In der Vergangenheit kam der Nachwuchs häufig aus den eigenen Reihen, Opa war Jäger, Vater war Jäger, Sohn wurde auch zunächst mal Jagdscheininhaber (denn auch wenn man statt des 10-Tage-Crashkurses die Neunmonatstour der Kreisjägerschaft gemacht hat, ist man nach der Prüfung ja noch kein Jäger). Zum Jäger wurde er dann in den eigenen dörflichen jagdlichen Strukturen. Ob das dann immer "gute Jäger" waren, sei mal dahingestellt.
Aber so funktioniert das eben heute nicht mehr. Wir müssen uns um unseren Nachwuchs kümmern, auch wenn er NICHT aus dem eigenen näheren Dunstkreis kommt. Also die "Jungjäger" aufsammeln (gerade die, die keinen familiären Background haben oder jagdlichen Anschluß im Freundeskreis), mitnehmen, ausbilden.
Also mal knapp:
1.
Revierinhaber müssten gegen Ende des Jagdscheinkurses beim Ausbildungsleiter vorstellig werden und fragen, welche der Jungjäger jagdlich noch nicht versorgt sind und denen erstmal eine Gelegenheit bieten.
2.
Wenn ein Hegering ein Neumitglied zugewiesen bekommt, müsste der Hegeringleiter mal losmarschieren und mit dem Jungjäger sprechen und ihn ggf. in Reviere im Hegering integrieren.
3.
Und, zum Schluß: die Kreis- und Landesverbände müssten bei den Jagdschulen vorstellig werden, damit die in ihrem Unterricht auf die Sinnhaftigkeit des Eintritts in die Landesjägerschaft, die Kreisverbände und Hegeringe hinweisen. Viele Jungjäger purzeln mit einem Jagdschein aus der Jagdschule und mehr nicht. Wir erfahren gar nicht, dass es die gibt und können 1. und 2. auch gar nicht machen, selbst wenn wir wollten.
Ja, es gibt immer mehr Jungjäger. Aber es liegt eben an uns, diese Jungjäger mitzunehmen und zu Jägern zu machen. Wir müssen uns um DIE bemühen...