Positives Image

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 13565
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Was für eine Form der Beleidigung gegenüber älterer Jäger?? Ich kenne keinen der jemals eine jagende Frau abgelehnt hat!!

Ist dir Überzeichnung ein Begriff?
Du bist nicht ernsthaft davon ausgegangen, das ich diesen Beitrag ernst gemeint haben könnte oder?
 
Registriert
4 Aug 2013
Beiträge
641
Dann ist es komisch, daß wir trotzdem in der Vergangenheit immer genug Jäger hatten. Sogar regionale Jäger.

Wir brauchen nicht noch mehr Jagdscheininhaber, sondern mehr Jäger. Wir produzieren JJ en masse, aber vielerorts gehen uns die Jäger aus.

In der Vergangenheit kam der Nachwuchs häufig aus den eigenen Reihen, Opa war Jäger, Vater war Jäger, Sohn wurde auch zunächst mal Jagdscheininhaber (denn auch wenn man statt des 10-Tage-Crashkurses die Neunmonatstour der Kreisjägerschaft gemacht hat, ist man nach der Prüfung ja noch kein Jäger). Zum Jäger wurde er dann in den eigenen dörflichen jagdlichen Strukturen. Ob das dann immer "gute Jäger" waren, sei mal dahingestellt.

Aber so funktioniert das eben heute nicht mehr. Wir müssen uns um unseren Nachwuchs kümmern, auch wenn er NICHT aus dem eigenen näheren Dunstkreis kommt. Also die "Jungjäger" aufsammeln (gerade die, die keinen familiären Background haben oder jagdlichen Anschluß im Freundeskreis), mitnehmen, ausbilden.

Also mal knapp:

1.
Revierinhaber müssten gegen Ende des Jagdscheinkurses beim Ausbildungsleiter vorstellig werden und fragen, welche der Jungjäger jagdlich noch nicht versorgt sind und denen erstmal eine Gelegenheit bieten.

2.
Wenn ein Hegering ein Neumitglied zugewiesen bekommt, müsste der Hegeringleiter mal losmarschieren und mit dem Jungjäger sprechen und ihn ggf. in Reviere im Hegering integrieren.

3.
Und, zum Schluß: die Kreis- und Landesverbände müssten bei den Jagdschulen vorstellig werden, damit die in ihrem Unterricht auf die Sinnhaftigkeit des Eintritts in die Landesjägerschaft, die Kreisverbände und Hegeringe hinweisen. Viele Jungjäger purzeln mit einem Jagdschein aus der Jagdschule und mehr nicht. Wir erfahren gar nicht, dass es die gibt und können 1. und 2. auch gar nicht machen, selbst wenn wir wollten.

Ja, es gibt immer mehr Jungjäger. Aber es liegt eben an uns, diese Jungjäger mitzunehmen und zu Jägern zu machen. Wir müssen uns um DIE bemühen...
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Lieber Ratzeputz,
ganz so wie Du sehe ich das nicht, auf gar keinen Fall!
Da macht jemand die Jägerprüfung und ist um Anschluß bemüht (falls???), Jetzt soll der Hegeringvorstand loslaufen und höflich darum bitten dem JJ zu einer, selbstverständlich kostenlosen und frei von Verpflichtungen, Jagdgelegenheit verhelfen zu dürfen?
Wenn jemand etwas möchte. egal was, hat Er/Sie sich darum zu bemühen. Wir haben auch Hegeringmitglieder, die niemand von uns kennt. Der Erste Schritt liegt mal bei diesen Menschen, Kontaktaufnahme,Teilnahme an Hegeringversammlung, Stammtischen, Schießterminen, Jagdhornblasen etc. Wer das bei uns so macht, dem wird geholfen, aber hinterher laufen werde ich niemand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
28 Jan 2019
Beiträge
6.226
In der Vergangenheit kam der Nachwuchs häufig aus den eigenen Reihen, Opa war Jäger, Vater war Jäger, Sohn wurde auch zunächst mal Jagdscheininhaber (denn auch wenn man statt des 10-Tage-Crashkurses die Neunmonatstour der Kreisjägerschaft gemacht hat, ist man nach der Prüfung ja noch kein Jäger). Zum Jäger wurde er dann in den eigenen dörflichen jagdlichen Strukturen. Ob das dann immer "gute Jäger" waren, sei mal dahingestellt.

