Peinlichkeiten im Jagdgeschehen

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Davon hängt manch ein Präparat in Norddeutschen Jägerhaushalten. Bestes Heilmittel ist die Schützen zum Verzehr zu verdonnern.

In der Tat!

Nur die Briten waren am Wochenende weg... und wir für den Rest des Jahres grummelig...
Schuhe kann Mann ja mal vergessen. Unnötiger Schnickschnack. Und ich vergesse auch meinetwegen das Gewehr daheim, aber nicht den Hund. NIEMALS.

Pffft... nicht schlecht.

Kumpel von mir ist auch schon mal im "Schlafanzug" mit Gummistiefeln durchs Revier gepirscht... Dummerweise hatte das dann länger gedauert, als er geplant hatte, und leider war dann auch noch der NPW zu der "unchristlichen" Zeit unterwegs...

Wobei 5.30 Morgens, da habe ich in der Regel schon die ersten Melkbecher unter den Kühen...

Das war einfach sein Spiel mit dem Risiko, der Ärmste musste sich dann von seiner Holden den Spruch "Pyjamajäger" anhören - sie ist übrigens ebenfalls Jägerin.
 

Westwood

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Kumpel von mir ist auch schon mal im "Schlafanzug" mit Gummistiefeln durchs Revier gepirscht... Dummerweise hatte das dann länger gedauert, als er geplant hatte, und leider war dann auch noch der NPW zu der "unchristlichen" Zeit unterwegs...

Zum Thema ``Schlafanzug´´ hab ich noch einen...

In meinem ersten Revier war ich dem althergebrachten Kirrdödelprinzip nach auch für Wildunfälle aller Art zuständig.
Eines Nachts klingelte dann das Telefon und ich wurde zu einem Unfall mit Schwarzwild gerufen.....
Der Jagdschein war ganz frisch und bis dato hatte ich noch nichts erlegt und dementsprechend Puls war mit dabei.
Angekommen bot sich mir ein doch recht erschreckendes Bild... Eine junge Dame hatte einer Rotte mit ihrem Twingo eine Breitseite verpasst und es bot sich eine doch eher fiese Gemenge Lage.
Ein Frischling tot im Graben, einer klagend ein paar Meter weiter (der hauchte sein Leben aber selbstständig vor dem Guten Tag aus), und eine unbekannte Zahl verletzt flüchtig.
Ich war jedenfalls heillos überfordert... Keinen Hund, keine Ahnung, von der reichlich und dazu lauter Leute am Unfallort.. Das Junge Mädel mit Freund und Eltern, die Polizisten, der Abschlepper... Mehr Leute als hier in manchem Dorf wohnen.
Also Pächter angerufen und schon auf ein Donnerwetter eingestellt das ich ihn wecke.

Nach mehreren versuchen grunzte mich etwas durch den Hörer an, ich schilderte die Lage und die andere Seite legte Wortlos auf... Einfach ein liebenswerter Mensch 😅
Ca. zehn Minuten Später näherten sich Scheinwerfer Querfeldein, meine Erleichterung war groß.... Größer waren allerdings die Augen aller beteiligten als er Ausstieg.
Erst die Kampfteckel und dann folgte er in T-Shirt, weißer Feinripp Unnerbuxe und Birkenstock mit weißen Socken.

Die Sache war dann schnell erledigt, ein Frischling hatte sich noch 100 Meter weit geschleppt und war dort verendet, zu Verabschiedung bekam ich nur gesagt ``Nächs mo hols die Hond selbst ab un bleiws wat ruhiger!´´ und er zog wieder von dannen :ROFLMAO:

Das klingt alles zwar nicht so dolle aber ich bin wirklich froh das ich so oft am Anfang ins kalte Wasser geworfen wurde... Das hat die Selbstständigkeit doch zwangsweise sehr gefördert.
Für dumme Fehler gab es zurecht einen zwischen die Hörner aber gelernt hat man wirklich viel, davon zehre ich heute noch beinahe täglich in meinem jagdlichen Alltag.
 
