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Mandrill schrieb:...ehrlich gesagt hatte ich darauf gehofft, dass der Jagdspaniel, der ja hier auch immer noch herumreviert, sich in diesem Faden mal erläuternd/erhellend/kommentierend dazu äußert, weshalb er das noch vor wenigen Jahren auf Lebenszeit unveräußerliche Schmuckstück wieder dem Markt zugeführt hat.
Vielleicht macht er`s ja noch!?
M.
P.S.: Sollte es sich um Gründe handeln, die nichts mit der Waffe zu tun haben (was weiss ich, gemeint ist alles, was ins Persönliche fällt, wie Pleite, Trennung, Tod, Bedürfnis-/Zuverlässigkeitsverlust etc.), so interessieren mich diese ausdrücklich NICHT! Alles, was mit der Kanone zu tun hat aber dafür umso mehr.
Dein Wunsch kann befriedigt werden...
Die Entscheidung die Waffe abzugeben viel mir nicht leicht. Schließlich habe ich sie zur bestandenen Jägerprüfung geschenkt bekommen. Zudem ist sie ein Unikat, die Chance so eine Waffe kaufen zu können kommt nicht alle Tage.
Ich habe unheimlich viele Jagdsituationen mit dem Stutzen erlebt. Schöne, aber auch nicht so tolle.
Die Schußleistung der Waffe ist sehr gut, die Läufe schießen auf ein EURO Stück zusammen. Durch die Thermostabilität sind auch mehrere Schüsse hintereinander aus beiden Läufen ohne Treffpunktveränderung möglich.
Der Hauptgrund warum ich den Bergstutzen verkauft habe war die Schaftform.
Otto Baier war ca. 30cm größer als ich. Ich habe ihn einmal getroffen, als mein Vater die Waffe bei ihm einschießen ließ. Damals hatte ich noch keinen Jagdschein. Ein großer Mann mit ebenso großen Händen.
Ich hatte diverse schlechte Schüsse mit der großen Kugel, obwohl diese nachweislich "Fleck" schoß. Irgendwie konnte ich mir das nicht erklären.
Vor allem weil ich mit meinen anderen Büchsen diese Probleme gar nicht hatte.
Zuerst habe ich das ZF wechseln lassen, weil ich dachte daran lags.
Dann dachte ich dass ich "mucke". Obwohl die 30-06 bei dieser schweren Waffe sich schießt wie Butter. Das wars aber auch nicht.
Zum Ziel kam ich, als ich zum ersten Mal in meinem Leben mit dem Ding einen Probeschuß nicht im Revier, sondern am Schießstand machte.
Der Büchsenmacher schoß zuerst. Waffe trift perfekt.
Dann ich. Kleine Kugel - peng - 10 - OK.
Dann die Große. Ich habe gezielt und gezielt. Aber ich wurde nicht ruhig. Ein ständiges wackeln. Der BM stand daneben und grinste. Ich sagte "warum lachst Du"?
Drauf er: "Mit Deinen kurzen Wurstfingern kommst Du nie an den vorderen Abzug". Die Form des Pistolengriffs war einfach suboptimal für meine Hand.
Zudem die Schaftform. Letztendlich war es ein ständiges rumdrehen meiner rechten Hand um an den Abzug zu kommen. Im Revier auf Wild fiel mir das nie auf. Das Jagdfieber übertüncht so manche Situation.
Wir haben den Schaft noch um einen Zentimeter gekürzt um die Sache evtl. zu verbessern. Aber es half nichts. Ich hätte den BS neu schäften lassen müssen.
Aber ich wollte diese Waffe nicht verändern. Schon lange hatte ich eine Alternative im Hinterkopf. Aber für mich kam nur Entweder/Oder in Frage.
Zum rumstehen im Waffenschrank war mir der Klappstutzen zu schade und die neue Waffe zu teuer.
So ist durch "haben will", "paßt nicht" und ein "unmoralisch gutes Inzahlungnahmeangebot" der Otto Baier auf den Markt gekommen.
Möge der neue Besitzer viel Waidmannsheil mit der Waffe haben.
Wer weitere Fragen hat, gerne per PN.