+P Munition

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Hallo,

gibt es eine offizielle Definition, ab wann (Kurzwaffen)Munition den Zusatz +P trägt (oder tragen muss)? Wenn man die E0 verschiedener Fabrikladungen miteinander vergleicht, finde ich Patronen ohne +P Zusatz, die mehr Energie an der Mündung liefern, als andere mit +P.

Ist das einheitlich geregelt, oder liegt das im Ermessen der Herstellers, ob er einer Patrone den Zusatz +P verleiht?

Danke
 
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Das ist so ein SAAMI Quatsch.

Manche +p+ liegen noch unter der CIP.
 
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Bei uns gibt es eigentlich keine "+P" Munition!

Jede Munition muss sich an die CIP-Vorgaben halten, sonst darf sie nicht verkauft werden.
Wenn sie eine CIP-Zulassung hat, kann bzw. darf sie auch aus allen Waffen des entsprechenden Kalibers verschossen werden (sofern diese Waffen Beschusszeichen aus einem CIP-Mitgliedsstaat tragen).

Daher ist die ganze "+P" Bezeichnung bei uns nur eine Marketingmasche der Hersteller, weiter nichts...
 
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Nein, der max Druck nach SAAMI liegt deutlich unter CIP.

SAAMI + P oder +P+ liegt über SAAMI aber meist noch unter CIP.
Mit Ausnahmen.
Alles was hierzulande verkauft werden darf unterliegt der CIP. Somit sind alle verkauften +p+ hierzulande maximal mit CIP Druck.

Ami Munition wird nicht extra für die Käufer mit +p gekennzeichnet, sondern ist für Amis tatsächlich Vorschrift.
 
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Hallo,

gibt es eine offizielle Definition, ab wann (Kurzwaffen)Munition den Zusatz +P trägt (oder tragen muss)?

Relativ einfach zu erfassen:

+p = ca. 10% über Standard-Druck (gibts ne Tabelle auf der SAAMI-Seite)
+p+ = Marketingerfindung, definiert > +p aber < definiertem Maximaldruck.

SAAMI und CIP kooperieren bezüglich der Maximaldrücke so das auch die +p+ unter dem Beschussdruck sein sollten.
 
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@ Gelbwurst

Vereinfacht gesagt: in den Staaten gibt es keine staatlich reglementierende (gesetzlichen) Vorschriften für den Beschuß von Munition oder Zivilwaffen (im Gegenstz zu unserem Beschußgesetz/VOs).
Drüben setzt man auf die Selbstverantwortung der Hersteller und denen drohen die bekannt-berüchtigten Haftungssummen im Schadensfall.
Von daher die Idee mit einem durch die betroffene Industrie getragenen Institut "SAAMI", die für ihre Mitglieder Normen erstellt für Waffen und ihre Munition.
Vor diesem Hintergrund kann man die "+P" Bezeichnung nicht als blankes Marketinggedöns a la SAAMI abtun, sondern sie hat seine Begründung in dem Fakt, daß die US Munitionshersteller wissen, daß neben modern konstruierten, "schußfesten" Waffen wie z.B. Revolver mit starken Rahmen (für die ist die +P eigentlich gedacht) viele, viele ältere Waffen im Umlauf sind, aus alten Zeiten, viel genutzt, mit schwachen Verschlüssen beim Übergang von der Schwarzpulverära etc. Für diese letztere Gruppe sind die "normalen" Patronen gedacht, meist weit schwächer geladen als unsere vergleichbaren Patronen.

Wandersmann

Daß alle bei uns in den Handel gebrachte Munition (und Waffen) unseren Beschußvorschriften entsprechen muß und eine Cooperation CIP - SAAMI besteht, wurde schon gesagt; dennoch: SAAMI ist kein CIP - Mitglied.
 
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Bei einigen älteren S&Ws, insbesondere .38spc. würde ich es vielleicht doch auch bei uns als Fütterungsempfehlung deuten, welche die Nutzungsdauer erhöhen kann. Sprich, nicht dauerhaft das härteste durchlassen, das man kriegen oder stopfen kann.
 
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Jein.
Keiner sagt dir wie stark CIP Patronen tatsächlich geladen sind.
Sind ja nur maximal Drücke festgelegt.

Bei einigen älteren S&Ws, insbesondere .38spc. würde ich es vielleicht doch auch bei uns als Fütterungsempfehlung deuten, welche die Nutzungsdauer erhöhen kann. Sprich, nicht dauerhaft das härteste durchlassen, das man kriegen oder stopfen kann.

Ich würde auch nicht jede 08 heutzutage mit Volldampfmunition betreiben.
 
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Bei einigen älteren S&Ws, insbesondere .38spc. würde ich es vielleicht doch auch bei uns als Fütterungsempfehlung deuten, welche die Nutzungsdauer erhöhen kann. Sprich, nicht dauerhaft das härteste durchlassen, das man kriegen oder stopfen kann.

Anhang anzeigen 48128

2 .38 Sez Mod 38 Bodygard von S&W...

nur ist der obere Airweight; halb so schwer und hat statt Stahl einen Alu-Rahmen. Daraus würde ich keine +P Mun verschießen wollen.

Gehören als Meinungsverstärker den jagenden Mädels in unserem Revier...


TM
 

tar

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Kann man im Umkehrschluß davon ausgehen, daß US Patronen regelmäßig nicht die Leistung von europäischer Munition erreichen?

Nach SAAMI ist die .270 Win. praktisch eine Magnumpatrone mit 4482 Bar, auch die .308 Win hat mit 4275 Bar nominal "mehr Dampf"
(Die Messmethoden sollen aber nicht ganz vergleichbar sein)

Zu deiner Frage...wenn europäische Hersteller auf dem amerikanischen Markt verkaufen wollen, werden sie sich wohl eher am kleinsten gemeinsamen Nenner orientieren.
 
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1. geht's hier um KW Patronen und auch nur die werden mit +p gekennzeichnet und
2. gibt's einen deutlichen Unterschied ob mit Kupferstauchzylinder oder Piezo gemessen wird.
Das muß immer dazu gesagt werden.
 
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Für mich als Käufer von Fabrikmunition ist neben der Geschossart also nur die Angabe Gewicht und Geschwindigkeit, bzw. die daraus resultierende E0 relevant um zwischen "schwacher" und "starker" Patrone zu unterscheiden?
Im konkreten Fall geht es mir um eine aktuelle 9mm Pistole von HK, diese sollte auch mit stark geladener Fabrikmunition zurecht kommen, so dass man irgendwelche "+P" Angaben ignorieren kann?
 
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Alles was du in Deutschland vom Händler bekommst unterliegt der CIP, also ist wurscht was drauf steht, mehr Druck als CIP ist verboten und die Werte die auf der Schachtel stehen sind sowieso nur Schall und Rauch.

Das ist wie auf dem PKW Teststand, da werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft um nur beste Werte zu ermitteln.

Wenn du allerdings zwei Amipatronen, gleicher Hersteller, gleiches Kaliber, und mit gleichen Geschossen und gleichen Geschossgewichten bekommst und auf einer +P und auf der anderen nix steht, kaufst du die +P. ;-)

Beispiel:

https://www.frankonia.de/9+mm+Luger...=9+mm+Luger|9+mm+Luger__P&navCategoryId=63319

https://www.frankonia.de/9+mm+Luger...=9+mm+Luger|9+mm+Luger__P&navCategoryId=63319
 
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