Organspende- Ja bitte / nein danke???? - Unbedingt lesen!!!

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Ist es nicht der Sinn einer Diskussion, einen Meinungsaustausch über ein bestimmtes Thema zu führen?

...........
Mir erschließt sich der logische Sinn einer Argumentationslinie nicht, in der man (verkürzt) behauptet Organtranspantation ist ein ganz furchtbares "Verbrechen", aber es ist mir egal, ob ihr es begeht.
 
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@Thersites:Das besagt gar nichts, nur, dass es weniger Organempfänger als Rheumakranke gibt.
NetterVersuch, aber leider nicht sehr beeindruckend.
Das besagt aber auch, dass entgegen deiner Annahme Transplantationsmedizin doch nicht der ganz große Bringer ist. Bei 8% eher ein Nebengeschäft.
 
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Für mich persönlich steht fest, dass ich tot bin, wenn mein Hirn keine Impulse mehr sendet. Und wer in Deutschland als Hirntot erklärt wird, was ja nicht wie hier behauptet "hoplahop" gemacht wird, steht definitiv nicht mehr von seiner Pritsche auf. Ich kann gut verstehen, dass jemand aus religiösen (wobei unsere Hauptreligionen da nix gegen haben, im Gegenteil) oder anderen Gründen den Tot absoluter sehen möchte und dass die Seele z.B. mit dem letzten Atemzug den Körper verlässt. Da könnte es dann natürlich stören, wenn die Lunge in einer Petrischale liegt.


Ich für meinen Teil würde schon für weniger als eine Matschbirne ohne Stammhirn die Maschinen abstellen. Wenn die graue Masse nicht mehr funkt, spüre ich auch nichts mehr ( das geht sogar schon früher los). Mir ist das egal, ob es da noch irgendeine theoretische Wahrscheinlichkeit gibt, dass ich doch noch mal sabbernd blinzeln kann. Nö, dann lieber feststellen, dass das Erwachen ohne Herz eine doofe Idee ist.

Jeder muss das mit sich ausmachen, aber Leute wie Jäger, die in ihren Texten suggerieren, dass es hier eine Organmafia (PS: so haben wir immer die "Körperteile-Sammler" am Streckenplatz genannt) gäbe, die dich im Zweifelsfall lieber sterben lassen würde um an Deine Organe zu kommen ist unlauter. Dafür gibt es keine logischen Gründe und auch keine Beweise. Vorher würden wir ganz sicher Organe aus irgend einem unterentwickelten Land kaufen.

Eines ist Fakt, selbst als Toter wirst Du weniger leiden als jeder Uiguren im Lager, Libyer im Folterknast, Bulgare auf dem Straßenstrich oder Konzertbesucher bei Michael Wendler es in 5 Minuten tut.

Anstelle über das ewige Leben zu philosophieren und zu schwadronieren ob man auch ohne Hornhaut das Himmelstor nach der Auferstehung finden kann sollte man einfach aktiv etwas gegen die eigene Organspende tun: Helm auf im Wald und auf der Baustelle, Motorrad und Ski verkaufen, vorsichtig mit dem Auto und eBike fahren, gesund und mit gutem sozialen Umfeld Leben. Dann bist Du irgendwann so runzelig dass eh niemand mehr was von Dir will.

Irrtümer Organspende 1
Irrtümer Organspende 2
Irrtümer Organspende 3
Aber kann natürlich sein, dass das alles lancierte Propaganda der Organ-Industrie ist, so sehen dass vermutlich auch die 8000 Nierenpatienten

Sorry für meinen Sarkasmus, aber hier wird auf dem Rücken von sehr viel Leid ein fast esotherischer Egoismus gefahren, der mir körperliche Schmerzen bereitet.
Wir haben ja alle begriffen, dass ihr so richtig entgültig sterben wollt. Gut, aber streut doch nicht bei denen, die mit ihrem Untergang noch helfen wollen den Sand des Zweifels ins Getriebe. Sterben tun die Organspender so oder so, ich halte es für eine gute Sache, zwei Nieren zu spenden und dafür den finalen Piss in die Windel zu verpassen.
 
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.... es geht um die nebulöse unaufrichtigkeit, mit der das Thema behandelt wird. Je mehr Nebelkerzen geworfen werden um so aufmerksamer sollte man sich mit einer Sache auseinandersetzen.

