Polizei tötet Fuchs

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Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
So sehe ich es auch... Viele denken das Reh ist das Kind vom Hirsch.
Das ist zwar eine Entwicklung die Schade ist und mehr wird,aber ich bin auch schon vielen älteren Herrschaften begegnet die nicht durch Fachwissen an Flora und Fauna geglänzt haben.
Man darf nicht vergessen das der Jäger in der Hinsicht allein durch die Ausbildung dem Durchschnitt einen enormen Wissensvorsprung hat.

Es gibt auch viele Themen die wir ungläubig betrachten und uns echauffieren bei denen der Spezialist sich denkt ``Mein Gott sind die doof, wie kann man nur´´...
Deswegen immer schön kommunizieren und aufklären.

Es gibt halt wenig vergleichbares an Freizeitbeschäftigung. Ein wesentlicher Bestandteil der Jagd ist nun einmal das Töten von Wildtieren. Da meint der überwiegende Teil unserer urbanen Gesellschaft, dass er sich ein (teils vernichtendes) Urteil erlauben und dies rausposaunen darf, ohne sich genauer mit der Materie auseinandergesetzt zu haben. Man ist ja moralisch weit überlegen. Und das in einer Gesellschaft, in der die Toleranz gefälligst über allen anderen Dingen zu stehen hat. Das passt irgendwie nicht zusammen.
 
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Westwood

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Es gibt halt wenig vergleichbares an Freizeitbeschäftigung. Ein wesentlicher Bestandteil der Jagd ist nun einmal das Töten von Wildtieren. Da meint der überwiegende Teil unserer urbanen Gesellschaft, dass er sich ein (teils vernichtendes) Urteil erlauben und dies rausposaunen darf, ohne sich genauer mit der Materie auseinandergesetzt zu haben. Man ist ja moralisch weit überlegen. Und das in einer Gesellschaft, in der die Toleranz gefälligst über allen anderen Dingen zu stehen hat. Das passt irgendwie nicht zusammen.

Du meinst so wie sich hier ein vernichtendes Urteil über urbane Gesellschaft oder User von sozialen Netzwerken gebildet wird ohne diese Überhaupt zu kennen oder ein Verständnis dafür zu haben?
Es tut mir leid aber viele sind mir einfach zu gut um Wasser predigen und Wein saufen...
Man kann nicht immer wieder Toleranz für sein handeln fordern aber selbiges Außenstehenden nicht entgegen bringen.

Oft kommuniziere ich sehr robust und direkt, ich sehe es auch nicht ein mein handeln zu jedem Zeitpunkt zu rechtfertigen oder zu beschönigen aber ich schaffe es trotzdem immer ein Gewisses Verständnis für die Haltung und Auffassung der Gegenseite zu haben.
Viele von den Problemen die wir als Jägerschaft haben und auch ein großer Teil von unserem öffentlichen Ansehen sind selbst verschuldet.

Das sich da jetzt wer weiß wie viele Leute über den toten Fuchs aufregen... Dämlich? Jo.... Verwunderlich? Nö....
 
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Es gibt halt wenig vergleichbares an Freizeitbeschäftigung. Ein wesentlicher Bestandteil der Jagd ist nun einmal das Töten von Wildtieren. Da meint der überwiegende Teil unserer urbanen Gesellschaft, dass er sich ein (teils vernichtendes) Urteil erlauben und dies rausposaunen darf, ohne sich genauer mit der Materie auseinandergesetzt zu haben.

Als Jäger brechen wir permanent das größte (und fast letzte) Tabu unserer Spaßgesellschaft im Jugendwahn: wir bringen den Tod ins Leben. Mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert zu werden ist für viele ein Problem, mit dem sie nicht umgehen können.
 
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Als Jäger brechen wir permanent das größte (und fast letzte) Tabu unserer Spaßgesellschaft im Jugendwahn: wir bringen den Tod ins Leben. Mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert zu werden ist für viele ein Problem, mit dem sie nicht umgehen können.
Ich denke nicht, dass das damit viel zu tun hat, es ist einfach Unwissen, sieht man m.E. schon daran, dass man dem Kind einfach anderen Namen geben kann:

Jäger: degenerierter Adliger oder reicher Geschäftsmann der gerne Tiere abballert
Berufsjäger oder Ranger: Fachmann der sich um Wildtiere kümmert

Jagd: lustige Sauferei mit rumgeknalle
Wildtiermanagement: sinnvoller Naturschutz

etc.
 
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Da sind die Polizisten irgendwie doch selber schuld, die wissen doch wie das heute läuft.
Ich hätte dem Tierfreund die Nummer und Adresse vom Jagdpächter und Tierarzt gegeben und ihn inkl. Fuchs vor die Tür gesetzt.

Gruß aus der Eifel
 
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Man wundert sich manchmal, wie sich die Menschen in so kurzer Zeit von der Natur entfremden konnten.

Mahnwache vor dem Polizeirevier? Lichterketten? Mahnende Gesänge?

Mal vorsichtig gefragt, wenn der Fuchs denn so gesund und vital war, warum dann überhaupt der ganze Auftrieb? Der Weltretter redet ja davon, dem Fuchs habe fast nichts gefehlt. Nur - warum hat der sich dann einfangen lassen? Alles sehr seltsam.
 
