Ist es nicht ein wenig einfach zu sagen, dass die Schweizer Wildhüter kompetenter und vernetzter sind, als die deutschen Förster, Berufsjäger und „Hobbyjäger“, wie Du sie bezeichnest? Woran kann man das festmachen?
Es fällt auf, dass es für die deutschen Bundesländer offenbar nicht den Kantonsberichten vergleichbare Arbeiten gibt, ich kenne sie nicht. Prinzengesicht hat den Bericht für Graubünden hier eingestellt, in dem auch das Wallis angesprochen wird, Val d’Anivers. Zu den Wölfen im Wallis gibt es eine wissenschaftliche Veröffentlichung des Instituts für Ökologie und Evolution der Uni Bern.
Ich weiss nun nicht, ob sich jeder Schweizer Wildhüter und Jäger inzwischen regelmässig ein Update über die Gesamtsituation besorgt, wenn es sie überhaupt gibt.
Wie sieht es in Deutschland aus? Es gibt Ausarbeitungen verschiedener Institutionen und Gruppen, Vertreter der Umweltministerien reisen von Versammlung zu Versammlung, um ein paar Grundsätzlichkeiten zu präsentieren, vor allem, dass Isegrim besonders geschützt ist.
Zu den vom Thema Wolf betroffenen Personengruppen zählen Schäfer, Halter von Weidevieh und die Jägerschaft, egal ob Pachtung oder Eigenjagd.
Mir scheint, dass diese Personengruppe doch ganz gut informiert ist bzw. wird, wobei sich allerdings nur die wenigsten vernehmbar zu Wort melden.
Ich gewann den Eindruck, dass sich die Behörden sehr zurück hielten, sie verwiesen auf EU-Recht. Ansonsten wurden die ersten Meldungen über Tierrisse nicht wirklich ernst genommen und dann wurden sukzessive Nachbesserungen in Sachen Herdenschutz empfohlen, wobei es immer auch darum ging, die Bevölkerung zu beruhigen. Ich fragte mich da schon, ob sie die Bevölkerung beruhigen wollten oder die durchaus auch intoleranten bis militanten Tier-, hier Wolfsschützer, vor denen man sich ja wirklich in Acht nehmen sollte.
Ich vermisse in diesem Zusammenhang die ganzheitliche Betrachtung, zu der etwa die Beantwortung der Frage gehört, warum sich der Wolf ausbreiten soll, ob die Gesellschaft insgesamt, wenn sie denn mehrheitlich einen grossen Wolfsbestand haben möchte, auch für die Folgen gerade steht. Zu der ganzheitlichen Betrachtung gehört nach meinem Dafürhalten auch die Analyse der Konsequenzen eines grossen Wolfsbestand für das Ökosystem, das wir, das sich inzwischen hier geschaffen/eingestellt haben/hat.
Solche Fragen werden aber auch in den mir bekannten Arbeiten nicht erörtert.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
P.S. Hybriden, dazu äussern sich die Schweizer, unter 115 untersuchten gab es nur 2.