Pauline de Bok: "Beute"

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Also die Leseprobe ist schon starker Tobak und meiner Meinung nach - bin Jungjäger mit 34 Jahren - sehr verstörend und sicher nicht unserer Sache dienlich. Schön und schonungslos, ja, doch wirkt gerade die Fötensache sehr übertrieben und erinnert stellenweise an Charlotte Roche's Feuchtgebiete.

Für mich ist es eher reißerisch als eine objektive Wiedergabe. So verkauft man halt mehr Bücher.

Gelesen habe ich das Buch nicht. Es liegt von der letzten Amazon Bestellung noch eingeschweißt zuhause.

Da mir sowas nicht zusagt, würde ich das Buch gerne gegen ein Buch über Jagdpraxis tauschen. Gerne auch gegen ein gebrauchtes. Da ich hier neu bin versende ich selbstverständlich zuerst.

Bei Interesse kann man mir gerne eine PM schreiben.

LG

Ein von soviel Überschwang verstörter Österreicher
 
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Da ich nix an Jagdliteratur zum tauschen entbehren möchte, habe ich mir das Werk mal als eBook heruntergeladen. Fand Charlotte Roche ganz "interessant".
 
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Habs inzwischen zu 2/3 durchgelesen. Liest sich gut, völlig normal und hat mit Charlotte Roche oder deren Schreibstil soviel gemeinsam wie eine Kuh und Klavierspielen. Keine Ahnung, was der Eine Österreicher hat.
 
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Also die Leseprobe ist schon starker Tobak und meiner Meinung nach - bin Jungjäger mit 34 Jahren - sehr verstörend und sicher nicht unserer Sache dienlich. Schön und schonungslos, ja, doch wirkt gerade die Fötensache sehr übertrieben und erinnert stellenweise an Charlotte Roche's Feuchtgebiete.

Für mich ist es eher reißerisch als eine objektive Wiedergabe. So verkauft man halt mehr Bücher.

Gelesen habe ich das Buch nicht. Es liegt von der letzten Amazon Bestellung noch eingeschweißt zuhause.

Da mir sowas nicht zusagt, würde ich das Buch gerne gegen ein Buch über Jagdpraxis tauschen. Gerne auch gegen ein gebrauchtes. Da ich hier neu bin versende ich selbstverständlich zuerst.

Bei Interesse kann man mir gerne eine PM schreiben.

LG

Ein von soviel Überschwang verstörter Österreicher
PM geht nicht
 

z/7

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Die Wahrheit ist nicht für jeden erträglich.

Die Leseprobe hat mir gut gefallen. Kongeniale Übersetzung. Wenn ich irgendwann mal wieder Belletristik lese, wird dieses Buch dabeisein. Ich denke, ich werde es auch Nichtjägern empfehlen, wenn diese wissen wollen, wie Jagd ist.
 
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Bin gerade am überlegen, ob ich mir das Buch zulegen soll. Bezeichnend sind die Bewertungen auf amazon. Von verifizierten Käufern stets differenziert und gut bis sehr gut bewertet. Die schlechten, undifferenzierten Bewertungen ("Man muss schon ziemlich gefühlskalt sein, um so über soziale, fühlende Wesen zu schreiben." "Es wird deutlich, dass die Begeisterung für die Jagd auf Blutrausch und Mordlust basieren." "weil ich kein Buch weiter lesen möchte, bei dem ich merke, wie viel Spass es letztlich macht ein Lebewesen zu schlachten,") allesamt von Rezensenten, die das Buch zumindest nicht bei amazon gekauft haben, aber meinen, dort ihr Sendungsbewusstsein austoben zu müssen.
 
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Bin gerade am überlegen, ob ich mir das Buch zulegen soll. Bezeichnend sind die Bewertungen auf amazon. Von verifizierten Käufern stets differenziert und gut bis sehr gut bewertet. Die schlechten, undifferenzierten Bewertungen ("Man muss schon ziemlich gefühlskalt sein, um so über soziale, fühlende Wesen zu schreiben." "Es wird deutlich, dass die Begeisterung für die Jagd auf Blutrausch und Mordlust basieren." "weil ich kein Buch weiter lesen möchte, bei dem ich merke, wie viel Spass es letztlich macht ein Lebewesen zu schlachten,") allesamt von Rezensenten, die das Buch zumindest nicht bei amazon gekauft haben, aber meinen, dort ihr Sendungsbewusstsein austoben zu müssen.

Also, wie gesagt, ich kenne das Buch in- und auswendig und glaube mir, es ist einfach die Schilderung von Jagdtagen - ohne Grausamkeiten, ohne Gewalt- oder Schlachtphantasien. Die Bewertungen kommen wahrscheinlich von Menschen, die denken, ihr Fleisch wird so in der Packung geboren... Bestell es dir, wenn es dir nicht gefällt, nehme ich es dir ab und verschenke es weiter.
 
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Ich fand es auch sehr kurzweilig, habe vor der Anfrage das Schlimmste befürchtet, aber hatte dann wirklich Spaß dran.
 
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Moin,
Als ehrlich würde ich es auch am ehesten bezeichnen. Es sind auch einige Jagd Tage beschrieben, aber es ist eben auch einiges Philosophisches dabei.

Gerade ihr weltfremdes Geschwurbel über den Wolf habe ich nicht geschafft mir in Gänze anzutun, da habe ich einiges übersprungen.

