Otto Baier Kipplaufstutzen KS 88

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Mandrill schrieb:
...ehrlich gesagt hatte ich darauf gehofft, dass der Jagdspaniel, der ja hier auch immer noch herumreviert, sich in diesem Faden mal erläuternd/erhellend/kommentierend dazu äußert, weshalb er das noch vor wenigen Jahren auf Lebenszeit unveräußerliche Schmuckstück wieder dem Markt zugeführt hat.
Vielleicht macht er`s ja noch!?

M.

P.S.: Sollte es sich um Gründe handeln, die nichts mit der Waffe zu tun haben (was weiss ich, gemeint ist alles, was ins Persönliche fällt, wie Pleite, Trennung, Tod, Bedürfnis-/Zuverlässigkeitsverlust etc.), so interessieren mich diese ausdrücklich NICHT! Alles, was mit der Kanone zu tun hat aber dafür umso mehr.

Dein Wunsch kann befriedigt werden...

Die Entscheidung die Waffe abzugeben viel mir nicht leicht. Schließlich habe ich sie zur bestandenen Jägerprüfung geschenkt bekommen. Zudem ist sie ein Unikat, die Chance so eine Waffe kaufen zu können kommt nicht alle Tage.

Ich habe unheimlich viele Jagdsituationen mit dem Stutzen erlebt. Schöne, aber auch nicht so tolle.

Die Schußleistung der Waffe ist sehr gut, die Läufe schießen auf ein EURO Stück zusammen. Durch die Thermostabilität sind auch mehrere Schüsse hintereinander aus beiden Läufen ohne Treffpunktveränderung möglich.

Der Hauptgrund warum ich den Bergstutzen verkauft habe war die Schaftform.
Otto Baier war ca. 30cm größer als ich. Ich habe ihn einmal getroffen, als mein Vater die Waffe bei ihm einschießen ließ. Damals hatte ich noch keinen Jagdschein. Ein großer Mann mit ebenso großen Händen.
Ich hatte diverse schlechte Schüsse mit der großen Kugel, obwohl diese nachweislich "Fleck" schoß. Irgendwie konnte ich mir das nicht erklären.
Vor allem weil ich mit meinen anderen Büchsen diese Probleme gar nicht hatte.
Zuerst habe ich das ZF wechseln lassen, weil ich dachte daran lags.
Dann dachte ich dass ich "mucke". Obwohl die 30-06 bei dieser schweren Waffe sich schießt wie Butter. Das wars aber auch nicht.
Zum Ziel kam ich, als ich zum ersten Mal in meinem Leben mit dem Ding einen Probeschuß nicht im Revier, sondern am Schießstand machte.
Der Büchsenmacher schoß zuerst. Waffe trift perfekt.
Dann ich. Kleine Kugel - peng - 10 - OK.
Dann die Große. Ich habe gezielt und gezielt. Aber ich wurde nicht ruhig. Ein ständiges wackeln. Der BM stand daneben und grinste. Ich sagte "warum lachst Du"?
Drauf er: "Mit Deinen kurzen Wurstfingern kommst Du nie an den vorderen Abzug". Die Form des Pistolengriffs war einfach suboptimal für meine Hand.
Zudem die Schaftform. Letztendlich war es ein ständiges rumdrehen meiner rechten Hand um an den Abzug zu kommen. Im Revier auf Wild fiel mir das nie auf. Das Jagdfieber übertüncht so manche Situation.
Wir haben den Schaft noch um einen Zentimeter gekürzt um die Sache evtl. zu verbessern. Aber es half nichts. Ich hätte den BS neu schäften lassen müssen.
Aber ich wollte diese Waffe nicht verändern. Schon lange hatte ich eine Alternative im Hinterkopf. Aber für mich kam nur Entweder/Oder in Frage.
Zum rumstehen im Waffenschrank war mir der Klappstutzen zu schade und die neue Waffe zu teuer.
So ist durch "haben will", "paßt nicht" und ein "unmoralisch gutes Inzahlungnahmeangebot" der Otto Baier auf den Markt gekommen.

