Wer des Nachts zur Jagd auszieht, ist sich wohl grundsätzlich seiner besonderen Verpflichtung zu umsichtigem Handeln bewusst. In jedem Fall - mit dem konventionellen 56er Nachglas, dem Restlichtverstärker oder der WB Technik - wird er immer im Zweifelsfall auf einen Schuss verzichten müssen.
Wenn er die Bauchlinie des Stücks nicht sehen kann, dann kann er halt nicht schießen. Wo ist das Problem? Wenn ich nicht genau erkennen kann, was ich beschieße, verbietet sich der Schuss. Nach meiner Auffassung ist das schrecklich schlicht und bedarf keiner weiteren Debatte.
Da ich das eine und das andere in einem legalen Kontext genutzt habe, kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass das Erkennen eines Lebewesens im 'Hinterland' mit WB Technik möglich ist, mit einem Restlichtverstärker regelmäßig nicht.
Da wohl jeder sich die jagdlichen Gegebenheit bei Tageslicht anschaut unter denen er bei Dunkelheit jagen will, kann es auch zum Kugelfang keine wirkliche Diskussion geben. Verbleiben Zweifel über einen gegebenen Kugelfang, bleibt die Kugel im Lauf, da kann es doch gar keine andere Entscheidung geben. Das hat aber etwas mit Verantwortung und nicht mit der eingesetzten Technik zu tun.
Flächen oder äußere Gegebenheiten, auf bzw. bei denen die Gefahr besteht, ein Hindernis vor meinem Ziel nicht zu erkennen, ermöglichen dann eben keine Nachtjagd.
Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen, wie aufsteigender Feuchtigkeit, mag die WB Technik engere Grenzen/ Limits haben, als sie das gewöhnlich hat. Es gilt dann halt, diese Limits zu berücksichtigen. Wo ist das Problem?
Bei der einen oder anderen Treibjagd auf Niederwild wurde ich 'angesprochen/ kritisiert' weil ich eine vermeintliche Gelegenheit auf Hase oder Fasan nicht genutzt hatte, die nach meiner Einschätzung nicht gefahrlos zu nutzen war. So what? Da entscheidet sich für mich, wie gefährlich Technik (die Schusswaffe) ist, wenn ich den Finger am Trigger habe und ggf. entscheide, nicht zu schießen.
Ich habe es aber auch schon bei bestem Tageslicht geschafft, einen Bock zu erschrecken (aber nicht zu treffen), weil auf kurze Distanz vor meinem Kanzelfenster ein etwa 2,5 Meter langer Ast senkrecht im Boden steckte, den ich durch die Zieloptik nicht sehen konnte und mittig gelocht habe. Es gibt also auch bei bestem Licht eine Option, sich 'ungeschickt/ dumm' anzustellen. Da wurde aber auch ansonsten niemand gefährdet.
Grundsätzlich hätte ich immer behauptet, mir können letzteres nicht passieren weil ich umsichtig agiere und trotzdem wurde mir in dem Fall aufgezeigt, dass es dumm laufen kann und meine Fähigkeiten ggf. limitiert sind.
Nach dem praktischen Vergleich von Röhrengeräten, digitalen Nachsichtlösungen und WB Technik, ist für mich das Ranking extrem klar. In der Summe der Eigenschaften liegt die hochwertige WB Technik aus meiner Sicht sehr klar auf Position 1. Es möge mir zudem niemand erzählen, die digitalen Nachtsichtgeräte seien auch nur annähernd so gut wie die hochwertigen Röhrengeräte.
grosso