G

Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Realitätsverlust im Denken und Handeln und völliger Verlust von Bodenhaftung ist auch eine "Pandemie" unserer Zeit.

Jedes in Freiheit geborene Wildtier erlebt unmäßigen Stress und Qual im Kontakt mit dem Mensch - das ist zu vermeiden, wenn man pro Tier denkt !

Mein Vater nahm in Prä-Internet-Zeiten ein angefahrenes Reh aus dem Kofferraum eines Passanten, der es zum Tierarzt fahren wolle und schoß es im Straßengraben tot - keine Diskussion, sondern glasklare jägerische Verpflichtung !

Mein Vater war Tierarzt- und Jäger. Vor mittlerweile ca. 40 Jahren hat ihn tief in der Nacht ein junger Mann herausgeklingelt mit einem blutenden und zappelnden Reh im Kofferraum. Mein Vater solle es heilen.

Mein ohnehin nicht sehr gesprächiger Vater ging wortlos ins Haus und holte den Revolver. Der anfänglich geschockte junge Mann hat es dann (hoffentlich) doch verstanden.

Solche Aktionen sind in den Zeiten des Internets schwieriger. Aber wir sollten uns auch nicht dem Zeitgeist völlig unterordnen. Eine schnelle Erlösung von verletztem Unfallwild ist nach wie vor unsere Aufgabe und Pflicht.

Wenn ich an einen Unfall komme an welchem das Wild noch lebt und es stehen Menschen drum herum so schaffe ich zuerst mit einem Kopfschuß Fakten und dann richte ich noch einige erklärende Worte an die Umstehenden. Andersrum ist es definitiv die falsche Reihenfolge. Die meisten sehen es ein.

Aber die Entfremdung vom Landleben nimmt rasend zu. Auch auf dem Land. Ich hatte vor 2 Jahren in meinem ländlichen Umfeld ein groteskes Erlebnis: Ich wurde von der Polizei informiert: Wildunfall, ein Hase, er lebe noch. Die Verursacher sind noch vor Ort und warten auf Hilfe.

Ich bin gleich los. Auf der Straße (mittendrauf) das bedauernswerte Häsle mit zerschmetterten Läufen, Kopf erhoben. 2 Autos mit Warnblinkanlage, die Unfallstelle mit Warndreieck vorschriftsmäßig gesichert. 3 junge Männer standen am Rand, 2 davon mit Feuerwehrjacke. Ich bin zügig hin und habe den Hasen mit handkantenschlag erlöst. Dann sagte einer der Herren etwas erschüttert: "Aber die Feuerwehr ist bereits informiert". Ich riet ihnen, den Einsatz abzublasen und fuhr nach Hause. Das 3 junge Männer auf dem Land, ordentlich sozialisiert (Feuerwehr) mit eine solchen Situation überfordert sind, das hat mich schon erschüttert.

Wir sollten in solchen Situationen weiter das Richtige tun. Das Umfeld lernt daraus und wir können unser Handeln begründen und bewegen uns auf rechtlich sicherem Boden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 5390

Guest
So war ich aber auch, bevor ich zur Jagd gekommen bin. Auslöser für das Thema Jagd war bei mir ein Zusammenstoß mit einem Kitz.
Ich war ganz erschüttert darüber was der Revierförster mit dem verletzten Rehkitz gemacht hat. 😀🤔

Ich nehme das den Leuten nicht übel. Der Durchschnittsbürger hat im Normalfall keine Berührungspunkte und schaut durch eine rosarote Brille. Umso wichtiger ist es vor Ort Feingefühl zu beweisen und zu erklären was man macht und warum!

Grüße

Präzi
 
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Wir reden hier über einen mobilen Fuchs, der immobil war, weil er sonst ja bei Annäherung mobil geworen wäre. Aha.

Was wäre gewesen, wenn die Polizei den jungen Mann gebeten hätte eine a Konto Zahlung i.H. von EUR 400 für die Tierklinik zu zahlen (Bar/EC/VISA/Master/AMEX), andererseits müsste der Fuchs erlöst werden?

P.S. Ich glaube der Selbstdarstellungsdrang ist das Problem, nicht der Fuchs.
 
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Was wäre gewesen, wenn die Polizei den jungen Mann gebeten hätte eine a Konto Zahlung i.H. von EUR 400 für die Tierklinik zu zahlen ...
Auf einem Privatgrundstück hatte sich mal ein Damschaufler (entlaufenes Gehegtier) im (Stachel)Draht verfangen.
Er machte einen äüßerst mobilen Eindruck und ich diskutierte mit den anwesenden Polizeibeamten die Möglichkeiten:
  • Erlösung durch Polizei
  • Erlösung durch mich im Auftrag der Polizei (da befriedeter Bezirk, kein Wild da Gehegetier, kein Abschussplan etc.))
  • Tierarzt mit Betäubungsgewehr und Befreiung.
Bei letzterem kam sofort die Anmerkung seitens der Polizisten: "Wer soll das bezahlen? Also wir jedenfalls nicht!"
 

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