Möge der neue Besitzer viel Waidmannsheil mit der Waffe haben.

Wer weitere Fragen hat, gerne per PN.
 

steve

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Weiss jemand ob es Herrn Baier noch gibt und ggf. wie man ihn erreichen kann?
 
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Nette Episode mit dem Otto beim GK-Schießen in Kunigundenruh:

Er kam mit (s)einer Bockbüchse, müsste 9,3x74R gewesen sein.
Um beim "angreifenden Büffel" schnell genug zu sein, hatte er für beide Läufe eingestochen.
Das Gewehr krachte fürchterlich gegen Otto Birme und er schweißte dem entsprechend.
 
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Mich würde auch interessieren ob er noch Waffen fertigt.....auf dem Gebrauchtmarkt tauchen die nur selten auf....
 
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Der Sven Techel, Waffen Techel in Geretsried hat bei Otto Baier gearbeitet und kann technisch helfen.


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BaierLinus

Guest
Sehr geehrte Herren,
(Falls dass noch wer lesen sollte)

Otto Baier ist leider vor einigen Jahren verstorben!

Falls sonnst noch wer Infos braucht, steh ich gern dazu zur Verfügung.

Grüße Linus
 
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Sehr geehrte Herren,
(Falls dass noch wer lesen sollte)

Otto Baier ist leider vor einigen Jahren verstorben!

Falls sonnst noch wer Infos braucht, steh ich gern dazu zur Verfügung.

Grüße Linus
Das habe ich gelesen. Öffentliche Infos gerne hier. Vor allem alles zu der besonderen Waffe.

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Nette Episode mit dem Otto beim GK-Schießen in Kunigundenruh:

Er kam mit (s)einer Bockbüchse, müsste 9,3x74R gewesen sein.
Um beim "angreifenden Büffel" schnell genug zu sein, hatte er für beide Läufe eingestochen.
Das Gewehr krachte fürchterlich gegen Otto Birme und er schweißte dem entsprechend.

obgleich ein erfahrener(und überschneller) Schütze,ist ihm das öfter passiert.
Hirschbrunft Ungarn irgendwann. nach dem Frühstück jeden Tag Probeschießen hinterm Jagdhaus .
Gut,dass wir soviel Munition dabei hatten,wie für einen Bürgerkrieg:) (und viele Bierdosen für die "Versöhnung im Bürgerkrieg" auf die wir schossen,volle natürlich, da sieht man gleich das Ergebnis). Aber wer mit Otto auf Reisen wusste darum-"allzeit bereit fürs Training"
Und einmal prompt -liegend -das ZF über seinem Auge einen Cut geschlagen.Er sah aus wie nach einem Zweikampf.
Die Quetschen (Akkordeon) ,eine Diatonische, spielte er hervorragend ,zusammen mit seinem Trompeten-Spezl, dem Veterinär,hatten wir tolle Abende.

Herzensguter,lieber Otto Baier,nun liegst Du auch schon ein paar Jahre in der Erde.
Deine abenteuerlichen Geschichten sind heute noch Thema bei uns,war eine tolle Zeit.
Dein Klapperstutzen hat Dich ruiniert.
RIP
KF
@ Linus- was macht denn Martin nun ?
 
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Ich war zwei oder dreimal bei ihm. Waffe Kontrollschießen usw. Die Geschichten die er erzählte waren teilweise legendär...:cheers:
Interessant war der Schießstand mit diversen, aneiander gereihten alten Autoreifen zum Schall dämmen.

War ein Original, mit allen Facetten.
 
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Stimmt eigentlich das Gerücht, dass er sein Patent zur Laufjustierung an Krieghoff verkauft hat?
 
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Ich hab sein Buch gelesen, hat mir viel Freude gemacht. Das waren noch Zeiten.
 

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