Zur Geschichte des Tropenhelmes:
Das erste von Historikern und Historikerinnen moderierte Geschichtsmagazin stellt die Frage: Was hat uns Geschichte heute zu sagen? In dieser Folge: Wie wurde aus einer harmlosen Kopfbedeckung, die von vielen verflucht und von manchen geliebt wird - dem Tropenhelm, das Symbol der kolonialen...
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Mit Gewinn anzuschauen, sofern man intellektuell in der Lage ist, die den Dokumentarfilm durchdringende Wokeness, mit der man offenbar den Franzosen einen Schuldkomplex andressieren will (wie man an ihrer Aufmüpfigkeit ausweislich der vielen Proteste in Großstädten erkennen kann, fehlt ihnen noch ein ordentlicher Nasenring), auszublenden.
Es gäbe in diesem Kontext viel zu schreiben, aber ich will es bei dem für ein renommiertes Jagdforum einschlägigen Hinweis belassen, dass C. C. Willinger in einem seiner Bücher, falls ich ad hoc recht erinnere in "Good Sport and Fair Chase", ein paar illuminierende Sätze zum Thema Kolonialismus verliert, die bei Lichte betrachtet konsensfähig sind.
Im Übrigen liegt auf der Hand, dass der Tropenhelm Bonvivant*innen weniger wegen der Symbolik kolonialistischer Unterdrückung abstößt, sondern vor allem wegen der Beeinträchtigungen des guten Sitzes der gepflegten Frisur.
Und, dass der Gin & Tonic, dem schon länger hier lebende Fans der Jagd auf dem Schwarzen Kontinent (neudeutsch wohl "Continent of Colour"?!) gerne zusprechen, um in den Wirren der westeuropäischen Postmoderne zumindest halbwegs die Contenance zu bewahren respektive vermittels dieses fuseligen Zuckerwassers im heimeligen Campaign Chair ihrem Bonvivantismus (nicht zufällig eine Erfindung des Albion) zu fröhnen, noch viel mehr ein Symbol kolonialistischer Unterdrückung ist.
Geschrieben bei einem Becher frisch gerösteten Kaffees aus dem Kolonialwarenhandel.