplette Politikersippschaft, die das mit macht, hoffentlich auch. Nachweisbar im Internet veröffentlicht. Alle, nicht nur ein paar.

Ansonsten: Wer zu feige ist zu sterben, wie ein Krieger, sollte, wenn er nicht Spender sein will auch keine Spenden empfangen. Ist leider nicht so.

Fazit: Da die Regierung immer Recht hat und weiß, was für Volk und Vaterland richtig ist, wäre es sinnig, wenn Ihr euch einfach einen Spenderausweis holt und eure Wünsche ankreuzt. Jeder kann doch mit seinen Organen machen was er will, das macht er mit saufen , raufen, fressen und rauchen ja auch.

Jammern hilft wie immer nix, wenn die Führung entscheidet, ohne Mitsprache des Volkes.

Die Nummer mit den Hirntod halte ich für praktikabel, sie ist aber kritisch, die Österreicher machen das besser. Wenn schon, denn schon. Ein Hirn ist erst dann richtig tot, wenn man die Organe mit Sicherheit nicht mehr gebrauchen kann. Das ist ein fundamentales Problem aus meinem wissenschaftlichen und fundierten Verständnis. Daher spende ich nicht.
Es ist ja noch kein Spender nach dem Spenden zurückgekommen und hat berichtet, wie tot er nun wirklich war und wie spannend und unterhaltsam die eigene Organentnahme erlebt wurde.

Der Mensch hat das grundsätzliche Problem, dass er möglichst nicht sterben will und schon gar nicht würdevoll, selbstbestimmt. Der Tot wird verdrängt, darüber redet man nicht. Wer verdrängt, kann auch Organe spenden.

Ob Angehörige in eine Spende einwilligen, ist abhängig vom Verhandlungsgeschick des Organspendebauftragten der Klinik.

sca
 
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Wenn ich so schwere Hirnverletzungen erleide, dass ich ggf. im Wachkoma lande oder die große Gefahr besteht, als Blumenkohl wieder aufzuwachen, dürfen die Ärzte mich gern "abschalten", ich habe da durchaus meine eigenen Vorstellungen bezüglich Lebensqualität und die möchte ich von niemandem, auch nicht von meinen Angehörigen, vorgeschrieben bekommen. Ich habe meinen Spenderausweis seit meinem 14. Lebensjahr (damals noch in Absprache mit meinen Eltern) und bin dabei geblieben. Ich hätte die Widerspruchsregelung sehr begrüßt - denn die Spende bleibt weiter freiwillig, man muss sich nur AKTIV damit auseinander setzen und AKTIV eine Entscheidung treffen und nicht die Augen zumachen und den Angehörigen die Entscheidung überlassen!

Zudem bin ich Atheistin, das theologische Geschwafel schenke ich mir einfach mal - und sollte ich überraschenderweise doch im Himmel, in der Hölle oder in Walhalla landen, brauche ich dort sicherlich nicht meine Organe.
 
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Ach und weil aufkam: " Was ist mit den Menschen, die nicht widersprechen können?" Funktionale Analphabeten sind nicht kognitiv eingeschränkt, d.h., sie können sehr wohl widersprechen und es durch jemand anderen festhalten lassen - das tun die meisten im Alltag - sich helfen lassen, ansonsten wird das ganz normale Leben nämlich ziemlich schwierig. Und was Menschen mit geistigen Behinderungen angeht - je nach Schwere der Behinderung sind sie sehr wohl in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen, und das sollte auch respektiert werden.
Was schwere Behinderungen angeht wird sich für diese Menschen nichts ändern, denn da treffen auch jetzt bereits Eltern, Vormund oder gesetzl. Betreuer die Entscheidungen - so wie jetzt die Angehörigen bei allen , die ihren Wunsch nicht klar benannt haben!
 
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Wenn ich so schwere Hirnverletzungen erleide, dass ich ggf. im Wachkoma lande oder die große Gefahr besteht, als Blumenkohl wieder aufzuwachen, dürfen die Ärzte mich gern "abschalten", ich habe da durchaus meine eigenen Vorstellungen bezüglich Lebensqualität und die möchte ich von niemandem, auch nicht von meinen Angehörigen, vorgeschrieben bekommen. Ich habe meinen Spenderausweis seit meinem 14. Lebensjahr (damals noch in Absprache mit meinen Eltern) und bin dabei geblieben. Ich hätte die Widerspruchsregelung sehr begrüßt - denn die Spende bleibt weiter freiwillig, man muss sich nur AKTIV damit auseinander setzen und AKTIV eine Entscheidung treffen und nicht die Augen zumachen und den Angehörigen die Entscheidung überlassen!