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Von den 30-er Magpul-Magazinen hab ich auch ein paar.
Die 42-er kauft man sich nicht, weil sie sinnvoll sind. Sondern weil man es kann :)
 

Westwood

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Peinlichkeiten im außerjaglichen Geschehen aber durch die Jagd verursacht...
Vor ein paar Tagen habe ich mein altes Jagdhorn wieder gefunden und relativ schnell den Entschluss gefasst das ich das Spielen dann jetzt doch mal lernen könnte.
Dazu muss ich sagen das ich mich diesem Vorhaben schon einmal vor einigen Jahren verschrieben hatte und dann doch sehr entnervt aufgegeben hatte... Damals war ich aber Azubi der daheim gewohnt hat und die Möglichkeiten zu Üben ohne dafür ein paar auf´s Maul zu bekommen waren leicht beschränkt.

Also das Ding ins Auto gepackt und auf dem Weg zur und von der Arbeit erstmal wieder angefangen die Grundtöne vor mich hin zu tuten, klingt zwar ein wenig nach vergewaltigtem Elefant aber mein Gott könnte schlimmer sein..... Dachte ich....
Außerdem geht die Zeit zu gut rum da ich eine Stunde ins Büro pendle.

Heute morgen rolle ich so die A3 hinunter, fröhlich am tröten als mir ein BMW auffällt der hinter mir herschleicht.... Ich denke mir ``Na, Sprit sparen und im Windschatten fahren?!´´.
Irgendwann setzt der BMW sich neben mich und ich guck wie Heim Blöd mit dem Horn im Gesicht aus dem Fahrerfenster, direkt in das doch etwas entgeistert und Fragende Gesicht eines Herren mittleren Alters der neben einem sich offensichtlich vor lachen einnässenden Fahrer sitzt 😑
Ich dachte natürlich leicht peinlich berührt das ich einfach zwei Leuten ein wenig den Tag bereichert hätte und die eine neue Geschichte zu erzählen hätten ``Weißte noch damals auffer Autobahn? Der dicke der im Auto mit dem Horn saß?!´´ aber es sollte anders kommen....
Der BMW setzte sich vor mich und in der Heckscheibe war recht deutlich der Schriftzug ``Bitte folgen´´ zu lesen 🙄

Also auf den nächsten Parkplatz gefahren und kontrolliert worden... Während der Kontrolle wurde ich natürlich aufgrund meiner Nebenbeschäftigung ermahnt (was auch richtig ist) und durfte dann nach zehn Minuten wieder weiter nachdem ich noch einen zehner für den nicht mitgeführten Führerschein gelöhnt hatte.
Notgedrungen verlege ich das üben dann jetzt in das heimische Wohnzimmer und tröte gegen das Geschnatter der Nachbargänse an, dabei hatte ich mich schon so darauf gefreut irgendwo in Frankfurt so einen Fahrradterroristen vom Rad zu Tröten 😒
 
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Top story ! Ich weiß schon, warum mir die WW-ler auffe Bahn immer unheimlich sind...:LOL:
 

Westwood

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Nimmst halt nächstes Mal nur das Mundstück... :ROFLMAO: :ROFLMAO: :ROFLMAO: :ROFLMAO:

Das schlimme ist das ich genau das beim Üben für andere Blechblasinstrumente so mache... Und es auch genau so empfehle :ROFLMAO:

Top story ! Ich weiß schon, warum mir die WW-ler auffe Bahn immer unheimlich sind...:LOL:
Bin Inkognito mit auswärtigem Kennzeichen unterwegs :geek:
Deswegen werde ich aber aufm Westerwald tatsächlich öfter raus gezogen.
 

Westwood

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Wieso klingt dann das Jagdhorn nach Elefant wenn Du andere Instrumente schon spielen kannst? Da müsste das doch ein klacks sein
Von können steht da nix.
Ich habe ein paar Jahre angewiesenes üben hinter mit, bekomme auch die Grundsignale zusammengespielt allerdings nicht so sauber wie ich es gerne hätte.
Da fehlt schlicht die Routine.