Aber so funktioniert das eben heute nicht mehr. Wir müssen uns um unseren Nachwuchs kümmern, auch wenn er NICHT aus dem eigenen näheren Dunstkreis kommt. Also die "Jungjäger" aufsammeln (gerade die, die keinen familiären Background haben oder jagdlichen Anschluß im Freundeskreis), mitnehmen, ausbilden.

Also mal knapp:

1.
Revierinhaber müssten gegen Ende des Jagdscheinkurses beim Ausbildungsleiter vorstellig werden und fragen, welche der Jungjäger jagdlich noch nicht versorgt sind und denen erstmal eine Gelegenheit bieten.

2.
Wenn ein Hegering ein Neumitglied zugewiesen bekommt, müsste der Hegeringleiter mal losmarschieren und mit dem Jungjäger sprechen und ihn ggf. in Reviere im Hegering integrieren.

3.
Und, zum Schluß: die Kreis- und Landesverbände müssten bei den Jagdschulen vorstellig werden, damit die in ihrem Unterricht auf die Sinnhaftigkeit des Eintritts in die Landesjägerschaft, die Kreisverbände und Hegeringe hinweisen. Viele Jungjäger purzeln mit einem Jagdschein aus der Jagdschule und mehr nicht. Wir erfahren gar nicht, dass es die gibt und können 1. und 2. auch gar nicht machen, selbst wenn wir wollten.

Ja, es gibt immer mehr Jungjäger. Aber es liegt eben an uns, diese Jungjäger mitzunehmen und zu Jägern zu machen. Wir müssen uns um DIE bemühen...

Nu Ja,
man kann geteilter Meinung darüber sein, ob ein Revierinhaber etc. sich um den Jägernachwuchs zu kümmern hat.
Ich habe mich nach meinem bestandenen Lehrgang ( vor 44 Jahren ) selbst um eine geringe Jagdmöglichkeit bemüht und mit dem Bau von Fütterungen, Leitern etc. begonnen, als Dank dafür war die Jagd auf Raubwild erlaubt.
Meine Meinung:
Jeder sollte sich selbst bemühen und ein vernünftiger Mensch ( Jäger ) der nicht nur schiessen möchte, findet dann auch eine reelle Jagdmöglichkeit!
 
Registriert
4 Aug 2013
Beiträge
641
LJetzt soll der Hegeringvorstand loslaufen und höflich darum bitten dem JJ zu einer, selbstverständlich kostenlosen und frei von Verpflichtungen, Jagdgelegenheit verhelfen zu dürfen?

Das habe ich erstens so nicht gesagt (es ging um Integration, nicht um Geschenke) und zweitens kann das ja jeder machen wie er will. Nur darf man dann halt auch nicht jammern (und in 10 Jahren wird das Gejammer riesengroß sein, man schaue sich nur mal die Altersverteilung in der Jägerschaft an) wenn man niemanden mehr hat, der sich auf Vereinsebene engagiert und auch niemanden mehr, der den (dann) Tattergreisen in den Reviere helfen will.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Integration bedingt aber Aktivität derer, welche in eine Gemeinschaft integriert werden möchten. Wer sich nicht vorstellt, bekannt macht und einbringt, sollte nicht jammern, wenn die "Tattergreise" Ihn/Sie nicht mitspielen lassen. Wir haben in den vergangenen 25 Jahren etlichen JJ erste Schritte ermöglicht, binden wo immer es geht Revierlose Jäger ein, aber wirklich "zufrieden" waren wir nur mit wenigen. Etlichen mangelt es an ehrlicher Passion, viele unterschätzen die zeitliche Beanspruchung, manche sind der Arbeit hinterher gezogen und jemand der 25 Ansitze braucht um irgend etwas zu erlegen brauche ich auch nicht. Das Anspruchsdenken einiger ist mir auch zu hoch. Jagd besteht nicht aus Schießkino und Drückjagdgeballer, Jagd ist auch Arbeit, egal ob Pflanzung, Ansitzbau, Wildvermarktung etc, wenn es um Arbeit geht ist bei einigen schon "Schluß mit lustig". Es war früher etwas leichter Jäger zu integrieren, weil die meisten der Jagdscheinabsolventen die Jagd und das drumherum schon kannten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Sehr viele Interessenten gehen ohne jeden Jagd- und Jägerkontakt in die Kompaktkurs-Jagdschule und verlassen sie mit Jagdschein, aber immer noch ohne Jagd- und Jägerkontakt.