Zudem bin ich Atheistin, das theologische Geschwafel schenke ich mir einfach mal - und sollte ich überraschenderweise doch im Himmel, in der Hölle oder in Walhalla landen, brauche ich dort sicherlich nicht meine Organe.

Ja, dann solltest Du eine Patientenverfügung haben, sonst wird das nichts ....
 
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Ich reihe mich bei den Hirntod Skeptikern ein. Mein Vertrauen in Menschlichkeit, Hippokratischen Eid und Informationspolitik hält sich in Grenzen. Viel Brauchbares kann ich in meinem Alter auch nicht mehr bieten aber allein die Vorstellung, eine solche Tortour durchmachen zu sollen hätte mich widersprechen lassen. Ich möchte auch nichts von Jemandem, der eventuell schwer gelitten hat.
 
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Ich hab schon ein paar explantationen mit der dso zusammen organisiert Und die erforderlichen Tests etc als Arzt auf der Intensivstation gemacht und habe auch „Narkose“ gemacht dabei. ebenso die Gespräche mit den Angehörigen. Welche Vorstellungen hier einige Laien von dem Ablauf vor- und während der explantation haben sind echt übel aus meiner Sicht.
man kann wissenschaftlich an die Sache gehen und das aus Glaubensgründen ablehnen: aber Organspende ist auch die ultimative Form der Nächstenliebe meiner Meinung nach. Und für mich und die beteiligten anderen Ärzte ist das ne Schweinearbeit, die mit dem jeweiligen Lohn vergütet wird. Da muss man schon auch einiges an Idealismus mitbringen. Die explantationen finden nachts statt, dauern einige Stunden, die immens aufwendigen unter Zeitdruck durchzuführenden Untersuchungen und Test und das logistische organisieren mit der dso ist eine heidenarbeit, von der „normalen“ Aufrechterhaltung der homöostase der Spender ganz zu schweigen. Und das passiert alles neben den anderen Patienten „nebenher“, zusätzlich. Die Hirntoddiagnistik ist dabei das penibelst reglementierte. Und die „Narkose“ des Spenders dient dazu nicht die Organ- (nicht lebenserhaltende!) erhaltende Therapie der Vortage durch Entgleisungen des enthirnten Körpers zu gefährden. Auch ist die psychische Belastung des eigentlich ja „lebenserhaltenden Arztes“ nicht zu vernachlässigen wenn man Schichtenlang den Körper mit allen Mitteln der intensivmedizin am funktionieren gehalten hat und dann mit der Entnahme des Herzens und ablassen des Blutes der Spender unter seinen Händen auch körperlich tot aussieht und ist und man die Beatmung und das Monitoring dann ausschaltet, der Sauger und die Monitoringgeräusche verstummen und dann die „Narkose“ beendet ist. Im Vorfeld darf übrigens keine Narkose mit den entsprechenden Medikamenten gemacht werden da dann keine Hirntoddiagnostik durchgeführt werden darf.
also ich kann versichern dass es nicht so zugeht wie in manchen wilden phantasien und es für die „an der Front“ keine pekuniäre Offenbarung ist bzw. eine erstrebenswerte Aufgabe. Mich zumindest hat das physisch wie psychisch immer ziemlich belastet.
 
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15 Jun 2009
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Zitat von Rehfreund:

Künftig sollen alle Bürger alle zehn Jahre auf das Thema Organspende vom Sachbearbeiter/ in beim Abholen oder Verlängern eines Personalausweises oder Passes angesprochen werden. Auf den Bürgerämtern soll man dann freiwillig seine Einstellung zur Organspende eintragen können. Die Prozesse und Strukturen dafür seien noch zu schaffen.

Das geht ja noch.
Ich werde bei der Beantragung eines Personalausweises jedes mal gefragt, ob denn die "Augenfarbe noch passt".
Dümmer geht's nimmer.
 
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