Sie ist halt eine Städterin, die nicht mit der Jagd sondern eher mit Jgadgegnern aufgewachsen ist. Das merkt man auch an ihren Einstellungen zu vielen jagdlichen Dingen, die es so wirken lassen als habe sie es in ihrem bisherigen Leben eher leicht gehabt und die vielen traditionsbewussten deutschen Jägern recht sauer aufstoßen dürften.

Sie gibt halt recht tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt bei der Jagd und das in einem Ausmaß, das dem Lesefluss nicht immer zuträglich ist. Es ist halt keine klassische Jagdliteratur.

Ich fand es aber interessant, bei ihr einige meiner eigenen Gedankengänge und Erlebnisse wieder zu finden. Gut geschrieben ist das Buch allemal.

Es ist aber eher geschrieben um dem Nichtjäger die Jagd zu erklären (mit einem für mich übertrieben Hang zur Rechtfertigung und Anbiederung) , als um anderen Jägern unterhaltsame Jagdgeschichten zu präsentieren.
Damit ist es bestimmt nicht unbedingt für alle Foristi geeignet.

Wmh. Skidder
 
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Ich habe es gelesen und bin begeistert. Man muss nicht immer mit der Autorin jagdlich einer Meinung sein, aber ich finde dieses Buch absolut authentisch und das macht es m.E. aktuell zum besten Jagdbuch. Endlich versucht mal jemand ehrlich, offen und schnörkellos zu reflektieren, was für ihn Jagd ausmacht und bedeutet. Damit versucht die Autorin auch jemanden, der nicht Jäger ist, eine Ahnung davon zu geben, was uns auf der Jagd bewegt und fasziniert. Ein modernes, sehr anschauliches und aufschlussreiches Buch, das für eine Passion und Lebenseinstellung wirbt, von der sich heute leider immer mehr Menschen entfremdet haben. Ich finde es übrigens bemerkenswert, dass gerade eine Jägerin diesen Brückenschlag gewagt hat und dass die Autorin nicht aus einer Jägerfamilie stammt sondern Tochter eines Landtierarztes ist. Ich jedenfalls wünsche diesem Buch ganz viele Leser. Den Jäger macht es nachdenklich und beim Nichtjäger weckt es Verständnis und Respekt für unser jagdliches Denken und Handeln.
 
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Also, wie gesagt, ich kenne das Buch in- und auswendig und glaube mir, es ist einfach die Schilderung von Jagdtagen - ohne Grausamkeiten, ohne Gewalt- oder Schlachtphantasien. Die Bewertungen kommen wahrscheinlich von Menschen, die denken, ihr Fleisch wird so in der Packung geboren... Bestell es dir, wenn es dir nicht gefällt, nehme ich es dir ab und verschenke es weiter.
@BestiaNegra
Ich bin heute zufällig auf diese Seite gestoßen und freue mich, Ihnen auf diese Weise Lob, Dank und Anerkennung direkt übermitteln zu können!

Als ich das Buch gelesen hatte - es ist schon eine Weile her - war einer meiner ersten Gedanken: Da hat der Beck Verlag neben einem guten Übersetzer auch einen richtig guten Lektor darangesetzt.
Gratuliere! Gibt es noch andere einschlägige Werke, die Sie lektoriert haben?

WMH
 
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Ohne das Buch gelesen zu haben,

fallen mir natürlich sofort einige Formulierungen auf, die alte Vorurteile von Jagdgegnern, die eben kein Wissen um die Jagd haben, ins Auge:

„Das Geweih sei dafür nur das Symbol. Auch das Fleisch brauche man nicht. Ganz im Gegenteil:
„Offenbar reicht es, das Prachtstück achtlos als Kadaver zurückzulassen, auch das ist Macht. Man hat es sich zu eigen gemacht, man verfügt darüber. Man siegt im Kampf gegen die eigene Endlichkeit, auf zum nächsten Lebenshirsch.“
An anderen Stellen beschreibt sie die große Ruhe, die sie überkommt, wenn sie geschossen und getroffen hat und ein Tier zuckt und stirbt. So drastisch schildert die Autorin ihre Tötungs- und Ausweideerlebnisse – mit den Armen bis zu den Ellbogen im Blut stecken, Speiseröhren aus Kehlen ziehen, Organe im hohen Bogen in Schüsseln werfen, Schädel auskochen, erstickte Föten aus den Gebärmuttern von Wildschweinen zerren – dass sich mit zunehmender Lektüre der Eindruck nicht mehr abwehren lässt: Diese Frau will töten, sie will und muss mit den Schuhen im Blut waten und tote Leiber „aufbrechen“, wie es in ihrer Jägersprache heißt“

Es ginge nur um die Trophäe, das Töten, nicht das Jagen ist das Ziel, beschafft Befriedigung und Seelenfrieden, die Besessenheit, Tierkörper zu zerfleischen, Ekel vor Blut und Tod und die Lust, sich mit Blut zu besudeln, tote Körper - und dann noch Jägersprache, die man nicht versteht, weil man nur eine arme Version der Deutschen Sprache kennt und sich im jugendlichen Alter nie für Natur und Naturschilderungen von Schriftstellern interessierte, die eben auch jagten.

Vorurteile über Jagd und Jäger aus der Sicht eines postkulturellen Menschen.

Ein fachkundiger Rezensent hätte das besser hinbekommen, als jemand, der das zu rezensierende Thema per se ablehnt.

Mbogo
 

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