Paralaxe und Nachtsicht

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je kälter die Jagdhütte, umso heißer die Diskussion. Folgende Frage konnten wir nicht klären, aber vielleicht kann das hier einer beantworten:

Wenn ich ein NSG hinter ein Zielfernrohr setze, müssen die genau aufeinander abgestimmt werden, sonst schieße ich "in die Pampa". Da waren wir uns einig.
Wenn ich ein NSG vor ein Zielfernrohr setze - oder NSG an einer Kopfhalterung durch ein Zielfernrohr - nicht EOT oder Aimpoint - sehe, habe ich dann auch Probleme mit dem Paralaxeausgleich? Die Einen sagen, daß es sich bei dem Fall genauso verhält, wie beim "normalen" Schießen mittels Zielfernrohr; die Anderen behaupten, daß auch hier die beiden Geräte genau aufeinander abgestimmt sein müssen.
Ich hoffen ,meine Frage ist klar. Wr kann helfen?
 
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Räuber schrieb:
Wenn ich ein NSG hinter ein Zielfernrohr setze, müssen die genau aufeinander abgestimmt werden, sonst schieße ich "in die Pampa". Da waren wir uns einig.

Da war die Hütte ganz schön kalt, denn das ist falsch.


Räuber schrieb:
Wenn ich ein NSG vor ein Zielfernrohr setze - oder NSG an einer Kopfhalterung durch ein Zielfernrohr - nicht EOT oder Aimpoint - sehe, habe ich dann auch Probleme mit dem Paralaxeausgleich?

Wenn du ein normales NSG vor ein ZF setzt, ist es nicht von vornherein gewährleistet, dss du überhaupt ein Bild bekommst.
Sollte es dennoch gelingen, liegen höchstwahrscheinlich die Bilder nicht in der Ebene des Absehens, gibt also zu berücksichtigende Parallaxe.

Auch im ersten Fall müssen die Optiken abbilden können, das Okularbild ist nämlich virtuell und das Objektiv des NSG ersetzt die Augenlinse, muss also die Strahlen aus dem ZF auf die Fotokathode abbilden können.
 
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Ich fürchte, du hast hier eine falsche Definition von "vorn" und "hinten".
Vorn ist in diesem Fall nicht wo du bist, denn du bist hinter dem Okular, während das Objektiv vorn ist.

Das NSG vor dem Objektiv erfordert eine höchst präzise Anpassung und Befestigung, sonst hast du einen "Knick in der Optik". Trotzdem ist das beim Militär die übliche Lösung.
Das NSG hinter dem Okular ist dann genau, wenn du das Zielkreuz mittig zur Abbildung bekommst, bei Randabbildung kann es zu Parallaxefehlern kommen.

Beide Lösungen sind als Montagen verboten. Bei der zweiten würdest du dir auch das NSG aufs Auge hauen.
 
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Thersites schrieb:
Das NSG vor dem Objektiv erfordert eine höchst präzise Anpassung und Befestigung, sonst hast du einen "Knick in der Optik". Trotzdem ist das beim Militär die übliche Lösung.
[...]

Beide Lösungen sind als Montagen verboten. Bei der zweiten würdest du dir auch das NSG aufs Auge hauen.

Die Optik eines solchen Gerätes muss recht komplizierter sein!? Das Bild darf doch schließlich nicht senkrecht aus dem Gerät austreten wie es bei einem üblichen Zielfernrohr oder NSG der Fall ist, sondern wenn man das Gerät schwenkt muss das Bild stabil bleiben und darf sich nicht mit schwenken (wie es wäre wenn das Bild senkrecht zum Okular austritt). Wenn das gegeben ist, führt auch ein geringfügiger "Knick in der Optik" nicht zur Verlagerung der TPL. Einen Winkelversatz wirst Du schließlich immer haben.
 
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Nachsichtvorsätze alter Bauart müssen eingeschossen werden, wie auch das ZF vorher alleine eingeschossen wird... dabei wird das Bild des NVS so bewegt, dass es mit dem Bild im ZF ohne NVS übereinstimmt...

neuere Geräte müssen nicht eingeschossen werden, da sie das Bild im selben Winkel ausgeben, wie es an ihrem Objektiv rein kommt...
Vorteil ist dann auch, dass sich nichts verstellt - 100% wiederholgenau sozusagen...

der NVS-Vorsatz muss selber auf das Ziel scharf gestellt werden, wie man auch jedes andere NVS auf Ziel scharf stellt...
das ZF muss über die Parallaxeverstellung auf das Bild vom NVS parallaxefrei gestellt werden... sonst gibt es Parallaxefehler, wenn das Absehen sich auf dem NVS-Bild bewegt...
 
