Neulich Abend:
Knapp ein Kilometer Weg vom Auto zur Kanzel, die Hälfte davon über nackten Acker + Binsen. Bei Tauwetter kämpfe ich mich also durch hüfttiefen Schnee, dazu bläst mir der Wind kräftig ins Gesicht. Nachdem ich verschwitzt und trotzdem völlig durchgefroren aufgebaumt bin, reisst das Seil, dass die Luke in Richtung Kirrung hält, also raus gesetzt...
Nach zwei Stunden ist mir so kalt, dass ich wieder in die Kanzel bin. Was sehe ich da wohl nach keinen fünf Minuten etwa 20 Gänge direkt in der Richtung in die ich nicht schießen kann? Richtig, zwei stramme Burschen, etwa Hundert Kilo stark...
Also natürlich versucht raus zu kommen, doch sobald ich die Tür bewege knarrt es, sodass die Sauen weg sind. Also wieder rein in die Kanzel. Eine Viertelstunde sind die beiden auf der anderen Seite aufm Acker wieder ausgetreten, allerdings viel zu weit für einen sicheren Schuss. Trotzdem wieder raus, sie könnten ja nochmal näher heran kommen. Da tritt plötzlich eine Rotte aus, alle etwa überläuferstark und nur unwesentlich weiter entfernt als die beiden Burschen zuvor. Also angestrichen, gewartet bis ein Stück frei steht, eingestochen und: Klick! Scheiße, ich hatte nicht entsichert
Die Sauen haben nichts mitbekommen, doch plötzlich überfällt mich eine widerliche Mischung aus kalten Fingern und Jagdfieber, die mich so sehr durchschüttelt, dass ein Schuss unmöglich ist. Als ich mich wieder im Griff habe, stehen die Schweinchen fünf Minuten lang natürlich so herum, dass kein sicherer Schuss möglich ist. Und so habe ich ihnen dann auch zugesehen, als sie mit gemütlichem Troll wieder im Gehölz verschwunden sind.
Irgendwann bin ich dann abgebaumt um mir auf dem Rückweg nochmals kräftig den Arsch abzufrieren. Dafür konnte ich jetzt mal vertraute Schweinchen in freier Wildbahn und ganz nah dran über längere Zeit beobachten :evil: