Ich bin in jungen Jahren öfters mit Durchgegangen, die ersten Jahre ohne Jagdschein und dementsprechend auch ohne Kanone. Später auch mit Gewehr, meist alleine, mit unter aber auch als "Obertreiber" mit anderen unbewaffneten Treibern. Die letzten Jahre auch gelegentlich mit einem oder zwei anderen Durchgehern und deren Hunden. Was ich in Jungen Jahren da teilweise erlebt hab, lässt mir heut noch die Haare zu Berge stehen. Krönung war ein "Jagdpächter", den ich mit unseren Hunden begleiten durfte. teilweise extrem steiles Gelände. Als der Jagdpächter irgendwann eine Böschung auf den Hosenboden/Rücken runtergerutscht ist, hat er unten gemeint, er würde seine Waffe jetzt doch lieber mal sichern...
Darüber hinaus konnte ich an dem reichhaltigen Erfahrungsschatz meines Dads profitieren (man kann auch aus anderleuts Erfahrungen lernen und muss nicht allen Scheiß selbst erleben). Dem ist es mal passiert, dass er dem Schützen (Nachsuche auf Sau) nahe gelegt hat, das Gewehr im Auto zu lassen. Als er dann die Sau (vom Hund gehalten und nicht mehr wirklich mobil) abgefangen hatte, hat er sich nach seinem Begleiter umgesehen und dabei in die zitternde Mündung eines großkalibrigen Revolvers geschaut. Nervenbündel insbesondere solche, die mit Schusswaffen ausgerüstet sind, Sind für Hunde und deren Herrchen m.E. die größere Bedrohung wie die Zähne eines angeschweißten Keilers.
Von daher kann ich Bausaujägers Aussage zu der geladen mitgeführten Waffe seines Begleiters nachvollziehen, auch wenn meine Wortwahl anders ausgefallen wäre. Der Waffentyp spielt m.E. dabei keine Rolle. Beim Durchgehen hab ich einen unterladenen 98er dabei. Wenn wir mehrere Durchgeher sind, dann zeig ich meinem Mitläufer den Ladezustand. Wenn er Anstand hat, dann zeigt er mir auch seine Waffe. Ferner wird geklärt, dass derjenige die Situation klär, dessen Hund an der Sau dran hängt. Die die wilde Ballerei in den Dickungen habe ich schon länger nimmer erlebt. Ich selbst hab vielleicht drei oder vier mal in der Dickung auf gesunde Sauen geschossen, aber nie weiter als 3m und meistens von vorne auf die Birne. in jeder dieser Situationen wusste ich nicht, ob die Sau gesund oder krank war oder ob sie mich annehmen wollte oder ich zufällig in Fluchtrichtung stand. Ich bin auch schön öfters von Sauen der Kategorie "Gegner - nicht Opfer" angenommen worden.
Auf der Jagd, bei der ich neulich auch als Ansteller fungiert habe, hat auch ein Schütze beim Loslaufen am Auto hinter mir seinen Automaten schnalzen lassen. Auf die Nachfrage, ob er geladen habe, kam: "Ich hab einen Handspanner!" Ich hab ihn auf die UVV aufmerksam gemacht und klargemacht, dass er entweder entladen oder heimlaufen (er war in meinem Auto mitgefahren) könne. Diskutiert haben wir nicht. Gewalt musste ich aber nicht androhen.