Ich traue mittlerweile den Ärzten genau so wenig wie den Politikern.

Jeder sollte für sich selbst entscheiden ob er Organe spendet oder nicht!

Du solltest aber mal Deine eigenen Postings lesen. Du forderst aufmerksames Auseinandersetzen mit der Thematik und versuchst gleichzeitig durch fragwürdige Links Deine Meinung zu untermauern und andere (das ist für mich das schlimme) davon zu überzeugen.
Ich empfehle Dir die Auswahl Deiner Quellen zu überdenken und Dich ggfs. mit Medizinern Deines Vertrauens (sofern Du diesen überhaupt noch über den Weg traust) über das Thema auszutauschen. Diese können Dir dann auch Fakten zu den steilen Thesen aus den Links liefern.
Es kann halt jeder zu jedem Thema jemanden mit Professur finden, der "schräge" Ansichten vertritt, die aber wissenschaftlich nicht haltbar oder belegbar sind. Von bewusst falschen Behauptungen mal ganz abzusehen.
Heute ist es eben nicht mehr schwer zu einer Frage zwölf Antworten von sieben Experten zu bekommen. Man muss sich halt die Mühe machen die Quelle zu verifizieren und deren Hintergrund erkennen.

wipi
 
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Falls jemand für die Kosten der Immunsuppressiva in D Zahlen will
Für 2017:
nach Transplantationen: 350 mill. €
gegen rheumatoide Arthritis: 2.177 mill €
Unter Berücksichtigung der anderen Indikationen verbrauchen die Transplantierten nur 8,1% der Immunsuppressiva-Kosten. Tendenz sinkend.

Ach so! Wenn man die Milliarden schon hat, werden die Millionen uninteressant. Das gefällt mir. Mit der Logik probiere ich es bei der nächsten Steuererklärung! :D

Das besagt aber auch, dass entgegen deiner Annahme Transplantationsmedizin doch nicht der ganz große Bringer ist. Bei 8% eher ein Nebengeschäft.

Dann wäre die Widerspruchslösung ja eine ziemliche Zukunftsinvestition gewesen...

Bei allem Verständnis für die angemessene Vergütung hochqualifizierter Mediziner bin ich doch der Meinung dass die Organspende einen Sonderfall einnimmt.

Wirtschaftliche Interessen, und ein gehöriges Wachstumspotential sind irgendwie nicht die beiden Faktoren, die auf mich besonders vertrauensfördernd wirken.

Würde sich die Branche mal gerade machen und den Leuten reinen Wein einschenken wäre meine Skepsis ihre Motivation betreffend wohl etwas verhaltener.

Hier gibt es ja einige Leute, die sich schon recht dataillierte Gedanken zu ihrem potentiellen Sterbe- und Spendeprozess gemacht haben. Das finde ich wirklich gut und respektiere es ohne jeden Vorbehalt. Aber wieviele Leute mit Spenderausweis wissen denn wirklich wie das abläuft?

Transparenz sieht jedenfalls anders aus, das müssten eigentlich auch die Befürworter eingestehen. Aber je weniger Details die Öffentlichkeit weiß, um so weniger beunruhigte Laien ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund hat man an der Backe, gelle? ;)

Gruß, rauhbart
 
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Tja, du erwartest wohl einen Tag der offenen Tür Transplantationen?
Bei mittlerer Intelligenz sind z. B. die Entgelte für Explantation und Transplantation im Internet einsehbar.
Selbst ich hab das geschafft.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Ach so! Wenn man die Milliarden schon hat, werden die Millionen uninteressant. Das gefällt mir. Mit der Logik probiere ich es bei der nächsten Steuererklärung! :D

Andersrum wird ein Schuh draus. Es macht keinen Sinn hier die Millionen anzuprangern und von den Milliarden nichts zu wissen.
 
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Aber je weniger Details die Öffentlichkeit weiß, um so weniger beunruhigte Laien ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund hat man an der Backe, gelle? ;)

Gruß, rauhbart

Na, ich habe eher den Eindruck, dass geringes Wissen zu mehr Verunsicherung führt. Offensichtlich auch zur Nutzung fragwürdiger Quellen um sich "zu informieren".

Wer sich tatsächlich mit der Theamtik auseinandersetzen möchte, sollte halt fundierte Quellen und anerkannte Wissenschaftler befragen. Danach kann jeder seine Entscheidung treffen wie er mag.

wipi
 
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@Thersites: Die Entgelte habe ich an dem Punkt nicht gemeint. Ich meine die Details und Rahmenbedingungen der Entnahme.

@Knalltrauma: Keine Sorge, ich weiß (wusste) um die Milliarden.

@wipi: Meinst Du mich? Zeig mir bitte eine einzige fragwürdige, von mir verlinkte, Quelle in diesem Thread!

Leute, die sich skeptisch äußern, einfach als "zu dumm" abzutun wird der Komplexität sicher nicht gerecht. Aber es lässt tief blicken...
 
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@Thersites: Und danke für den Tipp, dass auch mittlere Intelligenz zur Internetrecherche reicht! :D

https://www.ruhr-uni-bochum.de/chirurgie-kk-bochum/pressespiegel/2012.08.08 RP - So teuer ist eine Transplantation.pdf

Da hast Du doch glatt vergessen zu erwähnen, dass nicht nur die genannten Pauschalen für die Entnahme gezahlt werden, sondern dass die Krankenkassen der Organempfänger noch satt was für die Transplantation drauflegen.

Zitat:

"In Deutschland übernehmen die Krankenkassen des Organempfängers die Operationskosten. Sie zahlen je nach Erkrankungsgrad einen festen Satz an das Krankenhaus. Eine Lebertransplantation mit Vor- und Nachbehandlung kann nach Angaben des Bochumer Chirurgen bis zu 200.000 Euro kosten. Eine Nierentransplantation kostet im Durchschnitt zwischen 50.000 und 65.000 Euro.Zum Vergleich: Eine Bypass-Operation am Herzen liegt bei etwa 18.000 Euro. Laut Krankenkassen gehören Transplantationen zu den teuersten Opertionen überhaupt."

Zur Pharmaindustrie steht auch was drin und von diesen Milliarden wusste ich tatsächlich noch nichts.

Zitat:

"Für die Krankenkassen sind besonders die medikamentösen Nachbehandlungen teuer. Die Folgekosten für einen Nierenpatienten liegen im Jahr bei etwa 14.000 Euro. Die Pharmaunternehmen erwirtschaften jährlich Milliarden Euro mit dem Verkauf ihrer Präparate. Das Schweizer Unternehmen Novartis etwa soll im vergangenen Jahr mit einem Medikament mehr als 900 Millionen Dollar erwirtschaftet haben.
Konkurrent Roche setzte 2011 mit einem ähnlichen Arzneimittel beinahe 1 Milliarde Schweizer Franken um."


Und nur als Fußnote, da ja heute sicherlich ausgeschlossen, und wenn doch dann schwarzes Schaf und überhaupt...

"Der im Organspendeskandal beschuldigte ehemalige Chefarzt der Göttinger Uniklinik besaß einen Vertrag, der ihm neben seinem Grundgehalt eine Prämie pro transplantierter Leber einbrachte. Der Mediziner soll für jede Operation zusätzlich 2000 Euro erhalten haben. Im Jahr 2010 führte die Klinik 56 solcher Eingriffe durch – demnach kassierte der Arzt einen Bonus von 112.000 Euro. Ganz legal."

Du kannst sagen was Du willst, aber all das weckt Begehrlichkeiten, beeinflusst Politik und gestaltet Hochglanzbroschüren. Ganz ohne Verschwörungstheorie. Nur simple Mechanismen des Marktes...

Gruß, rauhbart
 
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@Thersites: Und danke für den Tipp, dass auch mittlere Intelligenz zur Internetrecherche reicht! :D

https://www.ruhr-uni-bochum.de/chirurgie-kk-bochum/pressespiegel/2012.08.08 RP - So teuer ist eine Transplantation.pdf

Da hast Du doch glatt vergessen zu erwähnen, dass nicht nur die genannten Pauschalen für die Entnahme gezahlt werden, sondern dass die Krankenkassen der Organempfänger noch satt was für die Transplantation drauflegen.
Das habe ich natürlich nicht "vergessen". Und natürlich sind mir die verschiedenen Vergütungen bekannt.
Was mir aber nicht bekannt ist, sind die wahren Kosten in den Zentren, ich nehme aber an, dass auch hier die Vergütungen eher nicht reichen.
Beurteilen aus eigener Erfahrung kann ich aber nur die Vergütung/Kosten bei der Explantation in unserem Hause.
Ich schreibe nämlich lieber von Dingen, von denen ich weiß, statt Mutmaßungen zu äußern. Und wissen tu ich also nur, dass sich Explantationen nicht "lohnen".
 