Plastischer ausgedrückt, es reicht um einen Fuchs mit einem Damhirsch tot zu verblasen um den Reviernachbarn zu schocken aber noch nicht das ich mich vor eine große Corona an den Streckenplatz zu stellen.
 
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Peinlichkeiten im außerjaglichen Geschehen aber durch die Jagd verursacht...
Vor ein paar Tagen habe ich mein altes Jagdhorn wieder gefunden und relativ schnell den Entschluss gefasst das ich das Spielen dann jetzt doch mal lernen könnte.
Dazu muss ich sagen das ich mich diesem Vorhaben schon einmal vor einigen Jahren verschrieben hatte und dann doch sehr entnervt aufgegeben hatte... Damals war ich aber Azubi der daheim gewohnt hat und die Möglichkeiten zu Üben ohne dafür ein paar auf´s Maul zu bekommen waren leicht beschränkt.

Also das Ding ins Auto gepackt und auf dem Weg zur und von der Arbeit erstmal wieder angefangen die Grundtöne vor mich hin zu tuten, klingt zwar ein wenig nach vergewaltigtem Elefant aber mein Gott könnte schlimmer sein..... Dachte ich....
Außerdem geht die Zeit zu gut rum da ich eine Stunde ins Büro pendle.

Heute morgen rolle ich so die A3 hinunter, fröhlich am tröten als mir ein BMW auffällt der hinter mir herschleicht.... Ich denke mir ``Na, Sprit sparen und im Windschatten fahren?!´´.
Irgendwann setzt der BMW sich neben mich und ich guck wie Heim Blöd mit dem Horn im Gesicht aus dem Fahrerfenster, direkt in das doch etwas entgeistert und Fragende Gesicht eines Herren mittleren Alters der neben einem sich offensichtlich vor lachen einnässenden Fahrer sitzt 😑
Ich dachte natürlich leicht peinlich berührt das ich einfach zwei Leuten ein wenig den Tag bereichert hätte und die eine neue Geschichte zu erzählen hätten ``Weißte noch damals auffer Autobahn? Der dicke der im Auto mit dem Horn saß?!´´ aber es sollte anders kommen....
Der BMW setzte sich vor mich und in der Heckscheibe war recht deutlich der Schriftzug ``Bitte folgen´´ zu lesen 🙄

Also auf den nächsten Parkplatz gefahren und kontrolliert worden... Während der Kontrolle wurde ich natürlich aufgrund meiner Nebenbeschäftigung ermahnt (was auch richtig ist) und durfte dann nach zehn Minuten wieder weiter nachdem ich noch einen zehner für den nicht mitgeführten Führerschein gelöhnt hatte.
Notgedrungen verlege ich das üben dann jetzt in das heimische Wohnzimmer und tröte gegen das Geschnatter der Nachbargänse an, dabei hatte ich mich schon so darauf gefreut irgendwo in Frankfurt so einen Fahrradterroristen vom Rad zu Tröten 😒

Ich hatte früher so ein kleines Taschenhorn im Pilotenkoffer, das ich immer dabei hatte und zwischendurch ein paar Übungen machte. Damit war ich auch eines Tages nach Berlin bayerisch stilgerecht unterwegs mit Moosi-Krawatte und Lodenjoppn. Auto abgestellt und mit der S-Bahn weiter.

Ich saß auf einer Bank alleine, arbeitete gerade konzentriert an einem Vertrag als sich so ein Flitscherl direkt auf die Bank gegenüber setzte und in einer waffenscheinpflichtigen Stimme mit ihrem Jumpsterer nicht aufhören wollte, Unsinn auszutauschen.