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Besten Dank für die bisherigen Antworten. Ich fasse zusammen:

1. Die Hütte war in der Tat schon a...kalt und warmtrinken war angesagt :28:
2. klar sind keine Anwendungen für Deutschland :mrgreen:
3. bei "alten" NSG - welche das auch immer sind, gibt es bei beiden Varianten Probleme
4. mit vor meine ich in der Tat vor dem Okular des Zielfernrohr
5. "neue" NSG kann ich problemlos hinter das Okular bauen, da sie das Bild in demselben Winkel wiedergeben, wie es an ihrem Objektiv reinkommt.
Das heißt dann doch auch, daß die Befestigung hinter dem Okular nicht immer exakt gleich sein muss?? Richtig ????
6.NSV muß ich scharfstellen und das ZF muß auf das Bild vom NSV parallaxefrei gestellt werden
wie sauber muss dann die "Wiederholungsgenauigkeit" der Befestigung des NVS sein. Würden z.B. Halterungen aus Gummi ausreichen, die auf NVS und ZF aufgeschoben werden??
 
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du hast tatsächlich ein Verständigungsproblem, wo welches NVS angebracht wird...

ein NVS-Vorsatz kommt vor das Zielfernrohrobjektiv...
ein NVS-Aufsatz kommt auf das Zielfernrohrokular...

ersteren habe ich beschrieben...

letzterer muss hinter dem Zielfernrohrokular mit dessen Objektiv im gegebenen Augenabstand in die Austrittspupille des Zielfernrohres gebracht werden und dort dann auf die Zielfernrohraustrittspupille scharf gestellt werden...
Parallaxe gibt es dabei nur jene im Zielfernrohr ziwschen Absehen und Ziel...
 
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@ SheepShooter
ok, jetzt habe ich es sprachlich korrekt:
Vorsatzgeräte kommen vor das Objektiv. Dann kommt das erzeugte Bild vom NSG. Deswegen müssen die optischen Achsen vom ZF und dem NSG zueinander festgelegt werden. Klar, wenn das NSG in eine andere Richtung sieht als das ZF, schieße ich in die Pampa.
Hast du Erfahrungen mit solchen Justierungen? Halten die oder müssen die immer wieder nachgestellt werden?

Geräte am Okular, wohl auch als Nachschaltgeräte oder Okularbooster bezeichnet haben dies Problem wohl nicht, weil sie ds Bild in demselben Winkel weitergeben, wie es reinkommt!
Dafür andere Probleme wie Augenabstand, kleines Bild, reduzierte Lichtmenge - aber das war gar nicht unser Thema.
 
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Räuber schrieb:
Hast du Erfahrungen mit solchen Justierungen? Halten die oder müssen die immer wieder nachgestellt werden?
wie ich oben sagte müssen Vorsätze neueren Datums nicht ausgerichtet werden... somit ist es unerheblich, ob sie wiederkehrgenau sind...
 
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@ SheepShooter

besten Dank für die Info.
Eine Frage hätte ich noch - vielleicht kannst du sie beantworten.

Woran erkenne ich die neueren Geräte? Ist dort eine besondere Optik eingebaut?
Gilt dies nur für NVS oder für alle neueren NSG, sodaß ich - rein theoretisch - z.B ein Mini als NVS gebrauchen könnte?

Ok sorry - waren jetzt zwei Fragen :13:
 

JMB

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SheepShooter schrieb:
NVS - Night Vision System = NSG
die alten NVS-Vorsätze haben eine "Absehenverstellung"...
Wieso haben "alte NVS-Vorsätze" eine Absehenverstellung?
Ich kenne Nachtsichtzielgeräte (z.B. BIV-ZF der Bw) mit eigenem Absehen, die dann als einzige (Ziel-) Optik auf die Waffe gesetzt werden und Nachtsichtvorsätze, die kein Absehen/Strichplatte haben, weil sie VOR (also in Richtung Ziel) das normale ZF gesetzt werden und das Absehen des ZF genutzt wird.

Dann gibt es noch die Möglichkeit mit einem Restlichtverstärker von HINTEN (also aus Richtung des Schützen) durch ein normales ZF zu sehen, da braucht dann auch nur das ZF ein Absehen.
Solange dabei das NSG (z.B. "Brille") nicht fest mit der Waffe verbunden ist, ist diese Variante in D nicht verboten.


WaiHei
 
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JMB schrieb:
Solange dabei das NSG (z.B. "Brille") nicht fest mit der Waffe verbunden ist, ist diese Variante in D nicht verboten.

Und dann probier mal mit der Brille durchs ZF zu schauen - ist wirklich super angenehm :18:
Entweder montiert man sich ein Aimpoint Micro Huckepack auf das Zf oder einen Ziellaser. Alles andere ist Mist.

AN_PVS-7_NVG_GEN_3_with_Infrared_Laser_illuminator_aimer.gif
 
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"Dann gibt es noch die Möglichkeit mit einem Restlichtverstärker von HINTEN (also aus Richtung des Schützen) durch ein normales ZF zu sehen, da braucht dann auch nur das ZF ein Absehen."

Das habe ich auch schon mal mit dem Geräte es Bekannten versucht - ist völliger Murks -du siehst nix und mußt mit dem NSG so nah an das ZF ran, daß du durch den Rückstoß "Materialgefährdungen" bekommst - Lass es :33:
 

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