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Wenn wir hier die Kosten gegenrechnen würde mich intressieren was ein Patient kostet der z.B. keine Nier bekommt, wöchendlich zur Dialyse muß und sonstige Anwendungen brauch:unsure: da frage ich mich ob dies langfristig nicht mehr kostet:oops:
Möchte aber ganz klar sagen, das für mich die Kosten irrelevant sind, die trage ich gerne für Menschen mit, die ein einigermassen normales Leben durch eine Transplantation füren können.
 
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@Schlumpschütz:

Mir geht es keinesfalls darum den Wert eines Menschenleben zu quantifizieren, oder jemandem aus wirtschaftlichen Erwägungen ein Organ zu versagen! Es geht darum, dass die edlen Gedanken, die Dich tragen, eben nicht die sind, die die Kampagnen gestalten.
Das ist, so traurig die Erkenntnis sein mag, eben doch nur ein großes Geschäft. Und genau das finde ich in diesem Bereich der Medizin bedenklicher, als in anderen Bereichen. Wie groß wird das Interesse von Transplantationsmedizin und Pharmaindustrie wohl sein berechtigte Einwände transparent in die Gesellschaft zu tragen und offen zu diskutieren, wenn derartige Summen erzielt werden?

In so vielen Bereichen wirkt das Forum fast "überkritisch". Bürgerrechte, staatliche Bevormundung, menschgemachter Klimawandel. Überall Zweifler und Freiheitskämpfer. Aber die Deutungshoheit über Leben und Tod überlässt man dann denen, die Milliarden daran verdienen!?

Zum drölfzigsten mal, weil es mir einfach wichtig ist das klarzustellen:

Jeder, der weiß wie das ganze läuft und sich zur Spende entscheidet hat meinen tiefsten Respekt!

Aber die Informationen, aufgrund derer sich die Leute entscheiden sollen, sind in meinen Augen weder ausgewogen, noch umfassend genug. Sie sind einseitig, moralinsauer und tendenziös. Einzig und allein das prangere ich an.

@Thersites: Man kann ja gerne geteilter Meinung sein, aber Du willst nicht ernsthaft behaupten das Ganze wäre ein Minusgeschäft für alle Beteiligten, oder?

Gruß, rauhbart
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Nur weil das Gehirn irreperabel geschädigt sein kann, ist mit keinem Deut bewiesen, dass tatsächlich kein Bewusstsein mehr vorhanden ist.


  • Anwalt: Doktor, wie viele Autopsien haben Sie an Toten vorgenommen?
  • Arzt: Alle meine Autopsien nehme ich an Toten vor.
  • Anwalt: Erinnern Sie sich an den Zeitpunkt der Autopsie?
  • Arzt: Die Autopsie begann gegen 8:00 Uhr.
  • Anwalt: Mr. Denningten war zu diesem Zeitpunkt tot?
  • Arzt: Nein, er saß auf dem Tisch und wunderte sich, warum ich ihn autopsiere. (dass hat der Anwalt noch überhört, aber ...)
  • Anwalt: Doktor, bevor Sie mit der Autopsie anfingen, haben Sie da den Puls gemessen?
  • Arzt: Nein.
  • Anwalt: Haben Sie den Blutdruck gemessen?
  • Arzt: Nein.
  • Anwalt: Haben Sie die Atmung geprüft?
  • Arzt: Nein.
  • Anwalt: Ist es also möglich, dass der Patient noch am Leben war, als Sie ihn autopsierten?
  • Arzt: Nein.
  • Anwalt: Wie können Sie so sicher sein, Doktor?
  • Arzt: Weil sein Gehirn in einem Glas auf meinem Tisch stand.
  • Anwalt: Hätte der Patient trotzdem noch am Leben sein können?
  • Arzt: Ja, es ist möglich, dass er noch am Leben war und irgendwo als Anwalt praktizierte ...


CdB
 
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