Nach fünf oder zehn Minuten war ich dermaßen angepisst und so wäre der Schilchersturm nicht der Schilchersturm, wenn ihm nicht was definitiv Sicheres eingefallen wäre, um das "Leid" zu beenden. :cool:

Ich griff also in den Koffer, nahm das kleine Hörnchen heraus und blies "Sau tot". Da war was los, sag ich dir. :giggle: So ungefähr ein Drittel grölte u. klatschte, einer drückte den Alarmknopf mit der Folge einer Durchsage des Lokführers, ich möge dies doch bitte freundlicherweise unterlassen und der Rest echauffierte sich kopfschüttelnd, aber durchaus reizvoll. Die dumme Tuss allerdings war muxmäuserlstil, bis sie ausstieg. :LOL:
 
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Dann will ich auch mal…

Januar 2006, es war knapp an den zweistelligen Minusgraden und trockene Luft. Der gefrorene Boden war mit einer dünnen aber deckenden Schicht puderzuckerartigem Schnee überzogen der in der Sonne glänzte. Also ein Wintertag wie er besser nicht sein könnte. ☀️❄️
Es war ein kleines Stamperchen angesagt. 5 Schützen und 2 Leute sollten „spazierend“ durch den Wald gehen um das Wild nur auf die Läufe zu bringen. Ziel war weibliches Reh- und Muffelwild. Ich war einer der beiden "Spaziergänger" zusammen mit dem Forstbeamten und seinen 2 Bracken. Aufgrund des Wetters und der waldbaulichen Situation von ca. 80% Buchen und Eichen, kaum bis gar keine Dornen und sehr hügeligem Gelände war relativ leichte Kleidung angesagt. Die Schützen waren auf Ihren Ständen und wir spazierten los. Am Fuße einer größeren Erhebung trennten wir uns - er links, ich rechts. „Wenn du rum bist kommt ein kleiner Wasserlauf, da dann dran entlang bis wir uns wieder sehen können.“ Also immer außen rum, nur der Wasserlauf war einfach nicht zu sehen. Während ich mich suchend umschaute gab es ein „krack“ und nach kurzem Schockmoment fand ich mich eine Etage tiefer wieder. Okay, den Wasserlauf habe ich gefunden, besser gesagt die große Suhle direkt daneben.
Ich stand genau bis zur Gürtellinie in einer Pampe aus Wasser, Matsch und verrottenden Blättern. Das Handy hatte ich natürlich in der Hosentasche. Die ersten Versuche sich vorwärts zu bewegen waren klar zum Scheitern verurteilt. Es gab nur eine Möglichkeit - Oberkörper nach vorne, das Gewicht verteilen und irgendwie die feststeckenden Füße befreien. Das gelang mir auch, leider mit dem kleinen Manko, dass beide Schuhe ca. 1m tief in der oberflächlich gefrorenen Suhle steckten und das Handy seinen Dienst versagte. Da es eh egal war habe ich noch irgendwie versucht meine Schuhe zu retten, aber keine Chance, so lange Arme habe ich nicht. Innerhalb von Sekunden wurde mir so bitter kalt, dass ich die klatschnasse, schmierige Hose, Unterhose und Socken auszog.🥶
Schuhe hatte ich ja eh keine mehr. Die Jacke wurde zum Schottenrock umfunktioniert und so ging es dann irgendwie weiter. Ich traf auf den Förster, der mich mehr oder weniger Wortlos mit großen Augen musterte. Während er mich auf kürzestem Wege zum nächsten Auto zu einem der Schützen brachte konnte er sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten. Wer den Schaden hat braucht für Spott nicht zu sorgen. Ich muss aber auch ein Anblick gewesen sein, von oben bis unten mit Matsch und halb vermodertem Laub bedeckt, Barfuß, nur mit Pulli bekleidet, die Jacke um die Hüfte gebunden und die mittlerweile angefrorene Hose schliff ich hinter mir her. Mein Duft war unglaublich – Eau de Suhle.🐗

Fast 14 Jahre später können sich immer noch alle Beteiligten an diese kleine Jagd erinnern und die Story wird mich wohl auch Zeit meines Jägerlebens begleiten. Ich war noch nie in meinem Leben so froh in einem Auto zu sitzen. Die warme Dusche und neue Klamotten gab es dann direkt in der Försterei. Ich hatte absolut keine Chance die Suhle zu sehen, erst das Eis, dann Laub und schließlich der Schnee.

Seit dem Tag habe ich immer eine Tüte mit einem kompletten Satz Wechselkleidung im Auto egal wo es hingeht.
 

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