Wenn der Interessent aber zuerst diese Seite der Jagd sucht und findet ist das als Standortbestimmung des Interessenten, aber auch der Jagd zu verstehen. Letztendlich ein Armutszeugnis für alle Beteiligten.

Der Weg zum Jäger, zum Hegering, dem Jagdverband, vielleicht sogar zu einer Jagdteilnahme als Beobachter, scheint oft um Längen schwieriger, unangenehmer, unerwünschter, zeitraubender oder entfernter zu sein, als sich per Mail oder Telefon mehr oder weniger anonym in einer Jagdschule anzumelden, Geld zu bezahlen und dann mit dem Jagdschein zu wedeln.

Dieser Eintritt in die Jagd "von außen" ohne jeden Jagdkontakt verursacht falsche Vorstellungen von Jagd und Jagdausübung, Enttäuschungen und setzt viele Jagdscheininhaber von vornherein auf die falsche Schiene.

Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig und richtig, sie muss aber die reale Jagd wiederspiegeln, den Zeitaufwand, die Härten, die Kosten, die bestehenden Schwierigkeiten und Probleme. Wir können nicht erwarten, daß Jagdschulen und Ausrüster die Kandidaten immer realistisch über Jagd informieren, da bei ihnen ein klar kommerzielles Interesse besteht und jeder Interessent zuerst einmal ein Kunde ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
S

scaver

Guest
Ja, es gibt immer mehr Jungjäger. Aber es liegt eben an uns, diese Jungjäger mitzunehmen und zu Jägern zu machen. Wir müssen uns um DIE bemühen..
Müssen, müssen wir gar nichts, aber können, dürfen wir. Bringeschuld haben wir auch nicht sondern, die JJ haben eine Holschuld. Die kommen auf uns zu, so geht das, das ist doch kein Kindergarten. Die meisten Reviere dürften versorgt sein. Guter Nachwuchs ist immer schwer zu bekommen. Es gibt aber verdammt viele Revierinhaber, das sind die reinsten Egomanen, Alleinherrscher und Könige, denen man huldigen darf, das ist gruselig. Da hilft noch nicht mal Geld. Da wird jeder Newbi versaut und vergrault.

Im übrigen, wenn ein JJ ohne jagdlichen Backgrund das Jagen anfängt, wird er sicher dieses erlauchte Forum scannen. Dann weiss der auch so, wie der Hase läuft und wie man sich unbeliebt macht.

Auf Maraike trifft das aber alles gar nicht zu, die ist voll integriert, erwähne ich nur, da der Thread wieder abdriftet.
sca
 
Registriert
4 Aug 2013
Beiträge
641
Über Bring- und Holschuld reden wir in 10 Jahren nochmal, ich denke einige werden sich wundern...

Das ist dann so wie es heute einigen Arbeitgebern geht die denken, dass es die verdammte Schuldigkeit der Mitarbeiter ist, sich "zu bewerben" und "sich zu bemühen". Die haben dann keine Leute und machen aus Personalnot zu. Weil sie nicht mitbekommen haben, dass es in vielen Branchen heute die Arbeitgeber sind, die sich "bewerben" und "bemühen" müssen.

Und wenn man dann noch sieht, wie sich NABU, PeTA und Co. um Nachwuchs bemühen und mit welcher Arroganz "wir" da teilweise rangehen...
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
es besteht ein Unterschied ob jemand bei irgendeiner Geldsammelinstitution klugscheissern möchte, oder bei der Jagd aktiv anfassen soll. Von anderen "Naturschutzoeganisationen" waren bei Arbeitseinsätzen immer nur beim ersten Termin einige, wenige anwesend, danach nie wieder, dann kamen nur noch Jäger.
Ich hatte gerade vorgestern ein Gespräch mit einem Tischlermeister, der möchte nicht mehr ausbilden weil die Schulabgänger, nach seinen Worten, immer dämlicher zu Ihm kommen. Er erzählte, dass die Hauptschulabgänger vor 15 Jahren ein weit besseres Wissen hatten als die heutigen Realschüler, so viel dazu.
Bei Jagdkursbesuchern ohne Vorkenntnisse von Natur, Wild und Jagd, geht es mir ähnlich...:mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Über Bring- und Holschuld reden wir in 10 Jahren nochmal, ich denke einige werden sich wundern...

Du meinst, ich muss dann in die Stadt fahren, den JJ zur Jagd abholen und bis zur Kanzel bringen, weil er beim car-sharing kein Auto bekommen konnte und seine HandyApp die Kanzel nicht findet?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
19 Mrz 2017
Beiträge
480
Bei uns im Hegering ist es so das wenn man denn neun Monats Kurs besucht. Zu Beginn der neun Monate einen Revier zugeteilt wird. Als jung Jäger in Ausbildung und wenn man möchte kann man dieses kontaktieren für Revier Gänge mal mit auf Ansitz Revier Arbeit etc alles vor der Prüfung. Wie gesagt wenn man möchte.
In denn letzten 7 Jahren kamen 2 Leute mal 1-2 mal mit danach nie wieder was von gehört. der Rest hat sich mal gemeldet aber kein großes Interesse weil Arbeit zb grad nicht passt etc
Gleichzeitig hatten wir auch ein paar Jungjäger die sich bei uns gemeldet haben bzw meinen Vater über Arbeit oder von der jung jäger Ausbildung oder Stammtisch kennen und diese haben dann sich Unterschiedlich eingebracht.
Wenn sich jemand wirklich interessiert würde ich ihn auch wenn er kein Auto hat mitnehmen.
 
Registriert
4 Aug 2013
Beiträge
641
Ich bin teilweise wirklich entsetzt über die Arroganz, die hier teilweise zu Tage tritt. Es geht doch nicht darum, Leuten den Hintern zu pudern... Schaut Euch doch mal um auf den Hegeringversammlungen (und nicht nur die eigene, auf der es vielleicht zufällig anders ist...), wer da so sitzt und dann rechnet mal 10 oder 15 Jahre weiter, wie viele DANN da noch sitzen.

Ich zitiere mal einen meiner liebsten Jagdschriftsteller zum Thema jagdlicher Nachwuchs:

"Da gibt es die einen, eine sehr große Gruppe, die auf ganz natürliche Weise in die Jagd hineinwachsen, , in Reviere zum Beispiel, in denen sie geboren sind. Dann die anderen, die zwar nicht bodenständig sind, aber schon haargenau wissen, wo und was sie jagen werden. (Der Herr Papa wird das schon machen.) Auch ihnen möchte ich nicht absprechen, daß sie aus ehrlichem Wollen und mit besten Absichten zur Jagd drängen. Gefährlich wird's bei ihnen nur dann, wenn es der Herr Papa tatsächlich nur mit der dicken Brieftasche macht. Mit achtzehn, nach dem Abitur, gleich den ersten Hirsch, das ist gefährlich. [...] Worüber will er denn dann mit fünfundzwanzig Jahren noch freuen, wenn ihm der Knopfbock nichts mehr gibt oder die Schmalgeiß oder der Waldjagdhase? [...]

Schließlich gibt es noch die dritte Gruppe der Jäger-Anwärter. Das sind die, die aus angeborener Liebe zum Waidwerk zur Prüfung antreten und noch keine Ahnung haben, wer sie irgendwann und irgendwo, wenn überhaupt, auf einen Hasen einladen wird. Das sind die Gläubigen, die reinen Toren, die Parsifale, die innerlich vom Waidwerk überzeugten. Ihre Schar ist groß, sie finden oft keinen Anschluß, und so manche resignieren nach ein paar Jahren und geben auf. Sie sind das für die Jagd verlorene ungenützte Potential, auf dem die besten Kräfte kommen könnten."

Der Text von Erwin Felsmann ist über 20 Jahre alt. Um die dritte Gruppe geht es. Die gab es damals und die gibt es heute noch. Und wenn man die nicht kennt, dann bedeutet das nicht, dass es die nicht gibt, sondern nur, dass man sie persönlich einfach nicht wahrnimmt! Um diese Leute muss man sich bemühen und wenn man das tut, dann stimmt exakt, was Felsmann schreibt. Wenn man sich aber weiter zurücklehnt und meint, die müssten sich halt bemühen und bewerben und erstmal hocharbeiten, dann werden wir irgendwann recht grau und einsam dasitzen auf unseren jagdlichen Versammlungen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
131
Zurzeit aktive Gäste
697
Besucher gesamt
828
Oben